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Aspen Pittman Designs PFM+ Poppfilter Test

Es mag ungewöhnlich erscheinen, einen Testbericht über Poppfilter zu veröffentlichen, doch ist ein Helferlein wie der PFM+ von Aspen Pittman Designs ein wichtiges Werkzeug beim Recording.

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Auf den zweiten Blick wird das deutlich: Schließlich wird der Signalquelle Stimme auf dem Weg zur Membran ein zusätzliches Hindernis in den Weg gelegt, das die Aufgabe erfüllen soll, Popplaute nicht entstehen zu lassen, ansonsten jedoch so unauffällig wie möglich sein muss.
Prinzipiell gibt es zwei Materialien, mit denen die durch P-, B- und andere Laute, die einen starken Luftstoß generieren können, abrupt eintreffende Schallwelle so weit entschärft werden kann, dass kein fieses Rumpeln die Aufnahme zerstört. Entweder wird die heute verbreitete Stoffbespannung verwendet oder, wie eben beim Testobjekt PFM+, ein Lochblech.

Details

Magneto

John Lennons und Paul McCartneys Speichel und Popplaute wurden einst von recht kleinen Metallgazen von den edlen M7-Kapseln der Neumann-Mikrofone ferngehalten, heutzutage ist eher Stoffbespannung Standard. Dies gipfelt im aktuell edelsten Produkt, dem „Pauly“ für ambitionierte 150 Tacken (zu sehen hier im Einsatz in unserem Testmarathon). Aspen Pittmans Poppschutz ist bedeutend preiswerter und besticht mit durchaus pfiffigen Details. Gut, ein flexibler Schwanenhals, der den Unterschied von PFM und PFM+ ausmacht, ist auch bei vielen anderen Filtern zu finden, die man in Ladengeschäften und Onlineshops erwerben kann. Der Fuß des Metallgitters allerdings ist durchaus besonders, denn aufgrund kleiner Magneten lässt sich der PFM nicht nur am Schwanenhals, sondern auch an Mikrofonstativen oder Spinnen befestigen. Plock – dran, plock – ab. Gute Idee.

Fotostrecke: 4 Bilder Der eigentliche Metallschirm verfügt über zwei runde Magneten. Hier sind sie zwischen zwei Rändelschrauben fixiert.

Membran schützen

Habt ihr im vorigen Absatz echt das Wort „Speichel“ gelesen? Ja, ganz recht: Besonders die metallbeschichteten oder aus Metall bestehenden Kondensatorkapseln müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden, da man sonst unbeabsichtigtes „Pre-Aging“ durchführt, indem man die Korrosion fördert. Diese Gefahr ist allerdings recht gering und umso geringer, je schlechter man die Membran durch die Metallgitterstruktur des Mikrofonkorbs erkennen kann. Und je weniger feucht die Aussprache des Sängers… ok, keine Details.

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Praxis

Das Duell „Metall gegen alte Socke“ gewinnt Metall

Gut sieht er aus, der Aspen Pittman PFM+. Hatte ich das schon erwähnt? Nein? Im Ernst, der Metallpoppschutz macht trotz geringen Preises wirklich was her. Ich bin kein großer Freund von der Optik der typischen K&M-Filter mit ihrem Stoff, der mich immer an eine Teesocke erinnert. Allerdings geht es in der Tontechnik ja in erster Linie um Ton. 

Pluspunkte für Plus

Wenn jemand überlegen sollte, auf den Schwanenhals verzichten zu können und die preiswertere PFM-Variante ohne Schwanenhals zu kaufen, dann will ich hier mal ordentlich „dagegen argumentieren“: An vielen Mikrofonen ist man mit dieser kleinen Magnetlösung aufgeschmissen. Meine beiden Lieblings-Vocalmikros zeigen es deutlich: Am Mojave MA-201FET findet sich an der Spinne keine stabile Position, denn die nach Neumann-Manier gebaute Metallspinne besteht aus runden Metallprofilen, an denen die Magnete nicht genug Kontaktfläche finden und verrutschen. Blöd. Mein Microtech Gefell UM 92.1S ist schlichtweg zu lang. Außerdem gibt es viele Mikros ohne Spinnen, mit Plastikspinnen wie bei AKG und, und, und… Die Aussage sollte klar sein: PFM ohne Plus – nicht kaufen. 

