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FGN Boundary Iliad Test

Die FGN Boundary Iliad kann schon auf den ersten Blick eine nahe Verwandtschaft zur Telecaster nicht leugnen. Hinter dem Kürzel FGN steckt der japanische Instrumentenhersteller Fujigen, der schon seit 1960 unzählige Gitarren für Hersteller wie Fender und Ibanez fertigen konnte. Seit 2010 produziert das Fujigen-Werk unter dem Namen FGN nun auch eigene Modelle, die sich stellenweise an den traditionellen Vorbildern orientieren, aber auch mit eigenen Designs aufwarten.
Unser heute zum Test eingetroffenes T-Style Modell

FGN_Boundary_Iliad_TEST

in Sunburst kostet momentan im Handel gerade einmal knapp 600 Euro und ist damit für eine Gitarre “Made in Japan” erstaunlich günstig. Was die FGN Boundary Iliad im Detail zu bieten hat, gilt es nun herauszufinden.

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Details

Lieferumfang

Die FGN Boundary Iliad wird ohne Tasche oder Koffer in einem einfachen Pappkarton ausgeliefert, der das obligatorische Werkzeug zum Nachjustieren des Instruments bereithält. Bei der ersten Begutachtung macht die Gitarre einen absolut sauber verarbeiten Eindruck und bringt 3,6 kg auf die Waage.

Korpus/Elektronik

Kommt das historische Vorbild meist wahlweise mit einem Erle- oder Esche-Korpus, fiel die Wahl bei der FGN Boundary Iliad auf Linde. Unser Modell präsentiert sich mit einer 3-Tone Sunburst-Polyesterlackierung, alternativ ist die Gitarre auch ganz schlicht in Schwarz oder mit einem Cherry Sunburst-Finish erhältlich. Auch wenn sich das Modell offensichtlich als T-Style E-Gitarre zu erkennen gibt, haben wir es hier an einigen Stellen mit einer eigenen bzw. modernen Interpretation des berühmten Modells zu tun. Der Korpus weist dabei eine etwas abgewandelte Form auf und offenbart, genau wie die modernen Versionen aus dem Hause Fender, eine Ausfräsung an der Korpusrückseite. Der sogenannte “Belly Cut” sorgt für ein angenehmeres Spielgefühl am Oberkörper und war übrigens bei der Stratocaster von Anfang an Bestandteil des Korpusdesigns.

Fotostrecke: 5 Bilder FGN hat sich mit der Boundary Illiad einem Klassiker angenommen und ihn nach eigenem Gusto modernisiert.

Etwas Eigenes im Erscheinungsbild bekommt die FGN Boundary Iliad außerdem durch ihr Schlagbrett, das das untere Horn ausspart. Die Saiten werden von der Rückseite durch den Korpus eingefädelt und laufen über eine Bridge aus eigenem Hause (FGN FJIL-6SSTD), die mit ihren sechs verstellbaren Saitenreitern eine genaue Einstellung der Intonation ermöglicht.

Fotostrecke: 4 Bilder Zum Einfädeln der Saiten wurden auf der Rückseite sechs Metallhülsen in den Korpus eingelassen.

Die zwei Single Coils stammen ebenfalls aus eigener Produktion und werden ganz klassisch über einen Dreiwegschalter angewählt oder zusammengeschaltet. Ein Volume- und ein Tone-Poti sorgen für die weitere Abstimmung des Signals am Instrument, wobei beim Testmodell das Tone-Poti etwas aufliegt und nicht ganz so geschmeidig läuft.

Fotostrecke: 7 Bilder Die FGN Boundary Illiad besitzt ein Schlagbrett, das sich optisch vom Vorbild unterscheidet.

Hals

Der geschraubte Ahornhals wirkt natürlich und weist nur eine matte Satinlackierung auf, das Ahorngriffbrett wurde mit einem sogenannten Compound Radius (250-350mm) versehen. Dabei nimmt der Radius über die Länge des Griffbretts kontinuierlich zu und wird in Richtung Korpus flacher. Ziel dieser Konstruktion ist es, eine möglichst niedrige Saitenlage über das gesamte Griffbrett zu gewährleisten und außerdem ein komfortables Ziehen der Saiten in den oberen Lagen zu ermöglichen. Die 22 sauber polierten und abgerichteten Medium Size-Bünde wurden mit dem vom Hersteller patentierten Circle Fretting System (C.F.S.) eingesetzt. Bei diesem Kreis- oder Bogen-Bundiersystem laufen die Saiten im gleichen Winkel über die Bünde, was sich positiv auf die Intonation und das Sustain auswirken soll.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Ahornhals ist mit dem Korpus fest verschraubt und lässt sich Dank Cutaway auch in den hohen Lagen gut bespielen.

Im Detail werden die Bundschlitze mit einem minimalen Radius gefräst. Demzufolge können bei einer Neubundierung sorglos reguläre Bünde eingesetzt werden. Auch die FGN Boundary Iliad kommt mit der für T-Style Modelle typischen Mensur von 25,5″/648 mm. Die Saiten laufen über einen 43 mm breiten Sattel zu den Gotoh SD91-05M Stimmmechaniken. Ab Werk kommt die Gitarre mit D’Addario-Saiten in den Stärken 010 – 046.

