Die besten Drummer der Welt: Roger Taylor (Queen)

Auf die Top Ten-Listen der Drummermagazine hat er es nie geschafft, dennoch fällt sein Name immer wieder, wenn Drummer, die in den 70er- bzw. 80er-Jahren groß geworden sind, nach ihren frühesten Einflüssen gefragt werden. Sein wohl berühmtester Fan war ein gewisser Herr Hawkins, der seinen ersten Vornamen Oliver über Bord warf und fortan – als Reminiszenz an sein Idol – nur noch Taylor genannt werden wollte. Was andere Drummer an Roger Taylor lieben, sind keine irrwitzigen Fills oder komplexe Grooves, sondern sein straightes, musikdienliches Rockdrumming, sein einzigartiges Feeling, sein fetter Sound und dieser ganz spezielle Kniff mit der Hi-Hat. Auf den folgenden Zeilen erfahrt ihr alles über Queen-Drummer Roger Taylor.

Credit: Shutterstock / Dziurek
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Vom Studium zum Rock

Roger Taylor wurde am 26. Mai 1949 im englischen Norfolk geboren und begann im Alter von etwa zehn Jahren mit dem Schlagzeugspielen, wobei sein erstes Instrument allerdings die Ukulele – und kurz danach die Gitarre – war. Wie so viele Kids in dieser Zeit, startete er nicht auf einem kompletten Drumset, sondern lediglich mit einer Snaredrum. Nach und nach kamen dann weitere Komponenten dazu. Nachdem er in verschiedenen Schulbands getrommelt hatte, landete er im Alter von 17 Jahren bei der Band „The Reaction“ die bereits regelmäßig Gigs hatte.

Mit 18 begann er in London, Zahnmedizin zu studieren, sprang dann aber auf Biologie um. Während seines Studiums bewarb er sich als Drummer bei der Londoner Band „Smile“, zu der auch Brian May gehörte – der Beginn einer Zusammenarbeit, die weit mehr als ein halbes Jahrhundert andauern sollte. Roger teilte sein Studentenzimmer mit Farrokh Bulsara, einem Fan von Smile, der bereits einige Erfahrungen als Sänger gesammelt hatte. 

1970 löste sich die Band auf und May und Taylor – der es übrigens im selben Jahr ablehnte, als Drummer bei Genesis einzusteigen und damit den Weg für Phil Collins freimachte – , waren der Meinung, dass Bulsara mit seinem extrovertierten Auftreten und außerordentlichen Gesangstalent der perfekte Sänger für eine neu zu gründende Band wäre. Dieser sagte zu und entschied kurzerhand, dass – passend zu seinem Äußerem – ein glamouröserer Name her musste. Aus Farrokh Bulsara wurde Freddie Mercury, und als dann mit John Deacon noch der passende Bassist gefunden war, begann die Erfolgsgeschichte der Band Queen, die 1973 ihr erstes Album veröffentlichte. 

Mit Queen an die Spitze der Charts

Einen Senkrechtstart legten Queen zwar nicht hin, aber ihr Debütalbum bekam durchaus einige Aufmerksamkeit und enthielt mit der ersten Single „Keep Yourself Alive“ einen Song, den Queen lange Zeit im Live-Repertoire hatten und der sogar ein kurzes Drumsolo enthielt. Bereits auf dem dritten Album „Sheer Heart Attack“ befand sich mit „Killer Queen“ der erste Top-5-Hit der Band und mit dem Nachfolgealbum „A Night At The Opera“ und der durchgeknallten Rockoper „Bohemian Rhapsody“ wurden Queen endgültig zu einer der wichtigsten Bands der 1970er- und 1980er-Jahre, die reihenweise Hits ablieferte. 

Nach Freddie Mercurys Tod im Jahr 1991 wurde es, abgesehen vom 1992er Freddie-Mercury-Tribute-Konzert, zunächst still um die Band, und 1997 zog sich Bassist John Deacon komplett aus dem Musikbusiness zurück. Roger Taylor und Brian May beschlossen aber, weiterzumachen und fanden 2005 mit Paul Rodgers von der Band Free einen festen neuen Sänger, mit dem bis Ende 2008 mehrere Tourneen absolviert wurden. Nachdem Rodgers 2009 seinen Ausstieg verkündete, dauerte es drei Jahre, bis mit Adam Lambert – bekannt geworden durch die berühmte Talentshow „American Idol“ – ein neuer Sänger gefunden wurde, mit dem die Band noch im letzten Jahr auf Tour war.

