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Behringer 2-XM Test – Oberheim SEM Clone

Mit dem semi-modularen und duophonen Analogsynthesizer 2-XM bringt Behringer den legendären Oberheim SEM gleich im Doppelpack zurück! Für unter 350 Euro gibt es Eurorack-Format und Desktop-Kiste – inklusive Mixer mit großzügigem CV/Gate Patchfeld. 

Behringer 2-XM Test – Oberheim SEM Clone

Ursprünglich in den 70ern als Add-On-Modul für größere Synthesizer angedacht, avancierte der SEM (Synthesizer Expander Module) schnell zum Geheimtipp für butterweiche Sweeps und organische Filterfahrten – mit charakteristisch-fetten Oberheim-Analogsound!

Behringer verspricht nun bezahlbar eine zweistimmige Neuauflage – ob und wie das klingt soll der Test klären. An dieser Stelle sei aber auch auf unser SEM-Plugin-Feature: “Oberheim SEM & Eight Voice – Soft-Synths im Vergleich” verwiesen.

Behringer 2-XM Highlights

  • Kopie des Oberheim SEM: 2x OSCs, 1x LP/HP-Filter, 2x ADS
  • zwei SEM-Module mit Mixer & Patch-Feld in einem
  • Desktop-Gehäuse mit 80 HP Euro-Rack Modul
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Behringer 2-XM
Behringer 2-XM
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DETAILS

2-XM: zwei Voices mit Mixer & CV auf 80 HP

Der 2-XM bleibt dem Behringer-Eurorack-Formfaktor treu und wirkt mit dem Oberheim-SEM-Cremefarbenem Metallpanel erstaunlich edel. Auf 80 HP Breite bietet das große Modul ansehnlichen Platz für zwei Voices, den kleinen Mixer und viele Miniklinke-Buchsen rechts.

Behringer 2-XM Test – Oberheim SEM Clone
Zwei halbe Hahn bitte: der 2-XM bietet gleich zwei Synthesizer Expander Module

Auf der Rückseite gibt es zwei große und unsymmetrische 6.35mm Klinke-Buchsen für den Stereo-Out zu finden. Einen MIDI-Thru, den USB für das MIDI sowie den Anschluss für das mitgelieferte 12V/2A Netzteil findet man daneben.

Euro-Rack-Band, Patch-Kabel und Schrauben sind Teil des Lieferumfangs und im Karton mit coolen Uli Behringer Sprüchen zu finden.

Rückseite
Euro-Rack und Desktop-Gerät in einen: der Behringer 2-XM vereint 80 HP Modulares.

Behringer packt zudem gleich zwei SEM-Stimmen nebeneinander, sozusagen ein Two Voice ohne Klaviatur. Via MIDI und USB lassen sich diese im Split, Dual oder Unisono spielen: jeweils mit eigenem VCO, VCF und VCA – praktisch vor-verkabelt sowie auch etwas modular mit den zusätzlich CV/Gate-Buchsen.

Hinzukommen pro SEM-Stimme beispielsweise auch ein einfacher LFO sowie zwei flexible Envelopes. Im Mixer lassen sich beide Stimmen ferner gekonnt im Stereo-Panorama platzieren, außerdem gibt es Portamento und External-Input, ggfls. zum weiteren Stacken von Voices.

linke Seite
Absolut praxistauglich designed und deswegen nach wie vor noch so gut: der SEM.

Rechts finden sich die CV-Gate-Buchsen mit einigen Einzel-Ausgängen sowie Modulation-Punkten. Was die Verteilung betrifft gibt es keine Überraschungen und nur Standards. Beispielsweise bleiben Möglichkeiten zur Steuerung des Panoramas sowie die Möglichkeit beide Wellenformen eines OSCs zu nutzen aus.

