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Adam T10S Test

Subwoofer, daran scheiden sich die Geister. Sie bringen definitiv Spaß und werten bestehende Systeme unkompliziert auf, machen ein Abhörsystem aber nicht unbedingt präziser.

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Ob das auch für den Adam Audio T10S zutrifft, wollen wir herausfinden!

Details

Allgemeines


Der Adam T10S ist ein aktiver 10-Zoll-Subwoofer in Bassreflex-Bauweise und mit Downfire-Design. Er liefert 130 Watt Leistung, die er aus einer eingebauten Class-D-Endstufe schöpft.

Fotostrecke: 3 Bilder Der T10S ist ein typischer Basswürfel. Die einzige optische Besonderheit …

Das cleane Gehäuse besteht aus folierten schwarzen MDF und misst 31,8 x 39,0 x 41,3 cm (B x H x T). Mit einem Gewicht von 12,5 kg ist er bei diesen Maßen durchaus als leicht zu bezeichnen. Der solide Basswürfel bildet laut Datenblatt einen Frequenzbereich zwischen 28 und 120 Hz ab, allerdings beziehen sich diese Angaben nur auf die -6dB-Marken. Aussagekräftigere -3dB-Angaben fehlen leider.

Downfire-Design


Downfire bedeutet, dass der dicke 10-Zöller im Gehäuse ganz unten sitzt und auf den Fußboden „feuert“. Das hat mehrere Vorteile.
Zum einem wird der Sub so effektiver, da der Treiber so nah wie möglich an einer Wand ist (in diesem Fall dem Fußboden), zum anderen ist die Membran so auch gegen Beschädigungen geschützt. Beides macht im Hinblick auf kleine, geldarme und beengte Studios besonders Sinn, zumal auch der Bassport hinten sitzt und ebenfalls so wandnah wie möglich arbeiten kann. Der Adam T10S steht entsprechend auf dicken, soliden Gummifüßen und hat in etwa 3,5 cm Bodenfreiheit.

Der Woofer strahlt nach unten. Die fetten Füße heben ihn ca. 3,5 cm vom Boden ab.
Der Woofer strahlt nach unten. Die fetten Füße heben ihn ca. 3,5 cm vom Boden ab.

Adam T-Series

Die T-Serie ist Adams günstigste Speaker-Serie und besteht neben unserem Testkandidaten auch aus dem T5V und dem T7V, dabei handelt es sich um mittelgroße Nahfeldmonitore. Beide hatten wir im Test, wobei uns der kleine T5V am besten gefallen hat.
Das überrascht nicht, da gerade bei Zwei-Wege-Designs oftmals die Box mit dem kleineren Treiber besser abgestimmt ist. Dadurch ist die Mittenwiedergabe häufig besser, wenn auch Tiefbassfestigkeit nicht unbedingt gegeben ist. Gut also, dass ein hauseigener Subwoofer wie der T10S diesen Makel wieder auffangen kann. 
Optisch passt der Sub mit seinen angeschrägten Kanten wirklich gut zur Serie, fügt sich auf Grund seiner ansonsten recht schlichten schwarzen Optik aber auch in jedes andere Setup gefällig ein.

Integriertes und deaktivierbares Stereo-Bassmanagement

Auch in einem 2.1-System spricht man bei angeschlossenen Lautsprechern von Satelliten. Bei fast allen aktiven Designs werden diese durch den Sub geleitet, weil erst dort der Bass entsprechend „abgetrennt“ wird. Das nennt sich Bassmanagement und wird grob auf zwei Arten realisiert.
Im einfachsten Fall läuft der Subwoofer „parallel“ und besitzt nur einen High-Cut, um auch wirklich nur Basssignale wiederzugeben. In einer etwas besseren Variante hingegen „trennt“ man das Signal des Subwoofers aus dem Satellitensignal. Der Bassanteil, den dann nur der Subwoofer wiedergibt, ist also nicht mehr über die Satelliten zu hören. Das ist gut, weil sich mischende Tiefbässe nicht schön anhören, da Phasenprobleme unausweichlich sind. 