Credit: Shutterstock / Heiko Kueverling
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Taylor schrieb einige der großen Hits

Eine Besonderheit bei Queen, die sich durch alle Alben zog, war, dass alle vier Bandmitglieder als Songwriter in Erscheinung traten. Zwar waren Freddie Mercury und Brian May für den Großteil der Songs zuständig, aber auch Taylor und der zurückhaltende John Deacon lieferten einige große Hits der Band ab. So gehen beispielsweise die Songs „Radio Ga Ga“, „A Kind Of Magic“ und das Spätwerk „These Are The Days Of Our Lives“ auf Roger Taylors Konto. 

Bei vielen weiteren seiner Songs übernahm er auch die Lead Vocals, beispielsweise bei „I’m In Love With My Car“, einem Live-Klassiker, auf dessen Studioversion Taylor am Ende das Motorengeräusch seines Alfa Romeos verewigte. Häufig übernahm er bei seinen Songs – die oft die rockigsten auf den Queen-Alben waren – auch die Leadgitarre, so zum Beispiel beim wohl „punkigsten“ Queen-Song „Sheer Heart Attack“ sowie beim groovigen „Fight From The Inside“, beide vom 1977er-Album „News Of The World“. Während seine Stimme bei den selbstgeschriebenen Songs eher rau klingt, war Roger bei den Queen-typischen mehrstimmigen Background-Vocals stets für die höchste Stimme verantwortlich, schön zu hören im berühmten Mittelteil von „Bohemian Rhapsody“ („Galileo…“). 

Erfolgreich auch als Solokünstler

Roger Taylor war übrigens das erste Queen-Mitglied, welches ein Soloalbum herausbrachte. Nachdem er 1977 bereits die Single „I Wanna Testify“ veröffentlicht hatte, folgte vier Jahre später mit „Fun In Space“ das erste Album, auf dem Taylor neben den Drums auch Gitarre, Bass und Keyboards spielte. In regelmäßigen Abständen folgten weitere Soloplatten, das letzte Studioalbum „Outsider“ erschien 2021. Zwischen 1987 und 1993 hatte er mit „The Cross“ sogar eine eigene Band, in der er als Sänger und Gitarrist in Erscheinung trat. Die Band veröffentlichte drei Alben. Als Gastmusiker ist er unter anderem auf Alben von Gary Numan, Elton John, Feargal Sharkey, Freddie Mercury und Taylor Hawkins zu hören.

Die Sache mit der Briefmarke

Ein Kuriosum in Roger Taylors Vita ist die Geschichte mit der königlichen Briefmarke. 1999 veröffentlichte die Royal Mail eine Briefmarke, auf welcher der acht Jahre zuvor verstorbene Freddie Mercury zu sehen war. Die Regelung besagte, dass auf den Royal Mail Briefmarken nur Mitglieder der königlichen Familie oder verstorbene Personen abgebildet werden durften. Allerdings war auf der Marke – leicht verschwommen im Hintergrund – auch eine quicklebendige “Non-Royal” Person zu sehen, nämlich Roger Taylor hinter seinem Drumkit! Da hatte jemand bei der Herstellung der Marke offensichtlich nicht ganz genau hingeschaut. Damit schaffte Taylor es – nach dem Weltumsegler Sir Francis Chichester, der 1967 als winziger Punkt auf seiner Yacht zu erkennen war – als zweite lebende Person außerhalb der königlichen Familie auf eine Royal-Mail-Briefmarke.

