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Fender SQ Paranormal Cyclone Test

Die Fender Squier Paranormal Cyclone präsentiert sich als bunte Mischung und bedient sich bei den typischen Designmerkmalen dreier Fender-Ikonen: Der Korpus kommt von der Mustang, Pickups und Tremolo von der Stratocaster und Regler und Schalter hat sie sich von der Jaguar ausgeliehen.

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Der Sound der Fender SQ Paranormal Cyclone kommt dem Strat-Grundsound recht nah, wirkt aber etwas kantiger.


Fertig ist eine neue Gitarre im Offset-Design und einem eigenwilligen Charakter, der sich so richtig in keine Schublade einordnen lässt. Ein Instrument für Individualisten, vorausgesetzt, die Kreuzung der Gitarrentypen funktioniert, denn solche Experimente können durchaus auch mal schiefgehen. Ob es bei der Fender Squier Paranormal Cyclone gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Test.

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Details

Zubehör

Die Fender Squier Paranormal Cyclone liegt zwar im Preis noch unter 400 Euro, ist damit aber schon in der höheren Riege für Squier-Instrumente angesiedelt, was sich allerdings nicht beim Zubehör niederschlägt. Case oder Gigbag gehören nicht zum Lieferumfang, sodass man eine Transportverpackung beim Kauf mit einplanen sollte. Die Gitarre wird im Karton geliefert und neben dem Tremolo-Hebel liegen die beiden Inbus-Schlüssel zum Einstellen der Saitenreiter und des Halsstellstabs bei.

Korpus

Der Korpus im schlanken Mustang-Design mit seinen versetzten Cutaways besitzt die typischen Konturen zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers. Er ist aus Pappel gefertigt und im Pearl White Finish lackiert. Alternativ dazu gibt es das Modell auch in Candy Apple Red. Den farblichen Gegenpol am Korpus bildet das Schlagbrett in Schildpatt-Optik, auf dem die drei Singlecoil-Pickups befestigt sind. Wie bereits erwähnt, sind die Regler und Schalter im Jaguar-Style, das bedeutet, dass die Pickups mit drei einzelnen Schaltern aktiviert werden können, was mehr Möglichkeiten eröffnet, als ein Fünfweg-Blade-Switch oder ein Dreiweg-Kippschalter bieten kann. Geregelt wird mit Master Volume und Master Tone – zwei Regler mit großen schwarzen Potiknöpfen, die zusammen mit der Anschlussbuchse auf einer Metallplatte befestigt sind. Die Platte ist verchromt, das gilt auch für die restliche Hardware.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Fender SQ Paranormal Cyclone präsentiert sich als Gitarre im Offset-Design mit eigenwilligem Charakter.

Die Tremoloeinheit (6-Saddle Vintage-Style Synchronized Tremolo) ist mit sechs Schrauben am Korpus befestigt, die Saiten werden auf der Korpusrückseite eingefädelt und laufen dann über die einzelnen Saitenreiter, die sich in Höhe und Tiefe (Oktavreinheit) einstellen lassen. Der Tremolohebel wird eingeschraubt und das System von drei starken Federn gehalten. Da muss man schon ordentlich drücken, um den Ton etwas nach unten zu bewegen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die gesamte Hardware der Fender SQ Paranormal Cyclone ist verchromt.

Pickups

Die Fender Squier Paranormal Cyclone ist mit drei Singlecoil-Tonabnehmern ausgestattet, bei denen es sich um Fender Designed AlNiCo Single Coil Pickups handelt, die alle in der gleichen Richtung leicht schräg positioniert sind. Sie kommen mit cremefarbenen Kappen mit sichtbaren Pole Pieces und können mit zwei seitlichen Schrauben wie gewohnt in der Höhe verstellt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf dem Schlagbrett sind drei Tonabnehmer im Single-Coil-Format befestigt.

Hals

Der Hals ist aus Ahorn gefertigt und mit dem Korpus verschraubt, wobei hier die übliche Verbindung mit vier Schrauben angesagt ist. Er kommt mit einem angenehmen C-Shape, liegt gut in der Hand und hat ein aufgeleimtes Griffbrett aus indischem Lorbeer (Indian Laurel). Hier sind 22 Narrow Tall Frets eingearbeitet, die zur Orientierung auf dem Griffbrett von Punkteinlagen sowie kleinen Punktmarkierungen an der Halsleiste begleitet werden. Die Saiten laufen über einen Sattel aus synthetischem Knochen geradlinig zu den einseitig positionierten Mechaniken an der Kopfplatte. Die präsentiert sich etwas größer in Richtung 70s Style und bei den Mechaniken sind geschlossene Vintage Style Tuner aus verchromtem Metall im Einsatz. Für die E- und B-Saite gibt es einen Niedrighalter und am Übergang zum Hals findet man wie gewohnt den Zugang zum Halsstellstab.

