Anzeige

Dynaudio Core 7 Test

Dynaudio_Core_7_Test_1

Details

Dynaudio gehört wohl zu den zehn bekanntesten Namen im Bereich aktiver Studiomonitore. Die Core-Serie hat mit der Core 59 schon ordentlich Eindruck bei uns hinterlassen. Dynaudio Core 7 ist eine Nummer kleiner: Zwei statt drei Wege, ein geringeres Gehäusevolumen und natürlich ein geringerer Preis lassen die Dynaudio Core 7 als besonders geeignet für etwas kleinere Räume und geringere Hörabstände erscheinen.  

Anders als die 59 kommt die Dynaudio Core 7 als Zweiwege-Monitor
Anders als die 59 kommt die Dynaudio Core 7 als Zweiwege-Monitor

Gewebekalotte und MSP-Tieftöner

Um den Schall zwischen den Grenzfrequenzen von 38 Hz und 31 kHz (-6 dB) zu produzieren, setzt die Dynaudio Core 7 zwei Treiber ein, die bei 2,75 kHz voneinander getrennt werden. Den Hochtonbereich fabriziert eine 1“-Gewebekalotte, welcher zwar bekannt aussieht, aber eine komplette Neuentwicklung ist, die Esotar Pro genannt wird. Als Tiefmitteltöner kommt ein Siebenzöller zum Einsatz, dessen Membranmaterial aus einem Komposit besteht: Das Magnesium-Silikat-Polymer („MSP“) wurde von Dynaudio selbst entwickelt und mit Schwingspulen aus Aluminium zu einem neuen Treiber kombiniert. Wie üblich für moderne Studiomonitore dieser Größe, kommt ein „ported“-Gehäuse zum Einsatz. Die Bassreflexöffnung ist frontseitig unten eingesetzt, insgesamt bringt ein 22 x 37 x 39 Zentimeter messender Lautsprecher stolze 14,7 Kilogramm auf die Waage.  

Fotostrecke: 3 Bilder Gewebehochtöner sind bewährte HF-Wandler

Class D mit 150 + 500 Watt

Um die dynamischen Systeme anzutreiben, stellt die Core 7 Class-D-Amps mit 150 Watt für den Hochton- und 500 Watt für den Tieftonbereich zur Verfügung. Um den Monitor mit Signal zu befüttern, steht ein XLR-Analogeingang für symmetrische, analoge Signale zur Verfügung, sowie eine weitere XLR-Buchse, die ein AES3-Digitalsignal (bis Single-Wire-192kHz) erwartet. Eine Thru-Buchse fehlt genauso wenig wie ein BNC-Buchse zur Aufnahme der Wordclock. Die benachbarte USB-Buchse dient nur als „Serviceklappe“ und empfängt keine Audiodaten. Allerdings ist eine Menge an Einstellschalterchen verfügbar, die die Einrichtung von Dynaudio Core 7 an verschiedene Abhörsituationen erlaubt. Der Bass lässt sich mit festem Hochpass begrenzen, die Gesamtabstimmung der Dynaudio Core 7 kann hell, neutral oder dunkel sein, die Positionsangleichung erfolgt mittels zweier Switches. Eingangsempfindlichkeit, Maximalpegel (max. SPL lt. Handbuch 112 dB SPL), Standyfunktion und Kanalwahl bei Nutzung des Digitaleingangs komplettieren die Settings.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Rückseite des Monitors gibt es eine Menge Einstelloptionen.

Für die Aufstellung gibt es übrigens mehrere Möglichkeiten: Das Gehäuse bietet Fußmulden für vertikale wie horizontale Ausrichtung, außerdem st laut Dynaudio Zubehör für Wand- und Deckenmontage erhältlich, welches K&M herstellt. Das ist nicht unwichtig, da Dynaudio die Core 7 explizit auch für Surround- und Immersion-Setups ins Spiel bringt.  

An der Gehäusekante lässt sich erkennen, dass man die Box vertikal oder horizontal ausrichten kann. In die Mulden werden 3M-Gleiter geklebt.
An der Gehäusekante lässt sich erkennen, dass man die Box vertikal oder horizontal ausrichten kann. In die Mulden werden 3M-Gleiter geklebt.
Anzeige

Praxis

Keine Spaßbox

Sofort wird deutlich: Die Dynaudio Core 7 ist keine Spaßbox, sondern verrichtet unaufgeregt, sachlich und professionell ihr Tageswerk. Und das ist wörtlich zu nehmen: Auch wenn sich ein kompletter Arbeitstag dem Ende neigt, sind es nicht die Monitore, die haben ermüden lassen. Den Core 7 gelingt die Balance zwischen Nicht-auf-die-Nerven-gehen, aber trotzdem nicht zu lasch und weich mit Präsenzen und Schärfen umzugehen. Besonders dort, wo gesprochene Sprache im Vordergrund steht, ist das eine wichtige Aussage.
Insgesamt arbeitet der Lautsprecher schön verzerrungs- und verfärbungsfrei. Als winzig kleiner Makel könnte die Performance rund um den Übergabepunkt zwischen den beiden Treibern genannt werden, denn dort ist sie in Bezug auf Griffigkeit und Kontur des Signals nicht ganz so hervorragend wie sonst im gesamten Wiedergabebereich.  

