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Celestion G12M Greenback Test

Praxis

Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier im Übersichtsartikel zum Testmarathon.

Klingt er denn tatsächlich wie ein alter Greenback? Nein! Das hat aber nicht nur Fertigungsgründe. Die begehrten Greenbacks sind mittlerweile über 40 Jahre alt und haben mit Sicherheit einiges mitgemacht und viele Betriebsstunden auf dem Buckel, und das prägt natürlich den Sound. Für einen realistischen Vergleich müsste man heute einen alten Greenback konservieren und in ca. 40 Jahren mit einem neuen G12M vergleichen. Wir widmen uns lieber den realen Tatsachen.

Der G12M hat selbstverständlich den typischen Greenback-Charakter mit einem ausgewogenen Bassbereich und perligen Höhen. Durch die recht geringe Belastbarkeit muss er bei weiter aufgedrehten Amps schon hart arbeiten und es wird ein leichtes Kompressionsverhalten positiv hör- und fühlbar. Der Lautsprecher setzt sich gut durch und ist auf jeden Fall ein sehr guter Partner bei Recording-Einsätzen.  

Clean

Die Kombination von Twin und Strat gibt er gut wieder, der höhenbetonte Klangcharakter des Twins kommt angenehm und sorgt für einen nach oben zeigenden Daumen. 

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Clean

Crunch

Wie beim Cleansound gibt es auch beim Crunch keine Beanstandungen, der angezerrte AC30 Sound gefällt mir sehr gut. Der G12M überzeugt mit Amps und Gitarren, die etwas spitzer klingen, überträgt deren Charakter sehr gut, ohne dass es bei weiter aufgedrehten Höhen am Amp unangenehm harsch in den Ohren klingelt. 

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Crunch

Mid Gain

Hier ist eine bewährte britische Kombination am Start und der G12M ist auch in dieser Disziplin ganz weit vorn, rotzige Rockriffs im AC/DC Stil funktionieren sehr gut. In diesem mittleren Zerrbereich kann unser Testkandidat eindeutig seine Stärken ausspielen. Das Spiel mit der Dynamik im Anschlag klappt sehr gut und macht vor allem großen Spaß. 

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Mid Gain

High Gain Lead

Der G12M liefert beim Halspickup einen angenehmen Ton mit ausreichend Höhen für ein gutes Durchsetzungsvermögen innerhalb der Band. Am Steg gibt es dann entsprechend Feuer, aber auch hier ist der Höhenbereich angenehm. 

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High Gain Lead

High Gain Low

Der G12M hat minimale Schwierigkeiten mit höher verzerrten Tönen im unteren Frequenzbereich, dort wird es manchmal etwas undefiniert. Für extreme Metal-Einsätze mit sehr tief gestimmten Gitarren würde ich den Lautsprecher nicht unbedingt empfehlen. 

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High Gain Low

Metal

Auch in diesem Bereich ist er nicht der Fachmann. Die Höhen sind meines Erachtens etwas zu weich und sägen zu stark, für kernige Metalsounds braucht es einen Lautsprecher, der aggressivere Höhen im Angebot hat. 

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Metal
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Profilbild von Michael Boesen

Michael Boesen sagt:

#1 - 08.06.2023 um 16:15 Uhr

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Hallo Bonedo , ich hab jetzt diesen Greenback in meinen Career Fellaretta eingebaut, es war Herstellerseits der Celestion Seventy 80 darin . Der kleine 5 Watt Amp klang schon vorher sehr gut , mit dem G12M aber um einiges besser , wärmer - direkter , perliger und crisper . Er gibt mehr das Gefühl direkt am Ton zu liegen. Das Sustain ist um einiges Höher und länger . Leider musste ich die Kunststoffkappe entfernen , weil diese in der Höhe an das Ampchassis stieß und die Schrauben des seitlichen Chassis nicht in die vorgesehenen Löcher fanden . Das entfernen der Kunststoffkappe war mir nur durch Beschädigung der Kappe selbst möglich . Wobei ich dann feststellen konnte , das sie nur durch 4 Powertape Streifen gehalten war , die aber einen entfernen durch extrem starkes Ziehen im Schongang unmöglich machten . Der Sound ist nun extrem aufgewertet in diesem kleinen Like Vintage Amp . Ein Test bei Euch wäre auch mal Interessant . Der Amp brauch sich nicht hinter meinen anderen - Magnatone Versaty und Matchlees Lightning aus den 90igern zu verstecken . Eine stramme Leistung für den Preis , was auch schon Gregor Hilden in seinen Equipment Angeboten etwas in Entzücken versetzte . Leider ist ja der Herr Fellaretta aus Stuttgart, seines Zeichen ' Ampbauers ' letztes Jahr verstorben . Vielen Dank , Michael vom Bodensee .

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Alex sagt:

#2 - 09.12.2023 um 22:39 Uhr

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Ich habe in meinem Bestand einen Greenback aus den 90ern und einen aktuellen, der wieder in England hergestellt wird. Anfangs konnte ich mich mit dem neuen Greenback nicht anfreunden, aber nach kurzer Zeit erkannte ich, was für ein toller Speaker das ist. Und zwar nicht nur für Clean und Crunch, sondern auch für Highgain.

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