Die Installation ohne Schwanenhals gestaltet sich schwierig.
Die Installation ohne Schwanenhals gestaltet sich schwierig.

Besser als kein Poppschutz

Die Arbeit mit dem Pittman-Poppschutz und die dabei entstandenen Audiofiles sprechen eine deutliche Sprache: Der Metallpoppschutz ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem gänzlichen Verzicht auf ein Poppfilter. Aber: Der stoffbespannte Poppschutz funktioniert merklich besser. Ob dies nun der Flexibilität des Materials geschuldet ist, welches dadurch die Energie besser aufnehmen kann, der stärkeren Feinporigkeit oder was auch immer: Dass ein Poppschutz aus Metall die etwas schlechteren Ergebnisse erzielt, bestätigt nicht nur meinen Erfahrungsschatz, sondern den vieler Techniker. Bei Mikrofonen mit generell sehr geringer Poppanfälligkeit (Druckempfänger und Mikros mit gutem Kapselschutz) könnte der PFM+ jedoch ausreichen. Außerdem ist die Notwendigkeit für einen Poppfilter vom Besprechungsabstand, der Mikrofonposition und der Artikulation des Sängers abhängig: Bei einem breiten Mund während der Generierung eines P- oder B-Lautes ist die Gefahr, einen extremen, fokussierten Luftstoß zu verursachen, sehr gering.

Audio Samples
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Aspen Pittman PFM+ K&M 23956 ohne Poppschutz mit Schaumstoff-Windschutz

Klingelingeling

Es ist nicht jeder begeistert von der Idee, nah vor der Membran gleichmäßige, akustisch relevante Strukturen zu verwenden. So verwenden Myrinx aus der Schweiz für ihre Tunings spezielle unregelmäßige Strukturen statt der typischen Metallgitter, Aston aus England schwören auf ein flexibles Material, welches dank einer dynamisch aussehenden Wabenstruktur nur wenige wiederkehrende, gleich große Abstände zueinander hat. Und tatsächlich kann man im Signal nach Verwendung des AP PFM+ eine leichte Verschiebung in den Höhen ausmachen, ein leichtes Phasen und Klingeln. Dass schon in den Mitten Veränderungen zu beobachten sind, lässt darauf schließen, dass auch die leicht gebogene Metallstruktur des gesamten Poppschutzes für einen leicht resonierenden Eindruck sorgt. 

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Fazit

Der Poppschutz Aspen Pittman PFM+ sieht fancy aus, lässt sich dank Schwanenhals flexibel ausrichten und ist preiswert. Das ist schon mal gut. Und er funktioniert, das ist auch gut. Allerdings ist ein heute typischer Stoff-Poppschutz deutlich effektiver und auch nicht unbedingt teurer, die Klangeinbußen sind bei diesem Typus geringer. Kurz: Es spricht also nicht besonders viel für die Anschaffung des PFM+.

Unser Fazit:
2,5 / 5
Pro
  • Optik
  • Flexibilität durch Magnetanschluss und Schwanenhals
  • preiswert
Contra
  • schützt schlechter als Stoffvarianten
  • klanglich weniger neutral als Stoffvarianten
Artikelbild
Aspen Pittman Designs PFM+ Poppfilter Test
Für 39,90€ bei
Aspen_Pittman_Designs_PFM_plus_7
Features und Spezifikationen
  • Metall-Poppschutz
  • Befestigung mit Magneten an elastischen Haltern oder per Schwanenhals und Klemme (im Lieferumfang)
  • Preis: € 39,– (UVP)
Hot or Not
?
Nix Stoff: Der Poppschutz von Aspen Pittman ist aus Metall.

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