Anzeige

Dean Zelinsky Private Label Strettavita BT Custom Z-Glide TS Test

Die Dean Zelinsky Private Label Strettavita BT Custom Z-Glide im bonedo-Test – Mit seinen Gitarren möchte Dean Zelinsky, dessen Namen ursprünglich die Marke Dean Guitars prägte, seinen Kunden Instrumente und einen Service an die Hand geben, den sonst nur die Größen des Business genießen dürfen. Unter dem Markennamen Dean Zelinsky Private Label werden die Gitarren in den USA per Direktversand an die Kunden weitergereicht, in Europa übernimmt diese Aufgabe das Musikhaus Thomann.

DeanZelinsky_Private_Strettavita_Custom_004FIN Bild


Die zweite Gitarre in unserer kleinen Dean Zelinsky Testreihe sieht deutlich nach Rockbrett aus. Obwohl der Name Strettavita eher an das Vorbild mit drei Singlecoils erinnert, haben wir es hier mit einem minimal abgewandelten Les Paul Design mit zwei Humbuckern zu tun. Ob noch weitere ungeahnten Überraschungen auftauchen, wird der Test zeigen. Ring frei zur zweiten Runde.

Details

Korpus

Die Strettavita kommt mit einem Mahagoni Korpus, der zur Gewichtsreduktion mit kleinen Ausfräsungen versehen ist (Chambered Body). Eine gewölbte Decke aus geflammtem Ahorn und ein cremefarbenes Binding vervollständigen die Konstruktion. Unsere Testgitarre ist in Tobacco Sunburst lackiert, aber auch in Vintage Sunburst und Cherry Sunburst erhältlich. Die Korpusform ist, wie bereits erwähnt, an die Les Paul angelehnt, allerdings etwas schlanker in der Taille. Einige zusätzliche Ausfräsungen, zum Beispiel am Cutaway, sollen die höheren Lagen bequemer erreichbar machen. Nicht in der klassischen Les Paul Tradition steht die Hals-Korpus-Verbindung. Der Hals ist nämlich nicht verleimt, sondern mit vier Schrauben am Body befestigt.
Auf der Oberseite sind die üblichen Verdächtigen am Start, zwei Humbucker, die mit einem Drei-Wege Toggle Switch geschaltet werden und nur mit einem Master Volume und Master Tone regelbar sind. Auch hier wurde reduziert, die Les Paul-Spielchen mit unterschiedlichen Lautstärkereglern für jeden einzelnen Pickup sind leider nicht möglich. Mit dem Toggle-Switch sind aber auf jeden Fall die drei Standardkombinationen erreichbar, Hals oder Steg-Pickup einzeln und beide Tonabnehmer gemeinsam.
Die Strettavita ist mit einer DZPLG (Dean Zelinsky Private Label Guitars) Stop Tail Bridge bestückt, auf dem Stop Tail hat der Meister seinen Namen eingraviert. Die sechs Saitenreiter können einzeln mit ausreichend Platz in der Länge verstellt werden, zur Justierung der Saitenlage stehen zwei Rändelschrauben an der Bridge zur Verfügung. Die komplette Hardware ist vernickelt und solide, alles lässt sich leichtgängig verstellen und keine Schraube klemmt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Les Paul Gene sind nicht zu verschweigen

Pickups

Die beiden Humbucker sitzen unter Metallkappen und in cremefarbenen Kunststoffrahmen. Es handelt sich bei ihnen um DZPLG Signature Humbucker, die mit Alnico II Magneten bestückt sind. Laut Hersteller produzieren sie einen höheren Output, haben aber noch genügend Klarheit im Bassbereich, was wir im Praxisteil selbstverständlich genau unter die Lupe nehmen werden. Ein Feature soll noch erwähnt werden: Der Tone-Regler ist als Push/Pull-Poti ausgelegt und aktiviert die Split-Funktion, die beide Pickups betrifft – nur eine Spule ist dann jeweils aktiv.

