Arturia AudioFuse X8 OUT & X8 IN Test

Die Arturia AudioFuse Range hat prächtigen Zuwachs bekommen und ergänzt ADAT-Audiointerfaces ziemlich unkompliziert! Mit der Arturia AudioFuse X8 IN und der Arturia AudioFuse X8 OUT erhält man zusätzliche analoge Anschlüsse: Die eine Box versorgt euch mit bis zu acht A/D-Eingängen, die andere mit acht D/A-Ausgängen. Wer beides will, schraubt sie einfach zusammen und packt sie ins Rack – Zeit für einen Test der kompakten AD/DA-Converter!

Arturia AudioFuse X8 OUT & X8 IN Test

Checkliste zum Kauf von Arturia AudioFuse X8 In/Out

  • unkomplizierte Wandler-Erweiterung, zwei Units für Rackmontage verschraubbar
  • 24 Bit Auflösung, S/MUX Betrieb für Samplerates bis 96 kHz
  • X8 IN: acht analoge Eingänge, ADAT Ausgang
  • X8 Out: acht analoge Ausgänge, ADAT Eingang

DETAILS

Französische Raffinesse

Sowohl das Arturia Audiofuse X8 OUT als auch das Arturia Audiofuse X8 IN verfügt über ein robustes, schwarzes Metallgehäuse. Im halben Rackformat und mit dicken, orangefarbenen Gummifüßen ausgestattet, nehmen sie aber auch komfortabel auf dem Mobiliar Platz. 

Rückseite Arturia AudioFuse X8
Zwei Units, zwei verschiedene Wandler-Jobs: Einmal analog rein und einmal analog raus.

Ein- und ausgeschalten wird an der Front durch kurzes Halten des Tasters. Strom bekommt das Ganze über ein mitgeliefertes Netzteil. Im Test konnte ich beide Wandler aber auch über eine Steckdosenleiste einschalten – sehr gut!

Im Gehäuseboden gibt es zusätzliche Winkel und Schrauben zu entdecken: Konfiguriert man diese geschickt neu, kann man auch zwei Units zusammenschrauben und ins 19-Zoll Rack verfrachten. In Frankreich erdacht, wird das Ganze in China zusammengeschraubt.

X8 Out – du bist raus

Das Arturia Audiofuse X8 OUT ist als reiner Ausgangswandler konzipiert. Er kommt demnach ohne USB-Schnitstellen oder dergleichen aus und wandelt sozusagen „standalone“. Aus einer optischen ADAT-Lichtschnur werden so bis zu acht analoge Line-Signale, die hier auf großen und symmetrischen TRS-Buchsen hinausgeführt werden. 

Die verbauten „Cirrus Logic“ DA-Wandler lösen mit bis zu 24 Bit und 96 kHz auf und sind “DC-Coupled”. Für die hohen Samplerates nutzt man das SMUX-Format, wofür euch zwei ADAT-Lightpipe-Eingänge zur Verfügung stehen. Greift man auf 44,1 und 48 kHz zurück, benötigt man nur eine der beiden ADAT-Buchsen. Sync gibt es entweder über ADAT oder einen zusätzlichen Wordclock-In.

Rückseite Arturia
OBEN: Arturia X8 OUT / UNTEN: ARTURIA X8 IN

X8 IN – hier geht es rein

Das Arturia Audiofuse X8 IN ist hingegen als Eingangswandler vorgesehen. Es beherbergt acht analoge Line-Eingänge auf großer, symmetrischer Klinke inklusive Pegel-LED. Die Eingangsempfindlichkeit liegt bei maximalen +24 dBU. Eine etwas umständlich zu bedienende 12-dB-Pad-Funktion mit Stereo-Link kommt auch noch hinzu.

Das X8 IN wandelt bis zu 96 kHz, genau wie das X8 Out. Für Auflösungen bis 24 Bit zeigen sich allerdings AD-Wandler von AKM zuständig. Für S/MUX finden wir auch hier zwei ADAT-Lightpipes, nur eben im Ausgangsformat. 

Die interne Clock des X8 IN könnt ihr mit einem Taster an der Front zwischen 44,1 kHz, kHz, 88,2 kHz und 96 kHz umschalten. Außerdem steht auch hier ein Wordclock-In für den alternativen Synchronisationstanz parat. Und das war es im Grund auch schon. 

PRAXIS

Wie klingt es?

Die Arturia AudioFuse X8 OUT & IN klingen im Test sehr gut, wie ich finde. In den letzten Jahren haben ohnehin viele Audiointerfaces der Einsteigerklasse einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Arturia gehört mit den neueren Audiofuse definitiv dazu!

Rückseite
Sauberer Klang: Arturia AudioFuse X8 OUT & X8 IN

Für ein kleines Hörbeispiel habe ich verschiedene Wandler miteinander vergleichen. Ich gehe davon aus, dass man die Wandler in diesem Fall als Upgrade begreift. Ein etwas älteres, aber nach wie vor gutes RME Fireface UC, das es als Restbestand noch für 600 Euro gibt, dient uns dabei zuerst als Vergleich. Für die X8 Combo zahlt man übrigens genauso viel und hat noch keinen USB-Anschluss. Es gesellt sich außerdem der äußerst günstige Behringer ADA8200 hinzu, der mit Abstand die günstigste ADAT-Erweiterung überhaupt darstellt.

