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Monacor WAP-5 und WAP-8 Test

Mobile Sprachverstärker versprechen der Papierform nach, eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit zu sein, um sich in kleineren Gruppen Gehör zu verschaffen. Durch ihren Akku- oder Batteriebetrieb lassen sich die kompakten Systeme im Grunde überall einsetzten. Im Falle der WAP-5 und WAP-8 Sprachverstärker des bekannten Bremer Handelshaus Monacor wird sogar „das ganze Paket“ geliefert, denn diverse Mikrofon-Optionen und Tragegurte befinden sich bereits im Lieferumfang.

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Mobile Sprachverstärker: Monacor WAP-5 und WAP-8


Die günstigen Sprachverstärker bieten sich für Führungen im Museum, Verkaufsveranstaltungen und Stadtführungen an. Überall dort, wo eine überschaubare Gruppe mit Information versorgt werden soll, können die Kleinstbeschallungsanlagen dabei helfen, die Stimmbänder von Verkäufern, Stadtführern und Moderation zu schonen. Daher sollten die Sprachverstärker im Idealfall auch einen ganzen Arbeitstag ihre Dienste anbieten können. Was die kleinen Kameraden zu leisten vermögen, durften sie im Bonedo-Test unter Beweis stellen.

Details

Monacor WAP-5

Der WAP-5 wird in einem schlichten schwarz-weißen Karton geliefert, auf dem das Gerät mit dem Aufdruck als „Waistband Amplifier“ bezeichnet wird. Wie bei Monacor-Geräten üblich, ist die Dokumentation üppig und vollständig, daher notiere ich mit Wohlwollen eine gedruckte Gebrauchsanweisung (mehrsprachig). Darüber hinaus befindet sich neben dem Gerät noch ein Trageband, ein Netzteil und eine Mikrofon-Kopfbügel-Kombination im Lieferumfang. Passende Akkus sind dagegen nicht im Paket.  
Gleich sechs AA-Zellen benötigt der WAP-5 für seinen autarken Betrieb. Alternativ kann der Mini-Amp (Nennleistung 7 Watt) über das beiliegende Netzteil mit Strom versorgt werden, was allerdings die Verwendung als „mobiler Sprachverstärker“ durchkreuzt. Investiert man in entsprechende Akkus, fungiert das Netzteil als Ladeoption. Je nach Qualität der verwendeten Akkus soll die Betriebsdauer zwischen sechs und acht Stunden betragen. Schaltet man den WAP-5 in den Pausen ab, sollte sich daher mit einer Akkuladung ein Arbeitstag abdecken lassen. 
Das Gerät selbst ist mit 290 Gramm erstaunlich leicht und kann somit problemlos mit Hilfe des in der Länge verstellbaren Tragebands einen Tag lang geschultert werden. Das Trageband lässt sich zudem als Tragegürtel verwenden, somit hat der Anwender die Wahl, wie ihn der WAP-5 durch den Tag begleiten soll. Als Bauch-Beschallung oder „tönende Damen/Herren-Handtasche“.

Fotostrecke: 5 Bilder Karton des WAP-5

Das Gerät selbst ist recht unspektakulär. Die graue Front beherbergt einen Breitbandlautsprecher, der Rest des Kunststoffgehäuses kommt in einer schwarzen Glanzlackoberfläche. Sieht gut aus, hinterlässt aber Fettflecken und verkratzt leicht. Die Bedienelemente sind schnell aufgezählt. Die Rückseite beherbergt das Batterie- bzw. Akkufach. Alle weiteren Bedienelemente sind auf der Oberseite angebracht. Dort befindet sich der Anschluss für das externe Netzteil nebst „Charge“ Ladeanzeige. Als Audioeingänge stehen zwei Miniklinkenbuchsen zur Verfügung. Eine Buchse dient zum Anschluss des beiliegenden Mikrofons, die andere Buchse als Aux-In, über den sich beispielsweise Hintergrundmusik oder externe Beiträge einspielen lassen. Ein versenkt angebrachtes Poti übernimmt in Personalunion die Lautstärkeregelung und den An/Aus-Schalter. Eine rote Power-LED zeigt, dass der Kandidat mit der notwendigen Spannungsversorgung bedacht wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente des WAP-5