Credit: Shutterstock / ChrisJamesRyanPhotography
Roger als Frontmann in seiner aktuellen Band | Credit: Shutterstock / ChrisJamesRyanPhotography
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Drummer mit Rampensau-Qualitäten 

Queen waren während ihrer gesamten Karriere berühmt für ihre bombastischen Liveshows mit einer für damalige Verhältnisse monströsen Lichtanlage und klangen auf der Bühne deutlich rockiger als Im Studio. Das 1979er Album „Live Killers“ und die „Queen Rock Montreal“ DVD mit einem Konzertmitschnitt von 1982 vermitteln einen hervorragenden Eindruck davon und der Autor dieser Zeilen konnte sich in genau diesem Zeitrahmen als Teenager in zwei Konzerten selbst davon überzeugen. Roger Taylor strahlte als singender Drummer stets eine starke Bühnenpräsenz aus und war für ein bis zwei Songs auch vorne auf der Bühne neben seinen drei Kollegen zu sehen. Hierfür wurde manchmal ein komplettes Mini-Kit und mal auch nur eine Bassdrum aufgebaut, die er dann – bewaffnet mit einem Schellenkranz – im Stehen bediente.

Zu den Shows gehörte – neben Taylors Solospot bei „Keep Yourself Alive“ – auch ein ausgedehntes Paukensolo. Zwei riesige Ludwig-Pauken und natürlich der obligatorische Gong für den Schluss von „Bohemian Rhapsody“ gehörten bis in die frühen 80er-Jahre hinein zum Liveset. Weitere typische Bestandteile in Taylors Kits der 70er- und 80er-Jahre waren zwei große Remo Rototoms über den Floortoms sowie zwischen 1977 und 1985 zwei bis vier Drumpads für elektronische Sounds.

Die Open Hi-Hat ist Roger Taylors Trademark

Roger Taylor wuchs auf mit Drummern wie Keith Moon, John Bonham und Mitch Mitchell und nannte diese auch immer wieder als seine wichtigsten Einflüsse. Allerdings unterschied er sich gerade von Moon und Mitchell deutlich dadurch, dass er wesentlich einfacher spielte. Um Virtuosität ging es ihm nie, sondern immer um songdienliches Drumming und einen Sound, der zu den oftmals bombastischen Arrangements passte. Aussagen über Roger Taylors Drumming von anderen Schlagzeugern findet man nicht allzu häufig, aber immerhin zählt ihn Drumeo zu den 20 besten Rockdrummern aller Zeiten, und mit Taylor Hawkins hatte er einen berühmten Fan. Hawkins beschrieb den Queen-Drummer immer wieder als Vorbild und großen Einfluss, sowohl was das Drumming und den Sound, als auch die coole Ausstrahlung betraf. Zwischen den beiden entwickelte sich im Laufe der Jahre auch eine enge Freundschaft, die mit Hawkins’ tragischem Tod im Jahr 2022 ein plötzliches Ende fand.  

Das herausragende Trademark in Taylors Spiel ist seine Eigenart, die Hi-Hat zusammen mit der Snare auf 2 und 4 kurz zu öffnen. Taylor sagte, dass er damit dem Snare-Backbeat mehr Gewicht verleihen wollte. Typisch für seine Fills ist, dass sie häufig auf den Concert-Toms beginnen, von denen er zeitweise drei, später nur noch eins links neben dem ersten Racktom aufgebaut hatte. Hierzu ist der Song „Fat Bottomed Girls“ vom 1978er-Album „Jazz“ ein perfektes Beispiel. Auf dem großen Schwarzweiß-Foto im Innencover dieses Albums kann man übrigens auch schön studieren, welches Drum-Equipment im Studio zum Einsatz kam.

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Freddy Mercury und Brian May 1988 | Credit: Shutterstock / Mediapunch

Unverkennbarer Sound von Anfang an

Bereits auf dem zweiten Album „Queen II“ von 1974 war Roger Taylors Signature-Sound erkennbar, bei dem vor allem die fett und tief klingenden Toms herausstachen. Beispiele hierfür sind die Single „Father To Son“, der Taylor-Song „Loser In The End“ sowie der Kracher „Ogre Battle“. Da er meistens 14“ x 6,5“ Holzsnares verwendete, ist auch der Snaresound typischerweise fett und trocken. 

Ein Aufschrei ging durch Reihen der eingefleischten Queen-Fans, als die Band auf dem 1982er-Album „Hot Space“, inspiriert von Bands wie Chic, mehrere Tracks mit lupenreinen Disco- und Dance-Elementen präsentierte. Man höre sich diesbezüglich Stücke wie „Back Chat“ oder „Staying Power“ an. Hier kamen erstmals synthetische Drum-Arrangements zum Einsatz, wenngleich das Album immer noch typische „Oldschool“ Queen-Songs beinhaltete, darunter auch der in Kooperation mit David Bowie entstandene Megahit „Under Pressure“. 

