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Adam F7 Test

Die F-Serie von Adam Audio stellt das Einstiegssegment des Berliner Monitor-Herstellers dar und ist damit die preiswerteste Mischung aus Abhöre und Genuss in der Rubrik „Pro Audio“. 

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Die Adam F7 von vorn …


Im Rahmen unseres Testmarathons hat die F7 übrigens ähnliche Größenverhältnisse wie die A7X aufzuweisen, liegt preislich aber ein ganzes Stück darunter. Einzeln wird sie jedenfalls für einen Straßenpreis von knapp EUR 300,– gehandelt. Für einen 7-Zoll-Speaker ist das recht günstig, zumal es auch eine kleinere 5-Zoll-Variante namens F5 gibt, die nochmals günstiger ist. 

Details

Allgemeines und preisliche Einordnung

Die Adam Audio F7 ist ein 2-Wege-Bassreflex-Nahfeldmonitor. Für den Berliner Hersteller typisch, verwendet auch diese Box sogenannte X-ART Bändchen-Hochtöner anstatt ordinärer Soft-Dome Tweeter. Für die F-Serie wurden dieser allerdings „neu konzipiert“, was vor allem bedeuten dürfte, dass sie günstiger sind. Das darf einen nicht überraschen, stellt die F-Serie den vermeitlich preiswertesten Einstieg in Adams „Pro Audio“ Sektor dar und fällt damit unter die Kategorie „Hauswein“.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Adam F7 von vorn …

Bi-amped Bassreflex-Nahfeldmonitor mit zwei Wegen

Der Woofer der Box ist 7 Zoll groß und zu sogenannten X-Art Bändchen-Hochtöner. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Soft-Dome-Tweeter erzeugt dieser mit einer gefalteten Membran quasi „quere“ Luftbeschleunigungen.
Im Inneren der F7 hingegen warten zwei Class-A/B-Verstärker auf, die in klassischer „Aktiv-Manier“ hinter der Frequenzweiche Hochtöner und Tieftöner getrennt voneinander mit Leistung versorgen. Die Trennfrequenz liegt bei verhältnismäßig hoch angesiedelten 2,6 kHz. Der Höhenweg wir mit 40 Watt verstärkt, während 60 Watt auf den Woofer wandern. Schön, dass es sich hierbei sogar um RMS-Werte handelt, die mit 1% THD beschrieben sind.

Für Adam typisch kommt auch hier der X-ART Bändchenhochtöner anstatt eines gewöhnlichen Soft-Domes zum Einsatz.
Für Adam typisch kommt auch hier der X-ART Bändchenhochtöner anstatt eines gewöhnlichen Soft-Domes zum Einsatz.

Viel Box für wenig Geld

Die F7 mit den amtlichen Maßen 321 x 225 x 266 mm (HxBxT) bringt glatte 9 kg auf die Waage, was im absoluten Durchschnitt liegt. Auch beim Gehäusematerial wagt Adam keine Experimente und setzt auf schwarz foliertes MDF. Insgesamt wirkt das Gehäuse robust verarbeitet und bietet auch ansonsten keinerlei Anlass zur Kritik. Vorderseitige Bedienelemente wie bei der A7X gibt es übrigens nicht.

Gehäusemerkmale im Vergleich zur A7X

Die vorderen Gehäusekanten sind abgeschrägt, jedoch nicht so stark wie bei der A7X. Zusätzlich fällt eine leichte Wölbung des Frontbaffles auf. Insgesamt sollen diesen Maßnahmen Strömungsgeräusche und Verzerrungen an der Außenseite und stehende Wellen im Inneren reduzieren. Der Bassport wurde ferner als breiter Schlitz unter dem Woofer angelegt und fällt damit größer als bei der A7X aus – mehr Bass liefert die Box dennoch nicht, soviel sei schon veraten. 

Vorderseitige Bedienelemente wie bei der A7X gibt es nicht.
Vorderseitige Bedienelemente wie bei der A7X gibt es nicht.

Das Innere zählt!

Der Übertragungsverlauf der ADAMs wurde laut Handbuch mit 44 Hz bis 50 kHz beziffert. Angaben bezüglich des Abfalls, bei dem gemessen wurde, fehlen indes, von daher bieten diese Angaben eher weniger Mehrwert. Als Maximalpegel führt das Manual 109 dB im Paar bei einem Meter Entfernung an, über den entsprechenden Verzerrungsgrad erfahren wir an dieser Stelle allerdings leider nichts. 

Anschlüsse und eingebaute Filter

Die Rückseite beherbergt alle gängigen Anschlüsse und lässt mit symmetrischer XLR/TRS-Combobuchse sowie unsymmetrischen Cinch keinen Wunsch offen. Etwas weiter unten finden wir den Hauptschalter nebst Stromanschluss und Spannungsschalter. Wahlweise dürfens so 230 V oder 115V anliegen, allerdings nur dann, wenn entsprechend die Sicherung gewechselt wurde. Apropos Strom: Nach etwa 20 Minuten ohne Eingangssignal wird die F7 in den Standby-Modus versetzt, welcher bei anliegendem Signal sofort wieder unterbrochen wird.

