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Dynaudio Core 47 Test

Dynaudio Core 47 im Test – Dynaudio haut raus! Erst vor kurzem haben wir die sehr guten, aber auch sehr großen Dynaudio Core 59 getestet. Neben diesen aktiven und 25 kg schweren Dreiwege-Studiomonitoren haben wir auch die kleine Zweiwege-Version Core 7 zum Review gehabt. Beide überzeugten mit einem ausgewogenen, analytischen Klangbild, reichlich DSP-Filtern sowie analogen und digitalen Eingängen. 

Dynaudio_Core-47_01_Test



Jetzt liefert Dynaudio nach und ergänzt das Portfolio um einen dicken, 40 kg schweren Sub sowie eine weitere Nahfeldmonitor mit drei Wegen namens Core 47. 


Details

Drei Wege 


Die Dynaudio Core 47 ist ein aktiver Dreiwege-Studiomonitor mit digitalen und analogen Eingängen. Die Nomenklatur der Serie verrät, dass der Woofer sieben Zoll und der Mitteltöner vier Zoll groß ist. Der Gewebe-Hochtöner ist wie bei allen Modellen der Serie ein Zoll groß.

Fotostrecke: 3 Bilder Dynaudio Core 47: kompakter Dreiwege-Monitor…


Zwischen Core 59 und Core 7


Die Core 47 wiegt 15,1 kg und misst 390 x 240 x 355 mm. Damit ist sie ein deutliches Stück leichter als die Core 59 mit ihren 25 kg, aber nur unwesentlich größer als die Core 7. Die Dynaudio Core 47 ist horizontal orientiert, weshalb auch je eine Version für die rechte und linke Seite existiert. Das ist bei der vertikalen Core 7 und der Core 59 mit drehbarem HF/Mid-Teil nicht der Fall.

Kompakt, aber mit voller Leistung


Die aktive Bauweise des Dynaudio-Studiolautsprechers erfordert drei Class-D-Endstufen, welche jeweils 500 Watt an den Tieftöner, 500 Watt an den Mitteltöner und 150 Watt an den Tweeter liefern, und ermöglicht einen maximalen Schalldruck von 112 dB im schalltoten Raum. Das ist – zumindest auf dem Papier – identisch zur Core 59, was leider auch für die fehlenden Angaben zum Messverfahren gilt. Getrennt wird allerdings etwas weiter oben und zwar bei 475 Hz und 5,25 kHz. Die Core 59 wiederum trennt bei 385 Hz und 5 kHz, hat aber auch größere Treiber.


Der 1-Zoll-Tweeter bekommt 150 Watt, der 4-Zoll-Midrange-Treiber 500 Watt und der Woofer ebenfalls 500 Watt.
Der 1-Zoll-Tweeter bekommt 150 Watt, der 4-Zoll-Midrange-Treiber 500 Watt und der Woofer ebenfalls 500 Watt.

Versteiftes MDF-Gehäuse


Das dunkelgraue MDF-Gehäuse vermittelt einen äußerst robusten, steifen Eindruck und verfügt an jeder Seite über Einkerbungen, um die mitgelieferten Gummifüße einzukleben. Es ist zwar nicht unbedingt zu empfehlen, doch trotzdem lassen sich die Speaker auf jeder Seite und auch vertikal aufstellen. Hinzukommen VESA-Öffnungen zur Montage mit Wandhalterungen oder dergleichen.

Das solide Bassreflex-Gehäuse ist äußerst steif.
Das solide Bassreflex-Gehäuse ist äußerst steif.

Digitales Inneres mit „Real-World-Filtern“


Dynaudios gesamte Core-Serie verfügt über analoge XLR-Eingänge und digitale AES3-Eingänge. Ein Digital Out ermöglicht die serielle Verschaltung eines Paares für AES-Single-Wire, eine Wordclock kann zusätzlich via BNC zugeführt werden. Alle Monitore unterstützen die folgenden Samplerates mit 24 Bit: 32, 44,1 48, 96 und 192 kHz. Im analogen Betrieb läuft der DSP immer mit 192 kHz.

Eine Wandlung der Samplerate findet nicht statt. Der 32-Bit DSP von Analog Devices clockt sich immer auf den digitalen Input und lädt für jede Samplerate sogar ein anderes IIR-Filter, was dann mit dem Eingang gefaltet wird. Die Latenz ist minimal und die Filter können deutlich komplexer auf die Realität reagieren, anstatt nur ein simples mathematisches Modell zu nutzen. Dynaudio nutzt zur Erstellung der 64-Bit-Filter („Double Precision“) einen eigenen, „Jupiter“ genanten Messraum der Größe 13 x 13 x 13 m.

