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Engl Powerball EP645 Test

Mit dem Engl Powerball EP645 Distortion hat der deutsche Hersteller ein Effektpedal im Angebot, das den Sound des gleichnamigen Amps, einem Klassiker aus dem eigenen Haus, reproduzieren soll. Der Amp-Spezialist hat sich für sein Distortion-Pedal den Lead 2 Channel des Powerball II Amps ausgesucht, der mit sattem Gain und starker Verzerrung die Hosenbeine ordentlich flattern lässt.

ENGL_EP645_Powerball_TEST


Hergestellt wird das Pedal laut Engl in Deutschland, mit analoger Schaltung, Dreibandklangregelung sowie True Bypass. Und wie es heißt, hatten die Technikern im bayrischen Tittmoning während der Entwicklung immer das Originalrezept des Amps vor Augen. Was daraus geworden ist und was man mit dem Pedal anstellen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Unser Testkandidat kommt im stabilen Metallgehäuse (70 x 118 x 56 mm, 361 Gramm) und ist dunkelgrau-metallic lackiert, farblich passend zum Frontpanel des Amps. Das Pedal besitzt vier große Gummifüße an der Unterseite, die absolut rutschfesten Halt auf glatten Oberflächen bieten. Bei Bedarf lassen sie sich aber auch problemlos entfernen, soll es ins Board eingebaut werden und eine glatte Unterseite zur Befestigung von Velcro-Band wird benötigt. Alternativ dazu können auch Mounting-Plates an den seitlichen Gehäuseschrauben befestigt werden. Alle Schalt- und Bedienelemente haben auf der Oberseite ihren Platz eingenommen, insgesamt fünf Regler, ein Fußschalter und die dazugehörige Status-LED, die rot leuchtet, sobald das Pedal eingeschaltet ist. Die Anschlüsse sind an den Seiten geparkt, der Eingang an der rechten und die Ausgangsbuchse in Richtung Amp an der linken Seite. Der Anschluss zur Stromversorgung befindet sich an der Front, und hier gibt es sogar zwei Buchsen: eine zur Stromversorgung durch ein Standardnetzteil (9V, Center Negativ) und eine zweite für den Anschluss weiterer Pedale per Daisy Chain. Da beim Powerball die Stromaufnahme mit 18 mA recht moderat zu Buche schlägt, kann man tatsächlich mit einem Standardnetzteil noch ein paar weitere Effektgeräte mit Strom versorgen. Das Powerball-Pedal macht insgesamt einen sehr soliden und tourtauglichen Eindruck, einschließlich Gehäuse und aller Bauteile, Regler und Schalter.

Fotostrecke: 5 Bilder Von engelhaften Harfenklängen ist der Engl Powerball weit entfernt, widmet er sich doch dem rockigen Genre mit satten Verzerrungen.

Bedienung

Zum Einstellen des Sounds stehen in der oberen Reihe Volume und Gain für die Lautstärke und den Zerrgrad zur Verfügung. In der zweiten Reihe gibt es einen Dreiband-EQ, bestehend aus Bass, Middle und Treble. Alles recht einfach und überschaubar, auch die Reglereinstellungen, denn mit den weißen Markierungen sind sie auch im schummerigen Bühnenlicht gut erkennbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente erreicht man wie gewohnt über die Oberseite des Pedals.
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Praxis

Für den Praxistest wird das Powerball Pedal vor einen unverzerrten Sovtek MIG-50 gespannt. Der Amp läuft über ein Universal Audio OX und von dort geht es direkt in das Audio Interface. Beim OX sind Simulationen einer 4×12 Greenback Box und einer 4×12 Box mit V30 Speaker im Einsatz. Und wir starten direkt mit der wichtigsten Frage bei Distortion-Pedalen: Wie weit geht der Zerrgrad …? Hier ist die Antwort.

Audio Samples
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Gain Check (SG)

Und die lautet: Da geht einiges, weil auch bei komplett zurückgenommenem Gain-Poti ein Ton zu hören ist und man die komplette Bandbreite des Reglers ausnutzen kann. Bis ca. 9 Uhr gibt es eine moderate Zerre, dann wird es schnell etwas mächtiger, aber das ist auch völlig in Ordnung, denn das Kerngeschäft unseres Testkandidaten liegt ganz klar in der härteren Gangart und Metallverarbeitung. Der Grundcharakter des Powerball bietet eine klare und weniger körnige Verzerrung als manche anderen Distortion-Pedale – so würde ich das mit Worten beschreiben. Der Equalizer hat eine Reichweite von ± 7,5 dB und klingt sehr harmonisch. Auch hier kann prinzipiell bei allen drei Reglern die komplette Bandbreite ausgeschöpft werden, denn die Werte sind sehr angenehm gewählt, sodass auch bei Extrem-Settings nichts wirklich aus dem Ruder läuft. Hier sind unterschiedliche Einstellungen der einzelnen Regler des EQs.

