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Beyerdynamic T5p Test

Beyerdynamic setzt im oberen Preissegment seiner Kopfhörer seit einiger Zeit auf Schallwandler mit Tesla-Technologie. Jetzt schickt der Heilbronner Hersteller eine zweite Generation an Tesla-Hörern ins Rennen.

T5p-1


Wir haben uns das portable Topmodell T5p angehört und prüfen, wie es um die neue klangliche Abstimmung bestellt ist.

Details

Bauweise und Ausstattung

Für einen portablen Kopfhörer wirkt der geschlossene Beyerdynamic T5p recht groß. Von den Maßen ähnelt er der populären 770er-Serie, ist mit 350 Gramm aber fast 100 Gramm schwerer. Die Gabeln bestehen aus gebürstetem Aluminium und verleihen der Aufhängung die notwendige Stabilität. Die Schiene zur Größenverstellung ist gerastert, jedoch relativ schwergängig. Das im Lieferumfang enthaltende Hardcase ist platzintensiv und somit wenigstens fürs Handgepäck ungeeignet.

Das Anschlusskabel ist wechselbar.
Das Anschlusskabel ist wechselbar.

Der T5p wird mit einem robusten, stoffummantelten Kabel in 1,4 Meter Länge ausgeliefert. Dieses ist über ganz normale 3,5-mm-Klinkenstecker je Ohrmuschelseite auswechselbar. Auch der Anschluss für Endgeräte liegt im Miniklinken-Format vor, für die Heimanwendung legt Beyerdynamic, wie nicht anders zu erwarten, einen Adapter auf 6,3-mm-Klinke bei. Optional erhältlich sind ein längeres 3-m-Kabel mit identischer Steckerbestückung sowie ein symmetrisches Kabel mit vierpoligem XLR-Anschluss an der Verstärkerseite.

Der T5p kommt neben dem Kabel mit Adapter und Hardcase.
Der T5p kommt neben dem Kabel mit Adapter und Hardcase.

Hoher Wirkungsgrad und geringer Leistungsverlust

Wie viele aktuelle Modelle der Heilbronner Manufaktur, etwa das Flaggschiff T1 oder der Studiohörer DT 1770 Pro, basiert der T5p auf Tesla-Technologie. Diese verspricht einen hohen Wirkungsgrad und einen äußerst geringen Leistungsverlust – optimal für einen mobilen Kopfhörer. Außerdem ist die Impedanz für einen Kopfhörer dieser Größe mit nur 32 Ohm erstaunlich gering. So verträgt er sich bestens mit mobilen Endgeräten wie Smartphones, Notebooks und MP3- bzw. HiRes-Playern. Mit einem angegebenen Frequenzgang von 5 Hz bis immerhin 50 kHz sollten selbst kleinste Details nicht verloren gehen. Seinem günstigeren Mitstreiter, dem DT 1770 Pro, hat der T5p unter anderem die Aluminium-Abdeckungen an den Ohrmuscheln, die proteinbeschichteten Polster und das beidseitig geführte Anschlusskabel mit Stoffummantelung voraus. Der 1770er bietet hingegen eine Ausgangsimpedanz von 250 Ohm, weshalb er am Smartphone deutlich leiser klingt.

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Praxis

Tragekomfort

Der Sitz des Kopfhörers ist fest, bei seinem Gewicht ein unabdingbares Kriterium. Dabei passt sich die Konstruktion gut dem Kopf des Trägers an, ohne zu drücken oder kneifen. Dennoch sorgt eine gewisse Trägheit dafür, dass er bei ruckartigen Bewegungen zu verrutschen droht. Die weichen und anpassungsfähigen Polster dämpfen nicht nur Geräusche, sondern mildern auch die Reibung an aufliegenden Punkten, sodass bei längerem Tragen keine Komforteinbußen zu spüren sind. Erwähnenswert finde ich, dass sich das Kabel nicht verknotet oder verdreht und somit auch nicht nervig im Weg baumelt.
Solange man mit dem T5p in den eigenen vier Wänden Musik genießt, Filme schaut oder arbeitet, kann man zeitweilig vergessen, dass man einen Kopfhörer trägt. Unterwegs gibt er sich ein wenig sperrig, was nicht zuletzt auf Größe und Gewicht zurückzuführen ist. Doch mal ehrlich: Wer trägt schon einen 1000-Euro-Kopfhörer täglich mit sich herum? In der U-Bahn setze ich mir dann doch lieber den Beyerdynamic DT 1350 auf, der kleiner, leichter und im Schadensfall eher zu ersetzen ist.

