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DrumCraft DC8 Serie Test

DETAILS
Die Basis des Drumsets, in diesem Fall Berg-Ahorn, stammt aus den Rocky Mountains. Naturgemäß wächst das kurzfaserige Holz in dem rauen Klima sehr langsam und ist durch die so entstehende Härte und Dichte hervorragend als Basis-Material für stabile Trommeln mit guten Schwingungseigenschaften geeignet. Außer in Ahorn bietet DrumCraft seine Drumkessel auch in Acryl oder Birke an.

Schon beim Auspacken bemerke ich, wie leicht die Trommeln sind. Das lässt auf relativ dünnwandige Kessel mit nicht zu schwerer Hardware schließen. Der Snaredrum-Kessel hat acht Lagen und ist mit sechs Millimetern auch schon der dickste. Die Bassdrum ist siebenlagig und nur 5,6 Millimeter mächtig, die Toms sind sechslagig mit einer Stärke von nur 4,8 Millimetern. Dünnwandige Kessel sind aufgrund ihrer Konstruktion einfacher in Schwingung zu bringen. Falls sie dann auch noch mit leichten Beschlagteilen ausgestattet sind, sprechen sie schneller an als massive Varianten – vergleichbar beispielsweise mit einem Rotweinglas und einem Bierkrug. Die Konstruktion darf selbstverständlich nicht auf Kosten der Stabilität gehen, weshalb die Fertigung eines dünnwandigen Kessels mit dem biegefesten, zähen und recht leichten Holz von Anfang bis Ende wohl durchdacht sein muss. Die einzelnen Lagen müssen exakt verarbeitet werden und die Hardware sollte das Schwingungsverhalten nicht negativ beeinträchtigen.

Die Kessel sind insgesamt gut verarbeitet, Abweichungen im Durchmesser liegen bei maximal einem Millimeter und somit im tolerierbaren Bereich. Der Feinschliff auf den Innenseiten der Trommeln ist ordentlich und auch die parallel zur Kesselsäule verlaufenden Nähte sind sauber gearbeitet. Dass es sich um sorgfältig ausgewähltes Holz handelt, erkennt man nicht zuletzt an der gleichmäßigen Maserung, eine Tatsache, die sich nicht nur optisch auswirkt.Die Gratungen nach außen und innen sind in einem Winkel von 45° plan und sauber gearbeitet.

Bei den Toms und der Bassdrum ist die Auflagekante auf der zweiten Lage platziert, die der Snare Drum liegt zwischen der zweiten und dritten Lage. Das „Satin Finish“ lässt die Maserung des Holzes dezent durchschimmern, und so präsentiert sich die Außenseite, ergänzt durch die Kesselhardware, in einem geschmackvollen Look. Das hat Stil.

Das Konzept hinter den Drums könnt ihr auf der interessant gestalteten Firmen-Hompage (www.drumcraft.com) genauer unter die Lupe nehmen. Wie anfangs bereits erwähnt, spiegeln sich die Grundprinzipien im Design, in der Auswahl aller verwendeten Materialien und dem daraus resultierenden Klang der Drumsets wider. Die Lacke sind frei von Lösungsmitteln, der Leim enthält keine krebserregenden Komponenten und die Kunststoffe sind TÜV-geprüft. Das kommt uns Trommler/innen zugute, aber vor allem den chinesischen Trommelbauern, die täglich mit den verwendeten Materialien in Berührung kommen. Das Wort Nachhaltigkeit hat hier offensichtlich einen Stellenwert.

Im ”Satin Chrome Finish”- Gewand dominiert die schlicht gestaltete Kessel-Hardware die Optik der Drums, was dem ganzen Erscheinungsbild einen hohen Wiedererkennungswert beschert. Die Böckchen sind zylinderförmig gefertigt und absolute Fliegengewichte, die auf Plastikunterlagen am Kessel montiert sind und trotz ihres niedrigen Gewichts einen stabilen Eindruck machen. Ausgestattet mit Unterlegscheiben aus Kunststoff, können die Edelstahlstimmschrauben in Kombination mit den sauber gedrehten Gewindehülsen überzeugen. Die Snareteppich-Abhebung stammt aus dem Hause „Nickel Drumworks“, das auch andere Firmen wie Premier, Gretsch, DW oder zum Beispiel Brady beliefert. Der in Seattle ansässige Custom Drum- und Hardware-Hersteller genießt in Fachkreisen einen erstklassigen Ruf, und so lässt die mit zwei Schrauben am Snarekessel montierte Abhebung in Sachen Verarbeitungsqualität und Leichtgängigkeit keine Wünsche offen. Wenn diese noch dem einheitlichen Finish der restlichen Kesselhardware angepasst wäre, hätte man das gesamte Design aus einem Guss!

