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Drei in Einem Test

ÄUSSERER EINDRUCK
Das Helix Board 24 FireWire MKII ist ein Rack-Mischpult mit insgesamt 24 Eingängen (16 Mono-Eingangskanäle plus vier Stereo Aux-Returns), vier Subgruppen, integriertem Digital-Effektgerät, einem FireWire-Interface, das bis zu 18 Kanäle mit bis zu 96 kHz an den Rechner übertragen kann, und vielen weiteren sinnvollen Features, die wir später noch kennen lernen werden. Wie wir also schon sehen, handelt es sich hier um ein sehr flexibles Produkt, und dies beginnt bereits beim Gehäusekonzept. Das Pult kann sowohl ganz normal auf einen Tisch gestellt werden, als auch in einem 19″-Rack eingebaut werden. Für letzteren Zweck liegen entsprechende Rack-Schienen bei, die einfach an die beiden Gehäuseseiten angeschraubt werden können.

PhonicHelixBoard24FW_09

Das Anschlussfeld des Helix Boards kann um 90 Grad geschwenkt werden (hierzu müssen lediglich zwei Kreuzschrauben pro Seite gelöst werden). Ist das Anschlussfeld ausgeklappt, ergibt sich ein sehr angenehmer Winkel, in dem das Pult auf dem Tisch steht. Möchte man den Mixer in einem Rack einbauen, kann man sich entscheiden, ob die Anschlüsse von oben oder von hinten zugänglich sein sollen. Das Helix Board hat als “Tischpult” die Maße 445 x 212 x 432 (BxHxT in mm) – in einem 19″-Rack beansprucht es ca. acht Höheneinheiten, wenn das Anschlussfeld komplett nach hinten geklappt ist, bzw. ca. 10 HE, wenn die Verkabelung von oben stattfinden soll (hierbei ist jedoch zu bedenken, dass man dann nochmals ca. drei bis vier HE für die Kabel einrechnen sollte). Die Idee zu diesem flexiblen Gehäuse dieser Ort entstammt allerdings nicht dem Geiste eines schlauen Taiwaners: Sie eintstammt einer bewährten Baureihe eines bekannten amerikanischen Herstellers. Dass Phonic nicht die Ersten und nicht die Einzigen sind, spricht natürlich für dieses Konzept.
Mit seinem Gewicht von 10,5 kg ist dieser Mixer sehr komfortabel zu transportieren – ihr müsst also keinen extra Roadie buchen, um das Teil mitnehmen zu können. Im Gesamten wirkt die Verarbeitung des silbernen Stahlblech-Gehäuses sehr solide – eine Road-Tauglichkeit kann ruhigen Gewissens attestiert werden.
Schauen wir uns das Phonic-Pult nun mal etwas genauer an und beginnen mit den Anschlüssen:

DAS ANSCHLUSSFELD
Bis auf den Kopfhörer-Ausgang (6,3 mm Stereo-Klinke) und einen BNC-Anschluss für eine 12V-Schwanenhalslampe, die auf der Pultoberfläche liegen, befinden sich sämtliche Anschlüsse auf dem bereits erwähnten, schwenkbaren Anschlussfeld. Die 16 Mono-Kanäle sind mit je einem symmetrischen XLR-Eingang für Mikrofon-Signale sowie einer 6,3 mm Klinken-Buchse (TRS) für Line-Signale ausgestattet. Des Weiteren verfügen die Kanäle über eine Insert-Buchse (6,3 mm Klinke), über die das Signal mittels Y-Kabel durch einen Einschleifeffekt wie etwa einen externen Kompressor bearbeitet werden kann. Die Kanäle 1-8 wurden zusätzlich noch mit einem Direct-Output versehen, um die Signale z.B. einem Mehrspur-Aufnahmesystem zuzuführen – schade ist hier, dass der Abgriffspunkt der Direct-Outs fest hinter dem Fader liegt und nicht auf “pre Fader” umgeschaltet werden kann, da ein Live-Mix für die Beschallung in der Regel nichts mit dem Mix einer Aufnahme zu tun hat. Für die vier Aux-Returns stehen vier symmetrische Klinkenbuchsen-Pärchen bereit, bei den sechs Aux-Sends sind es sechs 6,3 mm Klinken-Buchsen. Die vier Subgruppen verfügen über separate Ausgänge in Form von 6,3 mm Klinken-Buchsen.

