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Beyerdynamic Opus Drumset L Test

Details

Klassisch, stilvoll, hochwertig. Der erste optische Eindruck ist bei vielen Käufern der wichtigste,  und die Opus-Serie kann hier direkt Punkte sammeln. Könnte der Koffer noch von Obi sein, wirkt sein Inhalt eher wie das Inventar einer Klang-Boutique. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt, beziehungsweise nicht alles Metall, was silbern schimmert: Die Gusseisen verheißenden Overheads „Opus 53“ wiegen gerade mal 33 Gramm pro Stück und sind dementsprechend eben nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Diese extrem leichte Bauweise hat aber ihre deutlichen Vorteile, denn die kleinen Mikrofone lassen sich problemlos auf Kopfhöhe über dem Set mittels Galgenständer positionieren, ohne dass das Eigengewicht der kleinen Silberlinge ein Gegengewicht braucht. Das gestaltet sich bei den mit 300 Gramm zehnmal schwereren Overheads des Konkurrenten Shure schon komplizierter. Das Kunststoffgehäuse ist außerdem carbonfaserverstärkt, das Mikro ist also trotzdem robust. Das Opus 53 ist – genau wie die Opus 88 Snare/Tom-Mikrofone – ein Kondensator-Mikro, die Richtcharakteristik ist eine Niere.

Ein erstes eindeutig einzigartiges Feature lässt sich beim Opus 88 bestaunen. Wir haben es hier mit Klemmen-Mikros zu tun, die Halterung zur Befestigung an einer Trommel ist fest mit dem Mikrofon verbunden. Das sieht bei Beyerdynamic zwar etwas klobig aus, ist aber gut und nachhaltig gelöst. Ein Spannmechanismus – ähnlich dem eines Messschiebers – presst mit der Kraft von Spannfedern eine Zange an den Rim der Trommeln. Die Spannung ist weder zu stark noch zu schwach, auch wummernde Trommeln übertragen den Schall nicht ungünstig auf das Mikrofon. Außerdem ist nicht – wie bei den Standard-Klemmen anderer Hersteller – davon auszugehen, dass das Material jemals ermüdet. Wenn doch, ließe sich die Federspannung verändern oder die Komponenten einfach austauschen. Außerdem ist der Mikrofonverstärker in die Halterung eingebaut, Phantomspeisung marsch! Das Opus 88 ist außerdem sowohl für die Snaredrum als auch für die Toms zuständig. Die Kapsel – an einem Biegegelenk befestigt – kann einfach in die jeweils gewünschte Position gebogen werden. Die eingangs erwähnte T-Stange ist ein Ständer! Das T-förmige Stück wird auf den Boden gelegt, eine weitere kurze Stange senkrecht aufgeschraubt und schon hat man ein ultrakompaktes Bodenstativ für das Bassdrum-Mikro Opus 99.

Allerdings ist die Positionierung sehr eingeschränkt, eine kicklastigere Position – bei der das Mikro durch ein Loch im Resonanz-Fell gesteckt wird – ist mit diesem Ständer nicht möglich. Die tiefen Frequenzen des dynamischen Tauchspulen-Bassdrum-Mikrofons sind deutlich angehoben, klare, hohe Frequenzen sollen für einen klaren Kick sorgen. Das Opus 99 und sein dazugehöriger Ständer sind schwer, hier wurde Metall verarbeitet, und das nicht zu knapp. Der Ständer wirkt robust, das mattschwarze und dicke Mikrofon ist sauber verarbeitet, der klassisch silberne Drahtgeflecht-Korb setzt sich von der schwarzen Schutzfassung aus Gusseisen chic ab und macht einen unverwüstlichen Eindruck.

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