ADJ Ikon Profile Pearl Test

Ein kompaktes und überaus effizientes Gerät stellt sich uns mit dem ADJ Ikon Profile Pearl zum Test. Es handelt sich um einen Mini-Gobo-Projektor, der mit äußerst kompakten Maßen und niedrigem Gewicht antritt. Dabei bleibt die Lichteffizienz keinesfalls auf der Strecke – ganz im Gegenteil. Er nutzt eine 32W starke LED und lässt sich mühelos auf den gewünschten Bereich fokussieren. Der Ikon Profile Pearl ermöglicht DJs und LJs statische und variable Effekte inklusive Dimm-Kurven und Strobes in die Lightshow zu integrieren. Firmen können mit Custom-Gobos ihre Verkaufsräume, Schaufenster oder Messestände interaktiv in Szene setzen.

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Details

Der ADJ Ikon Profile Pearl ist ein Gobo Projektor mit einer 32W starken LED, die eine Lichtstimmung von 7.500 Kelvin zur Verfügung stellt. Er präsentiert sich im weißen Gehäuse und stabilen Metallgewand. Im Inneren befindet sich eine hochwertige Optik, die saubere und kantenfreie Projektionen ohne Farbsäume liefert. Dabei ist die Schärfe gut dosierbar und der Abstrahlwinkel zwischen 15 und 30 Grad unterstützt eine Vielzahl von speziellen Anwendungsvarianten. Im manuellen Betrieb erfolgt die Feinjustierung über die beiden mechanischen Schieberegler auf der Oberseite. Im Lieferumfang befinden sind ein strukturierter Glas- und vier Metall-Gobos, mit denen bereits eindrucksvolle Effekte für die punktuelle Lichtinszenierung erzielt werden können, außerdem ein Farbfilterhalter. Das Anwendungsspektrum lässt sich jederzeit durch Custom-Gobos individualisieren und erweitern.

Manuelle Einstellung für die Projektion.
Manuelle Einstellung für die Projektion.

Simple Steuerung, übersichtliches Display

…und ein kleines Fragezeichen. Steuerbar ist der Mini-Profil-Scheinwerfer manuell über die entsprechenden Bedientaster auf der Oberseite direkt unter dem Display, per DMX mit drei Kanälen oder der optional erhältlichen ADJ UC IR Wireless Fernbedienung sowie der OS-kompatiblen Airstream IR App. Die Helligkeit der LED und die Strobe-Rate werden manuell, per DMX oder Remote kontrolliert und verändert. Einstellung von Abstrahlwinkel, Fokus und Framing über die vier Shutter erfolgt ausschließlich manuell. Eingebunden werden kann der Profile Pearl auf beiden Wegen als Standalone-Gerät oder im Komplett-Setup als Master oder Slave. Und das alles geht wirklich einfach von der Hand. Die Menüführung ist logisch aufgebaut. Mit einem Druck auf die Menü-, Enter- und Up- bzw. Down-Taste stehen sämtliche benötigten Informationen zur Verfügung, die unmittelbar angewählt werden können. Und die sind eben nicht überzogen komplex, sondern wirklich auf die wichtigsten Anwendungen reduziert. Die Bedienschritte sind spätestens nach einem Blick in die englischsprachige Bedienungsanleitung selbsterklärend.
Was sich im Test allerdings nicht wirklich von selbst erklärt, ist, dass auch nach stundenlanger Detektivarbeit kein An- oder Ausschalter am Gerät aufzufinden ist. Der Projektor kann zwar im Menü manuell oder per DMX-Programmierung auf Standby geschalten werden. Er verfügt sogar über eine Blackout-Funktion, mit der er sich Unterbrechungen selbstständig in den Standby-Modus begibt. Aber sobald Ihr das Netzkabel einsteckt, ist der Lichtkamerad aktiviert. Irgendwie ist das, als ob man die eigene Haustür nicht mehr mit dem simplen Schlüssel, sondern nur noch mit Tablet oder Handy inklusive Smart-Home-App öffnen oder abschließen könnte.