Solche Dance-Experimente leistete man sich auf dem 1984er Nachfolger „The Works“ zwar nicht mehr, aber dennoch verschwand der pure akustische Sound ab diesem Zeitpunkt nach und nach von den Alben und man konnte hören, wie Samples zum „Andicken“ des Drumsounds eingesetzt wurden. Für mich persönlich endete damit die goldene Queen-Ära, wenngleich in den Jahren bis zum letzten Album der Originalbesetzung von 1991 noch zahlreiche Hits erschienen.

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Roger Taylors Live-Equipment 1973 – 1992

Bis zum Ende der Freddie-Mercury-Ära spielte Roger Taylor fast ausschließlich Ludwig Drums. Nur auf der 1986er „Magic“-Tour ging er für kurze Zeit fremd und war mit einem schwarzen Yamaha-Kit zu sehen. Ab dem 1992er Freddie Mercury Tribute Konzert kamen gelegentlich wieder Ludwig-Kits zum Einsatz, aber schließlich wechselte er zu DW, denen er bis heute treu blieb. Es folgt eine detaillierte Auflistung der Kits, die Taylor bis zum Freddie-Mercury Tribute-Konzert spielte – und das waren eine ganze Menge! Am Ende gibt es noch einen kurzen Überblick über das Equipment, das er in den letzten Jahren benutzte. Größtenteils stammen die Infos aus dem Buch „The Drums of Roger Meddows Taylor“ vom italienischen Autor Dario Blues Di Nardo, der Unmengen an Fotos analysiert hat, um auf rund 300 Buchseiten jedes noch so kleine Detail akribisch aufzulisten.

1973 bis 1975: Big Size Ludwig

In den Anfangstagen von Queen spielte Roger Taylor ein schwarzes Ludwig Kit mit den zu der Zeit üblichen 3-ply Maple/Poplar-Kesseln. Das Kit bestand aus einer 26“ Bassdrum – die Größe, die Taylor fast während seiner gesamten Queen-Ära spielte – , einem 13“ x 9“ Racktom sowie zwei Floortoms in 16“ x 16“ und 20“ x 18“ (!). Als Snare verwendete er eine 14“ x 5“ Ludwig Supraphonic. Bei den Becken handelte es sich um eine Mischung aus A. Zildjian und Paiste 2002 bzw. Formula 602. Hinzu kam ein Super Zyn (Premier) Ride, das er als Crash benutzte. Ab 1974 ergänzte er das Kit mit einem zweiten Racktom, bei dem es sich um ein umbebautes 14“ x 14“ Floortom des italienischen Herstellers Meazzi handelte. Bezüglich der Snare wechselte er auf ein 14“ x 6,5“ Ludwig „School Festival“-Modell mit Holzkessel.

1975 bis 1976: Neues Kit – neue Optik

Im Jahr 1975 orderte Taylor das nächste Ludwig Kit mit denselben Trommelgrößen wie beim Vorgänger (26“ – 13“ – 16“ – 20“), allerdings im Walnut Cortex Finish. Um das schwarze 14“ Meazzi-Tom optisch anzugleichen, entfernte Taylors Drum Roadie die Folie und verpasste der Trommel somit ein Natural Finish. In diesem Jahr kam erstmals der monströse 60“ (150 cm) Paiste Gong zum Einsatz. Das Beckenset bestand wieder aus Zildjian, Paiste (jetzt nur noch 2002) und dem Super Zyn. Wie schon beim vorherigen Kit spielte Taylor weiterhin auf einer Ludwig Speed King Fußmaschine – diesem Modell blieb er für die folgenden zehn Jahre treu! 