Alle Regler laufen indes überraschend sauber und präzise, sind aber überwiegend als schlanke Stiftachsen ausgeführt – was die Bedienung fummelig macht. Die Abstände zwischen den Potis sind allerdings angenehm großzügig gestaltet, was visuell durchaus die Übersichtlichkeit erhöht.

rechte Seite
Hinsichtlich der externen Modulation-Punkte gibt es keine Überraschungen.
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PRAXIS

2 Oszillatoren, 1 VCF & 1 VCA – pro Seite

Jede der beiden Stimmen bietet zwei VCOs, die zwischen Sägezahn und Pulswelle umschaltbar sowie mit Pulsweitenmodulation ausgestattet sind. Gemixt werden diese über zwei Potis, die zugleich die Wellenform der OSCs regeln: Nach links gedreht wird der Sägezahn lauter, es nach rechts gedreht wiederum die Pulswelle lauter.

VCOs Details
Leichtes Detune und die Synth-Wand wabert!

In Mittelstellung rastet dieser Regler auch ein – der VCO wird so stumm, auch an den CV-Out-Buchsen. Ergänzt wird unsere Mische in der VCF-Sektion durch das EXT-Poti, was nach links gedreht den externen Input oder nach rechts gezwirbelt geschmackliches Rauschen hinzufügt. Hinzukommt der Stereo-Mixer im Direktzugriff: Voice 1 nach L, Voice 2 nach R. Breit, sehr breit!

Ein cleveres Design, das damals wie heute überzeugt. Wer möchte, kann mit geschicktem Patchen auch beides bekommen. Zielgerichtet “vorverkabelt” geht es indes weiter: die zweite Reihe Potis steuern die VCOs mit Frequenz- oder Pulsweitenmodulation sowie beim Filter den Cutoff bzw. den Envelope-Amount.

Alle diese Regler sind sind in negative und positive Bereiche aufgeteilt und verfügen über praktische Mittelrasterung – in der Nullstellung findet keine Modulation statt.

Für VCO 1, VCO 2, VCA und die VCF-Frequenz stehen drei Modulationsquellen zur Wahl: Envelope 1/2 , der LFO oder das E+V-Feature, was die Modulation per MIDI-Velocity zusätzlich bedient. Mehr MIDI ist dann aber auch nicht mehr.

5-Oct. OSC für 4-stimmiges Finetune-Massaker

Die Grobstimmung der Oszillatoren erfolgt über ein großes Poti im Bereich von fünf Oktaven, während die danebenliegenden Feinabstimmungs-Potis für präziseres Tuning zuständig sind. Beim echten Oberheim gab es indes coole Doppel-Potis!

Voice in Draufsicht
Übersichtlich und funktional aufgebaut ist der Synth und deswegen auch besonders für Einsteiger geeignet!

Eine Mittelrasterung fehlt hier auch, da sich die Stimmen für den charakteristischen SEM-Sound ohnehin besser gegeneinander frei verstimmen sollten. Ein visuelle oder automatische Kalibrierung ist indes nicht möglich, man muss bestenfalls mit einem externen Tuner arbeiten.

Für tightere, klangliche Optionen gibt es zudem den Hard-Sync-Schalter und das Gefummel entfällt. Der Regler für die statische Pulsbreitenmodulation arbeitet ebenfalls ohne Markierung und deckt dabei den Bereich von 10 % bis 90 % Pulsbreite ab.

Mixer und Patchfeld
Die schwarzen Buchsen sind Ausgänge, die weiß beschrifteten indes die Eingänge.

Envelope 1 steuert fest den VCA und VCO1, der VCO2 und das Filter werden von Envelope 2 bedient – nochmal: alles pro Stimme und von den hat man hier bekanntlich zwei.

Klassiker mit Charakter-Filter ?

Es geht in die Filter. Das Filter ist Oberheim-typisch zunächst mal komplexer als ein oller Low-Pass, als Bandpass nutzbar sowie stufenlos von Low-Pass zu Hi-Pass blendbar.

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Mehr Informationen

Moduliert wird das Filter entweder vom intern verkabelten ADS-Envelope Nummer 2, dem LFO sowie via externer CV-Buchse. Wie bei den OSCs wird mit Schiebeschalter umgeschalten.

