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Dynamount X1-R Test

Dynamount X1-R: Das ist ein motorgesteuertes Mikrofonpositionierungssystem, welches per App oder aus Google Chrome heraus gesteuert werden kann.

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Auch wenn es vielleicht albern klingt, es kann in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe im Produktionsalltag sein.
X1-R ermöglicht die Ausrichtung eines Mikrofons, auch wenn man nicht vor Ort ist. Ob und für wen das taugt, wird dieser Testbericht genauso behandeln wie die Frage, welche Vor- und Nachteile das spezifische Dynamount-Prinzip mit sich bringt.

Details

Fischertechnik für das Tonstudio

Hebt man den X1-R aus dem Formschaumstoff seines Kartons, erinnert er irgendwie an „Fischertechnik für Große“, denn man sieht Profile, Kabel und Motoren. Schnell erklärt ist, was dieses Gebilde eigentlich ist und kann: Auf zwei im rechten Winkel angeordneten Schienen ist ein Schlitten montiert, welcher ein Mikrofon von bis zu gut zwei Kilogramm Gewicht tragen kann. Dieser Schlitten kann auf einer der beiden Schienen mit Motorkraft hin- und hergefahren werden, die wiederum auf der darunterliegenden Schiene bewegt werden kann. Dadurch kann die Mikrofonposition auf einer rechteckigen Fläche variiert werden. Darüberhinaus ist der Mikrofonhalter selbst um 360 Grad drehbar, wodurch das Mikrofon auch angewinkelt werden kann. An der Unterseite des X1-R übrigens findet sich natürlich ein Anschluss für das Mikrofonstativ, um die Kompatibilität zu gewährleisten. Anstatt parallel zum Boden zu bewegen, kann man sich mit dem Dynamount X1-R auch parallel zu Boxenwand, Bassdrum-Resonanzfell oder dergleichen bewegen. Dafür ist aber ein rechtwinkliger Adapter vonnöten oder etwa ein Kugelgelenk wie das Triad-Orbit M2.  

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei diese Motoren bewegen Schlitten…

Alles geht. Nur vertikal neigen nicht.

Das auf dem Dynamount X1-R installierte Mikrofon kann also auf der x-, der y-Achse und im Kreis bewegt werden. Theoretisch könnte man sich noch die Höheneinstellung und eine Höhenneigung wünschen, also insgesamt x, y, z und R. Bedenkt man aber, dass man hauptsächlich weitestgehend rotationssymmetrische Schallquellen wie Speaker mithilfe des X1-R mikrofonieren wird und im Grunde auch so schon sehr, sehr viele Möglichkeiten hat, sollte man darüber hinwegsehen können. Und wenn die Höheneinstellung eben doch wichtig ist, lässt sich das System auch einfach komplett vertikal ausrichten. Oder schräg. Oder eben kombinieren mit dem V1. Denn:

Es geht auch eine Nummer kleiner. Zwei sogar.

Die Produktpalette Dynamounts, von der wir hier das teuerste und umfangreichste System testen, ist schnell und einfach erklärt: X1, also ohne R, verzichtet auf den Rotationskopf, ist aber in Europa momentan noch nicht erhältlich. Alternativ kann man bei Anschaffung einer kleineren Version auch auf die Schrägachse verzichten, aber den Rotationskopf behalten. Das nennt sich dann V1-R. Noch einfacher ist V1, denn dieser arbeitet ganz banal auf einer Achse – und empfiehlt sich somit beispielsweise für das zusätzliche Phase-Mikrofon am Amp oder auch das Lochmikro an der Bassdrum. Aber auch hier gilt: In Europa bekommt man nur das System mit Rotation. Klar: X1-R ist das teuerste unter den Dynamount-Systemen und setzt den Kontostand um eindrucksvolle 749 Euro zurück. Viel? Nun, zur Ehrenrettung sei gesagt, dass es bestimmt nicht preiswert ist, den ganzen Kram zu konstruieren, einzukaufen, zu fertigen, die Programmierungen vorzunehmen und alles vertriebsmäßig auf den Weg zu bringen – und wir reden hier nicht von einem Gerät, welches in Großserie produziert und verkauft wird, sondern von einem Nischenprodukt. Das sollte man bei der Preisbetrachtung schon mit einbeziehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Mikrofonanschluss: Bei der hier getesteten “R”-Version lässt sich das Mikro drehen.

Mehrfarbige LED und ein paar Bedienelemente

Die Control-Einheit wird mit einem externen Netzteil mit 12,5 Volt Spannung versorgt, bietet eine mehrfarbige LED zur Statusdarstellung, einen versteckten Reset- sowie einen Setup-Button und eine USB-Schnittstelle – falls kein WLAN zur Verfügung stehen sollte. Das gesamte System wiegt knapp zwei Kilo und hat eine Größe von 37,5 cm (Breite und Tiefe), die Höhe ohne Mikrofon beträgt 14,5 cm. Im Manual finden sich auch Angaben zur Genauigkeit und der Range, mit der eingestellt werden kann: Eine Achse erlaubt 14, die andere 16 Zentimeter, was für das Miking von Cabinets und Bassdrums ausreicht, die Schrittgenauigkeit beträgt jeweils ein Hundertstel davon, also 1,4 und 1,6 Millimeter. Der 360-Grad-Kopf kann in 1°-Schritten eingestellt werden.  

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