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Blackstar HT-5RH MKII Test

Mit dem Blackstar HT-5RH MKII Vollröhren-Topteil stellt die britische Marke eine neue Version des beliebten HT-5 vor, der laut seiner Schöpfer komplett überarbeitet wurde und neben einem neuen Look auch mit diversen aktuellen Features aufwarten kann.

Blackstar_HT5_MKII_TEST


Der in China gefertigte Amp liefert fünf Röhrenwatt auf zwei Kanälen und verfügt außerdem über Hall und einen USB-Anschluss. Was die im englischen Northampton ansässigen Verstärkerbauer ihrem Spross außerdem mit auf den Weg gegeben haben und für wen das Top sich am besten eignet, erläutert unser Test.

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Details

Mit den Verstärkern der HT-Serie, die als Topteile oder Combos erhältlich sind, trifft Blackstar einen Nerv, denn die kleinen Amps sind ausgesprochen beliebt. Dazu tragen auch die kompakten Maße bei, die sich bei unserem Testkandidaten gerade einmal auf 396 x 217 x 220 mm addieren, ein Wert, der ihn ausgesprochen transportfreundlich macht. Im Vergleich zu seinem Vorgänger kommt das aktuelle Modell auch mit veränderter Optik. Das Gehäuse ist nach wie vor mit schwarzem Tolex bespannt und mit Kunststoff-Eckenschonern bestückt, aber das Firmenlogo sitzt jetzt auf einer robusten Frontbespannung aus einem schwarz-weißen Gewebe, was dem kleinen Amp eine besondere Note verleiht. Weitere Veränderungen optischer Natur sind die cremeweißen Chickenhead-Regler, auf deren Funktionen ich gleich noch näher eingehen werde. Der Griff auf der Oberseite darf natürlich nicht fehlen, ebensowenig die vier Gummifüße an der Unterseite, die dem Topteil einen sicheren Stand verleihen.
Im Inneren des zweikanaligen HT-5RH MKII kommen eine ECC83 Vorstufen- und eine 12BH7 Endstufenröhre zum Einsatz. Letztere ist in der Lage, bis zu 5 Watt an eine Box auszugeben.

Fotostrecke: 5 Bilder Kompakt und handlich kommt die Version 2 des britischen Blackstar HT-5RH Röhrenverstärker-Topteils ins bonedo-Testlabor.

Front:

Schauen wir uns die Bedienfläche genauer an:
Los geht es auf der rechten Seite mit der Eingangsbuchse. Links daneben stehen ein Volume- und ein Tone-Regler für den cleanen Kanal bereit, der zudem einen Voice-Schalter besitzt. Diesen gab es beim Vorgänger noch nicht – er wählt zwischen zwei Klang-Grundcharakteristiken. Zur Auswahl steht die Einstellung “American”, die einen klaren und strahlenden Cleansound mit straffem Low-End liefern soll. Sobald der Schalter gedrückt wird, aktiviert sich die Einstellung “British” mit wärmeren Mitten und einem weniger straffen Bass als die American-Einstellung. Der aktive “British”-Mode wird von einer grünen LED angezeigt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld des Blackstar HT-5RH ist übersichtlich gegliedert und über die Vorderseite erreichbar.

Der Tone-Regler arbeitet wie gewohnt, wird er nach links gedreht, verringern sich die Höhen und die Bässe werden gepusht. In die andere Richtung gedreht kommen die Höhen mehr zum Vorschein und die Bässe treten im Klangbild zurück.
Weiter geht es mit dem Overdrive-Kanal, der mit dem OD-Select-Schalter aktiviert und von einer rote LED begleitet wird. Dieser Kanal besitzt einen Gain-und einen Volume-Regler sowie einen Voice-Schalter wie der cleane Kanal, allerdings unterscheiden sich die beiden Einstellungen in ihrem Charakter.
Ohne Betätigung liefert der Kanal laut Bedienungsanleitung einen klassischen, aber “hot-rodded” Overdrive mit mittlerer Endstufen-Dämpfung. Wird der Voice-Schalter gedrückt, bekommt die Zerre einen modernen Touch. Dabei sorgt ein Pre-Overdrive-Boost für starke Mitten und aufgrund der geringeren Endstufendämpfung für einen weniger straffen, aggressiveren Sound. Ob sich diese Angaben des Herstellers mit der Praxis decken, werden wir später herausfinden.

Es folgt eine Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble sowie der von Blackstar bekannte ISF-Regler. Das Kürzel steht für “Infinite Shape Feature” und soll laut Hersteller stufenlos zwischen amerikanischem und britischem Klangcharakter wählen. Die Funktion des EQs wie auch des ISF-Reglers ist ausschließlich auf den Overdrive-Kanal beschränkt.
Es folgt das Reverb-Poti, das die Intensität des zum Vorgängermodells weiterentwickelten Effektes bestimmt. Und wie bereits erwähnt, lässt sich der Amp von 5 auf 0,5 Watt drosseln, der dafür benötige Schalter findet sich links neben dem Reverb-Regler. Bleibt noch der Ein-/Ausschalter, der beim Einschalten eine rote LED rechts daneben zum Leuchten bringt.