Audio Samples
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Bass-Regler Check (SG) Middle-Regler Check (SG) Treble-Regler Check (SG)
Das Engl Powerball EP645 generiert amtliche High-Gain-Sounds, die auch bei hohen Gain-Settings stets transparent bleiben.
Das Engl Powerball EP645 generiert amtliche High-Gain-Sounds, die auch bei hohen Gain-Settings stets transparent bleiben.

Die dynamische Ansprache ist bei Distortion- und High-Gain-Pedalen bekanntlich eher zweitrangig, aber trotz allem sollte da noch etwas Gestaltungsmöglichkeit sein, will man zum Beispiel mit dem Volume-Regler an der Gitarre die Verzerrung ein wenig zurücknehmen oder mit leichtem Fingeranschlag etwas dezenter performen als mit kräftigem Zupacken. Und auch das funktioniert mit dem Powerball noch recht zufriedenstellend, sofern der Gain-Regler sich nicht im letzen Drittel befindet. Auch die Transparenz bei höheren Gain-Settings kann sich hören lassen, der Sound ist auch bei hohen Zerrgraden nicht matschig und die Töne auf den einzelnen Saiten werden deutlich übertragen. Das hört ihr im dritten Beispiel.

Audio Samples
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Guitar Volume Check – zuerst auf 3, dann auf 10 (Les Paul) Anschlagsdynamik – zuerst leichter Anschlag mit den Fingern, dann hart mit dem Pick (Les Paul) Akkord Check bei maximalem Gain (Les Paul)

Stilistisch ist man mit dem Powerball in allen Rock-Richtungen sehr gut aufgehoben und durch den angenehm klingenden EQ lassen sich auch sehr unterschiedliche High-Gain-Sounds von klassisch bis modern realisieren. Und mit tiefer gestimmten Gitarren gibt es ebenfalls absolut keine Probleme – Riffs auf den tiefen Saiten werden klar und prägnant übertragen und auch das Akkordspiel in den unteren Registern wird deutlich mit der entsprechenden Würze und Schärfe weitergegeben. Hier noch ein paar Beispiele mit verschiedenen Gain-Settings und Tunings.

Audio Samples
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Blues (Stratocaster) Rock Blues (Stratocaster) Alternative (SG) Low Riff Setting 1 (Les Paul) Low Riff Setting 2 (Les Paul) Lead (Les Paul)
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Fazit

Das Engl Powerball EP645 Distortion-Pedal macht das, was man von ihm erwartet: Satte Zerrsounds, angelehnt an den Klang des Amp-Vorbildes aus eigenem Hause. Das Pedal ist in seiner Gain-Struktur recht flexibel, man kann auch eine Blues-Style Low-Gain-Verzerrung erzeugen, aber das Herz schlägt eindeutig für die höheren Umdrehungen. Hier erhält man einen dichten, klanglich transparenten Distortion-Ton, der mit dem sehr gut abgestimmten Dreiband-EQ auf den verwendeten Amp, die Gitarre und den Anwendungsbereich eingestellt werden kann. Wer den typischen Engl-Sound im kompakten Format haben möchte, sollte das Pedal unbedingt antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • solide Verarbeitung und Bauteile
  • amtliche High-Gain-Sounds
  • gut abgestimmte Dreiband-Klangregelung
  • großer Wirkungsgrad der Klangregelung
  • transparent auch bei höheren Gain-Settings
  • gute dynamische Ansprache bei niedrigeren Gain-Settings
Contra
  • keins
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Engl Powerball EP645 Test
Für 169,00€ bei
Der solide verarbeitete Engl Powerball EP645 Verzerrer liefert den typischen ENGL-Sound und zeigt sich dennoch stilistisch recht flexibel.
Der solide verarbeitete Engl Powerball EP645 Verzerrer liefert den typischen ENGL-Sound und zeigt sich dennoch stilistisch recht flexibel.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Engl
  • Modell: Powerball EP645
  • Typ: Distortion Effektpedal
  • Herkunft: Deutschland
  • Regler: Volume, Gain, Bass, Middle, Treble
  • Anschlüsse: Input, Output, 2x 9V DC (In & Out)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 18 mA
  • Spannung: 9V (Center Negativ)
  • Maße: 70 x 118 x 56 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 361 Gramm
  • Ladenpreis: 185,00 Euro (September 2020)
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