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Catalinbread Skewer Test

Das Catalinbread Skewer Treble Boost-Pedal wagt sich an den legendären Sound des noch legendäreren Richie Blackmoreheran und lässt dazu die Schaltung des alten Hornby Skewes Treble Boosters aus den 60er-Jahren wieder auferstehen.

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Die Abmessungen betragen 112 x 68 x 47 mm und ohne eingelegte Batterie kommen 231 Gramm auf die Waagschale.


Das Ergebnis ist ein knallbuntes, ausgesprochen hochwertig gefertigtes Pedal, das neben den Original-Features einige Extras mitbringt. Darunter ein Trimmpoti im Inneren, mit dem der Skewer an das restliche Equipment angepasst werden kann – der Lötkolben kann also kalt bleiben. Was unser Kandidat sonst noch mit dem Gitarrensound anstellt, werden wir im Folgenden herausfinden.

Details

Knallbunt ist auch die Verpackung, in der sich das Pedal in einem Stoffsäckchen, zwei Sticker sowie ein passend zur Gehäuselackierung gefärbtes Plektrum befinden. Die Bedienungsanleitung lässt sich auf der Herstellerwebsite einsehen.
Mit Abmessungen von 112 x 68 x 47 mm und einem Gewicht von 231 Gramm (ohne eingelegte Batterie) besitzt es Standardmaße, sodass sich auch auf den meist chronisch unter Platzmangel leidenden Pedalboards noch ein Plätzchen finden sollte.
Richie Blackmore hatte neben seinem offensichtlichen musikalischen Talent auch eine eigene Klangästhetik, die er unter anderem mit einem Hornby Skewes Treble Booster realisierte, auf dessen Schaltung unser heutiges Testpedal basiert.
Um Richies Sound noch näherzukommen, entwickelte Catalinbread auch das Dreamcoat Preamp/Overdrive-Pedal, das in einer ganz ähnlichen Optik daherkommt und die AIWA Bandmaschinen-Vorverstärkung innehaben soll, die in Verbindung mit dem Hornby Skewes Treble Booster für eben diesen Klang sorgte. Dem werde ich aber einen eigenen Test widmen.  

Fotostrecke: 3 Bilder Kein Geringerer als Richie Blackmores berühmter Sound ist laut Hersteller im Catalinbread Skewer implementiert.

Zurück zum Catalinbread Skewer.
Auf der Oberseite stehen drei Regler bereit, die mit transparenten Chickenhead-Knöpfen bestückt sind und die dem ohnehin schon auffällig gestalteten Pedal die Krone aufsetzen. Das psychedelische Design zeigt verschiedene Perioden aus Ritchies Karriere, wobei die Beschriftung der Potis allerdings auf der Strecke bleibt, die kaum auszumachen ist. Die drei Potis stellen Skew (Frequenz), Boost und Extra (Gain) ein, wobei Skew das Frequenzband des Boosts bestimmt, der sich logischerweise leicht auf die Verstärkung auswirkt. Interessanterweise intensiviert sich der Effekt, sobald das Poti gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, sprich, je weiter links, desto mehr Effekt. Dreht man den Regler ganz nach rechts, soll die Standardeinstellung des originalen Hornby Skewes Treble Boosters zu hören sein. Der Boost-Regler erhöht nach rechts gedreht erwartungsgemäß den Selbigen und mit Extra wird der Zerrgrad bestimmt. Für die Verzerrung sorgt ein Siliziumtransistor.

Fotostrecke: 3 Bilder Die knallbunte Oberseite ist ein Eyecatcher, erschwert aber das Ablesen der Skalierungen.

Der Hersteller weist in der Bedienungsanleitung darauf hin, dass in der damaligen Zeit der Rangemaster die erste Wahl der meisten Gitarristen war, um die Amps ordentlich anzublasen, Richie jedoch präferierte den Hornby Skewes Treble Booster, da dieser einen bissigeren und somit auch durchsetzungsstärkeren Sound lieferte, den er aus besagtem Silizium-Transistor generierte. Das Skewer-Pedal besitzt ganz zeitgemäß einen True-Bypass, der das Eingangssignal im deaktivierten Zustand direkt an den Ausgang leitet.
Der Treble Booster lässt sich mit einem Standard-9-Volt-Gleichstromnetzteil betreiben und hat eine Stromaufnahme von sage und schreibe nur einem Milliampere! Damit wird auch der Batteriebetrieb zur echten Alternative, der nach Abschrauben der Bodenplatte möglich ist. Allerdings gehören weder ein 9-Volt-Block noch ein Netzteil zum Lieferumfang. Beim Blick in das Innere des sauber gearbeiteten Boosters fällt das bereits erwähnte Trimmpoti auf, das die Gesamtlautstärke des Skewer bestimmt. Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind rechts und links an den Gehäuseseiten platziert, der Anschluss des Netzteils befindet sich links bei der Ausgangsbuchse.
Mehr gibt es von dem in Portland/ USA tadellos handgefertigten Pedal auch gar nicht zu berichten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sind auf die Gehäuseseiten verteilt,…
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Praxis

