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Ashdown OriginAL C112T-300 Test

Der Markt wird mittlerweile von Micro-Amps und Leichtbau-Boxen dominiert – kaum ein Hersteller kann sich noch vor dem Trend zu immer kompakterem Equipment verschließen. Selbst die britische Ampschmiede Ashdown, die sich in erster Linie mit großen und schwergewichtigen Amps und Boxen einen guten Ruf erarbeitet hat, ergänzt das Portfolio in den letzten Jahren verstärkt mit transportfreundlichen Produkten für die Tieftöner. 2017 präsentierten die Briten mit dem kompakten OriginAL HD-1 Head ein auf das Wesentliche reduziertes, 300 Watt starkes Class-D-Topteil, und ein Jahr später komplettiert Ashdown die OrigiAL-Serie nun mit zwei kompakten, ebenfalls 300 Watt starken Kickback-Combos: Der OriginAL C210T-300 verfügt über zwei Zehnzöller plus Hochtonhorn und der OriginAL C112T-300 kommt mit einem Zwölfzöller plus Hochtöner. Wir haben uns für diesen Test den kleineren C112T-300 ausgesucht und ich bin wirklich gespannt, wie viel Ashdown-Sound im neuen Combo aus der OriginAL-Serie steckt.

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Details

Das Gehäuse des OriginalAL C112T-300 besitzt eine Wedge-Form, die es ermöglicht, den Combo nach hinten gekippt aufzustellen. Die Lautsprecher strahlen somit leicht nach oben zum Spieler ab, sodass der Sound deutlicher und klarer zu hören ist. Mit den Abmessungen von 460 x 390 x 380 mm und einem Gewicht von gerade mal 12,5 kg verursacht der OriginAL CT112-300 nur sehr wenig Transportaufwand und kann wirklich mühelos überall eingesetzt werden.
Der kompakte Combo wirkt aber trotzdem sehr solide und wird den Beanspruchungen des Bühnenalltags sicherlich über viele Jahre standhalten. Das Gehäuse wurde mit einem strapazierfähigen schwarzen Teppich überzogen, die Ecken werden von Metallkappen geschützt, und große Gummifüße am Boden sowie auf der linken Seite sorgen für einen sicheren Stand.

Fotostrecke: 5 Bilder Der neue Ashdown-Zögling kommt …

Zum komfortablen Transport wurde außerdem ein großer Schalengriff auf der rechten Seite des Combos angebracht. Auch für den Schutz des Ashdown-Zwölfzöllers ist gesorgt, denn er sitzt hinter einem robusten Metallgrill mit sechseckigen Öffnungen.
Das schmale Verstärker-Topteil wurde versetzt zur linken Seite in das Gehäuse eingebaut, sodass der Hochtöner daneben noch Platz hat – ich finde dieses Offset-Design etwas gewöhnungsbedürftig, der vorhandene Raum wird auf diese Art aber ohne Zweifel perfekt ausgenutzt.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit einem Gewicht von gerade mal 12,5 kg …

Kommen wir zu den Features, die das Herzstück des Combos, also der 300 Watt starke OriginAL-Head, zu bieten hat. Das Ashdown-typische VU-Meter fällt beim Blick auf die Front natürlich sofort ins Auge. Die meisten von euch werden es wissen – trotz der Affinität des Ashdown-Gründers Mark Gooday zu sportlichen Flitzern handelt es sich hier nicht etwa um einen Drehzahlmesser, sondern um ein Anzeigeinstrument für die Stärke des Eingangssignals. Dieses wird wiederum mit dem Input-Regler direkt links neben dem VU-Meter angepasst.
Daneben bietet die Eingangs-Sektion des Tops einen PAD-Schalter zur Anpassung an aktive oder passive Bässe und ein EQ-Preset, mit dem der Sound bereits vor dem eigentlichen Equalizer angepasst werden kann. Dieses Preset heißt “Shape” und erzeugt einen typischen Scoop-Sound mit ausgehöhlten Mitten, mächtigen Bässen und präsenten Höhen – ähnliche EQ-Presets kennen wir von anderen Herstellern unter Bezeichnungen wie “Enhance” oder “Contour”.
Im oberen Bereich parken leicht versetzt die fünf Regler für den Haupt-Equalizer des OriginAL-Tops. Drei davon sind alleine für die Mitten zuständig (Lo-Mid, Middle, Hi-Mid), und mit den beiden verbleibenden können natürlich die Bässe und die Höhen justiert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Hier seht ihr die Frontseite des OriginAL-Basscombos …

In Sachen Anschlussmöglichkeiten bietet die kleine Front des Verstärkerteils eine Input-Klinke für den Bass, die Send- und Returnklinken zum Einschleifen eines externen Effektgerätes und schließlich den symmetrischen Di-Out in Form einer XLR-Buchse. Somit bleiben für die Rückseite des Tops lediglich eine Klinke zur Verbindung mit einer Zusatzbox und der Kopfhöreranschluss (Miniklinke).

