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Carl Martin DC Drive 2018 Test

Der Carl Martin DC Drive, ein Overdrive-Pedal aus der Vintage Serie des dänischen Herstellers, kommt mit einem Facelifting und ist nun als DC Drive 2018 in einem etwas kleineren Format erhältlich. An Bord sind drei Regler und ein Schalter, der zwischen zwei verschiedenen Grundsounds wählt. Das Vorgängermodell steckte in einem größeren Gehäuse und verfügte zusätzlich über eine schaltbare Boost-Funktion.

Carl_Martin_DC_Drive_2018_TEST


Der neue DC Drive wird ohne dieses Feature als Standard-Overdrive-Pedal angeboten, zu einem aktuellen Preis von etwas über 100 Euro. Zwar wurde das Pedal in einigen Newsmeldungen als DC Drive 2017 angekündigt, mittlerweile schreiben wir aber das Jahr 2018 und folgerichtig findet man unseren Kandidaten auch auf der Website des Herstellers als DC Drive 2018.

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Details

Gehäuse/Optik

Der DC Drive 2018 kommt in einem leichten, eloxierten Druckgussgehäuse, das mit allen Zutaten nur 216 Gramm auf die Waage bringt und sich trotz Standardabmessungen von 60 x 113 x 50 mm (B x T x H) mit seinen teilweise abgerundeten Kanten an Ober- und Unterseite optisch etwas von der Norm abhebt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gehäuse wurde etwas geschrumpft und das DC Drive aus der Vintage-Serie ins DC Drive 2018 verfrachtet.

Die Bedienelemente haben sich in der gewohnten Aufstellung auf der Oberseite platziert, zuerst der Fußschalter (True Bypass), dann die drei Regler Tone, Drive und Volume, dazwischen ein Kippschalter, der die beiden Grundsounds Regular und Fat bestimmt und darüber eine blaue Status-LED.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite sind drei große, cremefarbene Potis, ein Mini-Switch und ein Fußschalter nebst Status-LED untergebracht.

Die Anschlüsse sind allesamt an der Stirnseite positioniert, zwischen Input und Output auch der Anschluss für ein optionales Netzteil. Batteriebetrieb ist beim DC Drive 2018 nicht vorgesehen, das Netzteil muss allerdings nicht hart arbeiten, denn unser Testkandidat benötigt lediglich 20 mA Strom. Das alles im handelsüblichen Format, also 9 Volt DC mit 2,1 mm Stecker (Center Negativ).

Fotostrecke: 2 Bilder Zum Anschliessen des Pedals muss man sich auf die Stirnseite begeben,…

Das Pedal wird ab Werk mit glatter Unterseite zur Befestigung von Klettband ausgeliefert, im Lieferumfang befinden sich aber vier Gummifüße, damit es im Standalone-Betrieb auf glatten Oberflächen rutschfesten Halt hat. Eine Befestigung mit Mounting Plates wird eher schwierig, denn die dazu eigentlich benötigten Gehäuseschrauben befinden sich auf der Oberseite.

Bedienung

Mit dem Kippschalter (Fat/Reg) wird der Grundsound angewählt. Laut Hersteller erhält man im Regular-Mode einen etwas höhenbetonten Overdrive mit Vintagesound, der Fat-Mode sorgt für moderne Sounds mit höherem Zerrgrad. Im Praxisteil werdet ihr die Unterschiede gleich zu hören bekommen. Ansonsten haben wir mit Tone (Klangfarbe), Drive (Zerrgrad) und Level (Gesamtlautstärke) die normalen Regelmöglichkeiten für Overdrive-Pedale an Bord.

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Praxis

Der DC Drive wird vor meinen Sovtek MIG-50H geparkt, das Signal läuft über eine Marshall 4 x 12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Wir werfen zuerst mal ein Ohr auf den klanglichen Unterschied der beiden Grundsounds. Zu Beginn hört ihr das Bypass-Signal ohne Overdrive.

Audio Samples
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Bypass – Regular – Fat: Drive und Tone auf 12 Uhr (Strat)

Der DC Drive hat ordentlich Power, Unison-Pegel im Verhältnis zum Bypass-Signal erhält man bei einer Level-Einstellung von ca. 11 Uhr. Außerdem hat das Pedal bei dieser Einstellung eine deutlich hörbare Färbung im Klangspektrum. Die Höhen (vor allem beim Regular Mode) sind wesentlich stärker im Vergleich zum Bypass-Signal. Generell kommt der Overdrive-Sound etwas kantiger aus den Speakern, der Höhenbereich klingt eher hart. Wer einen feinen, warm klingenden Overdrive sucht, wird hier eher nicht bedient, aber das ist lediglich eine Einordnung des Charakters, kein Qualitätsurteil. Mit den etwas kernigeren Höhen erhält man auf jeden Fall eine gute Durchsetzungskraft innerhalb des Bandgefüges. Außerdem bleibt ja immer noch den Tone-Regler mit seinem hohen Wirkungsgrad, dazu gleich mehr. Hier ist erst einmal ein Rundgang zur Bandbreite des Zerrgrades in beiden Modes.