Fotostrecke: 5 Bilder Das untere Cutaway bietet ausreichend Platz um die hohen Lagen gut zu erreichen.
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Praxis

Die Gitarre gibt trocken angespielt einen recht hellen und klaren Ton mit spritzigem Antritt von sich. Der Hals liegt angenehm in der Hand und die Werkseinstellung von Saitenlage und Halsneigung sind gut auf den 009er Saitensatz abgestimmt. Die Bünde sind recht ordentlich abgerichtet und gut poliert, was bei Instrumenten in dieser Preisklasse nicht immer der Fall ist. Ich hatte bereits erwähnt, dass das Tremolo-System recht schwergängig ist und man ordentlich drücken muss, um die Saiten zu entspannen. Aus diesem Grund lässt es sich nicht so angenehm butterweich “tremolieren”, wenn man zum Beispiel leichte Tonhöhenschwankungen mit dem Hebel erzeugen möchte. Aber das ist Geschmacksache, denn wo die einen ein weiches Tremolo vorziehen, mögen die anderen lieber etwas Widerstand, damit der Ton nicht so schnell aus dem Leim geht. Der Steg liegt auf jeden Fall auf dem Korpus auf, sodass man den Hebel nur nach unten bewegen kann, aber dafür gibt es auch keine Probleme bei Downtunings. Mit der Stimmung hat ebenfalls alles gepasst, nach ein paar Runden waren auch die Federn soweit gedehnt und bearbeitet, dass es keine nennenswerten Tuning-Probleme gab.
Wir starten zuerst mit den unverzerrten Sounds und einer Bestandsaufnahme, was unsere Testkandidatin so alles an unterschiedlichen Klängen mit den verschiedenen Pickup-Kombinationen zu bieten hat. Das sind sieben Stück an der Zahl und die hört ihr im ersten Audiobeispiel. Im Video und in den Audios werden für die Pickups folgende Nummerierung genommen:
1: Steg-Pickup
2: Mittlerer Pickup
3: Hals-Pickup

Audio Samples
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Clean: Alle Pickup Kombinationen

Mit den kleinen Schaltern kann man gut arbeiten; zwar ist man bei manchen Einstellungen und dem Wechseln auf eine andere Kombination etwas langsamer als mit einem traditionellen 5-Weg-Klingenschalter, aber dafür gibt es zwei Kombinationen mehr als mit einer Standard-Strat-Schaltung. Die Palette reicht im Cleanbereich von drahtigen Funksounds bis zu weicheren Klängen, wenn man die Höhen mit dem Tone-Poti etwas absenkt. Von der Klanggestaltung her hat die Cyclone die Gene der Strat, aber etwas kantiger mit weniger seidigen Höhen.

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Clean: 1-3 Clean: 3 Tone halb zurück genommen
Der Sound der Fender SQ Paranormal Cyclone kommt dem Strat-Grundsound recht nah, wirkt aber etwas kantiger.
Der Sound der Fender SQ Paranormal Cyclone kommt dem Strat-Grundsound recht nah, wirkt aber etwas kantiger.

Die Pickups sind in der Ausgangsleistung eher moderat und im Standardbereich von Singlecoil-Tonabnehmern. Man darf natürlich bei diesem Preis keine Wunderwerke erwarten, aber sie erledigen ihren Job ganz ordentlich. Das Nebengeräuschverhalten ist in Ordnung und die Übertragung der Anschlagsdynamik läuft ebenfalls entsprechend, sodass man bei einem Mid-Gain-Sound auch mit dem Anschlag noch gut Einfluss auf den Zerrgrad nehmen kann. Unter der Lupe betrachtet und mit höherpreisigen Instrumenten verglichen liefert die Cyclone gute Sounds, die aber in puncto Klangtransparenz ihre Grenzen haben. Da wird es bei höheren Zerrgraden etwas matschig im unteren Frequenzbereich und auch die Bandbreite der dynamischen Übertragung ist noch ausbaufähig. Aber wie gesagt, wir haben hier ein Instrument für deutlich weniger als 400 Euro, da kann man keine Custom-Shop-Qualität erwarten. Hier sind einige Beispiele mit unterschiedlichen Zerrgraden von leichter Übersteuerung bis zum Mid-Gain-Sound.

Audio Samples
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Crunch: 1 (Klon KTR) Crunch: 1-2 (KLon KTR) Overdrive: 1-2-3 (Walrus Ages) Overdrive: 1 – Dynamik Check (Walrus Ages) Overdrive: 3 (Walrus Ages) Overdrive: 1-3 Tone halb zurück (Catalinbread Formula 55)

Hohe Zerrgrade sind mit der Cyclone auch möglich, bei denen es Sinn macht, zwei Pickups in Kombination zu nutzen, damit die Einstreugeräusche nicht so heftig sind. Bei der Anwahl von einzelnen Pickups können sie nämlich je nach Zerrer und Zerrgrad entsprechend laut werden. Aber das ist bei Singlecoils bekanntlich immer der Fall. Da die Cyclone auf jeden Fall ein Charakter-Instrument mit einem leicht drahtigen und kantigen Ton ist, hat mir die Kombination mit Fuzz-Sounds am besten gefallen. Mit dem richtigen Fuzz gibt es einen satten und mitunter giftigen Ton, der auch eine gute Durchsetzungsfähigkeit hat.