Für den Anschluss von Kontroll-Monitoren oder einem anderen Lautsprecher-System stellt das Helix Board zwei unsymmetrische Klinken-Ausgänge (L und R) bereit, ebenso für den Ausgang des internen Digital-Effektgerätes. Über zwei Footswitch-Buchsen (“EFX On/Off” und “Tap”) kann das Effektgerät über Fußschalter fernbedient werden. Weiter geht es mit einer Sektion, die mit “Mono/Subwoofer” beschriftet ist – hierüber lässt sich beispielsweise ein Subwoofer, ein zusätzliches Mono-Beschallungssystem oder eine Delay-Line ansteuern. Als Ausgang dienen eine XLR- und eine 6,3 mm Klinken-Buchse (beide symmetrisch), zusätzlich ist dieser Output noch mit einem Insert-Weg (Klinke) ausgestattet. Als Quelle für diesen Ausgang dient entweder der L/R-Mix oder der Aux-Weg 4, was über einen Schalter gewählt werden kann. Ein weiterer Schalter (“On/Off”) aktiviert bzw. deaktiviert ein schaltbares Tiefpass-Filter, dessen Einsatzfrequenz von 60-160 Hz mit einem entsprechenden Regler eingestellt werden kann – somit können Subwoofer auch ganz ohne aktive Frequenzweiche angesteuert und eingestellt werden. Ein Level-Regler bestimmt den Pegel dieses Ausgangs. Die Main-Outputs (zwei XLRs und zwei Klinken) verfügen ebenfalls über Inserts. Um einen CD-Player für die Pausenbeschallung oder eine andere 2TK im Stuido anzuschließen, stehen zwei Cinch-Eingänge (L und R) bereit. Für den Mitschnitt der Stereo-Summe stehen ebenfalls zwei Cinch-Buchsen zur Verfügung. Der Abgriff sitzt hinter dem Main-Fader und den Main-Inserts. Das gleiche Signal liegt auch an einem digitalen S/PDIF-Ausgang (Cinch) mit einer Samplerate von 44,1 kHz an – hier könnte also ein DAT- oder CD-Recorder direkt digital gespeist werden. Es folgen zwei FireWire-Schnittstellen (IEEE 1394), um das Mischpult an einen Rechner anzuschließen – es können bis zu 18 Kanäle digital zum Computer geschickt und zwei digitale Signale vom Rechner zum Pult zurückgeführt werden. Der zweite FireWire-Port ist dazu da, weitere FW-Geräte mit in den Verbund zu nehmen. Es ist auch möglich, ein zweites Helix Board FireWire 24 MKII anzuschließen, und somit bis zu 36 Signale zum Rechner zu schicken. Der Abgriffspunkt der Signale für die internen A/D-Wandler liegt prinzipiell direkt hinter dem Gain-Regler (Eingangsverstärker) hinter einer abschraubbaren Klappe auf der Unterseite des Gehäuses findet sich jedoch für jeden Kanal ein Schalter, mit dem man den Abgriffspunkt hinter den Kanal-Fader (inkl. EQ, Insert, Low-Cut) setzen kann. Blieben noch Power-Schalter, Netzbuchse und Phantom-Power-Schalter (für die globale Aktivierung der 48V-Phantomspeisung in den Mono-Kanälen) zu erwähnen, und das Anschlussfeld wäre komplett. Wir sehen also schon anhand der Anschlüsse, dass sich mit diesem Pult eine ganze Menge Möglichkeiten ergeben.