Viele Schalter für die Optionen. Zwei davon bieten in Kombination neun verschiedene Positions-Filter, hinzukommt der dreistufige Sound-Balance-Regler!
Viele Schalter für die Optionen. Zwei davon bieten in Kombination neun verschiedene Positions-Filter, hinzukommt der dreistufige Sound-Balance-Regler!

Die Filterkurven sind pragmatisch ausgelegt und vom Anwendungsfall her bei der gesamten Serie gleich: Es gibt einen Sound-Balance-Regler (dark, neutral, bright) und zwei Position-Regler (Anechoic, Desk, Soffit und Free, Wall, Corner). Konkret arbeiten die Filter pro Speaker aber durchaus anders, um sich auf die tatsächliche Physik der Boxen einzustellen. Das ist ein entscheidender Unterschied zu den meisten Filtern einer Speaker-Serie! 
Hinzu kommt ein High-Pass für den Subwoofer-Betrieb (Full, HP), Kanalwahl für den digitalen Eingang (Left, Right), der Powermode (On, Standby) sowie zwei Sensitivity-Regler zur Pegelanpassung. Einen Hauptschalter sucht man vergebens, die Einschaltverzögerung erlaubt aber den Anschluss an eine Mehrfachsteckdose. Die USB-Buchse ist nur für Service-Zwecke vorgesehen, eine Kalibrierungssoftware für Anwender gibt es nicht.

Der Lieferumfang: Kabel, Gummis, Zettel und eine Abdeck-Kappe für den Tweeter.
Der Lieferumfang: Kabel, Gummis, Zettel und eine Abdeck-Kappe für den Tweeter.
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Praxis

Aufbau


Ausgepellt und aufgestellt: Ich halte mich zunächst an die Empfehlung des Herstellers und baue beide Dynaudio Core 47 so auf, dass sich die HF/Mid-Einheit im Stereodreieck außen und die Reflexports innen befinden. Die Filter stelle ich zunächst alle auf normal, sprich „neutral“, „free“ und „anechoic“. Das Stereodreieck ist etwa 2,2 m groß.
Und Boom! Die Box hat Cojones, der Bass drückt wirklich ordentlich. Ich gebe zu, dass ich das beim Lesen der Spezifikationen skeptisch war, da das Innenleben zur Core 59 identisch ist und die Messwerte gleich sein sollen. Dass die verhältnismäßig kleine Box so tief ballert, hätte ich aber nicht erwartet.

Pragmatische Filter


Ist das anfänglich Testosteron verflogen, realisiert man aber auch, dass es „per default“ natürlich zu viel Bass für meine wandnahe Positionierung war. Ich aktiviere das Wall-Postion-Filter, denn das entspricht eher meinem Testaufbau. Dadurch rückt der Bass richtigerweise ein ganzes Stück nach hinten und die Mitten und Hören werden deutlich klarer (bzw. nicht mehr so stark maskiert). Und sofort stelle ich die Familienzugehörigkeit zur Core 59 fest: ein klarer frischer analytischer Sound mit große präzisen Stereobühne sowie schnelle Transienten und knackigen, punchy Bass ohne Dröhnen.

Punk´s not dead


Aber ich bin noch nicht ganz zufrieden und will mich nicht so richtig mit der Factory-Positionierung anfreunden: Ich vertausche Links und Rechts, sodass sind Ports nun außen sind und der HF/Mid-Part entsprechend innen liegt. Die Bassports regen meinen Raum jetzt besser an und der Bassbereich wirkt ausgewogener, tritt allerdings erneut weiter nach hinten, wodurch die Mitten weiter nach vorne kommen, ganz normal. Zeit also für das „dark“-Filter. 

Fotostrecke: 3 Bilder So möchte Dynaudio, dass ihr die Speaker aufbaut: mit den Woofer nach innen.