Ein Lob von meiner Seite haben die Stahlspannreifen aufgrund ihrer Verarbeitung verdient, die bei der Snare gar 2,5 mm stark sind. Ebenfalls im ”Satin Chrome Finish” ergänzen diese in Kombination mit den Stimmböckchen und dem ”Satin Finish” der Holzkessel das Erscheinungsbild auf eine sehr gelungene Weise.

ZGM steht für „Zero Gravity Mount“ und bezeichnet die alternative Tomhalterung mit einer Vierpunktaufhängung, die mit jeweils zwei Gummilagern an den Stimmschrauben und im unteren Bereich der Böckchen justiert ist. Um das 12”-Tom mithilfe einer Multiklammer am Beckenständer zu befestigen, wird der im Lieferumfang enthaltene Tom-Arm mit der am ZGM befindlichen Rosette verbunden und mit einer Flügelschraube arretiert. Materialschonend drückt diese auf eine Metallplatte, wodurch sich eine Muffe um den Tom-Arm legt.Das Hängetom wir so sicher befestigt und die Langlebigkeit der verwendeten Einzelteile begünstigt. Flexibel justierbar wird das Tom durch die Verbindung des Arms mit einem Omni-Ball-System, mit dessen Hilfe die Trommel exakt und individuell im Setaufbau platziert werden kann

An den Floor-Toms befinden sich jeweils drei Halterosetten, an denen die Beine mit Flügelschrauben fixiert werden. Leider ist das Haltesystem hier nicht sonderlich ausgeklügelt, die Schraube drückt direkt auf das Bein. Die Tombeine sollten deshalb nicht mit zuviel Kraftaufwand an den Rosetten befestigt werden.Stabil, robust und bitte nicht zu schwer! Diese Ansprüche habe ich an gute Bassdrumfüße und sie werden bei diesem Testset erfüllt. Während des Transports ins Tonstudio fielen allerdings zwei Gummifüße der Tombeine ab. Sie ließen sich zwar ohne Probleme wieder anbringen, aber noch besser wäre es natürlich, wenn so etwas erst gar nicht passiert – was abfällt, kann leicht verloren gehen.

Die in Taiwan gefertigte Hardware macht einen stabilen Eindruck und ist mit einigen tollen Features ausgestattet. Ein Lob verdient die Konstruktion des Snareständers. Das obere Ende des Snare-Korbes ist mit Schwenkgelenken ausgestattet. Die zwischen 10” und 15” große Snaredrums können einfach auf dem Ständer platziert und individuell fixiert werden. Die zwei Beckenstative sind keine Leichtgewichte, stehen aber dafür sehr solide auf den doppelstrebigen Beinen.

Mit einer Memoryklammer können sie während des Aufbaus immer wieder leicht fixiert werden. Bei den Kippgelenken beider Ständer und beim Schwenkgelenk des Galgen-Beckenständers drückt jeweils eine Flügelschraube auf eine gebogene Metallplatte und sorgt für eine sichere Arretierung der Gelenke. Es wäre allerdings erfreulich, wenn dessen Beckenarm länger wäre, damit sich die Ständer bequemer und spielfreundlicher stellen lassen.

Die Flügelschraube der Fußmaschine stand nach der Montage am Spannreifen senkrecht nach oben und kam mir deshalb beim Spielen in die Quere. Nachdem ich die für ein Bass-Drum-Pedal etwas zu große Schraube mit Kraft in die Horizontale gebracht hatte, konnte das durch eine Bodenplatte stabilisierte Pedal, dessen Antrieb über eine doppelte Kette erfolgt, mit guten Laufeigenschaften und einer soliden Konstruktion überzeugen. Auch sonst machte sie einen positiven Eindruck und reagierte durch den Direktzug gut auf meine Fußarbeit. Die Federspannung ist stufenlos veränderbar, wodurch jeder Trommler die Möglichkeit bekommt, die Maschine auf individuelle Bedürfnisse einzustellen.

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