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Digitech Brian May Red Special Pedal Test

AUFBAU

Das rote Pedal besteht aus einem Metallgehäuse, das einiges wiegt und einen stabilen Eindruck macht.  Auf der rechten Seite befinden sich die Anschlüsse für die Gitarre (Input) und den Fußschalter (Footswitch). Auf der linken Seite sind die Ausgangsbuchsen, mit denen man wahlweise einen Verstärker (OUT1) oder ein Mischpult direkt (OUT2) ansteuern kann, untergebracht. Dem OUT2 wird automatisch eine Speakersimulation zugeschaltet. Das Pedal ist mit einer Gummibeschichtung (schwarz) überzogen, sodass man auch mit profillosen Schuhen einen sicheren Halt und guten Bedienkomfort hat. An der Stirnseite findet sich der Anschluss für das Netzteil. Ein optionaler Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.

Die Regler hat Digitech auf der Kopfseite des Pedals platziert. Es gibt drei „gestackte“ Regler (zwei Regler übereinander) und ein siebenfach Rasterpoti, mit dem die unterschiedlichen Models ausgewählt werden können. Hier eine Auflistung der Funktionen:

Regler 1 – Gain & Level
Regler 2 – Treble & Bass
Regler 3 – Control & Guitar
Regler 4 – Model

brianmay_redspecial_detail3 Bild

Mit der Control Funktion werden spezifische Parameter der einzelnen Models geregelt. Wie oben bereits erwähnt ist Brian May´s Gitarre Dreh und Angelpunkt für die angebotenen Sounds. Allerdings hat natürlich nicht jeder User eine Red Special Kopie zur Hand. Das wusste auch Digitech und hat dem Pedal die Möglichkeit spendiert, die Performance an das eigene Instrument anzupassen. Wird eine Humbucker Gitarre benutzt, stellt man den Regler „Guitar“ auf „HB“ ein, bei Single-Coil Bestückung entsprechend auf „SC“.

EFFEKT-PRESESTS

Für die sieben angebotenen Models standen die Gitarrensounds diverser Queen-Songs Pate. Die Einstellungen für z.B. Intro und Solo werden mit dem Pedal umgeschaltet. Das passiert folgendermaßen: Der Effekt ist aktiviert, wenn man das Pedal, wie bei einem Wah Wah, fest nach vorne durchtritt. Die Anzeige leuchtet grün und der Toe-Mode ist aktiviert. Nimmt man das Pedal zurück und drückt mit der Ferse, leuchtet das Lämpchen rot und der Heel Mode ist scharfgeschaltet.  In Sachen Bedienroutine wurden also alle Register der Fußschalt-Technik gezogen. Wer keine Lust hat sich auf der Bühne zu bücken um die Modes umzuschalten, hat optional die Möglichkeit sich einen zusätzlichen Fußschalter zu kaufen, mit dem sich die Modes dann ebenfalls per Pedes steuern lassen.

Im Folgenden möchte ich die angebotenen Preset-Sounds etwas genauer vorstellen:

Model 1 – Keep Yourself Alive
Ein Song aus Brian´s Feder, der auf dem ersten Queen Album (Queen, 1973) veröffentlicht wurde. Im Toe-Mode ist der Intro-Sound zu hören. Eine Kombination aus Red Special Gitarre, Treble Booster und Vox AC30. Zusätzlich dazu wurde dem Signal beim Mixdown ein Flanging-Effekt hinzugefügt. Wählt man den Heel-Mode, ist der Solosound zu hören – ebenfalls mit Flanger. Der Control-Regler hebt hier die Mitten an und mit dem Expression-Pedal wird der Anteil des Flangers geregelt.