Die Gretchen-Frage


Weil auch ich ein fauler Musiker bin, habt ihr Glück – denn die großen Core 59 waren noch nicht zurückgeschickt. Sorry, Dynaudio! Zeit also für ein kleines Battle! Zunächst habe ich eine Core 47 links und eine Core 59 rechts aufgebaut und quasi ein Mixed Couple betrieben. Das soll man natürlich nicht machen, hab ich aber trotzdem getan. Und wenn man nicht richtig darauf achtet, hört man wirklich keinen Unterschied. Nicht einmal die Pegel mussten korrigiert werden. Das ist  sehr gut und natürlich besonders für Surround-Setups interessant, wo aus Kosten- und Platzgründen nicht überall die fettesten Speaker aufgebaut werden können.
Aber so einfach ist es dann doch nicht: Die „theoretischen“ zwei Hertz Unterschied bei der untersten Grenzfrequenz sind für mich schon hörbar, aber nicht direkt als „tiefer“. Der Bass der großen Core 59 ist einfach natürlicher und es klingt weniger nach „Box“, der Bassreflex der Dynaudio Core 47 hat deutlich mehr zu arbeiten. Das merkt man spätestens bei Bass-intensiver und lauter Musik deutlich. Die Ports der Core 47 fangen im Überlastfall dann an, ein wenig zu „furzen“.
Zusätzlich löst sich von der größeren Schallwand der Core 59 der Sound etwas besser, wodurch sie größer und lebendiger klingt. Andersherum ausgedrückt: Die Dynaudio Core 47 klingt kompakter. Aber mal ganz ehrlich: Ist das für irgendjemanden jetzt eine Überraschung? Ich denke nicht. 
Um meine Aussagen zu verifizieren, habe ich natürlich nochmal Links und Rechts miteinander vertauscht, damit ich euch nicht nur etwas zu meinen unterschiedlichen Raummoden erzähle. Der Eindruck bleibt aber, sogar beim direkten Vergleich der beiden versetzt aufgebauten Stereo-Setups. Ich habe außerdem noch ein viertes Setup ausprobiert und ein deutlich kleineres Stereodreieck aufgebaut. Hier hatte nun wieder die Core 47 ein wenig die Nase vorn, weil sie in sich geschlossener spielte. Man sollte also nicht auf Biegen und Brechen die größere Box ins Studio quetschen – sie braucht eben auch ihre Luft zum atmen.
Trotzdem reden wir von Nuancen, die nur Nerds hören – keine der beiden Boxen ist besser oder schlechter, sie sind sich wirklich sehr ähnlich bis annähernd gleich. Wer den Platz hat, den Hörabstand größer wählen kann – und vor allem deswegen mehr Pegel braucht – kann den Tausender mehr für das Paar Core 59 dennoch ruhigen Gewissens in die Hand nehmen. Er ist gut angelegt. Das ändert aber alles nichts daran, dass die Dynaudio Core 47 ein sehr gute, vor allem äußerst kompakte und kräftige Box ist.

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Fazit

Die Dynaudio Core 47 ist ein kompakter Dreiwege-Studiomonitor für das Nah- und Midfield, der ordentlich Leistung mitbringt. Der Klang ist analytisch mit hohem Auflösungsvermögen sowie einer präzisen und großen Stereobühne. Die Impulsdarstellung ist äußerst flink und Pegel bringt die „kleine Box“ ebenfalls mit, außerdem spielt sie recht tief. Die Bässe sind knackig, auch weil die Endstufen ordentlich Power haben. Die IRR-Filter sind äußerst clever designt und liefern reichlich pragmatische Optionen zur Feinjustage. Der Preis ist für die geboten Qualität vollkommen angemessen, zumal Dynaudio-Produkte von einer langen Lebensdauer gekennzeichnet sind. Die einzige Frage die bleibt: Darf es vielleicht noch eine Nummer größer sein?

Pro
  • 
ausgewogener, analytisch Klang, hohes Auflösungsvermögen
  • präzise Stereobühne, schnelle Impulsdarstellung
  • Sound-Balance, Boundary- und Position-Filter
  • 
kräftiger Sound trotz kompakter Maße

  • analoge und digitale Eingänge

Contra
  • 
keins
Dynaudio_Core-47_00_Test
Dynaudio Core 47: kompakter Dreiwege-Monitor…

Features & Spezifikationen:

  • aktiver 3-Wege Studiomonitor mit DSP
  • als linke und rechte Ausführung lieferbar
  • Treiber: 7-Zoll Tieftöner, 4-Zoll Mitteltöner, 1-Zoll Hochtöner
  • Amps: 500 Watt LF, 500 MF und 150 Watt HF
  • Übertragungsverlauf: 44 bis 27.000 Hz ±3 dB bzw. 37 bis 31.000 Hz ±6 dB
  • Maximalpegel: 112 dB (1m im schalltoten Raum) und 118 dB (Halbraummessung)
  • 24 Bit / 192 kHz Wandler mit DSP-Filtern zur Raumkorrektur
  • analoger Eingang: XLR, digitaler Eingang: AES, digitaler Ausgang: AES, Word Clock: BNC, USB für Service
  • 
VESA Montage möglich
  • Maße (B x H x T): 390 x 240 x 355 mm
  • Gewicht: 15,1 kg
  • Preis (Stück) € 2222,- (Straßenpreis am 17. Oktober 2019)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • 
ausgewogener analytisch Klang, hohes Auflösungsvermögen
  • präzise Stereobühne, schnelle Impulsdarstellung
  • Sound-Balance, Boundary- und Position-Filter
  • 
kräftiger Sound trotz kompakter Maße

  • analoge und digitale Eingänge

Contra
  • 
keins
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Dynaudio Core 47 Test
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Dynaudio Core 47: kompakter Dreiwege-Monitor…


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