Fotostrecke: 5 Bilder DZPLG Stop Tail Bridge

Hals

Auch hier hat Dean Zelinsky den neuen Z-Glide Hals mit dem rückseitigen Rautenmuster verbaut, eine Konstruktion, die er sich hat patentieren lassen. Dabei wird der Halsrücken mit einem Laser so bearbeitet, dass Vertiefungen bleiben und man mit den Fingern nur 30 Prozent Kontakt hat, der Rest ist Luft. Laut Zelinsky gestalten sich dadurch das Spielgefühl und vor allem schnelle Lagenwechsel wesentlich komfortabler als bei einem glatten Hals. Er vergleicht lackierte Hälse mit einer Fensterscheibe, auf der man mit dem Finger schlecht rutschen kann, die leicht angeraute Oberfläche sei dazu besser geeignet.
Das Halsmaterial ist Ahorn mit einem aufgeleimten Palisandergriffbrett, das 22 Medium Jumbo Frets bereitstellt. Zur besseren Orientierung dienen Diamond-Marker und Punkte an der Halsleiste. Das Profil wird vom Hersteller als Soft V-Style (Medium Thin) bezeichnet. Beim Sattel und den Stimm-Mechaniken wird ebenfalls auf Qualität gesetzt, was selbstverständlich zur guten Stimmung von Gitarre und Gitarrist beiträgt. Dazu gehören neben dem selbstschmierenden Graphitsattel auch die DZPLG Locking-Mechaniken, die mit einer Übertragung von 20:1 sehr feine Stimmvorgänge ermöglichen. Die Tuner sind an beiden Seiten der – verglichen mit der Les Paul – etwas größeren Kopfplatte angebracht. Hier findet man am Übergang zum Hals auch die Abdeckung für den Halsstellstab.

Fotostrecke: 5 Bilder 1x Volume und 1x Tone

Bevor wir nun zum Praxisteil kommen, lassen wir doch noch ein paar Bilder sprechen:

Fotostrecke: 5 Bilder Die Kopfplatte
Fotostrecke: 5 Bilder Die Rückansicht
Anzeige

Praxis

Der schlanke Body der Strettavita liegt gut am Körper und trocken angespielt hat die Gitarre eine recht direkte Ansprache, was man von der etwas trägeren Les Paul nicht immer erwarten kann. Die werkseitige Voreinstellung ist ok, die Oktavreinheit passt, aber man hätte bei der Halsneigung nicht so sparsam sein sollen. Die tiefe E-Saite und A-Saite schnarren im trockenen Zustand, das überträgt sich leider auch auf die Pickups und ist über den Amp genau so zu hören. Bei höher verzerrten Einsätzen kann man das schon mal vernachlässigen, aber wenn es sauberer und unverzerrt klingen soll, muss doch noch etwas nachgearbeitet werden.
Der Z-Glide Hals ist gewöhnungsbedürftig, am Anfang fühlt er sich sehr ungewohnt rau an, aber bei mir hat sich dieses leichte Unbehagen nach einigem Spielen verflüchtigt. Man sollte sich tatsächlich etwas Zeitnehmen und hier auf keinen Fall den ersten Eindruck entscheiden lassen. Ich hatte bereits beim Test der Tagliare erwähnt, dass das Holz durch die etwas rauere Struktur ein leichtes Vintage Feeling bietet und ich kann mir vorstellen, dass dies mit der Zeit noch besser wird, wenn die Gitarre gespielt und der Hals dadurch noch etwas glatter wird.
Sechs unterschiedliche Sounds hat unsere Kandidatin in petto, und die werden wir uns nun der Reihe nach mit einem unverzerrten Amp anhören. Einmal alle drei Kombinationen mit den beiden Humbuckern, dann alle drei Kombinationen im Split-Mode, der immer für beide Humbucker gilt, wenn das Tone-Poti hochgezogen ist.

Audio Samples
0:00
Clean 1 Clean 2 Clean 3 Clean Split 1 Clean Split 2 Clean Split 3

Die Humbucker haben mächtig Pegel und klingen recht warm, die Höhen sind nicht so stark ausgeprägt. Selbst der Steg-Pickup hat noch eine enorme Präsenz in den tiefen Frequenzen. Die Split-Positionen sind dagegen wesentlich dünner, und mit der schnellen Ansprache der Gitarre lassen sich sehr gut knackige Rhythmus-Sounds erzeugen. Hier ein Beispiel mit einem cleanen Funk-Groove mit beiden Pickups.

Audio Samples
0:00
Funk Split 2

Mit der Gitarre lassen sich durch die Split-Funktion recht schnell unterschiedliche Sounds abfeuern. Das ist eine enorme Bereicherung, vor allem ist das Ganze pegel- und soundmäßig gut aufeinander abgestimmt.  Hier ist ein Beispiel, bei dem ich zuerst den Hals-Pickup im Split-Modus genutzt habe, danach als Humbucker und zum Schluss auf den Steg-Pickup (Humbucker) gewechselt bin.

