Eliminator Vortex Scanner Test

Knapp acht Jahre ist es nun schon her, seit die US-amerikanischen Licht-Experten von ADJ ein Produkt auf den Markt brachten, welches sich vor allem bei DJs einen besonders guten Ruf einheimsen sollte: einen leistungsstarken Scanner mit Namen „Warlock“. Doch dann wurde die Produktion abgesetzt. 

Wahrscheinlich, weil man schon das Nachfolge-Produkt plante? Der kompaktere, nicht ganz so Power-hungrige Optik-Doppelgänger des Warlock nennt sich „Vortex“ und ist seit Mai 2023 erhältlich. Mit seinen 529 Euro Ladenpreis ist der Mini-Strahler nicht gerade günstig, als Kostenmonster kann man ihn aber auch nicht bezeichnen. 

Entwicklung und Vertrieb laufen diesmal aber nicht mehr über American DJ selbst, sondern über die Tochterfirma „Eliminator Lighting“. Zielgruppe sind wohl vor allem DJs, die ein kleines, aber kraftvolles Lichtpaket mit Easy-Setup und unkomplizierter Bedienung wünschen. Doch auch für Clubs und Discotheken könnte der Vortex interessant sein. Sicher ist, dass alle, die den Warlock lieben gelernt haben, sich diesen Test nicht entgehen lassen sollten. 

Eliminator Vortex Scanner Test

Eliminator Vortex – das Wichtigste in Kürze

  • Scanner für DJs, Clubs und Diskotheken
  • LED mit einer Lebensdauer von etwa 50000 Stunden
  • Spiegelwalze vertikal um 360° und 180° horizontal drehbar
  • 9 farbige Gobos und eine offene Option in Weiß

Wie bereits erwähnt, sieht der Vortex seinem Quasi-Vorgänger, dem Warlock von ADJ, zum Verwechseln ähnlich. Beide besitzen nämlich die Form eines Katzenkopfes. Wer da jetzt denkt: „Katzenkopf-Form? Das habe ich doch dieses Jahr schon irgendwo gehört“, der hat wahrscheinlich den CAT-80 von Eurolite im Kopf, denn der bedient sich fast eins zu eins derselben charakteristischen Optik unseres Testproduktes und kam einen Monat früher in den Handel. 

Aber nicht nur das Aussehen ist hier nahezu identisch, auch die technischen Aspekte liegen nahe beieinander. Trotzdem liegen zwischen den beiden Geräten 180 Euro. Gerechtfertigt? Davon könnt ihr euch anhand der gewohnten Vergleichstabelle später im Test selbst ein Bild machen.

LED statt Entladungslampe und weniger Gewicht

Der Vortex besitzt eine 80 W starke LED, welche weißes Licht ausgibt und dieses durch einen der zehn Gobos auf die drehbare Spiegelwalze schickt. Dabei sind Farben und Formen fest gekoppelt und lassen sich nicht unabhängig voneinander bedienen. Durch besagte Walze lassen sich die 5° breiten Lichtstrahlen im Raum verteilen, wobei sie auf der X-Achse um 180°, auf der Y-Achse um bis zu 240° gewendet werden kann. Die verbaute Gobo-Shake-Funktion bringt Bewegung in die Sache, das verbaute Prisma sorgt für Quantität. Anhand eines Schiebereglers sind die Projektionen fokussierbar. 

100 W und damit knapp die Hälfte des ADJ Warlock verbraucht der kleine Scanner, was unter anderem daran liegen mag, dass nun auf LED-Technologie anstatt der früher verwendeten Entladungslampe zurückgegriffen wird. 

Das und die geschrumpften Maße von nun 31,2 x 28,2 x 15,7 cm dürften der Grund für eine enorme Gewichtsdifferenz sein – gegen den 10 kg schweren Warlock ist der Vortex nämlich durchaus als Fliegengewicht einzuordnen. 3,2 kg bringt der auf die Waage, was das Setup deutlich leichter machen sollte. Dafür wurde an Lichtleistung eingebüßt, ging der große Bruder noch mit 132 W an den Start. Ob das bei einer herkömmlichen Hochzeit oder Geburtstagsfeier für den Durchschnittsbesucher einer Party einen wahrnehmbaren Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem sollten sich etwaige Warlock-Liebhaber dessen bewusst sein, bevor sie sich den Vortex zulegen.