Fotostrecke: 2 Bilder Vergleichsweise unspektakulär: So sieht die Rückseite …
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Praxis

Gekühlt wird der OriginAL-Combo mit einem kleinen Lüfter, der auf der Rückseite des Verstärkers sitzt. Sobald man den Basscombo einschaltet, nimmt der Ventilator seinen Dienst auf und erzeugt dabei ein deutlich hörbares Rauchen. Im Proberaum oder auf der Bühne mit der Band geht das Nebengeräusch natürlich völlig unter, beim Üben in den eigenen vier Wänden – und dafür ist der kompakte Combo ja schließlich prädestiniert – ging mir der Lüfter nach einiger Zeit allerdings auf die Nerven. Wer den C112T-300 also hauptsächlich in den eigenen vier Wänden einsetzen möchte, sollte vor dem Kauf lieber einen Testdurchlauf in ruhiger Umgebung in Betracht ziehen.
Das Setup mit dem OrignAL C210T-300 ist denkbar einfach: Wenn der Bass mit der Input-Klinke verbunden ist, sollte die Eingangsempfindlichkeit mit dem Passive/Active-Schalter an den jeweiligen Bass angepasst werden. Anschließend kann man mithilfe des VU-Meters bequem den Input-Pegel justieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Typische Ashdown-Features sind das auffällige VU-Meter …

Jetzt kann der Soundcheck losgehen, und als ich die ersten Töne mit meinem Jazz Bass spielte, war ich zugegebenermaßen etwas überrascht: Ashdown-Fans schätzen ja bekanntlich den warmen und Tiefmitten-betonten Sound der britischen Amps, der OrignAL C210T-300 klingt allerdings erstaunlich clean und ausgewogen. Das Fundament klingt voll und knackig, die Mitten werden relativ ausgeglichen abgebildet, und die Höhen sind präsent, aber nicht zu laut – mir gefiel der aufgeräumte Sound nach einer kurzen Eingewöhungsphase dann wirklich ausgesprochen gut!
Für speziellere Sounds bietet der OrignAL C210T-300 einen flexiblen Equalizer, der mithilfe von fünf Reglern bedient wird. Dreht man Bässe und Tiefmitten auf, so wird der Sound runder und wärmer, mit den Middle- und Hi-Mid-Reglern lassen sich aggressivere Rocksounds umsetzen, und wer mehr Transparenz für seinen Basssound braucht, kann den oberen Bereich mit einer kleinen Höhenanhebung deutlicher ausleuchten. Der Equalizer ist einfach zu bedienen und liefert im Handumdrehen gute Ergebnisse – hier gibt es wirklich rein nichts zu meckern!
Und auch das Shape-Preset für dem typischen Scoop-Sound hat Ashdown gut umgesetzt. Der kleine Combo reagiert auf das Betätigen des Shape-Tasters mit einem erstaunlich mächtigen und breiten Sound, der auch im Bandkontext noch problemlos funktioniert.

Der Ashdown-Combo erzeugt einen erstaunlich vollen und knackigen Ton!
Der Ashdown-Combo erzeugt einen erstaunlich vollen und knackigen Ton!

Abschließend stellt sich natürlich die Frage, ob der 300 Watt starke Basscombo auch bei Gigs bestehen kann. Dabei ist zu beachten, dass der Verstärker an die interne Box nur die Hälfte seiner Leistung abgibt. Für moderate Verständigungsproben mit gezügelt spielenden Bandkollegen reicht die Lautstärke schon locker aus, der Combo kommt hier aber schnell an seine Grenzen. Mit einer passenden 8-Ohm-Zusatzbox lässt sich der OriginAL C112T-300 aber zu einem echten kleinen Stack ausbauen und kann so durchaus auch bei kleineren Clubgigs bestehen.

Spätestens mit einer Zusatzbox wird dieser Ashdown-Basscombo auch bei weniger dezent agierenden Bands zu einem ernstzunehmenden Begleiter.
Spätestens mit einer Zusatzbox wird dieser Ashdown-Basscombo auch bei weniger dezent agierenden Bands zu einem ernstzunehmenden Begleiter.

Zuletzt habe ich natürlich wie immer noch ein paar Soundfiles für euch:

Audio Samples
0:00
Flatstellung Shape-Preset Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Cut Bass-Boost, HiMid-Cut, Treble-Boost, Slap
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Fazit

Mit dem OriginAL C112T-300 hat Ashdown einen schnörkellosen und handlichen Kompakt-Basscombo zu einem moderaten Kurs im Programm. Das Zwölfzoll-Modell liefert einen überraschend straffen und ausgeglichenen Sound, und der musikalisch abgestimmte Equalizer ist einfach zu bedienen und liefert genügend Flexibilität für einen Combo dieser Größe. Der jüngste Sprößling aus der OriginAL-Serie punktet darüber hinaus mit seinem praktischen Kickback-Design und dem Ashdown-typischen VU-Meter zum komfortablen Einpegeln des Basssignals – willkommene Features, die nicht jeder Combo in dieser Preisklasse zu bieten hat! Bis auf den ständig arbeitenden Lüfter habe ich am Ashdown OriginAL C112T-300 nichts auszusetzen und kann ihn deshalb jedem Tieftöner, der einen leichten und einfach zu bedienenden Combo zum Proben oder für kleinere Gigs sucht, bedenkenlos empfehlen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakt und leicht
  • cleaner, aufgeräumter Grundsound
  • gut abgestimmter EQ
  • einfache Bedienung
  • tadellose Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Lüfter im Dauerbetrieb
  • Netzschalter von hinten nicht bequem erreichbar
Artikelbild
Ashdown OriginAL C112T-300 Test
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… ist dieser kräftige Combo ein echtes Leichtgewicht.
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Ashdown
  • Modell: OriginAL C112T-300
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 300 Watt @ 4 Ohm
  • Lautsprecher: 1×12 Zoll, Hochtonhorn
  • Equalizer: Bass +/-15dB @ 100Hz, Lo Mid +/-15dB @ 220Hz, Middle +/-15dB @ 660Hz, Hi Mid +/-15dB @ 1.6kHz, Treble +/-15dB @ 7kHz, Shape Preset
  • Anschlüsse: Input, Send, Return, Speaker, Di-Out symm. XLR, Netz
  • Maße: 460 x 390 x 380 mm
  • Gewicht: 12,5 kg
  • Preis: 629,- Euro (UVP)
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