1976 bis 1977: Mehr Sounds dank Concert Toms

Das nächste Ludwig Kit – immer noch mit den dünnen 3-ply Kesseln – war wieder schwarz und wurde um einige Trommeln ergänzt. Neben der obligatorischen 26“ Bassdrum spielte er jetzt 14“ x 10“ und 15“ x 12“ Racktoms (das Meazzi-Tom war mittlerweile aus dem Kit verschwunden) sowie 18“ x 16“ und 20“ x 18“ Floortoms. Hinzu kamen – links neben dem 14“ Tom – drei Concert Toms in 6“, 8“ und 10“. Weiterhin installierte er über den Floortoms ein „Percussion Set“ mit zwei weiteren Concert Toms in 12“ und 13“ sowie einem 16“ x 16“ Floortom. Das macht in der Summe 12 Trommeln und war damit das umfangreichste Kit in Taylors Laufbahn. 

Das Super Zyn Becken verschwand aus dem Setup, sodass nur noch die bewährte Mischung aus A. Zildjian und Paiste 2002 – eine Kombi, die Taylor über viele Jahre beibehielt – übrig blieb. Bei diesem Kit war erstmals ein China-Becken (22“ Paiste 2002) zu sehen. Ebenfalls ein Novum war ein Set, bestehend aus mehreren Paiste Cup Chimes, welches er links neben der Hi-Hat positionierte.

1977 bis 1979: Klassische und elektronische Elemente ergänzen das Kit

Darf es vielleicht noch etwas größer sein? Ab 1977 wuchsen die Racktoms auf 15“ x 12“ und 16“ x 14“ an, sodass die Kernkonfiguration jetzt lautete: 26“ Bassdrum, 15“ + 16“ Racktoms, 18“ + 20“ Floortoms. Vom Percussion Set über den Floortoms blieb nur noch das 12“ Concert Tom übrig, welches jetzt als Ersatz für die 6“/8“/10“ Concert Toms links neben dem 15“ Racktom aufgebaut wurde. Dafür kamen zwei Ludwig Timbales neu dazu, die allerdings ab 1978 gegen 14“ und 16“ Remo Rototoms getauscht wurden. Als Snare benutzte Taylor für kurze Zeit eine 14“ x 6,5“ Ludwig Black Beauty, variierte aber ansonsten zwischen seiner bewährten 14“ x 6,5“ Holzsnare sowie einer 14“ x 5,5“ Slingerland „Two-to-one“ Holzsnare. 

1977 war das Jahr, in dem erstmals elektronische Sounds ins Drumkit integriert wurden. Roger Taylor verwendete zu diesem Zweck Syndrums des amerikanischen Herstellers Pollard. Zudem präsentierte er für die 1978er „Jazz“-Tour erstmals seine Ludwig Ringer Timpanis, die teuersten Pauken, die Ludwig damals im Programm hatte. Taylor nutzte sie fortan für sein Paukensolo, welches für mehrere Jahre zu einem festen Bestandteil der Queen-Liveshows wurde. Ab sofort tauchte auch ein zweites Chinabecken auf.

Credit: Photo by Boston Schulz/Shutterstock
Roger Taylor spielt seit 2008 nur noch DW Drums | Credit: Photo by Boston Schulz/Shutterstock
Credit: Photo by Boston Schulz/Shutterstock

1980 bis 1981: Wieder ein neuer Look und “kleinere” Toms

Einen bis zu dem Zeitpunkt ungewohnten Drumlook präsentierte Roger Taylor auf der 1980er Tour zum Queen-Erfolgsalbum „The Game“. Sein neues Kit erstrahlte im „Silver Sparkle“-Finish und verfügte über die gerade neu vorgestellten Ludwig Powertoms mit den dicken 6-ply Maple/Poplar-Kesseln. Während die Größen von Bassdrum und Floortoms gleich blieben, sind die Racktoms jetzt merklich geschrumpft. Es waren 13“ x 12“ und 14“ x 13“ Toms, die zunächst von einem Yamaha Concert Tom im Chrome-Finish und kurz danach von einem originalen 12“ Ludwig Concert Tom in Silver Sparkle ergänzt wurden. Die Snare war ein 14“ x 6,5“ „Rock/Concert“-Modell von Ludwig, ebenfalls in Silver Sparkle.