Audio Samples
0:00
Sound Change 3 1

Der Steg-Pickup klingt mir persönlich etwas zu verwaschen und undefiniert. Da wären weniger Bässe auf jeden Fall mehr. Auch mit der Klangübertragung ist es nicht so toll, einzelne Töne bei Akkorden gehen etwas unter, mir fehlt hier eindeutig die Transparenz. Wer mit HighGain oder Metalsounds unterwegs ist, sollte auf jeden Fall die Höhen am Amp oder Verzerrer etwas stärker ins Geschehen bringen und die Bässe weiter als bei anderen Gitarren zurücknehmen, dann kommt man auch hier an sein Ziel.

Audio Samples
0:00
Metal 1

Mit dem Tone-Poti lässt sich der Sound bei Bedarf noch etwas dumpfer gestalten. Das bietet sich vor allem im HighGain-Bereich an, um etwas andere Zerrsounds zu erzeugen. Der Regelweg ist gut eingestellt, zuerst werden die Höhen ab ca. 2 kHz nur leicht abgesenkt, im letzten Viertel greift er etwas drastischer zu. Für extreme Sounds lohnt es sich durchaus, den Regler auch einmal komplett zurückzunehmen. So geschehen im nächsten Beispiel, zuerst ist das Tone-Poti komplett abgedreht, dann voll auf. Der Steg-Pickup ist im Einsatz.

Audio Samples
0:00
Tone 1

Das Volume-Poti hat einen weiten Regelweg. Um den Sound am angezerrten Marshall zu entzerren, muss man es weit zurücknehmen. Lautstärke und Höhen gehen dabei aber nicht extrem verloren, sodass man wirklich gut in Old-School-Manier mit den Bedienelementen arbeiten kann. Vor allem in Verbindung mit der Splitfunktion sind feine Abstufungen im Zerrbereich machbar. Ihr hört drei Einstellungen des Steg-Pickups nacheinander: 1. Volume weit zurück – Split Mode. 2. Volume weit zurück – Humbucker Mode. 3. Volume voll auf – Humbucker Mode.

Audio Samples
0:00
Dyna Poti 1
DeanZelinsky_Private_Strettavita_Custom_027FIN-1005709 Bild
Anzeige

Fazit

Dean Zelinskys Strettavita geht als klassische Rockgitarre in Les Paul Tradition ins Rennen und macht darin eine überwiegend gute Figur. Sie ist mit zwei splitbaren Humbuckern bestückt, die gut aufeinander abgestimmt diverse Soundvarianten bereithalten. Generell klingt das Instrument sehr warm, mit einer leichten Betonung in den tiefen Frequenzen, und liefert so einen recht satten Sound. Lediglich der Steg-Pickup konnte mich aufgrund seines leicht undefinierten Tons und dem zu hohen Bassanteil bei höheren Verzerrungsgraden nicht hundertprozentig überzeugen. Ansonsten haben wir es hier mit einem sehr soliden Arbeitsgerät mit guten Zutaten (Graphit Sattel, Locking Mechaniken) zu tun, von denen der neue Z-Glide Hals besondere Erwähnung verdient. Mit seinem Rautenmuster bremst er die Hand bei Lagenwechseln weniger stark als ein lackierter Hals. Ein Konstruktionsmerkmal, das polarisiert – Ausprobieren ist angesagt. Insgesamt wird für den sehr moderaten Preis einiges geboten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Z-Glide Hals
  • Soundkombinationen
  • Regelweg des Volume-Potis
  • Hardware
Contra
  • Steg-Pickup bei HighGain-Sounds
  • werkseitige Voreinstellung
Artikelbild
Dean Zelinsky Private Label Strettavita BT Custom Z-Glide TS Test
Für 359,00€ bei
DeanZelinsky_Private_Strettavita_Custom_001FIN-1005712 Bild
Facts
  • Hersteller: Dean Zelinsky Private Label
  • Model: Strettavita Custom
  • Finish: Flamed Tobacco Sunburst
  • Korpus: Mahagoni (mit geflammter Ahorndecke)
  • Hals: Ahorn (mit Z-Glide Struktur)
  • Profil: Soft V Medium Thin
  • Griffbrett: Palisander
  • Halsbr.Sattel: 42,5 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 52 mm
  • Mensur: 24,75“ (628 mm)
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Frets
  • Mechaniken: DZPL Locking Tuner (20:1 Ratio)
  • Pickups: DZPLG Signature Humbucker (mit Alnico Magneten)
  • Regler: 1x Volume, 1x Tone
  • Brücke: DZPLG Stop Tail Bridge
  • Gewicht: 4 kg
  • Preis: 499,00 Euro (UVP)
Hot or Not
?
Unser Testmodell ist in Tobacco Sunburst lackiert

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?