Kommen wir zum beiliegenden Headset. Das Mikrofon ist ein Elektret-Kopfbügelmikrofon, ausgestattet mit einem flexiblen Schwanenhals. Nimmt man den Windschutz ab, zeigt sich, dass das Mikrofon eine bevorzugte Einsprechrichtung hat. Somit sollte man stets den korrekten Sitz überprüfen, um die maximale „Gain before Feedback“ Ratio auszureizen. Die Kabellänge beträgt komfortable 1,3 m, sodass die Strippe auch unter einer Jacke oder einem Shirt verschwinden kann. Das Mikrofon lässt sich bei Bedarf vom Kopfbügel abnehmen und alternativ links oder rechts anbringen – flexibel!

Fotostrecke: 3 Bilder Die Kopfbügel-Mikrofon Kombination des WAP-5

Monacor WAP-8

Der Monacor WAP-8 (Nennleistung 20 Watt) schickt sich an, den Pokal für „das umfangreichste Zubehör“ einzuheimsen. Es ist jedenfalls erstaunlich, was sich alles in dem kompakten Karton befindet. Neben der bei Monacor obligatorischen gedruckten Bedienungsanleitung und dem Gerät selbst, folgt nun eine längere Aufzählung, was sonst noch alles im Paket vorhanden ist. Da wäre zum eine stylische Transporttasche nebst abnehmbaren Umhängeband. Es folgt ein Steckernetzteil, das für das Laden des internen Akkus zuständig ist. Darüber hinaus notiere ich einen Kopfbügel, ein abnehmbares Kopfbügelmikrofon, zwei Windschutze, ein Miniklinkenkabel und ein Miniatur-Kabel-Handmikrofon mit Miniklinkenstecker. Uff – das ist eine ganze Menge. 
Auch der WAP-8 setzt auf ein Kunststoffgehäuse, allerdings mit matter Oberfläche. Kommt die Transporttasche samt Umhängeband nicht zum Einsatz, lässt sich der Kandidat mittels integrierten Gürtel-Clip an der Kleidung andocken. Dieser Sprachverstärker setzt ebenfalls auf einen Breitbandlautsprecher samt Volume-Rad-Lautstärkeregelung. Allerdings gibt es einen separaten Power-Schalter. Was die Eingänge betrifft, hält es der WAP-8 wie der kleine Bruder. Auf der Oberseite notiere ich einen Mic-Input im Miniklinkenformat. Ein weiterer Aux-Eingang (ebenfalls Miniklinke) ist an der Gehäuseseite angebracht. Dort befindet sich auch der Netzteilanschluss, worüber sich der fest verbaute Lithium-Polymer Akku laden lässt. Eine fünfstellige LED-Anzeige gibt beständig Auskunft über den Ladestand der Zelle. 

Laut Betriebsanleitung beträgt die Ladezeit eines entladenen Akkus nur drei Stunden. Der Akku ist dann voll aufgeladen, wenn die rote LED am Steckernetzteil ihre Anzeige auf grün wechselt. Der WAP-8 eignet sich für Vielsprecher, denn laut Monacor soll ein vollgeladener Akku einen Betrieb von bis zwanzig Stunden ermöglichen.

Fotostrecke: 4 Bilder Karton des WAP-8.

Kommen wir zu den Mikrofonen. Der Kopfbügel samt abnehmbaren Schwanenhalsmikrofon ist optisch ähnlich wie die Kombi vom WAP-5. Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings, dass es sich um ein anderes Produkt handelt. Mechanisch gibt es nicht viel auszusetzen, allerdings besteht die Mikrofonkapsel des WAP-8 Headsets aus Plastik und statt einem Einsprechkorb (wie beim WAP-5) ist lediglich ein kleines Loch in den Plastikkopf gebohrt. Das wirkt nur bedingt seriös. 
Wirklich skurril wird es allerdings, wenn ich mir das beiliegende Handmikrofon ansehe. Kennt ihr das Video von Eskimo Callboy zu dem Song „We got the moves“? Ich könnte schwören, dass es sich um das gleiche Mikrofon handelt. Halb so groß wie ein Kugelschreiber, aber genauso dünn. Ein silbernes Plastikgehäuse samt On/Off-Schieberegler. Ein Vorteil hat das Miniaturmikrofon allerdings. Der nur wenige Gramm schwere Schallwandler dürfte sich einen ganzen Tag lang ohne Ermüdungserscheinungen in der Hand halten lassen.

