Behringer Tube Ultragain Pro Mic2200 Test

Praxis

Zurückhaltender Grundsound

In weiten Einstellbereichen gibt sich der Mic2200 sehr sauber und im positiven Sinne „klanglich unsichtbar“. Der Grundsound ist hauchiger, offener und eine gute Dosis weniger aufdringlich in den Hochmitten als bei den kleinen Desktop-Preamps von Behringer: unterm Strich ein ausgewogenes, ausgesprochen brauchbares Signal, das zwar wenig „gewisses Etwas“ versprüht, aber von sich aus wenig Probleme mitbringt und sich recht gut weiterverarbeiten lässt. Mehr darf und sollte man von einem Gerät dieser Preisklasse eigentlich nicht erwarten.

Ohne Sättigung erfreulich clean: Behringer-Stereopreamp
Ohne Sättigung erfreulich clean: Behringer-Stereopreamp

Vernünftige Filter

Das Trittschallfilter ist eine hervorragende, sehr flexible Ergänzung, und auch das EQ-Band macht sich in vielen Situationen gut. Es packt ordentlich zu, und wie das Klangbeispiel zeigt, kann man es auch überdosieren. Damit sollte man allerdings vorsichtig sein, denn bei hohen Anhebungen wird der Sound leicht dünn und „phasig“. Trotzdem erfüllt es seinen Job bei nicht ganz so extremen Einsätzen durchaus gut.

Audio Samples
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Vocals, HPF 60 Hz Vocals, HPF 60 Hz, Sättigung Vocals, HPF 60 Hz, +10 dB bei 7 kHz

Abruptes Einsetzen der Röhrenzerrung

Einen etwas zwiespältigen Eindruck hingegen gibt die Röhrenschaltung des Mic2200 ab – sie scheint anders implementiert zu sein als bei den Desktop-Preamps Mic100 und Mic200. Während man bei letzteren Zugriff auf eine relativ weiche Kennlinine, auf einen smoothen Einsatz der Sättigungseffekte hat, lässt sich der Mic2200 nicht so gut dosieren. Lange bleiben die Effekte sehr subtil, dann setzt plötzlich hartes Clipping ein, ebenfalls siehe Klangbeispiel.

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Profilbild von David Wendt

David Wendt sagt:

#1 - 10.04.2014 um 14:41 Uhr

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Hey Bonedo Team und geschätzte Leserkollegen.
Ich bekomme den Preamp die Tage geliefert, und beim durchlesen der Bedienungsanleitung wird mir eine Frage nicht beantwortet.Ist es Möglich, den Preamp (in einem Rack montiert) über die Klinken LineIN und ausgänge an einer Patchbay anzuschließen um "pREamping" und routing zu ermöglichen, und ohne etwas auszustecken hinten, trotzdem die Microfon/XLR eingänge zu nutzen, die auch ne feste verkabelung behalten sollen für Microfone?
Reicht der "Mic/Line" Schalter dafür aus?Ich würde ihn halt ohne großen aufwand gerne als Preamp/Di und als Insert effekt benutzen können.Gruß
David

Profilbild von Hannes Bieger

Hannes Bieger sagt:

#2 - 16.04.2014 um 15:34 Uhr

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Hallo David, Danke für dein Interesse! Ich habe das Gerät nicht mehr vorliegen und kann deswegen nicht mit Bestimmtheit sagen ob das funktionieren würde. Ich denke aber schon, dass das möglich sein sollte. Viele Grüße, Hannes

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