B.log – Wie viele Gitarren braucht man eigentlich?

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber im Laufe der Zeit hat sich einiges an Equipment bei mir angesammelt. Wenn man dann auch noch regelmäßig mit Testgeräten konfrontiert wird, die einen lasziv auf dem Schoß liegend förmlich anflehen “Nimm mich – jetzt”, dann fällt es mitunter schwer, nein zu sagen. Außenstehende, vor allem Freundinnen bzw. Ehefrauen können leider oftmals recht wenig Verständnis aufbringen, wenn man sich die dritte Strat kaufen möchte – die mittlerweile soviel kostet, wie der letzte Tauchurlaub auf den Seychellen. OK, man kann ab einem gewissen Preisniveau Gitarren als Wertanlage mit erhöhtem Spaß- und Glücksfaktor deklarieren und – durch gezielte Argumentation- als eine wichtige Investition für die Zukunft oder als Nachlass für die Kinder vertreten.

Foto: © AbsentAnna , fotolia.de
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Aber jetzt mal Hand auf´s Herz: wenn man die Sache mal aus rein musikalischer Sicht betrachtet, wieviel Gitarren braucht man dann wirklich? Rory Gallagher hat meistens seine abgewetzte Strat gespielt, Nile Rodgers seine Hitmaker und könnt ihr euch Brian May mit einer anderen Gitarre als der Red Special vorstellen?
Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich bei den Gitarren nicht so auf Monogamie stehe, denn diverse Instrumente haben ihren eigenen Charakter und inspirieren mich auf ihre Art Dinge zu spielen, die ich auf einem anderen Modell so nicht spielen würde. Bei Aufnahmen stehen zum Beispiel immer eine Strat, Tele, Les Paul und SG bereit, weil die sehr unterschiedliche Charaktere und Sounds liefern. Dann habe ich in letzter Zeit die Melody Maker mit P90 Pickups liebgewonnen, bei der ich nach einem Test schwach geworden bin und ihr ein neues Zuhause gegeben habe. Auf diese fünf Gitarren, übrigens keine überdimensioniert hochpreisigen Instrumente, möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr verzichten. Dann kommen noch Akustik-Gitarren oder eine 12-Saitige dazu, die auch recht oft eingesetzt werden und nicht in der Ecke verstauben. Um es mal kurz zu machen, mit einer oder zwei Gitarren könnte ich tatsächlich nicht auskommen. Wie sieht es bei euch aus?
Eine sehr spezielle Gitarrensammlung mit einem extravaganten Besitzer findet ihr im folgenden Video: Nigel Tufnel – Spinal Tap – legendär!!

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Harringer sagt:

#1 - 07.11.2015 um 22:05 Uhr

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Don't even point it. Der Unterschied zwischen 10 und 10 + 1 Gitarren ist gewaltig und nicht diskussionsfähig.

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Don_R_Wetter sagt:

#2 - 03.12.2015 um 13:02 Uhr

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Ich hab bei 27 Klampfen "den Stecker gezogen". Da war dann mal gut. Nun habe ich mich auf rund 10 Klampfen reduziert. Strat, Tele, 2 x Paula, PRS Custom 24, 335, Martin D28, Höfner 12-saitig, Nylon, 2 Bässe. Reicht. Dafür habe ich im Moment 6 Saxophone ;-) Irgend was ist ja immer!

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exoslime sagt:

#3 - 31.12.2015 um 14:40 Uhr

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Habe ca 20 E-Gitarren, 2 Bässe und 3 Westerngitarren in meiner Sammlung.
der Grossteil der E-Gitarren sind die "guten" Instrumente, aber 5 davon sind super-billig Gitarren für sagen wir mal so, präkerere Situationen, wo es etwas wilder zu geht, oder man sich nicht den ganzen Abend stressen und ruinieren lassen will, weil 3oder 4 je zigtausend Euro Gitarren im Kofferaum des Autos liegen hat und ein wenig paranoid wird, lolBei meinen Guten Instrumenste ist es so, das sie doch alle sehr unterschiedlich vom Klang und Charakter her, und auch teilweise noch in unterschiedlichen Tunings eingestellt sind
Klar hat man sein Lieblinge, die man öfter spielt, aber mit nur 2-3 E-Gitarren würde ich mir auch echt schwertun.
ausserdem probiert man immer gerne mal was aus, und so herscht mehr oder weniger ständig ein kommen und gehen.Was ich nicht mag ist wenn ich 2 oder mehrere Gitarren habe, die zu ähnlich sind, da werde ich dann unruhig und das resultiert daran das ich eine davon wieder verkaufe, jede Gitarre braucht "ihren" Platz im Stall, dann gibts auch keine Konkurrenzkämpfe, auch wenn ich eine Gitarre über einen längeren Zeitraum nie spiele, aber sie dennoch so einen ganz speziellen Klang hat, den nur sie hat, bringe ich es nicht übers Herz sie zu verkaufen

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Thomas sagt:

#4 - 12.04.2016 um 12:26 Uhr

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Ich bin Schlagzeuger und hab 7 E-Gitarren 3 Akustische und 1 Ukulele :-)
Gitarren kann man nicht genug haben :-)

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Bernardo Peters-Velasquez sagt:

#5 - 04.04.2018 um 06:16 Uhr

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Wie sagte ein Freund gerade? „Du hast mehr Gitarren als Akkorde“. Inzwischen sind es rund 30 - und jede hat einen anderen Klang und einen eigenen Charakter ...