Nüchtern und pflichtbewusst gehen die Core 7 zu Werke, nicht krawallig!
Nüchtern und pflichtbewusst gehen die Core 7 zu Werke, nicht krawallig!

Trockener Bass

Der Frequenzkeller ist für ein Reflexgehäuse reichlich trocken, schnell und kontrolliert. Der Musiker wird wohl kaum ein Selfie von sich vor den Speakern mit den Worten „Yeah, voll fett alles hier!“ posten – und das ist auch gut so: Die Core 7 sind keine Schmeichler, sondern langzeittaugliche Analytiker. Angenehm ist die Wiedergabe der Höhen, welche transparent und klar zeichnend ist und sich bei Bedarf leicht abschwächen oder anheben lassen. „Mehr Bass“ liefert die Box nicht auf Knopfdruck, ein Umstand, der zum genauen Hinhören und bewussten Arbeiten im untersten Frequenzband zwingt. Wie schnell findet man über manche Boxen alles „toll“, was halt irgendwie tieffrequent Luft bewegt!
Die Klangeigenschaften ändern sich bei unterschiedlichen Pegeln nur unwesentlich, es erscheint aber sinnvoll, die Leistungsreserven nicht stark zu belasten. Bei niedrigen und mittleren Pegeln können dynamische Änderungen naturgetreuer wiedergegeben werden, bei sehr hohen Partypegeln beginnt der Bass, die Contenance zu verlieren, seine schöne Linearität einzubüßen und eine klare Beurteilung zu erschweren. Die Höhen überschlagen beginnen etwas später damit, zu beißen und zu kratzen. Hier bewegt man sich aber definitiv in Bereichen, die keine sinnvolles dauerhaftes Monitoring darstellen.

Von niedrigen bis zu sehr hohen Pegel klingen die Core 7 recht gleich.
Von niedrigen bis zu sehr hohen Pegel klingen die Core 7 recht gleich.

Scharfe Stereoposition

Schön ist die Bühnendarstellung im Stereoverbund, denn die Mitte ist scharf und klar, ohne dabei vorgewölbt zu sein und Lupeneffekte aufzuzeigen. In Räume hineinsehen lässt sich genauso, wie Positionen zwischen Links und Rechts genau zu bestimmen. Auch sehr kleine Hörabstände von etwa einem Meter funktionieren sehr gut, der Sweet Spot ist insgesamt recht groß. Wichtiger noch: Die einsetzende Dämpfung beim Auswinkeln aus der Hauptachse geschieht sehr sanft ohne auffällige Brüche. Die nur grundlegenden Eingriffsmöglichkeiten auf die Wiedergabe erscheinen in Anbetracht mancher hochgerüsteter DSP-Alleskönner vielleicht antiquiert, auf der anderen Seite bedeutet das aber, dass man Gedanken und Zeit zur optimalen Positionierung aufbringen muss – oder eben auf externe Systeme wie Sonarworks setzen sollte.

Anzeige

Fazit

Dynaudio liefert mit der Core 7 eine potente Zweiwege-Aktivbox, die vor allem eines ist: ein Werkzeug für den ganzen Tag und eigentlich alle denkbaren Aufgaben. Die untrüglichen Kennzeichen dafür sind eine äußerst neutrale und durchaus zurückhaltende Wiedergabe durch das gesamte Frequenzband. Dynamisch spielt die Dynaudio Core 7 hervorragend, die Stereobühne ist groß und unverzerrt. Wem die Raumanpassungen nicht ausreichen, der muss zu externen Korrekturlösungen greifen oder an der Raumakustik arbeiten. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr ausgewogenes Frequenzbild
  • gute Impulsdarstellung
  • präzise Darstellung der Bühne
  • hervorragende Langzeithörbarkeit
  • geringe Änderung der Klangparameter bei unterschiedlichen Pegeln
  • flexible Aufstellmöglichkeiten, mechanisch wie klanglich
Contra
  • keins
Artikelbild
Dynaudio Core 7 Test
Für 1.749,00€ bei
Dynaudio_Core_7_Test_9
Features und Spezifikationen
  • Zweiwege-Aktivbox
  • 1″-Gewebehochtöner, 150 Watt Class-D
  • 7″-MSP-Tieftöner, 500 Watt Class-D
  • Frequenzgang: 38 Hz – 31 kHz (-6 dB)
  • analoge und AES/EBU-Eingänge, WC, Thru, USB (Service)
  • diverse Filterfunktionen
  • Maße und Gewicht: 22 x 37 x 39 cm, 14,7 kg, vertikal oder horizontal einsetzbar
  • Made in Denmark
  • Preis (Stück): € 1649,– (Straßenpreis am 29.9.2019)
Hot or Not
?
Dynaudio_Core_7_Test_1 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • How to Get Legendary U47 Audio Quality Without Spending $10,000 on a #microphone
  • The Ultimate Guide to Record Professional Audio at Home in 15 Minutes!
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)