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Avid Pro Tools HD Native Test

Der Begriff Pro Tools HD war bislang ein Synonym für DSP-Karten gestützte Pro Tools-Systeme, in Verbindung mit dem Wort „Native“ wirkt das deshalb auf den ersten Blick verwirrend. Im nun folgenden Test klären wir deshalb genauer auf, was so ein System mit sich bringt, und zeigen auch, für wen ein solches Pro-Tools-System genau die richtige Wahl ist.

HD_Native_Card_Aufmacher

DETAILS

Allgemeines
Im Jahr 2010 hat Avid die Produktpolitik für Pro Tools erheblich durcheinander gewirbelt. Ein Pro Tools HD Native besteht kurz gesagt aus einer PCIe-Karte, einem oder mehreren HD-Interfaces für bis zu 64 Ein- und Ausgänge und der Software Pro Tools HD. Und das ganze ist natürlich deutlich günstiger als ein herkömmliches HD-System mit DSP-Hardware-Beschleunigung.

HD_Native_Card_Aufmacher

Die HD Native-Karte ist so konzipiert, dass sie ähnlich niedrige Latenzen wie ein HD-System erreichen kann. Ein FPGA-DSP auf der Platine sorgt dabei für den schnellen I/O-Verkehr und bietet Möglichkeiten für ein paar Tricks beim Thema Low Latency Monitoring, kann allerdings keine TDM-Effekte berechnen, wie es bei den herkömmlichen Pro Tools HD Systemen sonst üblich ist. Für die Karte gibt es selbstverständlich auch konventionelle Core-Audio- und ASIO-Treiber, welche alle zur Verfügung stehenden I/Os auch konkurrierenden DAWs anbieten. 
Im Unterschied zur „normalen“ Pro Tools-Software 9 oder 10 bietet Pro Tools HD Native volle Session-Kompatibilität zu HD-Systemen, inklusive der Umwandlung von TDM-PlugIn-Instanzen auf RTAS. Eine Ausnahme bilden lediglich die wenigen TDM-only PlugIns.
Pro Tools HD Native läuft auf allen Mac Pros, die mindestens mit Snow Leopard ausgestattet sind und auf Windows 7 PCs, deren beider Arbeitsspeicher aber mindestens zwei Gigabyte groß sein sollten. Um ein HD-Native-System auch an Geräten ohne PCIe-Steckplatz nutzen zu können, wird ein externes PCIe-Chassis, etwa von Magma, für die Karte benötigt. Somit wird HD Native transportabel, funktioniert also entsprechend auch an MacBooks, iMacs und MacMinis.
Selbstverständlich ist das „kleine HD“ mit allen Misch-Controllern kompatibel, die auch das große HD unterstützt. Das sind zum Beispiel alle Icon-Controller, C 24, Euphonix und Command|8 – auch Venue Live Sound Systeme sind kompatibel.

Die Audio-Interfaces für HD Native
Ein HD Native-System besteht aus der PCI-Express-Karte und mindestens einem Audio-Interface. Zur Wahl stehen alle Modelle, die Avid/Digidesign für die HD-Serie anbietet beziehungsweise angeboten hat. Denn: Auch die älteren blauen Interfaces (192 I/O, 192 Digital I/O, 96 I/O und 96i I/O) lassen sich mithilfe eines Adapterkabels an ein HD Native anschließen, allerdings nur als Zweit-Interface, denn HD Native gibt es mittlerweile nur noch als Bundle aus Karte, Software und Interface.

Fotostrecke: 6 Bilder HD Omnni

Aktuell (Mai 2012) kostet ein HD Native mit dem Interface HD Omni 3.790.- Euro. Dieses Interface ist eine All-in-one-Lösung, die neben den acht gleichzeitig nutzbaren Audio-Ein- und Ausgängen (analog und digital) auch zwei Mikrofonvorverstärker, Kopfhörerausgänge und eine integrierte Monitoring-Sektion bietet. Für 4.890.- Euro wird HD Native mit einem HD I/O angeboten, das in vielen Details dem Vorgänger 192 I/O ähnelt. Wer gleichzeitig 16 Kanäle analog rein- und rausführen möchte, muss für HD Native mit dem HD I/O 16×16 5.590.- Euro bezahlen. Mit dem HD Madi, das 64 digitale Ein- und Ausgänge über optische und koaxiale MADI-Ports bietet, kostet ein HD Native 5.490.- Euro.

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