Der T10S als Blockschaltbild im Handbuch
Der T10S als Blockschaltbild im Handbuch

Der T10S gehört zur letzteren Variante, was mit Hinblick auf die T-Series-Speaker gut ist, da sie keine eigenen Low-Cuts besitzen. Es hat aber auch den Vorteil, dass man den Subwoofer so durchaus mit jeder anderen Art von Lautsprecher kombinieren kann. Die Trennfrequenz ist einstellbar, wobei aber nur zwischen 80 oder 120 Hz gewählt werden kann. Variable Trennfrequenzen sind zwar besser, hochwertig umgesetzt jedoch auch nicht ganz billig.
Falls man keine Trennfrequenzen benötigt und/oder den Sub in einem Surround-Setup betreiben will, kann man ihn aber auch dennoch einfach parallel betreiben und das Crossover dafür sogar auf „Bypass“ stellen. Dann braucht man allerdings externes Bassmanagement, weil der Subwoofer nun gar nicht mehr gefiltert wird. Schön also, dass hier beides möglich ist.

Rückseitige Anschlüsse


Der T10S-Subwoofer verfügt über eingebautes Stereo-Bassmanagement, entsprechend hat er zwei Eingänge und zwei Ausgänge an Board. Diese sind sogar doppelt vorhanden, weil sie – wie bei den T-Series-Speakern auch – als Cinch und XLR ausgelegt wurden. Allesamt sind sie gepuffert, sodass man die Anschlussvarianten sogar mischen kann. Das heißt, man kann via Cinch rein und via XLR raus. XLR/TRS-Combobuchsen wären noch geiler gewesen.

Die XLR- und Cinchanschlüsse in den Ein- und Ausgängen sind flexibel und prädestinieren den Sub für Studios und Heimanwender.
Die XLR- und Cinchanschlüsse in den Ein- und Ausgängen sind flexibel und prädestinieren den Sub für Studios und Heimanwender.

Das Crossover wurde wie bereits angesprochen mit zwei fixen Trennfrequenzen bei 80 und 120 Hz realisiert sowie mit einem Bypass ausgestattet. Hinzukommen ein 180-Phase-Switch, ein Gainregler für den relativen Pegel des Subs und ein Anschluss für ein Fußpedal oder Ähnliches, um den Subwoofer bypassen zu können. Das ist wichtig, um Mischungen auch ohne Subwoofer abhören und kontrollieren zu können. Die wenigsten Subwoofer, die nicht für das Studio konzipiert wurden, bieten eine solche Funktion.
Last but not least ist der Stromanschluss zu erwähnen. Das integrierte Netzteil versteht sich mit internationalen Spannungen von 100 bis 240 Volt und verfügt über einen stromsparenden Stand-by-Modus der sich nach 15 Minuten Inaktivität einschaltet. Die grüne Front-LED sitzt über dem Logo und wechselt dann entsprechend auf Rot. Einen „richtigen“ Hauptschalter gibt es nicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Stromkabel und Handbuch …
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Praxis

Simpel ist nicht einfach genug


Der Adam T10S ist grundsätzlich selbsterklärend, das Handbuch hilft aber dennoch auch detalliert weiter. Theorien gibt es viele, hier mein ultimativer Tipp: Denn Subwoofer zunächst dort hinstellen, wo ihr sitzen wollt (Sweetspot) und dann auf dem Boden herumkriechen und bei laufendem Betrieb lauschen wo es am ausgewogenstem klingt. Dann den Sub dort hinstellen. Et voilà! 

Ein guter Start für die "Tour de Subwoofer": das mitgelieferte Diagramm zur optimalen Aufstellung.
Ein guter Start für die “Tour de Subwoofer”: das mitgelieferte Diagramm zur optimalen Aufstellung.

Klang


Der Sub macht eine gute Figur und kann mich bis zu gehobene Lautstärken klanglich überzeugen, er gehört aber dennoch nicht unbedingt zur Kategorie ultratrocken und ultratief – hier hätte eine weitere und deutlich tiefere Trennfrequenz durchaus Abhilfe schaffen können. 
Bei hohem Pegel neigt der Subwoofer zum leichten Dröhnen, leidet aber keineswegs an Rasseln oder Port-Turbulenzen. Gemessen am Preis geht das vollkommen in Ordnung, denn deutlich bessere Subs kosten mindestens das Dreifache. Für den selben Preis gibt es aber auch andere Subs, die nicht schlechter, aber auch nicht besser sind. Anders gesprochen: Die T5V und auch die T7V kosten auf der Straße und als Paar aktuell (Mai 2019) weniger als der einzelne Subwoofer als UVP. Diese Verhältnis ist nicht unbedingt stimmig – eventuell ändert die „richtige“ Markteinführung aber auch noch etwas am finalen Straßenpreis.

