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CG Products Delay1022 Test

Praxis

Gleich vorneweg: Das Modul klingt überdurchschnittlich gut und eigen. Es hat einen sehr sauberen und schönen Klang, der durch den integrierten, gut klingenden Filter unterstützt wird. Dieser Filter ist auch notwendig, da analoge Delays rauschen und bei längeren Delay-Zeiten einen sehr hochfrequenten, durchgehenden Ton erzeugen. Nicht nur beim Unterdrücken dieser Störgeräusche macht der Filter einen sehr guten Job, sondern er klingt auch noch sehr hochwertig und ermöglicht dadurch sehr schöne und weich klingende Sounds.
Um das Delay anzuregen, benötigt es ein kurzes Signal. Hierzu wird oft weißes Rauschen durch eine kurze Hüllkurve benutzt, aber auch Trigger oder das Attack-Knacksen von Hüllkurven reichen aus, um gute Ergebnisse zu erzielen. Besonders interessant wird es, wenn man das Triggersignal durch einen Filter laufen lässt, bevor man es in den Eingang schickt. Hierzu eigenen sich Hochpass- besser als Tiefpass- Filter und ermöglichen schöne Variationen der erzeugten Klänge. Die Länge des Triggers oder die Attack-Zeit der benutzten Hüllkurve haben einen noch größeren Effekt auf die Klangerzeugung und bieten eine weitere Möglichkeit, Variationen im Klang zu erzeugen. 

Audio Samples
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Die Tonhöhe wird durch den Regler für die Delay-Zeit bestimmt und das Decay durch den Feedback-Wert. Hier gibt es Anlass zu etwas Kritik, da man entweder kaum Decay erhält oder das Delay gleich in die Selbstoszillation gerät. Man benutzt meistens nur einen ganz kleinen Teil des einstellbaren Regelbereichs und der Regler wird meistens nur minimal verstellt, bis man angenehme Decay-Zeiten bekommt, bevor das Modul in Selbstoszillation gerät.
Das Delay lässt sich sehr gut mit 1V/Oct spielen, wobei es über mehrere Oktaven sauber tracken kann. Dieses ist auch einer der Hauptunterschiede zu herkömmlichen analogen Delays, die sich nicht mit 1V/Oct spielen lassen. Da es im Grunde ein Delay ist, verändern sich die Decay-Zeiten mit gespielter Tonhöhe. Je höher die gespielte Note, desto kürzer das Decay. Genau hierfür ist der abzuschwächende CV-Eingang für das Feedback gedacht. Man steckt die Tonhöhen-CV in den 1V/Oct Eingang und zugleich auch in den Feedback-CV Eingang. Bei vorsichtiger Einstellung spielt das Delay jetzt alle Noten mit gleich langem Decay. Leider gibt es hier ein ähnliches Problem wie beim Feedback. Der Bereich für die Feedback-CV ist viel zu weit gewählt und ermöglicht Feedback-Zeiten, die weit über den Wertebereich des Feedback-Reglers hinausgehen. Er muss somit sehr vorsichtig eingestellt werden. Das gibt einem zwar die Möglichkeit zu interessanten Experimenten, aber benötigt leider auch ein bisschen Geduld um die klassischen saitenähnlichen Klänge zu erzeugen.
Durch den Mix-Regler kann man das CG Delay auch sehr gut für Ambient- und Reverb-Sounds benutzen, wobei es hier sehr eigen klingt und einzigartige Sounds ermöglicht. Auch mit aufgedrehtem Feedback ohne Eingangssignal, wodurch das Delay einen durchgehenden Sound erzeugt, macht das Modul richtig Spaß und übernimmt die Funktion eines Oszillators, der in Verbindung mit dem eingebauten Filter wirklich gut und einzigartig klingt. 

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