Steuermöglichkeiten des Eliminator Vortex

An Steuermöglichkeiten mangelt es dem Mini-Scanner nicht, geboten werden die klassischen Optionen, welche zunächst über das Display zu regeln sind.
Der manuelle Modus, wo sich die wichtigsten Parameter einstellen lassen, der Auto-Mode mit sechs vorprogrammierten Shows und Sound-to-Light, dessen Mikrofonsensibilität von 0-100 festgelegt werden kann, sind vorhanden. Fans tiefgreifender Veränderungsmöglichkeiten mögen sich dann doch lieber der DMX-Steuerung bedienen. 

Im Gegensatz zur Stromspeisung, welche über ein klassisches blaues PowerCon-Schuko-Kabel läuft, kann das Steuersignal dank dreipoliger XLR-Ein- und Ausgänge weitergeleitet werden, zehn und zwölf Kanäle sind hier gegeben. Hat man mehrere Einheiten zur Hand, ist auch die Möglichkeit, Geräte als Master/Slave zu schalten, sinnvoll. Hier „Primary“ bzw. „Secondary 1 und 2“ genannt. 

Besonderes Augenmerk wurde offensichtlich auf ein flackerfreies Lichterlebnis und angenehmes Aufleuchten gelegt, was vor allem Film- und Foto-Spezialisten freuen dürfte. So stehen fünf verschiedene Dim-Modes zur Wahl, welche sich in Anstiegs- und Abglimm-Zeiten unterscheiden und für verschiedene Arbeitsbereiche, wie beispielsweise TV, Theater oder Architektur-Beleuchtung konzipiert wurden. Zusätzlich lässt sich die Dimmer-Geschwindigkeit von 0,1 bis hin zu ganzen 10 Sekunden verstellen. 

Natürlich darf die Option zur Refresh-Rate der LED auch nicht fehlen. Von 900 bis 25000 Hz bietet der Vortex ausreichend Auswahl, um etwaige Bild-Artefakte zu vermeiden. 

Lieferumfang

Der Produktkarton sieht schonmal schick aus. Aus jeglichem Blickwinkel sind Scanner-Abbildungen zu sehen, zusammen mit allen wichtigen technischen Informationen. 
Auch Modellname und Firmenlogo wurden aufgedruckt, dazu kommen Bilder vom Gerät in Aktion. Generell ist die Verpackung sehr kontrastreich gestaltet. 

Öffnet man den Karton, findet sich darin Kunststoff, welcher schützend um den Vortex positioniert ist. Der befindet sich selbst noch in einer zusätzlichen Plastikummantelung. 

Mitgiften gibt es so weit keine. Lediglich das benötigte Powertwist-Kabel befindet sich neben dem Gerät und einer kleinen Bedienungsanleitung in englischer Fassung in der Verpackung. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verpackung macht schon mal einen ordentlichen Eindruck

Beschaffenheit des Eliminator Vortex

Was den Vortex am Ehesten aus der großen Masse an Scannern hervorstechen lässt, ist seine katzenkopfähnliche Bauform. Ja, der CAT-80 sieht unserem Gerät täuschend ähnlich, darüber hinaus fällt mir jetzt soweit aber keine weitere Lampe ein, die sich deren futuristischem Design bedient. 

Am besten sieht man die Form in der Vorderansicht. Diverse gerade und geschwungene Linien sowie angeschrägte Flächen in klassischem, pulverbeschichtetem Mattschwarz sorgen für einen eleganten Look. Dabei fühlt sich erstmal alles ordentlich verarbeitet an. Alle Steck- und Bedienelemente sind einfach mit den Fingern zu erreichen. Was die Robustheit des Gerätes angeht, würde ich den Vortex als einigermaßen widerstandsfähig bezeichnen. Die harte Kunststoffhülle hält mit Sicherheit den einen oder anderen Sturz aus geringer Höhe aus, drauf anlegen würde ich es aber wieder nicht. 

