Mit der Marke Asapura (ASPR) gibt es hierzulande einen neuen Hersteller von Schlagzeugfellen zu entdecken. Was die in Japan produzierten Felle können und was sie von den etablierten Platzhirschen Remo und Evans unterscheidet, erfahrt ihr hier.











Der Name Asapura sagte mir bis vor ein paar Wochen überhaupt nichts, was sicher daran liegt, dass es sich um einen kleinen, sehr traditionellen japanischen Hersteller handelt, der vor allem bei klassischen Schlagwerkern bekannt ist. Asapura hat darüberhinaus nur eine japanische Website und betreibt keinerlei Social Media-Auftritte. Insbesondere Paukenfelle sind ein großer Posten im Portfolio, aber auch Drumset-Spieler finden anscheinend die Vollbedienung. Für diesen Test habe ich vom deutschen Vertrieb, dem Musikhaus Thomann, eine recht breite Auswahl an Fellen zum Test zugesandt bekommen.
Bauweise und Passform der Asapura Drumheads
Alle Asapura-Felle sind recht unprätentios in einfachen Kunststoffhüllen verpackt und mit einem Sticker mit dem jeweiligen Durchmesser beklebt. Bei den SL-Modellen aus Amaritfaser findet sich der zusätzliche Hinweis, dass man diese nicht direktem Sonnenlicht / heißen Temperaturen aussetzen soll. Eine Besonderheit ist die weiße Beschichtung der Felle, sie fühlt sich im Vergleich zu Konkurrenzmodellen pergamentartiger an.
Die Folien sind in einen Aluminiumrahmen mit Stahlkern gecrimpt, „Iron Core Lock“ nennt Asapura dieses Verfahren. Der Rahmen ist von geringerer Höhe als beispielsweise bei Evans oder Remo. Bezüglich der Form gibt es dagegen durchaus Ähnlichkeiten, denn der Kragen der Asapura-Felle verläuft – ähnlich wie bei Remo – in einem leicht gewölbten Winkel nach oben aus. Bei zahlreichen Trommeln aus meinem Sortiment – Vintage und modern, und alle in zölligen Durchmessern – hatte ich keinerlei Probleme, die Asapura-Felle zu installieren. Sie passen, aber sitzen etwas enger als beispielsweise Modelle von Evans, die einen steileren Fellkragen haben. Alle Testmodelle glänzen mit sehr guter Verarbeitung.
Im Testlauf: drei Fellserien und zwei Bassdrumfelle
Auf knackige Modellbezeichnungen wie Ambassador oder Emperor verzichtet Asapura bei seinen Produkten, stattdessen gibt es jede Menge Buchstaben- und Zahlenkombinationen, was zumindest im ersten Moment etwas unübersichtlich erscheint. Aber der Reihe nach.
ST, S2 und SL – Konstruktion der einzelnen Fellserien
Bei den ST-Modellen (Standard) handelt es sich um einlagige Felle, die es in drei Stärken mit 188, 250 und 300 Mikrometer Folienstärke gibt. Das entspricht umgerechnet in etwa den Remo-Fellstärken der Modelle Diplomat, Ambassador und Ambassador X.
Asapura bietet alle Größen zwischen 6“ und 18“ in coated und clear an. Darüberhinaus gibt es die Modelle in 14“ noch mit einem weißen Verstärkungspunkt auf der Unterseite. Bei einem 14“ ST-250CD handelt es sich also um ein einlagig-beschichtetes Fell mit Dot auf der Unterseite in 250er-Folienstärke, quasi ein Pedant zu einem Remo CS Dot Coated.
Die S2-Modelle bilden das Sortiment an doppellagigen Tomfellen ab. Es gibt sie in drei Stärken light, medium und heavy, ebenfalls in coated und clear. Hier konnte ich für die einzelnen Modelle allerdings keine genauen Folienstärken herausfinden. Auch habe ich für diesen Test nur Modelle in 14“ erhalten. Neu im Sortiment ist das S2-AD Fell mit dem auffälligen grünen Aufdruck. Dabei handelt es sich um ein zweilagiges, weiß beschichtetes Snarefell mit zwei Folien in 188 Mikrometer Stärke.
Die Bassdrumfelle ST-250 Bass Head und KICKA-TACK
Auch zwei Bassdrumfelle in 20“ habe ich für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Beide Felle sind vorgedämpft, weiß beschichtet und haben einen eingearbeiteten Verstärkungsring auf der Innenseite. Das ST Bass Head hat eine Stärke von 250 µm, gleiches gilt für das KICKA-TACK-Modell mit auffälligem weißen Aufdruck. Letzteres soll aber wesentlich attacklastiger und bassiger klingen.
SL-Modelle aus Amaritfaser für klassisches Schlagwerk
Die SL-Felle waren die ersten Modelle, mit denen Asapura 2011 wieder auf den Markt kam. SL steht für Synthetic Leather, hierbei sollen also Kalbsfelle imitiert werden, wie sie bei klassischen Schlagwerkern, aber auch vielen Jazzdrummern beliebt sind, aber ohne an die Einschränkungen durch sich ändernde Luftfeuchtigkeitsverhältnisse gebunden zu sein. Bei der Konstruktion setzt Asapura auf einlagige Felle aus Aramidfaser, die, wie die anderen Felle auch, auf der Oberseite weiß beschichtet sind. Es gibt sie ebenfalls in drei Stärken, wovon ich zwei zum Test bekommen habe. Das TE-000C ist hauchdünn, das TE01C ist stärker und entspricht einem Standardmodell.