Unkompliziert montiert, fixiert oder aufgestellt

Anwenderfreundlich ist, dass er je nach Anforderung in kürzester Zeit an der Wand oder einem Gerüstteil montiert, im mobilen Einsatz an Truss oder Traverse fixiert oder ganz einfach auf den Boden gestellt werden kann. Dafür verfügt der Gobo Projektor über einen Doppel-Befestigungsbügel, der wie das Gehäuse selbst aus vertrauenswürdig stabilem Metall besteht. Ebenfalls wird hier die Neigungsachse des Korpus’ eingestellt. Der Scherenbügel besitzt an den unteren Enden jeweils eine Aussparung für etwaige Schraubverbindungen. Der Einstellwinkel wird über zwei handliche Sicherungsschrauben fixiert; an den oberen Enden befinden sich zusätzliche Sicherungsausleger. Simpel ausgedrückt: Ihr löst die Schrauben, richtet das Gehäuse und den Lichtstrahl kurz aus, zieht sie wieder fest: fertig.
Speziell dann, wenn der Profile Pearl aufgestellt werden soll, zeigt sich ein kleines Manko: Den integrierten optischen Komponenten geschuldet, die eine gewisse Strecke benötigen, ist der Doppel-Befestigungsbügel nicht in der ausgeloteten Mitte des Gehäuses angebracht. Stattdessen ist der Befestigungspunkt ein Stück weit nach hinten versetzt. Das wiederum sorgt dafür, dass das Gerät durch das nicht kompensierte Übergewicht durchaus mal nach vorne überkippen kann. Der Gerätesicherheit und Langlebigkeit dient das vermutlich eher nicht. Außerdem stellt sich die Frage, was passiert, wenn ein Dauerlicht – also mit entsprechender Hitzeentwicklung – sich mal in einem mit Textilien ausgelegten Schaufenster vor den Passanten verneigt. Selbst wenn das Gesamtgewicht des ADJ Profile Pearl dadurch deutlich höher ausfallen würde, hätte ich mir ein Ausgleichgewicht nach dem Prinzip eines Kranes gewünscht. Also immer schön auf den unbedingt sicheren Aufstell- oder Montageort achten. Zumal die Nutzer den ADJ Projektor im Normalfall fest verschrauben werden, stellt sich diese Überlegung allerdings eher beiläufig und allenfalls mit Erbsenzähler-Faktor. Einmal vernünftig positioniert, wird nichts geschehen.

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Ein Blick auf die Anschlüsse und Bedienparts

Die für den Livebetrieb eigentlich ausschlaggebenden Details stehen auf der Oberseite parat. Abgesehen von den Shuttern: die sind selbstredend auf allen vier Seiten integriert. Ganz simpel und rudimentär sind die beiden Schieberegler für die Projektionsweite und die Schärfe gearbeitet. Die bestehen aus Metall liegen mit ihrer geriffelten Oberfläche auch bestens zwischen den Fingern und lassen keinerlei Fragen aufkommen. Von oben werden auch die Gobos und vorne die Farbfolien eingespannt. Ein weiteres kleines Licht geht direkt vor dem oberen Shutter auf: Signalisiert wird hier die Infrarot-Verbindung mit der Fernbedienung.
Auf der Rückseite befinden sich der Wechselstrom-Ein- und -Ausgang, über die bei anliegenden 230 V bis zu 27 Geräte in Serie geschaltet werden können. Bei 120 V reduziert sich die Anzahl auf 16 Geräte. Die Spannungserkennung nimmt das Gerät vollautomatisch und eigenständig vor. Hier sind auch der DMX-In- und der DMX-Out-Anschluss vorhanden. Dabei handelt es sich um 3-Pin-XLR-Anschlüsse, die noch dem Standard DMX-512 entsprechen. Da der ADJ Ikon Profile Pearl im Höchstfall lediglich drei DMX-Kanäle nutzen wird bzw. kann, ist das vollkommen ausreichend. Eine Ausrichtung auf das neue Format DMX512A mit viertem und fünftem Pin ist offenbar bislang nicht vorgesehen. Direkt daneben ist die Sicherung untergebracht, die sich bei Bedarf unkompliziert austauschen lässt.

Praxis

Ikon Profile Pearl: so effizient, wie er aussieht?

Eindeutige Antwort: Ja, das ist er. Schon bei der ersten Inbetriebnahme geht im wahrsten Sinne des Wortes das Licht auf. Die Lichtausbeute hätte ich bei diesem kompakten Gerät trotz der Leistungsdaten nicht zwingend erwartet. Einfach mal das Glas-Gobo reingedrückt und aus dem nächtlichen Büro im Dachgeschoss die Fenster der Nachbarn angepeilt. Nicht schlecht. Die Hunde bellen fröhlich vor sich hin; die Katzen jaulen um die Wette. Ich sollte die nachbarschaftliche Provokation lieber unterlassen, bevor die grünen Männchen an die Tür klopfen. Ziehen wir uns lieber wieder zurück und widmen uns dem Gerät selbst. Wirklich angenehm und anwendungsbezogen durchdacht wird die Projektion durch die ganz nach Wunsch mit den Werten zwischen 0 und 255 individuell einstellbare Intensität, die fünf anwählbaren Dimm-Kurven und die Strobe-Geschwindigkeiten.
Es macht wirklich Spaß, ein wenig auszuprobieren und die Möglichkeiten zu entdecken. Beinahe wie einer Kamera, die nicht auf Autofokus gestellt ist, lassen sich die Stimmungsbilder absolut einfach scharf stellen, größer machen und vieles mehr. Wird dann noch der Strobe-Modus in unterschiedlichen Geschwindigkeiten genutzt, wird es definitiv stimmungsvoll. Und auch wenn die restlichen Lichter im Setup angeworfen werden und der Gobo-Strahler zum Teil des Ganzen wird, setzt er sich noch immer wirkungsvoll durch. Man sollte nur zuvor konkret überlegen, was man damit bezweckt. Schließlich handelt es sich nicht um wirklich intelligentes und bewegliches Licht. Vielmehr hat der Gobo-Projektor das Potenzial, ganz konkrete Akzente zu setzen. Und das macht er vortrefflich.