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Marc K sagt:

#6 - 21.04.2025 um 12:03 Uhr

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Der Finger... die Wunde... der Schmerz im Antlitz meines Finanzberaters... Ernsthaft: Mit 18 hab ich beschlossen: "Gitarren, Amps (warum denkt an die eigentlich nie jemand?) usw. nur noch von mit der Mucke verdienten Geld!" Das war Anfang der 90er, dummerweise. So hatte ich dann irgendwann knapp zwei Dutzend... heutzutage wäre es wahrscheinlich höchstens eine halbe Ukulele (DANKE, spotify). Meine persönliche Erfahrung ist: Ich hab viel ausprobiert, und genau das würde ich auch jedem jungen Guitarslinger & Guitarslingerin empfehlen. Denn so konnte ich im Laufe der Zeit herausarbeiten, was mir an einer Gitarre wirklich wichtig ist, und vor allem was ich wirklich brauche, um die benötigten/gewollten Sounds "in my head" umzusetzen: Als Beispiel habe ich lange mit der Strat regelrecht "gekämpft": Lange Mensur, kurze Finger... und irgendwie wollte es nicht klingen, egal welcher Amp, FX, usw. Irgendwann habe ich dann meinen Stolz überwunden & 9er Saiten draufgezogen (die in meinem Umfeld als "mädchenhaft" verschrieen waren - sry an alle Frauen!)... und plötzlich funktionierte die Gitarre - oder besser: ich mit der GItarre. Also, was brauche ich wirklich? - Les Paul! Fun fact: habe eine Standard (gechambert - pfui, oder?), eine Classic (ebony - nice aber schwerer als ich), eine Custom (77er, meine erste - und gefühlt noch schwerer als die Classic!), und ne R0 (bildschön, leicht - und ekelhaft teuer). Und was kommt raus? Die gechamberte Std. ("das ist ja gar keine Paula", usw. blabla) - das alte misshandelte Mädchen (Vorbesitzer hat "gerelict" - mit'm Messer!!!!) - DAS ist sie, meine Inselgitarre! Als Kontrast & für die harten Sachen: Custom. Classic: Nice, aber halt auch nur das (subjektiv!). ...die Custom Shop R0, auf die ich zwei Jahre gespart habe: Wahnsinnsgitarre! Aber Rock'n Roll geht nicht wenn du dauernd dran denkst: "Bloss kein' Kratzer! Der Wertverlust!". Also: Die R0 darf gehen. So, 2 Paulas. Dann (natürlich!) die Gitarre, von der ich fast ein Jahrzehnt dachte: "Das wird nix": 1 Stratocaster. Und mittlerweile checke ich langsam, was für ein Glück ich mit dieser "Closet Classic" hatte! Inselgitarre 2. Imho muss man, wenn man Strat sagt, auch Tele sagen: Also ne Tele. Ne Squier (2x P90). Für 150 Ocken gekauft. Sieht bisschen seltsam aus, so zwischen Gibson LP & Custom Shop Strat - tell you what: I don't care! Und ne Semi braucht der Mensch. Da ist die letzte Entscheidung noch nicht gefallen, zur Wahl stehen: Rickenbacker 330 - Geschmackssache, aber vielleicht meine schönste Gitarre. "Charakterkopf" mit ihrem Jingle-Jangle Sound... aber viel mehr kannse nicht. Kandidatin 2: Epiphone Riviera. Kalamazoo, 1967. Die ist schon wesentlich flexibler, hat nur leider den End-60s "Pencil Neck" (Sattelbreite 39,...mm - aber man kann sich dran gewöhnen). Echt Vintage, spielt und klingt super! Aber mit Oma in die Disco, wenn ihr versteht... Kandidatin 3: Noch ne RIV. Ne Koreanerin, die mich fand. An einem nasskalten Novembermorgen auf dem Parkplatz von Musik Produktiv holte sie meinen Standnachbar (Flohmarkttag!) ohne Koffer oder Bag aus seinem Kofferraum... manchmal hat der Mensch Glück!☺️ Dazu als Akustische eine süße kleine Parlour. Mach, was ich brauche & ist so klein, dass ich sie echt überall hin mitnehmen kann. Tja, das ist mein Stall. Von Hernn Stühlein (Meister) handgebaute Höfner, 70er Jazzmaster, Ruokangas & Lakewood... alles super Nice! Der Kreis schließt sich hier: Dass ich das Glück hatte, relativ viele Gitarren besessen zu haben & somit über längere Zeit wirklich kennen lernen zu dürfen, hat mir irgendwann klargemacht: Die Gitarre(n) die ich WILL - sind längst nicht immer die Gitarren, die ich BRAUCHE! Oh, und noch etwas -imho sehr Wichtiges- habe ich gelernt: WENIGER Gitarren = MEHR ZEIT für jede! Und mensch glaubt ja gar nicht, was sich bspw. aus ner abgeranzten, gechamberten Paula rausholen lässt! Im Zweifel würde sie mir reichen... Phew, was für ein langer Sermon. Aber es war danach gefragt... A propos "fragen": Wann sprechen wir über... die Amps? Das Thema finde ich eigentlich viel wichtiger, wenn ich sehen muss, wie viele Gitarristen & Gitarristinnen zig Gitarren haben - und über EINEN Amp spielen... ts, ts!✌️😉

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