Model 2 – Bohemian Rhapsody

Das Meisterwerk vom Album „A Night At The Opera“ von 1975. Über 30 Jahre alt aber immer noch Top. Im Toe-Mode ist der Gitarrenton des ersten Solos aktiv (Red Special mit Hals und Mitteltonabnehmer in Out-Of-Phase Schaltung, Treble Booster, Vox AC30 und Deacy Amp). Im  Heel-Mode hören wir den Sound des Riffs nach dem A Capella Teil. Mit dem Control-Regler können die Mitten angehoben werden, das Expression Pedal hat im Toe-Mode keine Funktion. Im Heel-Mode kann allerdings in den Klang des Deacy Amps übergeblendet werden, je weiter das Pedal durchgetreten wird.  

Model 3 – Tie Your Mother Down
Aus dem Album „A Day At The Races“ (1976). Brian May benutzte für das Intro (na was wohl???) seine Red Special (Steg und Mitteltonabnehmer) mit herunter gedrehtem Volume-Poti, in Kombination mit dem Treble Booster und einem AC30. Dieser Sound wird im Toe-Mode nachgestellt. Beim Solo wurde der Volume Regler aufgedreht. Dieser Sound ist im Heel-Mode am Start. Der Control-Regler verstärkt den Mittenanteil. Das Expression-Pedal legt bei diesem Model eine kleine Verschnaufpause ein.

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Model 4 – We Will Rock You/We Are The Champions
Jetzt kommen wir zu den beiden bekanntesten Queen Songs überhaupt. Sie wurden auf dem 1977 erschienenen Album „News Of The World“ veröffentlicht. Bei beiden Songs wurde die Red Special über einen Treble Booster und ein Foxx Phaser in den Vox AC30 gespielt. In der Toe-Position ist der Solo-Sound von „We Will Rock You“ zu hören, in der Heel Position der Solo-Sound von „We Are The Champions. Mit dem Control-Regler wird die Phaser Geschwindigkeit eingestellt, das Expression-Pedal kontrolliert den Anteil des Phaser-Effekts.

Model 5 – Crazy Little Thing Called Love

Einer der wenigen Songs, bei denen Brian May nicht seine Red Special benutzt hat. Um einen authentischen Rockabilly Sound zu erzeugen spielt er stattdessen eine Telecaster über einen 60er Jahre Tweed Amp. Im Toe-Mode wird der Klang der Akustischen Gitarre im Intro simuliert. Diese wurde im Original übrigens von Freddie Mercury eingespielt. Im Heel-Mode ist dann der Solo-Sound zu hören. Mit dem Control-Regler wird der Hall-Anteil eingestellt. Das Expression Pedal hat wieder mal Pause.

Model 6 – Brighton Rock Solo – Live
Bei diesem Song arbeitet Brian mit Stereo-Ping-Pong Delays und Harmonizer. Die Basis des Solosounds bilden drei Vox AC30: Der Amp in der Mitte übernimmt das Originalsignal, rechts und links werden die verschiedenen Ping-Pong Delay-Signale verstärkt.  Das Red Special Pedal liefert eine Simulation dieses Sounds im Toe-Mode. Durch Aktivieren des Heel-Mode wird das Delay gegen einen Harmonizer ausgetauscht, der einen dreistimmigen Akkord erzeugt. Im Toe Mode lässt sich die Delay-Zeit mit dem Control-Regler einstellen, im Heel-Mode bestimmt er den Anteil des Harmonizer Signals. Das Expression-Pedal regelt im Toe-Mode den Anteil des Delays und im Heel-Mode kann zwischen kleiner und großer Terz (vom Harmonizer) umgeschaltet werden.

Model 7 – Deacy Amp/ A Winter´s Tale
Im Toe-Mode ist eine Simulation des bereits erwähnten Deacy Amps zu hören -der Grundsound unzähliger Queen Aufnahmen. Der Gitarrenton von „A Winter´s Tale“ aus dem Album „Made In Heaven“, das 1995 nach Freddy Mercury´s Tod veröffentlicht wurde, steht in der Heel-Position zur Verfügung.

Im Toe-Mode werden mit dem Control-Regler die Mitten eingestellt, im Heel-Mode regelt er den Effektanteil (Hall und Delay). Auch hier hat das Expression Pedal keine Funktion.

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