Im Prinzip ging es dann in allen drei Fällen mit einem kurzen Kabel aus den analogen Ausgängen wieder in die analogen Eingänge hinein. D/A- und A/D-Sound lassen sich dann zwar nicht mehr differenzieren, aber in der Praxis läuft das auch nicht anders. 

Fazit: Die Kabelschleife der Arturia X8-IN- und X8-Out-Kombination klingt im Vergleich am natürlichsten und damit weitestgehend wie das Original. Das ist sehr gut!

Das RME Fireface UC hingegen klingt kühler, aber fast schon knackiger. Der Behringer hingegen wirkt dick, aber auch schwammig und verliert am meisten Brillanz. Dafür kostet er aber auch nur ein Drittel und hat dabei sogar acht Preamps an Board – die wir für diesen Test allerdings heruntergedreht haben. Die Unterschiede zum Original fallen beim Arturia am geringsten aus. Damit verhält es sich am natürlichsten und ist für uns der klare Gewinner.

Was könnte besser?

Es ist toll, dass man ohne weiters Zutun zwei Units verschrauben kann. Allerdings fehlt in der Konstellation wahrscheinlich ein Wordclock-Splitter bzw. das T-Stück – was auch kein Teil des Lieferumfangs ist. Ich hätte es gut gefunden, wenn einer der Wandler noch einen Wordclock-Ausgang zum Durchschleifen angeboten hätte. Und wo wir gerade beim Thema sind: Das mitgelieferte Handbuch ist zu umfangreich und etwas komplizierter geschrieben, gerade für Anfänger.

Dabei ist Wordclock eigentlich auch nur beim X8 IN notwendig – schließlich wollt ihr das Haupt-Interface mit dem Computer-Anschluss, an den ihr den Wandler anschließt, als Wordclockgeber behalten. So könnt ihr Samplerates dann vom Computer aus einstellen. Für das X8 Out braucht ihr nur den ADAT-Anschluss, Wordclock könnt ihr hier getrost weglassen. 

Fazit

Arturia hat mit dem AudioFuse X8 OUT und IN zwei tolle und preisgünstige Optionen im Angebot, mit denen man sein vorhandenes Setup unkompliziert erweitern kann. Viele Audiointerfaces verfügen über zusätzliche ADAT-Anschlüsse, und genau hieran kann man das AudioFuse X8 sehr einfach anschließen. Besonders clever: Es gibt eine Unit mit Eingängen und eine mit Ausgängen. Viele Homestudios werden ohnehin nur das eine oder das andere benutzen, und so zahlt man eben auch nur für das, was man braucht. So groß ist das Umfeld an verfügbaren ADAT-Erweiterungen auch gar nicht mehr – die meisten Alternativen sind deutlich teurer und haben viel mehr Anschlüsse. 4,5 Sterne

Features

  • X8 OUT: acht symmetrische analoge Klinken-Ausgangskanäle mit Line-Pegel
  • X8 IN: acht symmetrische analoge Klinken-Eingänge mit max. 24 dBU
  • Zwei ADAT-Eingangsanschlüsse für acht Ausgangskanäle bei 44.1, 48, 88.2 oder 96 kHz
  • BNC Word Clock-Eingang mit Impedanzumschaltung/Terminierung
  • Robustes Metallgehäuse im halben Rackgrößenformat
  • Verwendung als Tischgerät plus Zubehör für die Rackmontage
  • Hergestellt in China
  • PREISE:
  • AudioFuse X8 IN: € 339
  • AudioFuse X8 OUT: € 289
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • transparenter Klang
  • gutes Konzept mit getrennten AD und DA
Contra
Artikelbild
Arturia AudioFuse X8 OUT & X8 IN Test
Für 339,00€ bei
Hot or Not
?
Arturia_Audiofuse_X8_In_Out_Test Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Rob

Rob sagt:

#1 - 23.10.2024 um 00:16 Uhr

0

Hi, sorry for not speaking German, but I found your review of the AudioFuse X8 IN: https://www.bonedo.de/artikel/arturia-audiofuse-x8-out-x8-in-test/ I'm curious if, during testing, you've managed to use the X8 inputs in a DAW, more specifically Ableton Live. I've bought the X8 IN this week, succesfully connected it to my MOTU Ultralight (I can see and hear audio coming in via ADAT using the MOTU CueMIX software), but I'm unable to select the these inputs within Ableton. (How) did you manage to do this, during testing? After selecting the inputs in Ableton Audio Tab / Input Config, they are deselected immediately after, when I return to this page. Thanks for the great review! Rob (Age 49, Netherlands)

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 19.05.2025 um 12:51 Uhr

    0

    Hey Rob, that seems like a MOTU Problem not a SSL one. Not sure how it's configured in your case tho. Are all Inputs activated in the Audio Settings within Live? There should be no difference between selecting MOTU I/Os and I/OS provided from ADAT thru the MOTU. Best, Felix

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)
  • LD Systems ICOA Pro Series - All you need to know!
  • Watch THIS if you use analog gear! Everything you need to know about the Freqport FreqInOut FO1