Rückseite:

Ein Blick auf die Rückseite zeigt den Anschluss für das mitgelieferte Kaltgerätekabel, der Amp kann zwischen 100V/120 Volt und 220/240 Volt betrieben werden. Drei Lautsprecherbuchsen ermöglichen den Anschluss von bis zu zwei 16 Ohm oder einer 8 Ohm Box.
Es folgt eine mit “Emulated Output” beschriftete Sektion, die aus einer XLR-Buchse sowie einer mit Line Out/Phones beschrifteten 6,35 mm Stereo-Klinkenbuchse besteht und ein frequenzkorrigiertes Signal liefert. Blackstar ermöglicht zudem die Wahl zwischen einer 1×12″ und einer 4×12″ Box, sehr gut!

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Rückseite fällt das Waben-Metallgitter ins Auge, das den Röhren eine ausreichende Belüftung garantiert.

Eine 3,5 mm Klinkenbuchse dient zum Anschließen von MP3/Line-In-Signalen. Links daneben befindet sich ein Effekteinschleifweg mit Send- und Return-Buchse, wobei ein Schalter das Ganze zwischen +4dB und -10dB an das jeweils verwendete Equipment anpasst. Der HT-5RH MKII lässt sich aber auch per USB direkt an einen Rechner anschließen und mit dem ausgegebenen frequenzkorrigierten Signal aufnehmen. Ganz links befindet sich die Buchse für den mitgelieferten FS-16 Fußschalter, mit dem die Kanäle umgeschaltet sowie die Voice-Schalter ferngesteuert werden.
Der in China gefertigte Verstärker ist auch als Combo sowie in einer 20-Watt-Version erhältlich und gibt seitens der Verarbeitung keinerlei Anlass zur Kritik.

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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen verbinde ich den Verstärker mit einer 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern und verwende eine Fender Telecaster sowie eine Gibson Les Paul. Los geht es mit der Tele und dem Clean-Kanal. Ich spiele beide Voice-Optionen an.

Audio Samples
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Clean Voice OFF Clean Voice ON

Im ersten Beispiel kommt ein ausgesprochen unaufgeregter, sauberer Cleansound zustande, der mit einem ausgewogenen Klangbild punktet. Dabei wird die Gitarre direkt und mit Punch aus den Speaker gedrückt. Sobald der Voice-Schalter aktiviert wird, erhöht sich das Mittenbild und der Sound bekommt einen gänzlich anderen, durchsetzungsstärkeren Charakter.
Nun drehe ich den Tone-Regler von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung. Auch hier aktiviere ich im zweiten Beispiel den Voice-Schalter.

Audio Samples
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Voice OFF TONE MIN MID MAX Voice ON TONE MIN MID MAX

Es ist sehr erstaunlich, welches breite Klangbild nur mit Voice-Schalter und Tone-Regler abgerufen werden kann. Jedenfalls vermisse ich keine Klangregelung, wie sie der Overdrive-Kanal besitzt.
Weiter geht es mit dem Overdrive-Kanal. Auch hier wiederhole ich den Vorgang wie bei den Beispielen zuvor und aktiviere den Voice-Schalter im zweiten Beispiel.

Audio Samples
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OD Voice OFF OD Voice ON

Wie Blackstar es beschreibt, verändert sich der Klang in der Tat deutlich, sobald der Voice-Regler gedrückt wird und gewinnt an Aggressivität. Bei nicht aktiviertem Voice-Schalter kommt ein klassischer Overdrive zustande, der für meinen Geschmack stark britisch geprägt ist.
Was der ISF-Regler zu leisten vermag, zeigt das nächste Beispiel. Das Poti positioniere ich erst in der Minimal- dann in der Mittel- und abschließend in die Maximalposition. Wie das mit dem aktiven Voice-Schalter klingt, zeigt das Beispiel danach.

Audio Samples
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Voice OFF ISF Min Mid Max Voice ON ISF Min Mid Max
Dank Voice-Option und ISF-Schaltung im Overdrive-Kanal lässt sich der Klang ordentlich “verbiegen“ und die jeweiligen Anforderungen anpassen.
Dank Voice-Option und ISF-Schaltung im Overdrive-Kanal lässt sich der Klang ordentlich “verbiegen“ und die jeweiligen Anforderungen anpassen.

Die Kombination aus ISF-Regler und Voice-Schalter entpuppt sich als ausgesprochen effektiv. Allein mit diesen beiden Optionen lassen sich eine Vielzahl an verschiedenen Sound abrufen, was gerade im Studio ausgesprochen gern gesehen und vor allem gehört wird.
Auf den Hall bin ich gespannt, der vom Hersteller mit diversen Vorschusslorbeeren versehen wurde. Ihn spiele ich in der 9 Uhr, 12 Uhr und Maximalstellung des Reverb-Reglers an.

