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Carl Martin Comp/Limiter Test

Der Carl Martin Comp/Limiter widmet sich erneut dem Thema Kompression, und laut Hersteller wurde das recht kompakte Pedal in der 2018er Version entwickelt, um Musikern im Alltag ein leicht zu bedienendes Werkzeug zur Steuerung der Dynamik an die Hand zu geben. Dementsprechend kommt das Gerät mit nur zwei Potis aus. Klanglich soll der Effekt auf Studio-Niveau arbeiten.

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Kompressor-Pedale können nicht nur dabei helfen, die Dynamik im Griff behalten, sondern lassen sich in der Regel auch zum Formen des Sounds oder zum Boosten einsetzen. Was man mit dem Comp/Limiter von Carl Martin anstellen kann, möchte ich mir heute genauer anhören.

Details

Das Carl Martin Comp/Limiter-Pedal wird inklusive einer kurzen Bedienungsanleitung und optionalen Gummifüßchen geliefert. Für ein Bodenpedal in Standardgröße fällt das Gerät mit seinem Maßen von 60 x 115 x 50 mm (BxTxH) recht kompakt aus und bringt dabei 340 g auf die Waage. Auch dieses Exemplar aus dem Hause Carl Martin offenbart seine Anschlussmöglichkeiten an der Stirnseite. Neben Ein- und Ausgang findet der Anwender hier ebenfalls den Anschluss für das Netzteil. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, die Stromaufnahme liegt bei 130 mA. Das Pedal kommt mit nur zwei Potis aus, die für den Grad der Kompression (Comp) und das Make-Up Gain (Level) zuständig sind. Im Detail wird über das Comp-Poti die Ratio, also das Kompressionsverhältnis eingestellt. Sowohl der Zeitraum der Attack-Phase und der Schwellenwert (Treshold), bei dem der Kompressor greifen soll, wurden vom Hersteller vorkonfiguriert und auf Gitarrenspielweisen zugeschnitten. Den Begriff Limiter im Produktnamen finde ich allerdings etwas irreführend. Auch wenn sich ein Kompressor und ein Limiter in ihrer Arbeitsweise sehr ähnlich sind, wird der Limiter in der Regel dazu eingesetzt, einen bestimmten Pegelwert nicht zu überschreiten. Carl Martin beschreibt das Pedal aber ansonsten auch als “Danish High End Compressor”. Gefertigt wird das Pedal am Ende dennoch in China.

Fotostrecke: 7 Bilder Das Carl Martin Comp/Limiter-Pedal ist mit seinem Maßen von 60 x 115 x 50 mm (BxTxH) recht kompakt.
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Praxis

Für den Praxislauf stehen eine Strat und eine SG parat. Das Pedal hängt vor einem clean eingestellten PRS Sonzera Amp. Dreht man das Comp-Poti auf 9 Uhr, erhält man einen leicht komprimierten Sound, der die Spitzen glättet und gleichzeitig das Signal ein wenig andickt. Im Verhältnis zum Bypass-Signal erklingt das komprimierte Signal je nach Spielweise und Instrument auf Unity Gain bei einer Level Einstellung um die 10-Uhr-Marke herum. Spielt man härtere Strummings, wirkt es zudem straffer und präsenter. Persönlich mag ich diese Art von Kompression bei cleanen Gitarren sehr. Wir hören dazu zwei Audiobeispiele in verschiedenen Spielweisen. Das Pedal ist dabei zunächst deaktiviert.

Audio Samples
0:00
Fingerpicking -> dezente Kompression (off/on)
CompLevelGuitarAmp
910StratPRS Sonzera 20
Audio Samples
0:00
Strumming -> dezente Kompression (off/on)
CompLevelGuitarAmp
910:30StratPRS Sonzera 20
Der Carl Martin Comp/Limiter klingt gut und ist brauchbar auf Gitarrensignale abgestimmt.
Der Carl Martin Comp/Limiter klingt gut und ist brauchbar auf Gitarrensignale abgestimmt.

Ich empfinde die vom Hersteller gewählten Voreinstellungen für Gitarrensignale als gut gesetzt. Wie eigentlich immer bei einfach aufgebauten Kompressorpedalen kommt zwischendurch bei mir die Frage auf, wie sich das Signal noch an diese oder jene Spielweise anpassen ließe, wenn ich zumindest Zugriff auf die Attack-Phase des Kompressors hätte. Für den Livebetrieb ist der gewählte Aufbau aber absolut praxistauglich und dürfte in den meisten Fällen wohl problemlos zum Ziel führen.
Dabei kann das Pedal auch ordentlich zupacken und auch als charakterstarker Sound-Effekt dienen. So lassen sich typische sustainreiche Leadsounds und auch die ebenfalls auf so vielen Produktionen der letzten Jahrzehnte gehörten Single-Note-Sounds bestens bewerkstelligen. Im Nebengeräuschaufkommen bleibt es angenehm zurückhaltend.
Aber hört selbst:

Audio Samples
0:00
Pedal als Sustainer
CompLevelGuitarAmp
1112StratPRS Sonzera 20
Audio Samples
0:00
Single Notes mit starker Kompression
CompLevelGuitarAmp
1311StratPRS Sonzera 20

Für meinen Geschmack braucht man auch für stärkere Kompressionseffekte das Comp-Poti nicht weit über die 12-Uhr-Marke zu bewegen. Hinter dem Level-Poti verbirgt sich übrigens ordentlich Power, sodass das Pedal auch mühelos als Booster die Vorstufe anblasen kann. Mit meiner SG lässt sich dem recht cleanen Kanal des Amps so problemlos ein saftiger Crunchsound entlocken. Dabei habe ich die Kompression am Pedal ganz dezent eingestellt.

Audio Samples
0:00
Booster / Crunchsound
CompLevelGuitarAmp
814:30SGPRS Sonzera 20
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Fazit

Das Carl Martin Comp/Limiter Pedal ist ein einfach zu bedienender, schlüssig abgestimmter und gut klingender Kompressor. Dezente Kompressionseffekte zum Stabilisieren des Signals und auch offensivere gefärbte Sounds mit viel Kompression beherrscht das Gerät souverän. Last but not least kann das Pedal auch problemlos als Booster eingesetzt werden. Beim Blick aufs Preisschild kommt ebenfalls Freude auf. Überzeugende Vorstellung!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • hohe Klangqualität
  • einfache Bedienung
  • passend auf Gitarrensignale zugeschnitten
  • nebengeräuscharm
Contra
  • keins
Artikelbild
Carl Martin Comp/Limiter Test
Ob Soundfärbung oder starke Koompression - der Carl Martin Comp/Limiter beherrscht beides souverän und lässt sich auch noch leicht bedienen.
Ob Soundfärbung oder starke Koompression – der Carl Martin Comp/Limiter beherrscht beides souverän und lässt sich auch noch leicht bedienen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Carl Martin
  • Modell: Comp/Limiter
  • Typ: Kompressor-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Comp, Level, Bypass
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 130 mA
  • Abmessungen: 60 x 115 x 50 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 340 g
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (Januar 2019)
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