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Bose L1 1S B1/B2 Test

Die Säulen-Arrays der Firma Bose unterscheiden sich vor allem in der Anzahl ihrer kombinierten Hoch-/Mittenlautsprecher. Bei unserem Testmodell verrichten zwölf Lautsprechern ihren Dienst. Damit liegt die L1 1S B1/B2 zwischen der L1 Model II (24 Speaker) und der kleinen L1 Compact mit sechs Lautsprechern. Mit dem Bassmodell B1 kostet das System 1.790 Euro, mit dem neuen Bassmodul B2 sind 109 Euro mehr zu entrichten.

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Bose L1 1S mit Bassmodul B1

Details

Die L1 1S besteht aus zwei Säulenelementen, dem Standfuß namens Power Stand inklusive Elektronik und einem Bassmodul, wahlweise B1 oder B2. Ein Säulenelement ist leer und dient Montagezwecken, die Tonsäule hingegen beherbergt die zwölf Lautsprecher. Sie sind in der Articulated-Array-Technologie ausgerichte, was dafür sorgen soll, dass sich der Sound in Breite und Tiefe in Spatial-Dispersion-Manier gleichmäßig ausbreitet. So kann auch ein heißes Mikrofon unmittelbar vor der Box rückkopplungsfrei benutzt werden können, sagt Bose.
Die Verarbeitung der Metallsäulen ist hochwertig, deeren Schutz dienen hervorragend verarbeitete, gut gepolsterte Softbags und Schutzhüllen.

Fotostrecke: 4 Bilder Was soll ich sagen: Gut verpackt.

Der Power Stand besitzt einen einklappbaren Stützmechanismus, welcher der 22 kg schweren und gut zwei Meter hohen Säuleneinheit eine solide Basis bietet. Eine mechanische Sicherung verhindert, dass die Stützen versehentlich eingeklappt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Klipp…

Der Power Stand beherbergt die Verstärker für Säule und Bassmodul (B1 oder B2), das per Speakon angeschlossen wird. Neben einem Trim-Poti befinden sich am Power Stand ein Line-Eingang in Form einer symmetrischen Klinkenbuchse, die Kaltgerätebuchse samt Betriebsschalter und der Anschluss für ein optionales Tone-Match-Gerät von Bose. Die blaue Betriebs-LED fungiert gleichzeitig als Fehlermelder. Leuchtet die Lampe rot, hat die L1 1S Sorgen. Die Audiosignal-LED signalisiert den anliegenden Pegel in den bewährten Ampelfarben.

Fotostrecke: 3 Bilder Detailansichten der Elektronik.

In der B1 verrichten zwei 5-Zoll-Lautsprecher ihren Dienst und sorgen in dem 38 x 26 x 45 cm großen und 11,4 kg schweren Kunststoffgehäuse für adäquaten Subbass. Über eine zweite Speakon-Buchse lässt sich im Bedarfsfall eine weitere B1 anschließen. Laut Hersteller sind zwei B1-Bassmodule am Power Stand das Maximum. Der Sub kann stehend und liegend in einem Radius von 1,5 Metern von der Säule entfernt positioniert werden.
Die B2 ist mit 60 x 34 x 48 cm und 20,4 kg doppelt so groß wie die B1 und beherbergt zwei 10-Zöller. Dieser Sub muss solo an der L1 1S betrieben werden. Über einen Wahlschalter lässt sich das Klangverhalten der B2 regeln: In der Stellung „normal‟ verhält sich die B2 wie zwei B1-Module, ideal für bassbetonte Instrumental-Anwendungen. In der Stellung „plus‟ entspricht die B2 rund vier B1-Modulen und soll dann DJ-Einsätzen und Musikanwendungen ordentlichen Schub verleihen. Schaltet man auf „minus‟, entspricht die akustische Leistung einer einfachen B1, gut für Singer/Songwriter.

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Praxis

Mit 33,3 kg (B1) oder 42,31 kg (B2) ist die Anlage einiges schwerer als die L1 Compact, bietet aber bedeutend mehr Sound. Zusammengeklappt ist das System immer noch gut zu transportieren und passt hervorragend selbst in einen Kleinwagen. Der Aufbau der Anlage ist kinderleicht: Innerhalb weniger Minuten sind Power Stand samt Stützen aufgeklappt, die Säulen montiert und das Bassmodul per Speakon-Kabel verbunden. Nur noch Strom drauf und die Show kann beginnen!
Das schlanke und edle Design ist äußerst gelungen. Einmal aufgebaut, wird die L1 1S gerne als Teil der Inneneinrichtung gesehen und gar nicht als PA wahrgenommen. Das sorgt oft für Staunen beim Publikum.

Fotostrecke: 3 Bilder Die mechanische Stützensicherung.

Das System soll laut Hersteller direkt an der Wand hinter dem Künstler aufgestellt werden. Idealerweise spielt der Künstler etwa 2,40 m von der Box entfernt, 90 cm sollten es mindestens sein. Dann nämlich funktioniert das System gleichzeitig auch als Monitorbox. Spatial Dispersion macht´s möglich. Abstrahlwinkel und Reichweite sind wie bei der L1 Compact enorm. Knapp neben der PA ist der Sound ebenso überzeugend wie vor dem Lautsprecher oder weiter hinten im Raum. Die Box kann getrost mittig an der Wand positioniert werden, die Verständlichkeit fürs Publikum ist garantiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Bose L1 1S mit Bassmodul B2.

