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DrumCraft DC8 Serie Test

PRAXIS
Das komplette Drumset ist mit hochwertigen Remo-Fellen „Made in USA“ ausgestattet. Das gefällt mir gut, da ich in letzter Zeit immer wieder auf Trommeln namhafter Hersteller treffe, die ihre qualitativ guten Instrumente mit minderwertigen Fellen ausstatten und damit klanglich abwerten. Die Snaredrum ist auf der Schlagseite mit einem CS-Fell – das steht für „controlled sound“ – bestückt und klingt aufgrund des Dots in der Mitte etwas gedämpfter als zum Beispiel ein normales Ambassador-Coated. Als Resonanzfell wird ein Clear-Diplomat-Resonant verwendet. Die Toms sind mit Ambassador Clear-Fellen ausgestattet, die Bass-Drum auf der Schlagseite mit einem Powerstroke 3, das Frontfell in der coated-Variante. Damit werden die Felle durchaus dem Konzept gerecht, das der Herstellung zugrunde liegt. Die Kesselgrößen verleiten mich erst einmal dazu, ordentlich hinzulangen! Das DC 8 nimmt mir das in keinster Weise übel. Es rumpelt gewaltig – im positiven Sinne.

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Groove 1 Tomkombi 1

Dann nehme ich die Snaredrum genauer unter die Lupe und bin überrascht, wie variabel diese zu stimmen ist. Ich könnte nicht behaupten, dass sie nur in einer Stimmlage besonders gut klingt, da sie tief, mittig und hoch gestimmt immer einen ausbalancierten Ton und schönen Klang erzeugt. Durch das CS-Fell habe ich nur wenig mit eventuell störenden Obertönen zu kämpfen und kann diese durch zusätzliche Dämpfung leicht kontrollieren. Auch die Gesamtkonstruktion aus hochwertigen Fellen, ausgesuchtem Ahorn und die qualitativ überzeugende Kesselhardware tragen mit dazu bei, dass die Trommeln sehr stimmstabil sind. Tauscht man den 20-spiraligen Teppich gegen ein hochwertigeres Modell aus, klingt die Snare noch crisper. Das ist aber kein Muss, da der vorhandene Teppich gut zum Klang der Trommel passt. Gerade größere Toms sind ja oft nicht ganz leicht zu stimmen. Auch im Falle des 14” und des 16” Toms werden meine Nerven durch etwas Feintuning nicht sonderlich strapaziert. Beide entwickeln ungedämpft in mittiger Stimmhöhe und geringer Anschlagsintensität einen klaren und schön warmen Ton mit kurzem Sustain und einer klaren Attack. Schlägt man die Trommeln stärker an, entwickeln sie mehr untere Mitten und die Attack wird dominanter. Das 12”-Tom habe ich relativ hoch gestimmt, da es in dieser Stimmlage ungedämpft besonders schön singt. Um den Klang bei einer stärkeren Spielweise besser kontrollieren zu können, dämpfe ich die Trommel ein wenig, und je mehr Power ich in den Schlag lege, desto kräftiger und klarer wird die Ansprache. Auch die beiden großen Toms entwickeln immer mehr Bauch und einen eher rockigen Sound, je kräftiger ich sie anspiele.

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Groove 2 Tomkombi 2 Groove 3 Tomkombi 3

Das Prinzip der ZGM-Tomaufhängung funktioniert und ermöglicht der Tom, frei zu schwingen und einen ausbalancierten Ton mit klarem Sustain zu entfalten. Die Klangcharakteristik der drei Toms und die Wucht der Bassdrum animieren mich auf jeden Fall zu rockigen Grooves. Wohl bedingt durch das geschlossene Frontfell und ihre Größe (22”x20”) entsteht bei der Bassdrum allerdings in ungedämpftem Zustand eine Art Röhreneffekt. Das kommt dem Sound eines auf den Turnhallenboden prallenden, großen Gummiballs sehr nahe. Dieser Effekt wird durch die Abnahme mit einem Mikrofon noch verstärkt, was nicht gerade erfreulich ist. Wenn ich nicht auf ein geschlossenes Frontfell verzichten möchte, muss die Bassdrum eben gekonnt gedämpft werden, damit die störenden Frequenzen ohne Soundverlust absorbiert werden.

Dafür sollte nicht zu viel Material verwendet werden, denn auch hier gilt: je mehr Dämpfung, desto weniger Sound. Nachdem ich unterschiedliche Dämpfungsmethoden ausprobiert hatte – einen Streifen Molton am immer noch geschlossenen Resofell befestigt, und ab geht’s. Eine akkurate Lösung wäre natürlich auch ein Loch im Frontfell, besonders im Hinblick auf das besagte Basketball-Problem. Was letztendlich zählt, ist Bass, und den bekomme ich auch. Einfach fett, um es kurz zu machen, oder um mich genauso umgangssprachlich, aber anders auszudrücken: was für ein Powerhouse! Bei diesem großen Ahorn-Kessel gerät so einiges in Schwingung. Diese muss zwar in Form von Dämpfung oder dem Einsatz anderer Fellkombinationen kontrolliert werden, aber hat man das vollbracht, lässt die Bassdrum wenig Wünsche offen. Vorausgesetzt, man sucht nach einem kraftvollen Rock- oder Pop-Sound.

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