Audio Samples
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Bandbreite Zerrgrad Regular Mode: Drive auf 7, 9, 12, 15 und 17 Uhr (SG) Bandbreite Zerrgrad Fat Mode: Drive auf 7, 9, 12, 15 und 17 Uhr (SG)

Hier gibt es einiges zu holen, vom leichten Overdrive bis zum satten Mid-Gain-Zerrbrett ist die gesamte Bandbreite sehr variabel und über den gesamten Regelweg nutzbar. Sehr positiv ist auch die Tatsache, dass sich der Pegel bei höheren Settings nicht gravierend ändert, sodass man auch auf der Bühne mal schnell den Zerrgrad wechseln kann, ohne wieder mit dem Level-Regler nachpegeln zu müssen. Weiter geht es mit der Bandbreite des Tone-Reglers bei beiden Modes.

Audio Samples
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Bandbreite Tone Regular Mode: Tone auf 7 und 17 Uhr (SG) Bandbreite Tone Fat Mode: Tone auf 7 und 17 Uhr (SG)
Das Carl Martin DC Drive 2018 Overdrive-Pedal deckt vom zarten Crunch bis zum fetten Leadsound einen weiten Bereich ab.
Das Carl Martin DC Drive 2018 Overdrive-Pedal deckt vom zarten Crunch bis zum fetten Leadsound einen weiten Bereich ab.

Wie man hören konnte, ist auch der Tone-Regler mit einem hohen Wirkungsgrad ausgestattet. Auch der zu Beginn erwähnte höhenbetonte Grundsound bei mittlerer Einstellung des Tone-Potis kann in den Höhen entspannt reduziert werden, sodass man das Pedal auch mit einem höhenstarken Amp (Vox, Fender, etc) nutzen kann.
Nun kommen ein paar Beispiele, bei denen die Flexibilität unseres Testmodells unter Beweis gestellt wird. Zuerst ist die Tele an der Reihe, hier hört ihr im ersten Beispiel einen Crunchsound im Regular-Mode und dann ein fettes Zerrbrett – logisch – im Fat-Mode. Ich bin echt erstaunt, was der DC Drive auch aus einer Singlecoil-Gitarre herausholen kann.

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Regular Mode: Stones Crunch (Tele) Fat Mode: Rockbrett (Tele)

Mit Humbucker-Gitarren wird das noch eine Spur fetter, und deshalb ist hier jetzt die Les Paul an der Reihe, zuerst mit einem weichen Lead-Tone, bei dem die Tonstabilität und das Sustain durch die Verzerrung angenehm auffällt. Der DC Drive reagiert aber auch sehr gut auf die dynamischen Spielereien an der Gitarre, egal, ob über den Anschlag oder Aktionen mit dem Volume-Poti, man kann den Zerrgrad deutlich an der Gitarre beeinflussen. Das hört ihr im zweiten Beispiel, bei dem ich zuerst den Hals-Pickup (Volume 5) an der Gitarre gewählt habe und in der zweiten Hälfte den Steg-Pickup mit voll aufgedrehtem Volume.

Audio Samples
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Fat Mode: Lead Sound (Les Paul) Regular Mode: Volume Poti Aktion – zuerst Hals PU Vol. 5, dann Steg PU Vol. 10

Zum Abschluss geht es in den Keller, aber nur, was das Tuning betrifft, die Bariton Les Paul ist am Start und auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Der Fat-Mode ist bei höherem Drive-Setting im Einsatz, die Töne auf den tiefen Saiten kommen klar. Dabei ist es ratsam, den Tone-Regler etwas weiter aufzudrehen, denn analog zur Anhebung der Höhen werden die Bässe leicht zurückgenommen, der Sound wird etwas drahtiger und klarer im tieferen Frequenzbereich.

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Fat Mode: Bariton Les Paul mit Drop A Tuning
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Fazit

Der DC Drive 2018 von Carl Martin ist ein sehr flexibel einsetzbarer Overdrive mit zwei unterschiedlichen Grundsounds. Der Regular-Mode kommt mit etwas weniger Zerrgrad und mehr Höhen, der Fat-Mode sorgt für mehr Gain und einen eher wärmeren Ton. Somit kann man das Ganze sehr gut an die angeschlossene Gitarre und den Amp anpassen, dazu kommt ein sehr wirkungsstarkes Tone-Poti. Mit seiner Bandbreite deckt der DC Drive 2018 die Range von leichter Übersteuerung bis zum saftigen Leadsound mit viel Sustain ab und ist deshalb als flexibler Brot-und-Butter-Overdrive zu empfehlen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • leichtes Gehäuse
  • variabler Sound, dynamische Ansprache
  • zwei Grundsounds (gut aufeinander abgestimmt)
  • Wirkungsgrad Tone-Regler
  • Bandbreite Zerrgrad
Contra
  • keins
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Carl Martin DC Drive 2018 Test
Für 119,00€ bei
Der variable Carl Martin DC Drive 2018 ist eine Empfehlung für alle, denen ein flexibler Brot-und-Butter-Overdrive noch fehlt.
Der variable Carl Martin DC Drive 2018 ist eine Empfehlung für alle, denen ein flexibler Brot-und-Butter-Overdrive noch fehlt.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Carl Martin
  • Modell: DC Drive 2018
  • Typ: Overdrive Effektpedal
  • Herkunftsland: China
  • Regler: Tone, Drive, Level
  • Schalter: Fat/Reg
  • Bypass: True Bypass
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromaufnahme: 20 mA
  • Spannung: 9V DC (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Maße mm (B x T x H): 60 x 113 x 50
  • Gewicht: 216 Gramm
  • Ladenpreis: 109,00 Euro (Mai 2018)
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