ADJ Ikon Profile ist auch in schwarz erhältlich.
ADJ Ikon Profile ist auch in schwarz erhältlich.

Angenehmes Outfit oder: Wo sich der Gobo-Projektor am wohlsten fühlt

Das bewusst in Weiß pulverbeschichtete Gehäuse macht den Projektor überall dort zur homogenen Bereicherung, wo ein helles, freundliches Outfit des Equipments gewünscht ist. Technisch vom Grundsatz mit dem schwarzen Ikon Profile identisch, unterscheidet er sich insbesondere durch das Aussehen. Damit bietet er sich außer für Stage oder Dancefloor für viele weitere Einsatzmöglichkeiten an. So beispielsweise bei einer Hochzeit, im Theater, im Museum, im Ladengeschäft, auf dem Messestand oder auf dem Firmenevent. Dabei ist er sehr flexibel. Das will sagen: Er lässt sich auf mittelweiten Strecken ebenso gut verwenden wie auf kurzen. Die Shutter tun für die Objektbegrenzung ihr Übriges. Als konzeptionell klassischer Gobo-Projektor mit zeitgemäßen Eigenschaften und kompakten Maßen wird er üblicherweise für Marketingzwecke zum Einsatz kommen – ob beim musikalischen Event oder im Verkaufsbereich, der sich im krawattengebundenen Neudeutsch “Point of Sales” nennt. Jederzeit möglich ist es, individuelle Custom-Gobos mit Firmenlogos oder Emblemen einzusetzen, wodurch Produkte oder Ausstellungen werbewirksam in Szene gesetzt werden. Nur folgerichtig ist der ADJ Ikon Profile Pearl laut Hersteller für den Dauerbetrieb geeignet. Er kann pausenlos die ganze Nacht oder den ganzen Tag – customized mit Logos, Grafiken oder Texten – farbstabil durch die Gegend leuchten.
Der Einsatz bzw. Wechsel von Gobos ist vollkommen simpel und im Handumdrehen erledigt. Am Gobo-Halter ist ein Drahtring vorhanden, mit denen die Einsätze getauscht werden können, so sie denn überhaupt ausgewechselt werden sollen. Grundsätzlich ist es sinnvoller, mit mehreren Haltern zu arbeiten, die als Zubehör in keinem LJ- oder Installations-Case fehlen sollten. Das geht schlichtweg schneller. Die Fortentwicklung aus den einstigen Kinderschuhen der Diaprojektoren bis zum heutigen Stand der Gobo-Projektoren mit temperaturresistenten Glas- und Metall-Gobos ist bei weiteren Produktdetails erkennbar. Keine Kompromisse: Die Temperatur- als auch die Geräuschentwicklung halten sich in sehr vertretbaren Grenzen. Zudem ist der Ikon Profile Pearl mit einem weiteren Slot für den Farbfilterhalter ausgestattet. 

Fazit

ADJ trifft mit dem Icon Profile Pearl exakt in die richtige Sparte der praktischen Anwendung. Gerade bei kleinen bis mittelgroßen Events und Produktpräsentationen sind große und schwere Geräte nicht selten fehl am Platz. Die “Oversized-Varianten” im XXL-Format funktionieren perfekt, keine Frage. Aber sie sind schon in Sachen Gewicht für den Einzelhändler oder die romantische Hochzeit vollkommen überfrachtet. Die stimmige Antwort darauf gibt ADJ mit der Icon Profile-Serie. Wie seine Brüder ist der ADJ Icon Profile Pearl extrem kompakt und nimmt auch in der kleinsten Ecke genügsam Platz. Dabei lässt er aber keinerlei professionelle Features vermissen. Wie auch, es handelt sich um ein professionelles Gerät. Eine eindeutige Empfehlung für ein durchdachtes Konzept.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Bauweise
  • einfach konfigurierbar
  • vielseitige Verwendbarkeit
  • Lichteffizienz und -Präzision
  • kantenfreie Projektion
  • keine Farbsäume
  • selbsterklärende Menüführung
  • niedrige Geräusch- und Temperaturentwicklung
Contra
  • unausgewogenes Gewicht
  • kein separater Stromschalter
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ADJ Ikon Profile Pearl Test
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