Fotostrecke: 3 Bilder Geschwungene und grade Linien geben sich die Klinke in die Hand

Spiegelwalze

Ein größerer Schwachpunkt des Vortex wird wohl die rotierbare Spiegelwalze sein, welche sich im oberen Drittel des Gerätes befindet. Zwischen diese und die sie umgebende Hülle wurden zwei Kunststoffschwämme geklemmt, die ein Verdrehen beim Transport verhindern sollen. 

„Verdrehen“ ist dann auch das Keyword: Schon durch kleinste Berührungen lässt sich die Walze nämlich im ausgeschalteten Gerätezustand bewegen. Auf längere Zeit dürfte das dem Motor gar nicht gefallen, darum: Wollt ihr den Vortex bewegen, habt auf jeden Fall die Klemmstücke oder ähnliches parat. Die 80 W LED samt Goborad befindet sich, ins Gehäuse eingelassen direkt darunter.

Blickt man aus der Vogelperspektive auf die Lampe, sieht man vor allem das „Dach“, welches besagte Spiegelwalze nach hinten und oben abschirmt. Seitlich befinden sich weitere Schrägflächen, die nach unten hin aufeinander zu laufen und sich in einer Spitze treffen. Wo die rechte Seite recht unbearbeitet gelassen wurde, befinden sich linksseitig Einschnitte, welche optisch zwar Lüftungsschlitzen ähneln, effektiv aber neben einem ästhetischen Twist keinen weiteren Zweck erfüllen.

Fotostrecke: 2 Bilder Wo die linke Seite blank ist, wurde die rechte mit Riffeln versehen

Rückseite des Scanners

Auf der Rückseite des Scanners befinden sich alle Bedien- und Anschlussvorrichtungen des Gerätes. Dazu gehören selbstverständlich auch zwei XLR-Buchsen, anhand derer ein DMX-Signal an weitere Lampen durchgeleitet werden kann. Entgegen manchen  Bildern im Web hat mein Testgerät keine fünfpolige, sondern dreipolige Buchsen verbaut. Außerdem wäre da noch das Mikrofon zur Sound-Steuerung des Vortex zu erwähnen, welches darunter positioniert wurde.

Der oberhalb angebrachte verriegelbare Power-Twist-Input sichert die Stromversorgung der Lampe. Ich persönlich würde mir zwar einen dementsprechenden Ausgang wünschen, auf den musste, wahrscheinlich aus Platz- und Optik-Gründen, allerdings verzichtet werden. Na gut, das ist auch kein Beinbruch. Wenn wirklich dann mehr als eine Einheit nebeneinander genutzt werden soll, muss halt die gute alte Multi-Steckdose herhalten. 

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlüsse und Bediensektion befinden sich hinten

Eliminator Vortex Bediendisplay

Weiterhin befindet sich auf der Rückseite das Bediendisplay mit den dazugehörigen Touch-Steuerknöpfen. Vier an der Zahl bieten die gewohnten Funktionen „Menu“, „Enter“, „Up“ und „Down“. Ein mittig angebrachter Schiebehebel soll den Fokus der Lichtstrahlen regeln und ist durch simples Drehen zu fixieren.

Links und rechts davon ist ein Haltebügel angebracht, anhand dessen sich der Vortex entweder auf Stative aufsetzen oder sich, hat man die passende Schelle zur Hand, an Traversen und Pipes befestigen lässt. 

Die zwei seitlichen Feststellschrauben sorgen dabei für eine stabile Ausrichtung des Gerätes. Die darunter liegende Öse dient der Anbringung eines Stahl-Safetys zur Fallsicherung der Lampe. Im rechten Drittel befinden sich dann auch die eigentlichen Lüftungsdurchlässe, etwas kleiner als die „Pseudo-Schlitze“ an der Seitenpartie daneben. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Display mit seinen vier Steuerknöpfen
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