Anschließend geht es in die Mixer-Sektion die einen weiteren Mini-Klinke-Ausgang auf Stereo sowie einen MIDI-Eingang zur Verfügung stellt. Sollte man das 2-XM aus dem Gehäuse entfernen wollen und ins Euro-Rack einschrauben, gehen bekanntlich die rückseitigen Buchsen verloren.

Mixer und L/R
Kleiner Mixer, große Wirkung – die Stimmen so unkompliziert Pannen zu können, macht das Feature auch jederzeit nutzbar!

Ein praktisches Konzept jedenfalls, was bei vielen anderen Behringer Synths sowie bei Moog oft genutzt wurde. Darunter folgende, kleine und unvollständige Auswahl:

Behringer Kobol Expander Test Artikelbild
Behringer Kobol Expander Test

Ein Exot mit reizvollem Oszillator-Konzept und halbmodularem Aufbau meldet sich zurück: Der Behringer Kobol Expander macht den Vintage Synthesizer aus den 70ern nun äußerst erschwinglich und vor allem für viele Musiker zugänglich. Wieviel Potenzial steckt in diesem preiswerten Desktop-Synthesizer wirklich? Nicht zu knapp, wie dieser Test zeigt.

18.06.2024
5 / 5
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Oberheim SEM Clone Behringer 2-XM Test – FAZIT

Mit dem Behringer 2-XM bekommt man grundsätzlich, was draufsteht: zwei Stimmen analogem Charme, stufenlos blendbares Filter, kleiner Mixer und etwas CV-Gate zum weiteren Experimentieren. Kein Firlefanz, kein Schnickschnack – aber auch kein Overkill und damit ideal für Einsteiger in analoges Sounddesign!

Die vorhandenen Verbindungen sind durchdacht und der Synth damit intuitiv bedient, wirklich ausgefallene CV/Gate-Kontrolle gibt es indes nicht. Klanglich gefällt mir das Ganze ebenfalls gut, es ist aber kein Oberheim-Sound, der nasaler und trotzdem mächtiger wäre. Weiche Sweeps bekommt man trotzdem und der kerniger Grundsound der OSCSs überzeugt auch – funktional ist es schon ein SEM, nur nicht wirklich vom Sound her.

Die Stiftpotis sind außerdem Fummelei, die Abstimmung der Oszillatoren verlangt Geduld und externes Stimmgerät. Komfortfunktionen wie automatische Tuning-Optionen oder digitale Helferlein? Kurzum: Wer zwei SEM-Style-Stimmen im Eurorack-Format sucht, wird hier fündig, es ist aber auch kein Schnäppchen mehr.

Features

  • Behringer 2-XM – Technische Features
  • Kopie des Oberheim SEM: 2 unabhängige Stimmen
  • 2x VCO pro Stimme: Sägezahn & Pulswelle mit Pulsweitenmodulation
  • Multimode-Filter: Stufenlos von Lowpass zu Highpass blendbar
  • 2x ADS-Envelope pro Stimme, LFO pro Stimme, Modulationen von VCO, VCF, VCA
  • MIDI-In / USB-MIDI: Split, Dual, Unisono spielbar
  • CV/Gate-Interface: Modulation und externe Steuerung möglich
  • Stereo-Mixer: Panoramaregelung für beide Stimmen
  • External Input: Audioquellen oder Noise zumischen
  • Eurorack-kompatibel: 80 HP Breite, abnehmbares Desktop-Gehäuse
  • Stereo-Output: 2x 6,35 mm Klinke (unsymmetrisch)
  • Stromversorgung: 12V/2A Netzteil (inklusive)
  • Lieferumfang: Netzteil, Patchkabel, Eurorack-Schrauben, Ribbon-Kabel
  • Gewicht: ca. 1,8 kg (mit Gehäuse)
  • Hergestellt in: CHINA
  • PREIS: € 349 Straßenpreis am 1.6.25

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