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Praxis

Beim ersten Anspielen präsentiert sich unser Testmodell mit einer guten Grundeinstellung und einer angenehmen Saitenlage, die eine leichte Bespielbarkeit ohne Klirren ermöglicht. Auch der recht schlanke Hals und der Rippenspoiler an der Rückseite des Korpus tragen zum guten Spielgefühl bei und Bendings lassen sich auch in hohen Lagen sehr stabil bewerkstelligen. Zum Vergleich habe ich eine Vintage-Style-Telecaster im Studio, die sich an den Spezifikationen des Urmodells orientiert und sich im ersten Moment gegen die FGN Boundary Iliad geradezu klobig anfühlt. Allerdings bekommt man von dieser Bauweise mit etwas mehr Anstrengung auch einiges zurück. Wenn auch nicht so voluminös und wuchtig wie das Vergleichsmodell, bringt die Boundary Iliad aber ebenfalls einen twangigen, federnden Grundklang mit und unterstreicht damit, dass auch Linde bei diesem Modelltyp als Korpusholz absolut taugt.

Für die Aufnahmen stehen heute ein PRS Sonzera 20 Combo, ein VOX AC15 und diverse Pedale bereit. Alle Amp-Signale gehen an eine Universal Audio OX Box und anschließend in den Wandler meines Audiointerfaces.
Wir starten wie immer im Clean Channel mit einer Bestandsaufnahme der drei möglichen Pickup-Einstellungen. Ich beginne dabei mit dem Single Coil am Hals.

Audio Samples
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Clean: PU Check

Wie zu erwarten war, präsentiert sich die Gitarre mit recht klassischen Telecaster-Sounds. Auch an dieser Stelle habe ich noch einmal das Vintage-Style-Modell aus meinem Studioinventar zum Vergleich herangezogen. Durchaus mit Parallelen zum akustischen Grundsound wirkt die FGN etwas milder und am Halspickup auch hörbar gedeckter. Die Kombination aus beiden Pickups und der Sound des Steg-Pickups gefallen mir gut. Der Halspickup der FGN könnte für mein Empfinden dagegen im Clean-Betrieb etwas offener und glockiger daherkommen. Dass bei den Pickups an der einen oder anderen Stelle noch etwas Luft nach oben ist, erscheint bei dem aufgerufenen Preis aber auch nicht verwunderlich. Authentische Telecaster-Clean-Sounds kann unser Testmodell auf jeden Fall ohne Probleme liefern, wie man besonders beim zweiten Country-Picking-Beispiel hören kann, das ich stilecht mit einem DynaComp Kompressor-Pedal angereichert habe.

Audio Samples
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Clean: Funk Groove (Beide PUs) Clean: Country Picking (Steg PU)
Die typische T-Style Sounds sind für die FGN Boundary Illiad kein Problem und überzeugen auch im Verbund mit Overdrive-Pedalen.
Die typische T-Style Sounds sind für die FGN Boundary Illiad kein Problem und überzeugen auch im Verbund mit Overdrive-Pedalen.

Wie sich zeigt, harmoniert der eben schon angesprochene klangliche Ansatz der FGN Boundary Iliad sehr gut mit Crunch- und Overdrive-Sounds. Ich habe die Gitarre in den folgenden Beispielen dabei mit verschiedenen Overdrive-Pedalen vor dem PRS-Amp gepaart und auch an dem schon weiter aufgerissenen VOX AC15 angespielt. Was die Gitarre hier zu bieten hat, kann sich hören lassen!

Audio Samples
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Light Crunch: VOX AC15 mit Tremolo (Beide PUs) Crunch: VOX AC15 (Steg PU) Overdrive: Wampler Tumnus (Hals PU) Overdrive: Hermida Zendrive (Steg PU)

Mit mehr Gain nimmt bei Single Coils natürlich das Nebengeräuschverhalten hörbar zu. Dennoch unterstreicht die FGN Boundary Iliad den Ruf, wonach T-Style Modelle absolut rocken können. Wir hören dazu ein letztes Beispiel, bei dem ich die FGN mit einem Okko Diablo Drive-Pedal vor dem Sonzera 20 verwendet habe.

Audio Samples
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More Gain: Okko Diablo (Steg PU)
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Fazit

Die FGN Boundary Iliad liefert im Test eine überzeugende Vorstellung ab und präsentiert sich als schlichte, aber durchweg authentisch und gut klingende Anlehnung an den Klassiker. Dabei punktet die Gitarre mit einer ausgewogenen Bespielbarkeit bis in die höchsten Lagen und T-Style Sounds, die mir besonders gut im Zusammenspiel mit Overdrive-Pedalen oder angezerrten Amps gefallen. Wer eine moderne Interpretation des E-Gitarrenklassikers sucht, bekommt hier wirklich eine Menge für sein Geld.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • optimale Werkseinstellung
  • angenehme Bespielbarkeit
  • typische T-Style Sounds
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
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FGN Boundary Iliad Test
Für 565,00€ bei
Mit der Boundary Illiad lässt FGN einen Klassiker mit moderner Interpretation aufleben und das mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mit der Boundary Illiad lässt FGN einen Klassiker mit moderner Interpretation aufleben und das mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: FGN
  • Modell: Boundary Iliad
  • Typ: E-Gitarre
  • Herkunftsland: Japan
  • Finish: 3-Tone Sunburst
  • Korpus: Linde
  • Hals: Ahorn (geschraubt)
  • Griffbrett: Ahorn, Compound Radius (250-350 mm)
  • Bünde: 22 Medium Size Bünde, Circle Fretting System
  • Mensur: 25,5″ / 648 mm Mensur
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Tonabnehmer: 2x FGN Single Coil Pickups
  • Bedienung: Dreiwegschalter, 1x Volume, 1x Tone
  • Hardware: Gotoh SD91-05M Mechaniken
  • Gewicht: 3,6 kg
  • Ladenpreis: 599,00 Euro (Juni 2020)
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Die Korpusform wurde etwas abgewandelt und besitzt im Gegensatz zum Original eine ergonomische Ausfräsung auf der Rückseite.

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