Ashdown 550 Touring 210H Test

PRAXIS

Beide Lüfter springen nach dem Einschalten des Amps sofort an, aber keine Angst, das leise Rauschen stört zu Hause beim Üben überhaupt nicht und im Livebetrieb oder Proberaum wird man davon nichts mehr wahrnehmen.

Alles andere als unauffällig ist allerdings der Sound, den der 550 Touring produziert. Er agiert äußerst druckvoll und hat einen sehr voluminösen Bassbereich, der aber aufgrund der 10-Zoll-Lautsprecher trotzdem straff und transparent bleibt und sich knackig anfühlt. Der Mittenbereich ist sehr warm und punchig, das ist der typische Ashdown-Sound, den man entweder mag oder nicht. Da der Combo die Röhrenvorstufe des Vollröhrenamps 427 Small Block mitbringt, kann man den Gainregler beherzt aufdrehen und dem Sound etwas mehr Grip und Wärme verpassen.
Übersteuerte Overdrive-Sounds sind damit aber nicht drin, der 550 Touring klingt auch bei vollem Gainpegel relativ clean und ausgewogen. Ich finde den Grundsound sehr angenehm, er ist sehr aufgeräumt und ausgewogen mit einem warmen, charakterstarken Mittenanteil, der sich sehr gut durchsetzt, und einem soliden, knackigen Bassfundament.
Zur Klangbeeinflussung steht ein spartanisch wirkender, passiver 3-Band-EQ zu Verfügung, der aber durch die Frequenz-Shift-Schalter vielseitiger ist als es auf den ersten Blick scheint. Bei passiven EQs beeinflussen sich die einzelnen Bänder deutlich und erzeugen in der Regel einen sehr homogenen Sound, was auch für den Ashdown-EQ zutrifft. Man kann damit zwar keine engen Frequenzbereiche ausfiltern oder boosten, dafür entsteht aber in fast jeder Einstellung ein brauchbarer und musikalischer Klang. Stilistisch gibt’s da beim kaum Grenzen, rotzige, fette Rocksounds sind damit genauso möglich wie gescoopte Slapsounds mit Bass und Höhenboost.
Am besten meistert er meiner Meinung nach aber warme Fingerstyle Sounds, was wohl am schön klingenden Mittenbereich liegt. Bei voll aufgedrehtem Gainregler kann man die Höhen mit dem Bright-Switch nicht mehr zusätzlich boosten – vermutlich, um allzu harschen Sounds vorzubeugen. Und in der Tat klingt auch der obere Bereich des Ashdown-Amps immer sehr angenehm. Für die Tweeter-Lautstärke gibt es keine extra Einstellmöglichkeit, ich habe dieses Feature aber auch bei keinem EQ-Setting vermisst. Zumindest bei praktikablen EQ-Settings bleibt der Sound immer homogen und ausgewogen.
Leistungsmäßig muss man sich bei diesen 550 Watt keine Sorgen machen, kleine Clubbühnen und Proberäume beschallt der Combo völlig entspannt, und für größere Gelegenheiten kann man eine Zusatzbox verwenden. Ich habe zum Test eine weitere 2×10“ Box an den 550 Touring angeschlossen und fand ihn, abgesehen von der zusätzlichen Lautstärke, soundmäßig noch überzeugender, weil die dazu gewonnenen Membranfläche mehr Luft bewegt und ein satteres Fundament erzeugt.

Audio Samples
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Vintage Bass Boost Switches (oben) Swichtes (unten)
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