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Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw Test

Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw ist eine Weiterentwicklung der Unobtanium-Standardversion und vereint zwei legendäre Overdrive- bzw. Amp-Schaltungen in einem Pedal. Für die „Raw“-Edition hat der griechische Hersteller die Klon-Style-Overdrive-Sektion um eine alternative Transistorschaltung (OC45) für mehr Gain-Reserven erweitert, während die Amp-Seite für eine präsentere und druckvollere Ansprache modifiziert wurde. Ob uns die „raue“ Variante des Unobtanium ebenso überzeugen kann wie die Standardversion, verrät euch der folgende Test.  

Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw Test

Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw – das Wichtigste in Kürze

  • Klon-Style-Overdrive + Dumble-Style-Preamp
  • Weiterentwicklung der Unobtanium Standardversion
  • OC45-Transistorschaltung für mehr Gain und Kompression
  • True/Buffered-Bypass wählbar
  • Serieller FX-Loop zwischen den beiden Sektionen

Aufbau und Bedienelemente des Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw

Das Unobtanium Raw sitzt in einem handlichen 122 x 52 x 95 mm großen Metallgehäuse, dessen Ein- und Ausgänge (Input, Output, FX-Loop, Netzteil) allesamt an der Stirnseite platziert sind. Die Schaltung des 420 g schweren Pedals ist aufgebaut wie zwei Einzelpedale in Reihe, die sich dank des integrierten Einschleifweges (Send/Return) für das Zwischenschalten anderer Effektpedale trennen lassen. Zu den Bedienelementen der Klon-Seite gehören drei Potis für die Gesamtlautstärke (Volume), den Verzerrungsgrad (Gain) und den Höhenanteil (Treble). Dazu zwei Wahlschalter für den Wechsel zwischen Dioden- und Transistor-Clipping (Stock/OC45) und die beiden Bypass-Optionen (Buffer/True). Die Amp-Seite verfügt neben dem klassischen Trio aus Volume, Gain und Tone über ein Emphasis-Poti für mehr Gain und Präsenzen und kann ebenfalls per Wahlschalter in zwei verschiedenen Modi betrieben werden (ODS/SSS).

Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw Test
Fotostrecke: 5 Bilder Das Metallgehäuse des Unobtanium Raw misst 122 x 52 x 95 mm und bringt 420 g auf die Waage.

Über interne Trimmpotis ist es zusätzlich möglich, die Boost-Kapazitäten im ODS-Modus und die Basswiedergabe im SSS-Modus zu regeln. Per XT-Buchse an der linken Gehäuseseite können die beiden Amp-Modi (ODS<->SSS) mit einem externen Fußschalter angewählt werden. Das Unobtanium Raw hat einen Stromverbrauch von 83 mA und lässt sich ausschließlich per Standard-9V-Netzteil betreiben. 

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Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw im Praxis-Check 

Getestet wird das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.

Die Klon-Seite des Unobtanium Raw liefert klassische Overdrive-Sounds mit eigener Note

Beim ersten Antesten zeigt sich die Overdrive-Sektion des Unobtanium mit den typischen Qualitäten einer Klon-Schaltung und überzeugt mit einer Mischung aus Wärme, leichter Kompression und Betonung der vokalen Mitten. Sowohl klanglich als auch in Sachen Ansprache und Dynamik spielt es dabei in einer Liga mit den etablierten Platzhirschen unter den Klon-Klonen und ist etwa im A/B-Vergleich mit einem J.Rockett Audio Archer Ikon von diesem kaum zu unterscheiden. Der neue OC45-Modus liefert bei Bedarf eine etwas komprimiertere und weniger mittenbetonte Zerrstruktur, die sich besonders bei höheren Gain-Settings bemerkbar macht, aber insgesamt eher subtil ausfällt. 

Auch die Dumble-Amp-Sektion zeigt sich klanglich flexibel

Auf der Dumble-Seite produziert das Unobtanium Raw dynamische Ampsounds mit vorbildlicher Ansprache, die sich dank des etwas schärferen SSS-Modus und dem überarbeiteten Voicing auch in Richtung Medium- bis High-Gain tweaken lassen. Besonders gut gelingt dies natürlich durch das Vorschalten des Klon-Schaltkreises im Stile eines Boost-Pedals. Zusammen mit der äußerst wirkungsvollen EQ-Sektion sind so eine Vielzahl an Sounds zwischen Clean-Boost, Overdrive und Amp-in-Box-Distortion möglich, deren warmes und mittenbetontes Grund-Timbre stets erhalten bleibt.