DIE PULTOBERFLÄCHE
Sowohl das Design der Potis, die Anordnung, als auch die Gehäusebeschriftung lassen keinen Zweifel, dass für Phonic die Pulte Greg Mackies nicht nur als Inspirationsquelle, sondern als handfestes Vorbild gedient haben. Aber damit ist Phonic auch unter deutschen Herstellern in guter Gesellschaft.

In allen 16 Mono-Kanalzügen sitzt ganz oben der Gain-Regler, der für Mikrofon-Signale einen Regelbereich von +10 bis +60 dB bietet und für Line-Signale einen von -10 bis +40 dB. Es folgt ein schaltbares Hochpass-Filter, das mit einer Eckfrequenz 75 Hz und einer Flankensteilheit von 18 dB/Okatve arbeitet. Die 3-Band Klangregelung besteht aus zwei Shelving-Filtern (High bei 12 kHz und Low bei 80 Hz) und einem semiparametrischen Mitten-EQ, dessen Frequenz von 100 Hz bis 8 kHz eingestellt werden kann – der Boost/Cut-Bereich beträgt in allen drei Bändern +/-15 dB. Für die sechs Aux-Sends stehen vier Level-Regler bereit (1, 2, 3/5 und 4/6) – die Aux-Sends 1 und 2 sind über einen Schalter in jedem Kanalzug separat pre/post Fader schaltbar, wobei die Sends 3 und 4 fest post Fader abgegriffen werden. Der Aux Send 3 Regler bestimmt zudem auch den Signalanteil für das interne Effektgerät. Über den “5/6 Shift”-Schalter werden aus den Aux-Sends 3/4  die Wege 5/6 – dies ist sehr praktisch, um z.B. zwei weitere externe Effektgeräte anzusteuern, die aber nur in bestimmten Kanälen zum Einsatz kommen sollen. Nehmen wir einmal an, wir verwenden für die Vocals das interne Effektgerät, für die Gitarren und die Drums sollen aber andere Effekte zum Tragen kommen – über den Aux-Send 3 kann dann in den Vocal-Kanälen das interne Effektgerät angesteuert werden, wobei man in den Gitarren-Channels über Aux 5 ein externes Effektgerät speist und über Aux 6 in den Drum-Kanälen einen zweiten externen Effekt-Prozessor. Aber auch diese Shift-Funktion findet man vor allem bei Pulten von… ach, ihr wisst schon.

Im Kanalzug folgen das Panorama-Poti, ein Channel-On-Schalter nebst Status-LED (im Prinzip wie ein Mute-Schalter, nur umgekehrt), eine Signal-LED (leuchtet ab -20 dB auf), drei Routing-Schalter für “Group 1/2”, “Group 3/4” und “Main L/R”, eine Peak-LED (leuchtet ca. 6 dB vor einem tatsächlichen Clipping auf), ein Solo-Button (zum Einpegeln und Kontrollieren der einzelnen Signale) sowie der 60 mm Kanal-Fader. Auf der rechten Seite der Pultoberfläche sind das digitale Effektgerät, die Master-Sektionen und weitere globale Einstellungen zuhause. Ganz oben befindet sich die Abteilung des internen Digital-Effektgerätes – hier stehen insgesamt 100 Effekte, wie Reverb, Delay/Chorus, Flanger/Phaser, Pan/Tremolo und Combo-Reverb sowie acht zusätzliche Tap-Delays und Testtöne (inkl. Rosa Rauschen) zur Verfügung. Der Effektprozessor arbeitet mit einer Wortbreite von 32 oder 40 Bit und einer Samplerate von 48 kHz. Eine zweistellige 7-Segment LED-Anzeige gibt Auskunft über das eingestellte Programm, zwei weitere LEDs (“Signal” und “Clip”) informieren über den anliegenden Pegel. Über einen fein gerasterten Endlosdrehregler wird das Effektprogramm gewählt. Zusätzlich verfügt dieses Poti über eine Druck-Funktion, um die Delayzeit per Tap einzustellen. Mittels Bypass-Schalter kann das Effektgerät ein- oder ausgeschaltet werden. 