Fotostrecke: 4 Bilder Seriöses Outfit
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Praxis

Genug der Theorie, ich will hören, wie die Kandidaten performen und beginne mit dem WAP-5. „Pro Tipp“ Nummer 1: Erst das Mikrofon einstecken und dann einschalten. In der Reihenfolge entgeht man dem peinlichen Moment einer Nebengeräusch- und Feedback-Orgie vor der ersten Ansage. Stichwort Nebengeräusche. Selbst bei voll aufgedrehten Volume-Poti gibt der WAP-5 nur sehr wenig Eigengeräusche von sich, was man in der Preisklasse kaum als selbstverständlich hinnehmen kann. Klanglich macht sich die Stimmübertragung das Telefonprinzip zu eigen. Für eine erfolgreiche Sprachkommunikation ist lediglich eine gute Übertragung der Mitten notwendig. Genau das erlaubt der WAP-5. Bässe und Höhen? Eher Fehlanzeige! Aber das ist auch nicht schlimm, da man diese Bereiche ansonsten mit Low-Cut-Filter und De-Esser zu Leibe rücken würde. Daher überträgt der WAP-5 diese Frequenzen konsequenterweise gar nicht. 
Gerade das Ausblenden des Bassbereichs erzeugt eine gute Sprachverständlichkeit und spart zudem Energie. Je tiefer die Frequenz, desto mehr Verstärkerenergie wird benötigt. Somit kommt der WAP-5 auch ohne Klangregelung aus. Es klingt zwar je nach Sprecher etwas nasal und mittig, aber die Information kommt rüber. 

Wie viel Leute sich mit dem kompakten Kollegen beschallen lassen? Das kommt wohl auch auf die Umgebung an. In einem geschlossenen Raum mit einem aufmerksamen Publikum würde ich auf 30 bis 50 Personen tippen. Bei einer Stadtführung mit entsprechenden Umgebungslärm eher die Hälfte. Klanglich also nicht unbedingt HiFi, dafür durchaus für eine verständliche Moderation zu gebrauchen.
Bestückt mit einem Satz frischer Batterien aus dem Discounter, performt der WAP-5 etwas länger als sieben Stunden am Stück unter Volllast. Für den Preis ein respektables Ergebnis. Schauen wir uns den WAP-8 an.
Der große Bruder ist deutlich teurer als der WAP-5 und kann zumindest schon mal eine deutlich längere Akku-Laufzeit für sich verbuchen. Somit kann der Kollege auch zwei Schichten übernehmen, bevor er an die Stromtankstelle muss. Klanglich schlägt er in die gleiche Kerbe wie der WAP-5, verfügt aber hörbar über etwas mehr „Fülle“ und einen Tick mehr Höhen. 
Somit klingt er etwas gefälliger, wenngleich auch nur wenig lauter als der WAP-5. Wir halten fest: Der WAP-8 tönt etwas fetter, etwas lauter, rechtfertigt seinen höheren Preis aber überwiegend durch die zugegeben erstaunlich lange Akkulaufzeit. Die Kopfbügelmikrofone sind bei beiden Exemplaren nicht zu beanstanden. Es sind ordentliche Kompromisse aus Robustheit und Tragekomfort, was gerade für längere Einsätze notwendig ist. 