B1 oder B2?

Bei ersten Tests mit einem Shure SM58 und diversen Stücken aus meiner Playlist zeigt sich, dass mehr Bass bei der L1 1S nicht immer ein Gewinn ist. Die Kombination der 1S mit einer B2 ist beispielsweise sinnvoll bei mobilen Diskotheken oder für die Übertragung von Bassisten, Drums oder ähnlich tiefer gelegten Sounds. Geht es nur um Vorträge, Sprachartistik, Hintergrundbeschallung oder Singer/Songwriter-Performances, reicht die wesentlich handlichere B1. Eine B2 lässt sich für diesen Job zwar in den B1-Modus schalten, eine einzelne B1 klingt dennoch ein wenig schlanker.
Der Sound der L1 1S ist sehr aufgeräumt und bietet mit der B1 ein gutes Bassfundament. Trotz präsenter Höhen, die auch im Nahfeld angenehm klingen, ist die Box sehr feedbackfest. Im Leerlauf erzeugt die L1 1S bei halber Lautstärke ein leichtes Säuseln, das bei weiterem Aufdrehen lauter, aber nicht aufdringlich wird. Der Lautsprecher ist durchaus Open-Air-tauglich und versorgt ein Publikum von 250 – 300 Personen. Er eignet sich außerdem hervorragend als reiner Sprachverstärker für Vorträge und Reden bei mittleren bis großen Tagungen.
Im Zusammenspiel mit einer B1 werden luftige Pop- und Akustikstücke hervorragend übertragen. Sobald moderne Dance-Musik, Elektro und dicht komprimierte Musik aufliegt, wirkt der Sound jedoch zu schmächtig und cool, um tanzmäßig mitzugehen. Die B2 legt das Bassfundament der Anlage eine Etage tiefer. Zwar gibt es nun ordentlich Schub auf dem Parkett, doch macht sich jetzt ein Loch zwischen Bass und oberen Mitten bemerkbar. Dadurch wirkt die L1 1S gerade bei EDM und sehr bassbetonter Musik relativ schlapp.

Live-Einbindung

Im Idealfall soll jeder Musiker auf der Bühne seine eigene L1 im Rücken stehen haben. Ein teurer Spaß. Dennoch können sich auch mehrere Musiker problemlos eine L1 teilen und sich immer noch am überzeugenden Klang des Systems erfreuen: Vocals setzen sich hervorragend von Playbacks und Instrumenten wie Gitarren, Blech, leichter Percussion und Cajon ab. Der Mix bleibt bei einem Konzert stets transparent und laut bis in die letzte Reihe.
Die L1 1S B1 sehe ich vor allem im halbakustischen Bereich als Monosystem für Trios, Duos und Einzelkünstler sowie als Stereosystem für größere Combos. Dann allerdings mit dem Bassmodul B2. Für Rock-, Pop- und Soul-Combos, die mit großem Drum-Besteck unterwegs sind, empfehle ich die Bose L1 Model II. Die große Schwester spielt in dieser Konstellationen einfach souveräner auf.

Hinweis

L1 1S und L1 Model II sind untereinander inkompatibel. Es ist also nicht möglich, durch Zukauf einer weiteren Tonsäule die L1 1S zu einem vollständigen Model II aufzurüsten. Das kann zur Zerstörung der Elektronik führen. Also besser im Vorfeld genau abwägen, was gebraucht wird und dann richtig kaufen!

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Fazit

Mit der L1 1S hat Bose eine LE-Version des Klassikers L1 mit Bassmodul B1 geschaffen. Die hohe Qualität prädestiniert das System für die intensive Benutzung auch im Tourbetrieb, und zwar drinnen wie draußen. Das schlanke Design ist schick, der glasklare, aufgeräumte Sound überzeugt. Die PA lässt sich bequem transportieren und ist im Handumdrehen aufgebaut. Dabei verblüfft der geringe Platzanspruch angesichts der Lautstärke und Bassabbildung immer wieder. Die Bose L1 1S eignet sich für Solokünstler und kleine Singer/Songwriter-Gruppen, aber auch für Vorträge und Reden sowie als Stereo-PA für Venues mit bis zu 300 Personen. Für mobile Disco-Anwendungen empfiehlt sich das Bassmodul B2, die allerdings zum Überzeichnen des Bassbereiches auf Kosten der unteren Mitten neigt. Wer im halbakustischen Bereich als Einzelkünstler, Duo oder Trio nach einer kompetenten Säule sucht, dem empfehle ich, sich auf seine Ohren zu verlassen und die L1 1S Probe zu hören.  

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Kinderleichter Aufbau
  • Schlankes Design
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Hochwertige Transporttaschen inklusive
  • Klarer, aufgeräumter Sound
  • Große Leistungsreserve
  • Gute Feedback-Festigkeit
  • Kleine Stellfläche
Contra
  • Loch in den unteren Mitten bei Benutzung mit B2
  • Kein Subbass an B1
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Bose L1 1S B1/B2 Test
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