Die folgenden Beispiele habe ich mit einem Orange Rockerverb 50 MKI im cleanen Kanal aufgenommen und das Boxensignal in eine Universal OX Box mit angewählter V30 Box geführt, den Gitarrenpart übernimmt eine Strat. Wie immer wurden die aufgenommenen Beispiele lediglich in der Lautstärke angepasst, aber nicht weiter im Klang bearbeitet.
Zuerst ist der Amp pur zu hören, im zweiten Beispiel drehe ich den Skew-Regler von der Maximal- über die Mittel- hin zur Minimalstellung, dabei positioniere ich die beiden verbleibenden Regler auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Clean Amp Pur Skew Check Max Mid Min

Ganz nach rechts gedreht kommt ein schlanker, durchsetzungsstarker Klang zustande, der, je weiter das Poti nach links gedreht wird, in den unteren Mittenfrequenzen dicker wird. Dabei bleibt das perkussive Attackverhalten aber bestehen.
Jetzt kommt der Boost-Regler an die Reihe, hier geht es aber erst in der 9-Uhr-Position los, dann ist die Mittel- und abschließend die Maximalstellung zu hören.

Audio Samples
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Boost Check 9 Mid Max

Mit höheren Potistellungen wird der Input des Amps deutlich angepustet, was für einen knackigen Cleansound mit leichten Zerranleihen sorgt. Auch hier fällt der schnelle Antritt bei den Anschlägen positiv auf.
Fehlt nur noch der Extra-Regler, den ich natürlich auch in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung anspiele.

Audio Samples
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Extra Check Min Mid Max
Sowohl am cleanen als auch am zerrenden Amp macht der Catalinbread Skewer eine gute Figur.
Sowohl am cleanen als auch am zerrenden Amp macht der Catalinbread Skewer eine gute Figur.

Die hörbaren Verzerrungen, die sich jetzt zeigen, klingen ausgesprochen natürlich, auch beim dynamischen Spielen. Sehr beeindruckend, wie das Pedal auf die unterschiedlichen Anschlagstärken reagiert.
Nach dem einzelnen Anspielen der Regler wird es Zeit, das Pedal mit verschiedenen Settings zu testen. Die Reglerpositionen lassen sich anhand der Beschriftung des jeweiligen Audiofiles ablesen.

Audio Samples
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Skew Min, Extra Max, Boost Max Skew 14, Extra 10, Boost 14 OFF/ ON

Hier zeigt sich die klangliche Bandbreite, die das Skewer-Pedal anbietet und welche Reihe unterschiedlicher Anmutungen es schon am cleanen Amp liefert.
Natürlich schalte ich auch in den Zerrkanal des Amps und spiele diesen zuerst einmal pur an. Im darauffolgenden Beispiel aktiviere ich das Skewer-Pedal mit allen Reglern in der Mitte.

Audio Samples
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Crunch Amp Pur All Mid

Das Pedal verschlankt den Grundsound deutlich und sorgt so für mehr Durchsetzungskraft im Kontext mit anderen Musikern. Man sollte sich von dem im ersten Moment dünner klingenden Sound nicht beirren lassen, denn sobald weitere Instrumente hinzukommen, sorgt diese klangliche Justierung für eine bessere Ortung und räumt das Klangbild ordentlich auf.
Abschließend drehe ich Skew auf 10 Uhr, Boost auf 14 Uhr und Extra auf 16 Uhr.

Audio Samples
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Skew 10, Boost 14, Extra 16

In dieser Einstellung der Potis liefert der Skewer einen tollen Vintage-Leadsound, der leichte Fuzz-Anleihen besitzt. Vielleicht nicht die erste Wahl für ein Metal-Solo, aber für Pop, Rock oder ähnliche Musikstile für meinen Geschmack sehr passend und eigenständig. 

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Fazit

Das Catalinbread Skewer Treble Boost Pedal kann auf ganzer Linie überzeugen und zeigt sich am cleanen wie auch am zerrenden Amp als vielfältiges Soundtool. Der Klang wird gerichteter, besitzt dabei auffällig viel Knack und ermöglicht ein ausdrucksstarkes Spiel.
Das Pedal ist zwar kein Schnäppchen, aber das sind die hochwertig gefertigten Spezialisten aus dem Hause Catalinbread ohnehin nicht.
Wer auf der Suche nach einem Klang ist, der den Mainstream verlässt, sollte sich dieses Pedal einmal etwas genauer anschauen.

Der Catalinbread Skewer ist hochwertig verarbeitet und gibt dem Gitarristen abseits vom Mainstream ein vielfältiges Sound-Tool an die Hand.
Der Catalinbread Skewer ist hochwertig verarbeitet und gibt dem Gitarristen abseits vom Mainstream ein vielfältiges Sound-Tool an die Hand.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Catalinbread
  • Bezeichnung: Skewer
  • Effekttyp: Treble Booster Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Skew, Boost, Extra
  • Stromaufnahme: 1 mA
  • True-Bypass: Ja
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Abmessungen: 112 x 68 x 47 mm
  • Gewicht: 231 Gramm (ohne Batterie)
  • Ladenpreis: 189,00 Euro (Dezember 2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • große Klangausbeute
  • gute Dynamik
  • Sound-Eingriffe von subtil bis markant
  • interne Anpassung des Master-Volumes
Contra
  • keins
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Catalinbread Skewer Test
Für 185,00€ bei
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Der Catalinbread Skewer ist hochwertig verarbeitet und gibt dem Gitarristen abseits vom Mainstream ein vielfältiges Sound-Tool an die Hand.

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