Die sichtbare Schrägstellung des Treibers bewirkt eine gute Schallverteilung.
Die sichtbare Schrägstellung des Treibers bewirkt eine gute Schallverteilung.

Klang

Beim Soundcheck zeigt sich der T5p von seiner starken Seite. Die Impulstreue macht sich gerade beim Mischen von attacklastigem Material wie Snares oder Bass-Drums bezahlt. Im Bass bereitet der Hörer ein gutes Fundament, ohne zu dröhnen und gibt sich bis in tiefste Lagen differenziert. Das halb so teure Schwestermodel DT 1770 Pro zeigt sich im Frequenzkeller etwas weniger präzise, legt im Vergleich dafür noch eine Schippe Basskraft oben drauf. Wer in seiner Freizeit vor allem elektronischen Klängen lauscht oder seine Bassgitarre gern etwas druckvoller hört, wird diese Eigenschaft zu schätzen wissen. Im Mixdown würde ich dem T5p hingegen den Vorzug geben, der den Frequenzgang besser austariert.
Die kritischen Mitten arbeitet der Beyerdynamic T5p verfärbungsfrei heraus und grenzt verschiedene Instrumente gut voneinander ab, ohne einzelne gesondert herauszustellen. Wieder ein Vorteil gegenüber dem DT 1770 Pro, der die Mitten in seiner Frequenzgangwanne eher baden gehen lässt. Hier hält es der T5p wie der Beyerdynamic T 1: linear und analytisch von Frequenzanfang bis -schluss. Bei beiden sorgen die Tesla-Treiber in den Höhen für Detailtreue und ausreichend Luft nach oben, sodass Räume differenziert zur Geltung kommen und sich entsprechend dezent dosieren lassen. Der halboffene T 1 ist jedoch nichts für Studiomusiker, bei denen totenstille im Aufnahmeraum herrschen muss.

Verfärbungsfreie Mitten: beyerdynamic T5p
Verfärbungsfreie Mitten: beyerdynamic T5p

Das Stereo-Panorama des T5p ist gut gestaffelt, die Klangbühne wirkt breit, jedoch nicht überdimensioniert. Das Hexenwerk, einem Kopfhörer die Tiefenstaffelung eines Lautsprecherpaars zu bescheren, schafft auch dieses Modell nicht, kommt dem erwünschten Effekt jedoch schon recht nah – vor allem für einen geschlossenen Kopfhörer.

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Fazit

Der Beyerdynamic T5p kann überzeugen. Auch wenn Gewicht und Größe der Mobilität etwas entgegen stehen, punktet der Kopfhörer mit bemerkenswerter Verarbeitungs- und Klangqualität. Der T5p eignet sich bestens für lange Zugfahrten oder Flüge, auf denen man ungestört Musik genießen will, ohne den Sitznachbarn zu verärgern. Auch beim Komponieren mit Sequenzern, Synthesizern und DAWs auf dem Laptop oder gar dem Mobiltelefon im Zug hat er sich bewährt. Bei Studioanwendungen gefällt der Kopfhörer ebenfalls. Beim Aufnehmen von Gesang und Akustikgitarren war das Übersprechen minimal. So deckt man mit einer Anschaffung mehrere Einsatzbereiche relativ kompromisslos ab – muss aber auch 1200 Euro in die Hand nehmen. Das ist wahrlich kein Pappenstiel, angesichts der exzellenten Qualität aber akzeptabel.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • ausgewogener Klangcharakter
  • präzise Höhendarstellung
  • gute Geräuschdämpfung
  • sehr gute Verarbeitung
Contra
  • hohes Gewicht
  • relativ sperrig
  • Preis
Artikelbild
Beyerdynamic T5p Test
Für 845,00€ bei
T5p-5
Technische Spezifikationen
  • dynamisch, geschlossen
  • Konstruktion ohrumschließend
  • Übertragungsbereich: 5 – 50.000 Hz
  • Nennimpedanz: 32 Ohm
  • Schalldruckpegel: 102 dB
  • Kabellänge: 1,4 m, stoffummantelt
  • Gewicht ohne Kabel: 350 g
  • 3,5 mm Klinke, inkl. Adapter auf 6,3 mm Klinke, inkl. Hardcase zum Transport
  • Preis: 1199,- € (UVP)
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Verfärbungsfreie Mitten: beyerdynamic T5p

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