1982 bis 1985 : Ein Traum in Chrom

Zur „Hot Space“-Tour 1982 stand schon wieder ein neues Kit auf der Bühne, natürlich wieder ein Ludwig, aber diesmal im Chrome-over-wood Finish. Geblieben sind die Größen der Bassdrum und der Floortoms, aber das 12“ Concert Tom wurde jetzt ersetzt durch ein 10“ x 9“ Racktom. Die beiden großen Racktoms hatten die Maße 12“ x 11“ und 14“ x 13“, und die Snare war weiterhin das Silver-Sparkle-Modell. Auf dieser Tour benutzte Taylor das letzte Mal den Paiste-Gong, während die Pauken bereits aus dem Bühnenbild verschwunden waren. Neu im Kit sind jetzt drei Simmons Pads, die ein SDS 5 Modul triggern.

Ab 1984 wurden die Racktomgrößen mit 12“ x 11“, 13“ x 12“ und 14“ x 13“ erneut modifiziert, zu sehen unter anderem beim Live-Aid-Konzert 1985, einem der absoluten Höhepunkte in Queen’s Karriere. Das Simmons SDS 5 wurde abgelöst von einem SDS 7, welches Roger mit vier Pads triggerte.

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1986 bis 1988: Roger geht fremd!

Nanu… was ist denn das? Roger Taylor hinter einem Yamaha Recording Custom Kit? Mit einer 22“ Bassdrum?? Die Drum-Experten unter den Fans dürften bei der finalen 1986er „Magic“-Tour nicht schlecht gestaunt haben, als der Vorhang zur Bühne gelüftet wurde. Ergänzt wurde die Bassdrum durch 12“ x 10“, 13“ x 11“ und 14“ x 12“ Racktoms sowie zwei Floortoms in den üblichen Größen 16“ x 16“ und 18“ x 16“. Passend dazu spielte Taylor eine 14“ x 7“ Recording Custom Snare, wie der Rest des Kits im Piano-Black-Finish. Neue Wege ging er auch in Sachen Elektronik. Statt einzelner Pads benutzte er jetzt das Roland Octapad mit acht internen Schlagflächen. Seine Becken stammten ab diesem Zeitpunkt ausschließlich aus dem Hause Zildjian.

1989 bis 1992: Back to Ludwig

Wie schon bei einigen Videoclips zuvor, war Taylor beim 1992er Freddie-Mercury-Tribute-Konzert wieder hinter einem Ludwig-Kit zu sehen, diesmal im Natural Maple Finish mit durchgehenden Spannböckchen – damals eine Sonderoption bei Ludwig. Die Tomgrößen entsprachen dem 1984er Chrome-Kit, die Bassdrum war eine 24“ oder 26“, und als Snare benutzte er bei dem Gig wieder seine uralte 14“ x 6,5“ Ludwig School Festival. 

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Das Equipment in der Post-Mercury-Ära

1993 erwarb Taylor zunächst eine 24“ x 18“ Bassdrum und kurz danach ein komplettes Kit der australischen Firma Sleishman, die ihre Trommeln ohne am Kessel verschraubte Hardware nach dem Free-Floating-Prinzip fertigte. Dieses Kit benutzte er beispielsweise 1997 beim letzten Auftritt, bei dem alle drei verbliebenen Queen-Mitglieder zusammen auf einer Bühne standen. Für die erste Queen + Paul Rodgers Tour 2005 kombinierte er die Sleishman Bassdrum mit seinen Ludwig-Toms in Natural Maple, und ab 2008 war er konsequent nur noch mit DW Drums zu sehen.

Bildquelle: DW Drums
Die DW ICON Snare von Roger Taylor. (Bildquelle: DW Drums)

Die Firma spendierte ihm 2013 – neben Drummern wie Nick Mason und Neil Peart – sogar eine 14“ x 6,5“ Signature Snare mit Ahornkessel. Die Tomgrößen wechselten im Laufe der Jahre immer wieder, so verwendete er beispielsweise von 2014 bis 2016 „Short Stack“-Größen wie 10“ x 5“, 12“ x 6“, 13“ x 6“, 16“ x 10“ und 18“ x 11“ – ein ungewohnter Anblick angesichts der Monstertoms, die er früher benutzte. Ab der 2017/2018er-Tour hatten die Toms wieder Standardmaße, allerdings handelte es sich bei den Racktoms jetzt um Concert Toms ohne Resonanzfelle. Mit diesem Setup war Taylor auch bei den bis dato letzten Queen-Shows 2024 zu sehen. 

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