DV Mark EVO1 Test

Das Gitarrentopteil DV Mark EVO1 ist ein weiterer Baustein im Gitarrenimperium des italienischen Herstellers. Als Marco De Virgiliis im Jahr 2001 zusammen mit der Firma Parsek das Unternehmen Markbass startete, war nicht abzusehen, dass die Basswelt das digitale Konzept eines kleinen, leichten und dennoch leistungsstarken Bassverstärkers so gut annehmen würde. Dass man sich erst viel später traute, eine ähnliche Konzeption auch für Gitarristen anzubieten, ist verständlich. Schließlich sind viele von uns beinharte Puristen und trauen computergesteuerten Gitarrenverstärkern immer noch nicht über den Weg.

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Ampsounds al gusto della bella Italia – der DV Mark EVO1 ist ein kompakter Digitalamp im mittleren Preissegment.


Ebenso wie die Bassamps werden auch die DV Mark-Produkte im schönen Mittelitalien unweit der langen Strände der Adria entworfen und aus Kostengründen in Indonesien zusammengebaut. Heute stellen wir euch das Gitarrentopteil DV Mark EVO1 vor. Der Amp wurde auf der Namm 2016 noch als Prototyp vorgestellt und ist nun in seiner finalen Version in den Läden erhältlich.

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Details

Konzept und Frontpaneel

Der EVO1 ist ein Gitarrentopteil mit zwei Kanälen, von denen jeder sechs wählbare Presets und einen integrierten Hall bieten. Rein optisch hat man es hier mit einem 2 HE Rackeinschub zu tun, bei dem alle Einstellungen trotz seines größtenteils digitalen Innenlebens ohne verschachtelte Untermenüs auf der Front vorgenommen werden. Kurz: Die Bedienung ist kinderleicht und intuitiv. Gleichzeitig wirkt der Amp optisch eher wie ein Effektgerät und weniger wie ein beinharter Rock’n Roll-Verstärker.

Fotostrecke: 3 Bilder Ampsounds al gusto della bella Italia – der DV Mark EVO1 ist ein kompakter Digitalamp im mittleren Preissegment.

Die Vorderseite präsentiert zwei nahezu identische und übereinander angeordnete Regler-Reihen. Da beide Kanäle mithilfe der Software mit identischen Ampmodellen gefüttert werden können, spielt es auch keine Rolle, ob man den oberen oder den unteren als Lead- oder Rhythmuskanal betrachtet. Am Anfang steht der Ampselector, mit dem sich eines von sechs Verstärkermodellen anwählen lässt. Des Weiteren stehen jedem Kanal Gain, Low, Mid, High, Level und ein separater Reverbregler zur Verfügung. Für die globale Lautstärke gibt es in der oberen Reihe den Masterregler.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Amp verfügt über zwei Kanäle mit separater Klangregelung, die mit identischen Ampmodellen gefüttert werden können.

Im unteren Teil findet sich der Boost-Level-Regler für einen zusätzlichen Lautstärkeschub beim Solieren. Ein Phones-Regler steuert die Lautstärke des Kopfhörerausgangs. Für aktive oder passive Gitarren gibt es zwei unterschiedliche Eingangsbuchsen, die mit dem jeweiligen Pegel besser klarkommen. Der Aux-Eingang dient dem Anschluss eines MP3-Players, währen sich der Kopfhörerausgang ideal für das nächtliche Üben eignet. Ein rudimentäres Stimmgerät darf auch hier nicht fehlen. Zu diesem Zweck hat man zwischen den beiden Kanälen eine LED-Reihe samt Mute-Taster angebracht, mit der man sein Instrument grob in Stimmung bringen kann. Beim Feinjustieren wird nicht jeder Ton sofort und präzise erkannt, was ein schnelles Stimmen zwischendurch etwas problematisch machen kann.

Die Rückseite

Gleich neben der Schukobuchse samt Sicherungskästchen befindet sich der Lüfter des Amps, der die Bauteile im Inneren vor Überhitzung bewahren soll. Um mir ein Bild von ihnen zu machen, habe ich den Deckel des Blechgehäuses einmal abgeschraubt und anschließend ein Foto gemacht. Ehrlich gesagt bin ich ein wenig erschrocken, denn so viel harte Klebemasse auf einer Platine habe ich bisher noch nie gesehen. Wirklich problematisch wird es vermutlich, wenn eine Reparatur ansteht und eines der verklebten Bauteile gewechselt werden muss. Aber kommen wir zurück zur Rückseite des Ampgehäuses. Der Speakerausgang liegt hier sowohl als Speakon- wie als Klinkenbuchsen vor. Der Amp bringt 250 Watt an 4 Ohm und 150 Watt an 8 Ohm. Trotz seiner ausreichenden Lautstärke kann der Amp mit der Brachialität eines Röhrenboliden gleicher Wattzahl nicht mithalten. Ich würde die Power deshalb eher mit der eines AC 30 vergleichen und weniger mit der eines klassischen 100 Watt Marshalltops, geschweige denn mit 250 Röhrenwatt.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Rückseite des DV Mark EVO 1 tummeln sich allerlei Anschlussbuchsen.

Der Amp stellt für jeden Kanal einen eigenen Einschleifweg zu Verfügung, entsprechend gibt es hier Send 1 & 2 und Return 1 & 2. Zur Einbindung in ein größeres Setup kann der Amp auch per MIDI geschaltet werden. Zu diesem Zweck befindet sich rückseitig eine MIDI IN-Buchse. Über einen USB-Anschluss wird der Amp mit einem Rechner verbunden. Bliebe noch die Line-Out-Buchse mit zwei benachbarten Tastern für den Groundlift und die Wahl eines Line-Pegels von +4dB bzw. -10 dB.

Die Software

Von Werk aus sind die sechs Programmplätze der beiden Kanäle mit einer unterschiedlichen Auswahl an Ampmodellen ausgestattet. Mithilfe der Software lassen sie sich allerdings auch mit anderen Sounds belegen. Insgesamt bietet die Software 13 unterschiedliche Ampmodelle, die man nach Belieben auf die unterschiedlichen Programmplätze der beiden Amp-Selektoren verteilen kann. Ab Werk befinden sich in Kanal 1 die cleanen Sounds und im Kanal darüber die verzerrten und die High-Gain-Klänge. Wenn man möchte, kann man aber auch beide Kanäle ausschließlich mit High Gain Sounds belegen. Weitere Eingriffsmöglichkeiten in die Klanggestaltung bietet die Software allerdings nicht. Gut, man kann für den Line Out und den Kopfhörerausgang noch unter drei verschiedenen Speakersimulationen wählen und den Hall leicht modifizieren, aber das wars auch schon. Alles andere wird mithilfe der Regler auf dem Frontpaneel eingestellt.

DV MARK EVO 1 SOFTWARE
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