In der Aux-Master-Sektion stehen vier Volume-Potis und Solo-Schalter bereit, um die Aux-Level einzustellen. Die Master-Sektion der Aux-Returns stellt ebenfalls vier Level-Drehregler zur Verfügung über zusätzliche Potis (“To Aux Send 1 bzw. 2”) können die Returns 1 und 3 auf den Aux-Send 1 und der Return 2 auf Send 2 gelegt werden, um beispielsweise ein Effektsignal auch dem Bühnen-Monitoring zuzuführen. Der Aux-Return 3 ist mit zwei weiteren Schaltern (“Group 1/2 – 3/4” und “Main L/R – Group”) ausgestattet – über diese beiden Schalter lässt sich einstellen, ob das Return-Signal auf die Summe oder die Gruppen geschickt wird. Dies macht beispielsweise dann Sinn, wenn eine Instrumentengruppe im Gesamtpegel über die Gruppen gemischt wird, wo es dann auch sinnvoll ist, das Effekt-Signal zuerst in die Gruppen zu schicken, damit das Verhältnis von Effekt und Direkt-Signal stimmig ist. Dem Aux-Return 4 wurde noch ein “C-R/Phones Only”-Schalter spendiert, über den man das Return 4 Signal statt auf die Summen-Schiene auf die Control Room- und Phones-Sektion legt – hierüber ließe sich bei Overdubbings z.B. ein Click-Track oder ein Effekt für das Musiker-Monitoring realisieren. Die Aux-Returns verfügen lediglich über eine globale Solo-Funktion, die über einen entsprechenden Schalter in Betrieb genommen wird.
Weiter geht es mit der Control Room- und Phones-Abteilung: Über einen Level-Regler wird die letztendliche Lautstärke für die Abhör-Sektion, also Control Room und Phones, eingestellt. Über einen “Pre/Post”-Schalter wird der Solo-Status sämtlicher Ein- und Ausgänge des Pultes bestimmt, also entweder “Pre Fader” (PFL-Solo) oder “Post Fader” (AFL-Solo). Über insgesamt fünf Source-Schalter (“Firewire”, “2T RTN”, “GP 1/2”, “GP 3/4” und “Main L/R”) wählt man das Quellsignal für die Abhör-Sektion. Über zwei weitere Schalter (“Assign to Main” und “Assign to Aux 1”) kann das Firewire-Signal, welches vom Rechner zurückkommt, auch auf die Summe oder den Aux-Weg 1 geroutet werden. Doch noch nicht genug der Firewire-Möglichkeiten: Mit einem Dreifach-Schalter wird die Signal-Quelle bestimmt, mit der die A/D-Wandlerkanäle 17 und 18 der Firewire-Schnittstelle gespeist werden, zur Auswahl stehen “Main”, “Group 1/2” und “Aux 3/4”. Ein entsprechender Trim-Regler bestimmt den Pegel der Signale, die zu den A/D-Wandlern 17 und 18 gehen. Der “2 Track Return” ist mit einem Level-Regler sowie einem Schalter ausgestattet, der das “2 T RTN”-Signal auf die Main-Summe schickt. Die Pegelanzeigen bestehen aus zwei 12-stelligen LED-Ketten (inkl. Peak-LEDs) – der Anzeigebereich reicht von -30 dB bis +10 dB. Des Weiteren signalisieren zwei weitere Status-LEDs die Betriebsbereitschaft des Pultes (Power) sowie die aktivierte Phantomspeisung für die Mikrofon-Eingänge (+48 V). Blieben noch die vier Gruppen-Fader inkl. Routing-Schalter (“Left” und “Right”) sowie der Main-Fader (alles 60mm-Fader).

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