Alles am Start: XLR/TRS-Combo-Buchse, Cinch, HF- und LF-Filter sowie Volume-Poti und HP-Filter für den Subwoofer-Betrieb.
Alles am Start: XLR/TRS-Combo-Buchse, Cinch, HF- und LF-Filter sowie Volume-Poti und HP-Filter für den Subwoofer-Betrieb.

Unterhalb der Anschlüsse befindet sich die sogenannte Cpntrols-Sektion. Unter anderem dürfen wir uns hier über einen Gain-Regler mit einem Spielraum von –∞ bis +6 dB freuen. Ferner finden wir einen High- und einen Low-Shelving-EQ vor, die mit bis zu +/-6 dB ab 5 kHz in den Höhen und unter 300 Hz in den Bässen arbeiten. Dies kann auch helfen, ungünstige Raumakustiken zu kompensieren. Für die Verwendnung mit einem Subwoofer wartet ein Highpass-Filter auf, das ab 80 Hz durchlässt und die F7 im Handumdrehen zum Satelliten macht. 
Das Manual merkt außerdem an, dass die F7 laute Pegel spielen könne, dies auf Dauer aber auch dem Hochtöner schaden könnte. Eine digitale Version des Handbuches zum Selbststudium gibt es hier. Wer nicht besonders fit in Raumakustik ist, kann sich hier dank umfangreicher Aufstellungstips sogar noch etwas Nachhilfe holen.

Ein gedrucktes Handbuch und ein Stromkabel gehören selbstverständlich zum Lieferumfang.
Ein gedrucktes Handbuch und ein Stromkabel gehören selbstverständlich zum Lieferumfang.
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Praxis

Testaufbau

Alle Speaker unseres Vergleiches werden einzeln auf meinen Stativen in einem 1m-Stereodreieck getestet. Ferner werden sie in in verschiedenen Vergleichssetups zu allen anderen Speakern angehört. So auch geschehen mit der Adam F7, deren Handbuch ihr übrigens hier findet. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei den Klangvergleichen mit anderen Speakern vor allem auf die interessantesten Gegner der F7 konzentrieren. 
Vorsicht mit Bass
Der Bassbereich der F7 zeigt sich zunächst dezent und fällt bei akustischer Gitarrenmusik kaum negativ auf. Dank Filter kann man hier aber auch gegenarbeiten, um mehr „Knack“ zu erhalten. Bei sehr bassreichem Sound neigt der Port-Schlitz allerdings schon bei moderaten Pegeln zu Turbulenzen.

Kalte Höhen

In den oberen Frequenzbereichen löst die F7 gut auf, hat aber eine Tendenz zur Schärfe und Kälte. Die Mitten wirken auch dadurch etwas kaschiert und treten so leider auch nicht allzu detaliert in Erscheinung. Auch Impulse werden etwas verschleppt. Die Stereobühne wiederum ist okay und bietet genügend Lokalisationsfähigkeit. Das Panorama ist dabei durchschnittlich breit, die Stereomitte wiederum fest. 

Günstiger Speaker, aber kein Schnäppchen

Insgesammt ist festzuhalten, dass dieser Speaker für seinen Preis okay klingt. Monitore wie die KRK RP6 Rokit G3 und die Mackie MR6 MK3 operieren aber mindestens auf gleich hohem Level und kosten rund ein Drittel weniger.
Die Focal Alpha 65 ist jedenfalls für den gleichen Preis zu haben, sieht zwar deutlich „billiger“ aus, klingt in meinen Ohren aber deutlich besser, weil sie sauberer, ehrlicher und weniger schönend auflöst als die F7. Wir reden aber wie immer über Nuancen. Im Wohnzimmer ist unter Umständen genau das Gegenteil gefragt!

Fotostrecke: 2 Bilder Die Adam F7 von vorn …

ADAM F7 vs. Focal Alpha 65 (EUR 299,– vs. EUR 299,–)

Grundsätzlich ähnlich, neigt die F7 zum Beschönigen, was vor allem an den zurückhaltenden Mitten liegt. Dieser Hi-Fi-Sound ist im Wohnumfeld zwar nicht schlecht und schmeichelnd, verschweigt aber beim Produzieren wichtige Mitteninformationen. Der Hochtöner der F7 klingt außerdem etwas zu spitz und bietet dabei längst nicht die Details der Focal Alpha 65. Der kühle Charakter der F7 fällt außerdem auch hier wieder auf; Gesang fehlt es somit einfach an „Schmalz“ und „Seidigkeit“. Nichtsdestotrotz reden wir hier über Tendenzen und keine gravierenden Unterschiede. 
Im Bassbereich sind die Unterschiede allerdings drastischer und die F7 hat deutlich früher mit Portturbulenzen bei bassintensiver Musik zu kämpfen als dies bei der Focal Alpha 65 der Fall ist. Optisch sind die F7 allerdings ohne Zweifel gefälliger als die Alpha 65 mit ihrem billig anmutende Plastik-Look. 
Beide haben ferner ausreichend funktionelle Bass- und Höhenfilter zu bieten, nur sind diese bei den Focal besser zu erreichen. Die Focal besitzt weiterhin keine Klinke-Eingänge – ein Beinbruch ist das allerdings nicht, zumal man bei festen Setups ohne Probleme Adapterkabel einsetzen kann. Trotzdem ist es natürlich schöner, dass bei den Adams alle drei Anschlüsse am Start sind. Beide Speaker besitzten außerdem eine Auto-Standby-Funktion, wie sie heutzutage eigentlich bei jeden Speaker Standard sein sollte. 