Das Pedal überzeugt mit warmen, cremigen und mittenbetonten Amp-in-a-Box- bzw. Overdrive-Sounds.

Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw vor dem Amp

Wir starten den Praxisteil mit einer Gegenüberstellung der beiden Clipping-Optionen auf der Overdrive-Seite mit dem Gain-Poti in der 12- und danach in der 14-Uhr-Stellung. Auch wenn die klanglichen Ergebnisse sehr subtil wirken, lässt sich beim Spielen im OC45-Modus ein recht deutlicher Unterschied in Sachen Tragkraft und Ansprache ausmachen.

Audio Samples
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Bypass->Stock->OC45 (Tele) Bypass->Stock->OC45 (Les Paul)

Weiter geht es mit dem Wirkungsgrad von Gain- und Treble-Poti in beiden OD-Voicings mit unterschiedlichen Gitarren.

Audio Samples
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Gain-Poti, min/10/14/max, OC45 (Les Paul) Treble-Poti, min/10/14/max, Stock (Strat)

Nun wechseln wir zur Amp-Seite des Unobtanium Raw und hören beide Voicing-Modi im Vergleich mit dem Gain-Regler auf 11 Uhr und danach auf 14 Uhr. 

Audio Samples
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ODS->SSS, Low-Gain (Tele) ODS->SSS, Medium-Gain (Les Paul)

Weiter geht es mit einem Überblick über die Wirkungsweise des Gain-Potis und der EQ-Sektion, bestehend aus Tone- und Emphasis-Poti.

Audio Samples
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Gain-Poti, 9/12/15/max, ODS (Les Paul) Tone-Poti, min/10/14/max, SSS (Tele) Emphasis-Poti, min/10/14/max, ODS (Les Paul)

Beim Stacking der beiden Pedalhälften zeigt das Unobtanium Raw seine „raue“ Seite

Nun kommen wir zur Kombination der beiden Schaltkreise mit zwei Praxisbeispielen aus beiden Amp- und OD-Voicings. Während sich die Kombination aus (Stock-)Klon und ODS-Modus für besonders warme und cremige Medium-Gain-Sounds empfiehlt, lassen sich dem Pedal im OC45-Setting vor dem SSS-Modus auch ernst zu nehmende High-Gain-Klänge entlocken. In beiden Beispielen wurde das Gain-Poti auf der Klon-Seite in der 9-Uhr-Stellung belassen, während das Volume-Poti auf 14 Uhr steht. Im FX-Loop sitzt diesmal ein Boss DD-8 Digital Delay

Audio Samples
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Boost, ODS+Stock, off/on (Les Paul) Boost. SSS+OC45, off/on (Les Paul)
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FAZIT

Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw ist eine durchweg gelungene Variation der Unobtanium Standardversion und überzeugt mit warmen, cremigen und mittenbetonten Amp-in-a-Box- bzw. Overdrive-Sounds. In Sachen Ansprache und Dynamik arbeitet das Pedal auf höchstem Niveau und lässt sich dank des etwas druckvolleren Grund-Voicing der Amp-Sektion auch für härtere Musikstile nutzen. Der neue Germanium-Transistor-Modus (OC45) zeigt sich in seiner Wirkung zwar sehr subtil, schafft es aber, der Klon-Seite eine alternative Note in der Zerrstruktur zu verleihen. Wer also auf der Suche nach den „unerreichbaren“ Sounds von Klon und Dumble mit zusätzlichem Spielraum in Richtung Medium- bis High-Gain ist, wird beim Unobtanium Raw voll auf seine Kosten kommen. Ob der Aufpreis von rund 50 Euro gegenüber der Standardversion dabei gerechtfertigt ist, entscheidet am Ende wie immer der persönliche Geschmack.

Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw liefert im Test eine absolut überzeugende Vorstellung ab.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hervorragende Ansprache und Dynamik
  • vielseitige EQ-Sektion
  • auch Medium- bis High-Gain-Sounds möglich
Contra
  • keins
Artikelbild
Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw Test
Für 339,00€ bei
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Modell: Unobtanium Raw
  • Typ: Overdrive/Amp-in-a-Box
  • Herstellungsland: Griechenland
  • Anschlüsse: Input, Output, Send, Return, XT, Netzteil
  • Regler/Schalter: 2x Volume, 2x Gain, Tone, Emphasis, Treble, ODS/SSS, Buffer/True, Stock/OC45
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 83 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 122 x 52 x 95 mm
  • Gewicht: 420 g
  • Ladenpreis: 339,00 Euro (Juni 2024)

Herstellerseite: https://crazytubecircuits.com

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