Audio Samples
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Reverb Check 9, 12, Max

Und er gefällt mir tatsächlich sehr gut, er hüllt den Sound selbst bei extremen Einstellungen zwar in eine Wolke, erschlägt den Grundsound aber nicht. Sehr gut!
Um herauszufinden, wie der Verstärker mit einer Humbucker-Gitarre klingt, verwende ich für die nächsten Beispiele meine Les Paul und drehe den Gain-Regler auf 15 Uhr, anschließend aktiviere ich den Voice-Schalter.

Audio Samples
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OD Voice OFF Gain 15 OD Voice ON Gain 15

Im ersten Beispiel kommt ein fetter Rocksound aus den Speakern, der in der Tat sehr klassisch daherkommt. Sobald ich den Voice-Schalter aktiviere, wird der Klang modernen, das Höhenbild öffnet sich und heraus kommt eine moderne Rock/Metal-Zerre.
Wie sich der Amp in Verbindung mit einer auf H gestimmten Baritongitarre verhält, zeigt das nächste Beispiel. Dazu verwende ich eine Cyan Hellcaster, deren tiefste Saite um einen Ganzton auf A heruntergestimmt ist.

Audio Samples
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Voice ON Gain 15 ISF Min Mid Max

Kein Wunder, dass Blackstar Amps gerade bei den Rock- und Metal-Kollegen so beliebt sind. Völlig selbstverständlich wird die tiefe Stimmung verarbeitet und heraus kommt ein authentischer Zerrsound, der mir sehr gut gefällt und dank der ISF-Schaltung im Grundcharakter verändert und den persönlichen Vorlieben angepasst werden kann.
Die letzen beiden Audio Beispiele habe ich mit meiner Telecaster eingespielt und den XLR Direct-Out verwendet.
Im ersten Beispiel ist die 1×12″ Box, im zweiten dann die 4×12″ Box zu hören.

Audio Samples
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1 x 12“ Box 4 x 12“ Box

Ich muss zugeben, dass mich der Klang nicht sonderlich beeindruckt. Ja, der Unterschied zwischen der 1×12″ und der 4×12″ Emulation ist hörbar, für meinen Geschmack hat das aber nicht besonders viel mit dem Sound zu tun, den der Amp in der Realität mit einer Box zusammen generiert. Neben den überhöhten oberen Mitten erscheint mir der Klang zudem recht leblos.
Nebenbei erwähnt war die Anwahl als Audio-Eingabegerät unter Logic X völlig unkompliziert, der Verstärker wurde ganz ohne Installation eines Treibers erkannt.

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Fazit

Wie sein Vorgänger kann auch der Blackstar HT-5RH MKII überzeugen. Trotz seiner geringen Abmessungen zeigt er sich als vielfältiges Sound-Aggregat und dürfte gerade im Studio für Erstaunen sorgen, denn dank Voice-Option und ISF-Schaltung im Overdrive-Kanal lässt sich der Klang ordentlich “verbiegen” und den jeweiligen Anforderungen anpassen. Durch das Herunterregeln auf 0,5 Watt lässt sich der Verstärker zudem auch problemlos zuhause verwenden. Lediglich die Speaker-Simulation konnte mich nicht überzeugen. Ansonsten bekommt man mit dem Blackstar HT-5RH MKII eine ganze Menge Sound für sein Geld!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • große klangliche Flexibilität
  • Fußschalter im Lieferumfang
  • Effekt-Loop
  • MP3/Line-In
Contra
  • Sound Speaker-Emulation
Artikelbild
Blackstar HT-5RH MKII Test
Für 399,00€ bei
Das Blackstar HT-5RH MKII Topteil punktet mit großer klanglicher Flexibilität und entpuppt sich so als vielfältiges Sound-Aggregat.
Das Blackstar HT-5RH MKII Topteil punktet mit großer klanglicher Flexibilität und entpuppt sich so als vielfältiges Sound-Aggregat.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Blackstar
  • Bezeichnung: HT-5RH MKII
  • Typ: Vollröhrentopteil für E-Gitarre
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 5 Watt, schaltbar auf 0,5 Watt
  • Kanäle: 2
  • Reverb: Ja
  • Schalter: Power, 0,5/5W, Voice OD, OD Select, Voice Clean, FX-Loop +4/-10dBV, 4×12/1×12
  • Regler: OD Level, ISF, Treble, Middle, Bass, Vol, Gain, Clean Tone, Vol
  • Anschlüsse: Input, Mains in, 3 x Speaker, DI-Out, Line/Phones-Out, FX Send/Return, Footswitch (im Lieferumfang), USB Audio
  • Röhrenbestückung: 1x 12BH7 (Endstufe), 1x ECC83 (Vorstufe)
  • Abmessungen: 396 x 217 x 220mm
  • Besonderheiten: ISF-Schaltung, 1×12“/4×12“ Emulation
  • Ladenpreis: 419,00 Euro (Juni 2019)
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