Adam Audio F7 vs. KRK RP6 Rokit G3 (EUR 299,– vs. EUR 200,–)

Auch die KRK RP6 Rokit G3 haben weniger Probleme im Bassbereich als die F7, wenngleich die Unterschiede hier nicht so drastisch ausfallen wie im Vergleich zur Alpha 65. Selbst die Stereobühne wirkt ähnlich, und ich würde nicht so weit gehen, einer von beiden ein insgesamt besseres Auflösungsvermögen zu bescheinigen. Jedoch wirken die Höhen bei den RoKits etwas weniger präzise und das obwohl die KRKs gleichzeitig nach oben hin luftiger und offener scheinen. Ingesamt machen die KRKs dennoch einen für mich ehrlicheren Eindruck.

Adam Audio F7 vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 299,– vs. EUR 198,–)

Beide Speaker haben mit leichten Verzerrungsproblemen in den oberen Höhen zu kämpfen, die Mackie allerdings noch ein Stück weit mehr und das, obwohl sie in den Höhen bedeckter klingen. Während die Mackie ferner zu einem leichten „Pocken“ bei sehr tiefen Kicks neigt, muss man selbst bei bei moderaten Pegeln bei der F7 schon mit deutlicheren Verzerrungen seitens des Ports rechnen. Insgesammt wirken die Adams für mich dennoch neutraler und nüchterner. Die Stereobühne ist bei beiden ähnlich breit und detailliert.

Adam Audio F7 vs. ADAM A7X vs (EUR 299,– vs. EUR 549,–)

Die zunächst recht ähnlich wirkenden Lautsprecher F7 und A7X von Adam kommen beide mit 7-Zoll-Woofern und typischen X-ART-Hochtönern. Und doch gibt es gravierende Unterschiede: Den ersten finden wir in der Basswiedergabe, welche bei der F7 deutlich zurückhaltender ist als bei der unten zu dick auftragenden A7X. Mit dem Bassfilter kann man zwar in beide Richtungen nachhelfen, bei besonders bassintensiver Musik hat die F7 aber definitiv deutlichere und früherer Probleme mit Portturbulenzen. In den Höhen wiederum klingen beide offen, die A7X bietet dabei aber deutlich mehr Details und Räumlichkeit. Die Mitten sind bei beiden etwas kaschiert. Zum Hören von Musik ist dieser Hi-Fi-Charakter durchaus in Ordnung, für den Einsatz als Referenzgerät meiner Meinung eher suboptimal. Die F7 klingen im Direktvergleich außerdem blechern und büßen – im Gegensatz zu den A7X – bei höheren Pegeln einiges an Klarheit ein. 
Insgesamt klingt die F7 kleiner, kälter sowie deutlich weniger edel als die EUR 250,– teureren A7X. Wer dem Mehrpreis nicht scheut, sollte zur A7X greifen, wenn das Budget jedoch eng ist, sollte man auf jeden Fall einmal die Focal Alpha 65 und KRK Rokit RP6 G3 ausprobieren.

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Fazit

Die Adam F7 ist sehr gut verarbeitete Speaker zu einem äußerst moderaten Preis, welche auch weitesgehend ausgewogen klingen. Nichtsdestotrotz gibt es für rund ein Drittel des Preises ähnlich gute Speaker, welche wirklich keineswegs schlechter klingen, wie wir im Rahmen unseres aktuelle Testmarathons herausfinden konnten (KRK RP6 Rokit G3 und Mackie MR6 MK3). Der härteste Konkurrent heißt allerding auch hier wieder Focal Alpha 65, denn er kostet ziemlich gleich viel, löst jedoch besser auf und ist damit erhlicher. Okay, er sieht wirklich weniger edel aus – aber das sollte Bedroom-Producer ernsthaft gar nicht interessieren, oder?

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • gefälliger Klang
  • hochwertiges Design
  • einwandfreie Verarbeitung
  • Auto-Standby-Funktion
Contra
  • kühle Höhen
  • Portturbulenzen
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Die Adam F7 von vorn …
FEATURES
  • Aktivmonitor
  • 7-Zoll Tieftöner
  • X-ART Hochtöner
  • Leistung: 100 Watt: 60 Watt Tiefton, 40 Watt Hochton
  • Maximalpegel pro Paar: 109 dB
  • Class AB Verstärker
  • Übertragungsbereich: 44 Hz – 50 kHz
  • Eingang: Cinch, XLR/TRS Hybrid
  • Maße: 321 x 225 x 266 mm
  • Gewicht: 3,93 kg
  • Farbe: Schwarz
PREIS
  • UVP: EUR 360,-
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