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Fazit

Es muss nicht immer „fette Hose“ sein! Mit den mobilen WAP-5 und WAP-8 Sprachverstärkern zeigt Monacor, dass weniger mehr sein kann. Für die kleine Ansage zwischendurch sind die beiden Sprachverstärker durchaus zu empfehlen. Was unterscheidet die Kandidaten? Klanglich und vom Maximalpegel her zeigt sich der WAP-8 ein wenig performanter. Was die Akkulaufzeit betrifft, kann der WAP-8 mit fast 20 Stunden Dauereinsatz allerdings richtig punkten. Wobei die acht Stunden Laufzeit des WAP-5 auch nicht zu verachten sind. Allerdings verfügt der WAP-8 über einen integrierten Akku, während der Anwender für den WAP-5 zusätzlich passende Akkus in den Warenkorb legen muss. Somit ist der deutliche Mehrpreis des WAP-8 in meinen Augen gerechtfertigt. Unterm Strich erledigen beide Kandidaten ihren Job und dienen sich für Moderation, Schulbetrieb und Stadtführungen in normaler Klassenstärke an.

PRO
  • einfache Bedienung
  • gute Sprachverständlichkeit
  • reichhaltiges Zubehör
  • lange (WAP-5) bis sehr lange (WAP-8) Akkulaufzeit
  • gute Dokumentation (Bedienungsanleitung)
  • Tragekomfort
CONTRA
  • keine Akkus im Lieferumfang (WAP-5)
  • Handmikrofon wirkt etwas billig (WAP-8)
Mobile Sprachverstärker: Monacor WAP-5 und WAP-8
Mobile Sprachverstärker: Monacor WAP-5 und WAP-8
Technische Spezifikationen
    Monacor WAP-5
    • für mobile Universal-Sprachanwendungen wie Vorträge, Schulungen, Sportveranstaltungen, Verkaufsveranstaltungen, etc. geeignet
    • Elektret-Kopfbügelmikrofon mit hoher Empfindlichkeit
    • verstellbarer Tragegürtel
    • 7 Watt Verstärker mit Lautstärkeregler
    • 3,5 mm Klinke Eingang für externe Audioquellen
    • 3,5 mm Klinke Mic Eingang
    • Batterie- und Akku-Betrieb
    • Aufladung der optionalen Akkus über mitgeliefertes Steckerladegerät (Batterien und Akkus nicht im Lieferumfang enthalten)
    • Stromversorgung DC 9 V (6 x Mignon-Batterie)
    • Abmessungen (B x H x T): 190 x 55 x 90 mm
    • Gewicht: 290 g
    • Betriebsdauer: 6-8 Stunden
    Monacor WAP-8
    • für mobile Universal-Sprachanwendungen wie z. B. bei Vorträgen und Schulungen, Verkaufsveranstaltungen
    • universal einsetzbar durch vielfältige Tragemöglichkeiten
    • 20 Watt Verstärker mit Lautstärkeregler
    • zusätzlicher Line-Eingang (3,5-mm-Klinke) für externe Audioquellen wie z. B. MP3-Spieler und Laptops
    • eingebauter Lithium-Polymer-Akku ( DC 7,4 V/2000 mAh), mit LED-Zustandsanzeige, Aufladung des Akkus erfolgt über mitgeliefertes Steckerladegerät
    • sehr lange Betriebsdauer bei vollem Akku bis zu 20 Stunden
    • Anschlusskabel 801TG mit abgewinkeltem 3,5-mm-Klinkenstecker optional erhältlich
    • Lieferumfang: 1 Elektret-Kopfbügelmikrofon, 1 Elektret-Mini-Mikrofon, 1 Sprachverstärker, 2 Mikrofon-Windschutze, 1 Line-Anschlusskabel, 1 Steckerladegerät und 1 Trageschlaufe, 1 Transporttasche
    Preise
    • Monacor WAP-5: 134,90 Euro (UVP)
    • Monacor WAP-8: 349,- Euro (UVP)
    Unser Fazit:
    4,5 / 5
    Pro
    • einfache Bedienung
    • gute Sprachverständlichkeit
    • reichhaltiges Zubehör
    • lange (WAP-5) bis sehr lange (WAP-8) Akkulaufzeit
    • gute Dokumentation (Bedienungsanleitung)
    • Tragekomfort
    Contra
    • keine Akkus im Lieferumfang (WAP-5)
    • Handmikrofon wirkt etwas billig (WAP-8)
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    Monacor WAP-5 und WAP-8 Test
    Für 79,00€ bei
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