Audio-Technica ATH-Pro700 MK2 Test

PRAXIS

Kabelkonstruktion
Der ATH 700 Pro hat seine Kabelbuchse auf der linken Seite verbaut. Sie ist mit einer Schraubarretierung versehen, sodass man die die Strippen im Falle eines Defektes leicht austauschen kann. Allerdings muss es sich dabei um einen Stecker mit passendem Gewinde handeln, da andere Stecker nicht weit genug in die Buchse hereinreichen um sicheren Kontakt und genügend Halt herzustellen.
Mit an Bord sind ein nicht gewickeltes Kabel und ein fest gewickeltes Spiralkabel mit je 1,2 Metern Länge und goldbeschichteten Miniklinke-Steckern sowie ein 6,3-mm-Stereo-Klinken-Aufsatz.

Kabelbuchse_Audio_Technika_ATH_Pro_700_MK26

Klang
Was ich beim Auflegen an einem Kopfhörer besonders schätze, ist eine klare Präsenz der Drums, HiHats und Bässe für das Beatmatchen. Ferner, sollte der Kopfhörer auch in wummernden Umgebungen ausreichend Reserven bieten, ohne dass ich Angst haben muss, dass mir gleich die Membranen um die Ohren fliegen. Hier kann der ATH-700 kräftig punkten. Die Außenabschirmung ist wirklich beträchtlich und ermöglicht auch in lauten Umgebungen ein sehr gutes Abhören. Klar kann man mit ihm auch dem Chakraphon lauschen, doch seine Stärken liegen für mich ganz klar im Bereich der Clubmusik, denn dann wird der Sound von der starken Bassbetonung getragen. Dennoch bleibt der Klang in allen Frequenzbereichen durchsichtig. Im direkten Vergleich zu seinen Konkurrenten konnte der ATH den fettesten Punch generieren und gibt auch den Subbass-Bereich prima wieder. Auch ein paar Dezibel mehr Tiefgang machen ihm nichts aus, man kann also bei Bedarf auch gut zulangen, wenn ein Kopfhörer-EQ am Mixer verbaut ist. Dank seiner vergleichsweise hohen eingangsseitigen „Gutmütigkeit“ kommt er auch mit wirklich hohen Pegeln sehr gut zurecht. Zerren tut´s erst, wenn´s ohnehin schon wehtut. Mit 38 Ohm Eingangsimpedanz und einem effektivem Wirkungsgrad empfiehlt er sich auch zum Musizieren mit dem iPad oder einfach zum Musikhören. 

Liegend_Audio_Technika_ATH_Pro_700_MK2

Tragekomfort, Handling
Möchte man den ATH700 an die persönliche Kopfform anpassen, fallen zwei Sachen auf: Das zehnschrittige Kopfbandraster sitzt deutlich fester in der Führung als bei anderen Kopfhörern im Testfeld und es Bedarf eines entsprechend höheren Kraftaufwandes, um dieses gewollt oder versehentlich zu verstellen. Es ist in meinen Augen perfekt gerastert und mit 3,5 Zentimetern pro Seite auch für voluminösere Häupter geeignet. Bei der Kopfbügelpolsterung liegt der ATH eher im Mittelfeld. Die Nachgiebigkeit des Bügels ist geringer als etwa beim Ultrasone und der ATH drückt mit seinem Ohrmuscheldurchmesser von 9 Zentimetern fester auf die Lauscher, als seine unmittelbaren Konkurrenten im Testfeld. Der vergleichsweise hohe Anpressdruck wird durch die dicken Polster ein wenig abgefangen, macht sich aber auf Dauer schon deutlich bemerkbar. Das ist unter dem Gesichtspunkt wilder Performanceausbrüche natürlich wiederum ganz anders zu bewerten – denn die Gefahr, dass einem das Teil vom Kopf fliegt, ist hier ziemlich gering. Dennoch: In puncto Tragekomfort haben trotz des akzeptablen Gewichtes von 305 Gramm andere die Nase vorn.
Die Muscheln können um 90 Grad nach vorn und um 50 Grad nach hinten sowie um 180 Grad um die eigene Achse gedreht werden. Top. Hier zeigt sich der Audio-Technica als höchst flexibler Teilnehmer. Beim Umklappen, Wegklappen und den übrigen Verschiebungen und Verdrehungen, die die seltsame Spezies der Beschallungsverantwortlichen für ihre Monitoring-Stellungen so an den Tag legen, gibt sich der ATH keine Blöße und sitzt auch beim Schütteltest bombenfest.

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