Fettes System: T10S und T5V

Die kleinen T5V spielen auch ohne Sub überraschend laut – und das ohne zu verzerren.  Sie neigen bei höherem Pegel bei ordentlichen Tiefgang dennoch etwas zum pressen. Ganz normal. In Verbindung mit dem Sub werden sie aber spürbar entlastet und so drückt das System auch bei sehr hohen Lautstärken richtig ordentlich und mächtig tief. Bei normalen Pegeln sorgt der Sub bei dezenten Einstellungen für ein wohliges Grummeln und solides, fettes und warmes Fundament. Für den Musikgenuss ist diese absolut zu empfehlen und auch preislich absolut attraktiv.
Eine Nummer großer, also die ADAM T7V, sind in Kombination mit dem Sub absolut nicht notwendig, zumal die T5V ohnehin ausgewogener spielen.

Fettes Kombi: ADAM Subwoofer T10S und die Nearfields T5V
Fettes Kombi: ADAM Subwoofer T10S und die Nearfields T5V

Trotzdem bleibt ein leicht “boxiger” Grundklang bei höherem Pegel und mein Wunsch nach ein oder zwei deutlich tieferen Trennfrequenz flammt erneut auf – denn die entsprechende Leistung dafür hat der Sub ja. Aber nochmals: kaum ein System in diesen Preisregionen arbeitet besser – wenn meistens einfach nur anders. Wer richtig tiefen Druck will, muss einfach das 10fache in die Hand nehmen. Von daher ist das Gebotene mehr als überzeugend.
Vielleicht investiert man die Gesamtsumme aber gleich in ein Paar bessere Monitore, wie beispielsweise die Adam A7X oder ähnliche Modelle? Das ist aber auch eine Frage des Einsatzzwecks. Für mich gilt jedoch im Studio nach wie vor: Besser gut als laut. Und wenn es mit dem Bassdruck nicht stimmt, sollte man durchaus vorher nochmal über die Positionierung der Speaker und die Raumakustik nachdenken. Trotzdem: Der Adam T10S ist ein sehr guter Subwoofer für einen fairen Preis, gerade auch für Hi-Fi-Freunde und Heimkino-Enthusiasten

Flexibilität


Der Adam T10S verfügt auch über alle wichtigen Funktionen, darunter das Bassmanagement, die verschiedenen Anschlüsse, der Remote-Bypass und auch die variable Trennfrequenz. Und in der Theorie sind 80 und 120 Hz auch vollkommen ausreichend und man sollte unterschiedliche Trennfrequenzen im Sub und in den Satelliten nicht mischen. In der Theorie kann man die Postion eines Subwoofers auch nicht orten, die Praxis sieht für mich allerdings anders aus. Und so kombiniere ich teilweise schon Überlappungen im Frequenzbereich und stimme gerade in Stereo-Setups Subwoofer auch deutlich tiefer ab. Beispielsweise bei 45 bis 60 Hz. Das geht hier mit den Bordmitteln nicht – schade, aber auch kein Beinbruch.

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Fazit

Der Adam Audio T10s ist ein solider und kräftiger Subwoofer, der kleinere und mittlere Setups nach unten ordentlich abrunden kann. Er ist solide verarbeitet und hat ein dezentes Aussehen, was sich auch in Wohnzimmer blicken lassen kann. Hierbei bietet sich das Downfire-Design auch aus optischen Gründen an. Er spielt ordentlich tief und baut in kleineren Studios und in der Wohnung ordentlich Druck auf. Lediglich ein paar tiefere Trennfrequenzen fehlen mir zum Glück.

Pro

  • solider Subwoofer mit kräftigen Klang
  • 
integriertes Bassmanagement (BM)
  • 
Stand-by-Mode


Contra

  • nur zwei Trennfrequenzen im BM
ADAM_T10S_01_Test
Features

  • Aktiver 10-Zoll Subwoofer, passend für T5V und T7V

  • 130-Watt-Class-D-Verstärker

  • Übertragungsbereich: 28–120 Hz (-6 dB)

  • Tiefpassfilter einstellbar: 80 Hz/120 Hz/Bypass

  • XLR und Cinch I/Os
  • 
Integriertes Netzteil (115/230 V)
  • 
Maße: 31,8 x 39,0 x 41,3 cm (B xH x T)
  • 
Gewicht: 12,2 kg
Preis

  • 429,– € (Straßenpreis am 16.6.2019)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • solider Subwoofer mit kräftigen Klang
  • 
integriertes Bassmanagement (BM)

  • Stand-by-Mode
Contra
  • nur zwei Trennfrequenzen im BM
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Adam T10S Test
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