Audio Samples
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Fuzz: 1-2 (Beetronics Vezzpa) Fuzz: 1-2-3 (EHX Big Muff)

Zum Abschluss hört ihr die Cyclone noch im Arrangement mit Bass und Drums. Als Overdrive war ein Okko Diablo im Einsatz.

Audio Samples
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Fender SQ Paranormal Cyclone im Bandkontext
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Fazit

Die Fender SQ Paranormal Cyclone ist ein Instrument mit eigenem Charakter. Durch die Pickup-Bestückung mit drei Singlecoils ist sie zwar dem Grundsound der Strat recht nah, aber doch ein wenig kantiger. Die Gitarre lässt sich bequem bespielen und der schmalere Korpus fühlt sich gut an, vor allem punktet die Gitarre mit einem entspannten Gewicht von 3,34 kg. Da können auch mal längere Gigs und Proben im Stehen gespielt werden. Die Klangqualität und Performance entspricht der Preisklasse, man sollte also keine Wunder oder Boutique-Qualität in puncto Sound und Klangtransparenz erwarten. Aber die Basis ist absolut in Ordnung und für weniger als 400 Euro erhält man ein sehr solides Instrument.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • werkseitige Einstellung (Hals, Saitenlage)
  • Bespielbarkeit
  • geringes Gewicht
  • Soundmöglichkeiten
Contra
  • Pickups – Klangtransparenz, Übertragung der Anschlagsdynamik mittelmäßig
Artikelbild
Fender SQ Paranormal Cyclone Test
Für 399,00€ bei
Die Klangqualität und Performance der Fender SQ Paranormal Cyclone gehen für die Preisklasse vollkommen in Ordnung.
Die Klangqualität und Performance der Fender SQ Paranormal Cyclone gehen für die Preisklasse vollkommen in Ordnung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender (Squier)
  • Modell: Paranormal Cyclone
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Finish: Pearl White
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn
  • Profil: C
  • Griffbrett: Lorbeer (Indian Laurel)
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 628 mm (24,75“)
  • Bünde: 22 Narrow Tall Frets
  • Mechaniken: Vintage Style Mechaniken
  • Pickups: 3 Fender Designed AlNiCo Singlecoils
  • Regler: Master Volume, Master Tone
  • Tremolo: 6-Saddle Vintage Style Tremolo
  • Gewicht: 3,34 kg
  • Zubehör: Tremolo Hebel, Inbus-Schlüssel
  • Ladenpreis: 375,00 Euro (Oktober 2021)
Hot or Not
?
Der Korpus besteht aus Pappel und ist in einem deckenden Pearl White Finish lackiert.

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Profilbild von Mortadelo

Mortadelo sagt:

#1 - 29.11.2023 um 10:45 Uhr

0

Die Cyclone fühlt sich gut an, ist relativ leicht und liegt sehr gut in der Hand. Holz und Lack sind spitze und die Gitarre sieht wirklich toll aus. Hals etwas gratig, aber das kann man easy nachfeilen. Mechaniken sind ok, die Saitenreiter könnten besser sein. Die Gitarre hat ein gutes Sustain, den Sattel habe ich nicht getauscht, war ok. Insgesamt solide und wertiger Eindruck. Allerdings: Die Einstellung ab Werk ist komplett für den Allerwertesten. Hier stimmt einfach nichts und ich finde es komisch, ein Produkt in so einem Zustand vom Stapel zu lassen und ich achließe mich nicht ser Meinung an, dass man für den Preis nicht mehr erwarten könne. Wenn Du diese Gitarre kaufen willst, dann rechne mit 100,- € extra für ein professionelles Set-up, von Grund auf (also nicht diese billig Set-ups für 25,-€, die man auch selber machen könnte). Hier muss nämlich absolut alles gemacht werden, auch um Stimmstabilität hinzukriegen, die ist nämlich erstmal ein Problem. Wenn das vom Gitarrenbauer gemacht ist, habt Ihr eine Super-Gitarre und braucht auch keine Teile nachkaufen (Tuner, Trem, etc.). Die Pickups ab Werk sind ok, aber das ist Geschmackssache. Ich wollte eine Gitarre die wie eine 1950er Stratocaster klingt, aber nicht wie eine Strat aussieht. Daher habe ich die Pickups gegen bessere Fender PUs austauschen lassen. Das Ergebnis ist 1a. Fazit: Kaufempfehlung, aber rechnet mit 100,-€ extra für‘s Set-up.

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