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Honey Bee Amps Dolly Dagger Germanium Fuzz Test

Beim Honey Bee Amps Dolly Dagger handelt es sich um ein Germanium Fuzz-Pedalder ungarischen Pedal- und Amp-Manufaktur, das schon wegen seiner Namensgebung aufhorchen lässt. Dolly Dagger heißt nämlich auch ein Song aus der Feder von Jimi Hendrix, der bekanntermaßen ein Freund von Fuzz Face-Pedalen war.

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Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH


Folgt man der Logik, dann sollte damit auch die klangliche Richtung unseres heutigen Fuzz-Pedals definiert sein. Wem der Preis, der sich ein Stück unter der 200-Euro-Marke bewegt, zu hoch vorkommt, der sollte bedenken, dass das Pedal in Handarbeit entsteht und dabei russische New-Old-Stock Transistoren aus den Achtzigerjahren und NOS Mullard-Kondensatoren zum Einsatz kommen. Unabhängig davon orientiert sich ein Gitarrist aber in erster Linie am Klang, und ob sich der Aufwand in Material und Fertigung dort ebenfalls zeigt, dem werde ich in unserem heutigen Test auf den Grund gehen.

Details

Eingehüllt in ein Stoffsäckchen erreicht mich das Dolly Dagger Germanium Fuzz sicher verpackt in einem Karton. Das trapezförmige Metallgehäuse ist einem glitzernden Grau lackiert und bringt ohne eingelegte Batterie schlanke 256 Gramm auf die Waage. Gummifüßchen wurden dem Karton leider nicht beigefügt, was ich gerade bei höherpreisigen Pedalen immer wieder feststellen muss. Mit seinen Abmessungen von 78 x 112 x 39 mm besitzt es recht moderate, für ein Pedal durchschnittliche Maße und dürfte somit auch auf dichter bestückten Stressbrettern ein freies Plätzchen finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Honey Bee Amps Dolly Dagger Germanium Fuzz erzeugt seinen Sound mit Originalbauteilen aus den Achtzigern.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen sowie der Netzteilanschluss befinden sich an der Stirnseite – das Pedal benötigt die standardisierten 9-Volt-Gleichstrom entweder aus einem Netzteil oder einer Batterie, wobei beide nicht Teil des Lieferumfangs sind.
Das Eingangssignal wird im deaktivierten Zustand an den Ausgang weitergeleitet, somit besitzt das Fuzz einen True-Bypass.
Ich habe einen Blick in das Innere gewagt und konnte mich von der blitzsauberen Fertigung überzeugen. Honey Bee Amps hat für das Dolly Dagger Fuzz originale, handselektierte russische NOS-Germanium Transistoren aus den Achtzigerjahren und auch NOS Mullard Tropical Fish-Kondensatoren verbaut. Wie sich das klanglich bemerkbar macht, wird der Praxisteil zeigen.

Die Anschlüsse an der Stirnseite teilen sich in Eingang, Ausgang und Netzteilbuchse auf.
Die Anschlüsse an der Stirnseite teilen sich in Eingang, Ausgang und Netzteilbuchse auf.

Aktiviert man das Pedal mit dem Metallfußschalter, leuchtet eine LED im Farbton violett. Im vorderen Drittel der Oberseite befinden sich zwei Potis, die ein Einstellen von Volume und Fuzz ermöglichen. Beide besitzen griffige Kunststoffknöpfe und lassen sich ausgesprochen samtig drehen.
Viel mehr gibt es von dem in Ungarn gefertigten Pedal nicht zu berichten, womit wir auch schon im Praxisteil angelangt wären.

Fotostrecke: 4 Bilder Als Bedienelemente stehen zwei große Potis mit Punktskalierung und ein Fußschalter mit Status-LED zur Verfügung.
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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen kommt ein Komet 60 Topteil in Verbindung mit einer Universal Audio OX Box zum Einsatz, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box angewählt habe. Der Amp liefert einen schmutzigen Cleansound, und mit einer Fender Telecaster klingt das so:

Audio Samples
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Amp Pur mit Telecaster

Jetzt aktiviere ich das Pedal mit beiden Reglern in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Pedal On
Neben Hersteller und Modellbezeichnung ziert eine Grafik in Form einer Biene die Oberseite.
Neben Hersteller und Modellbezeichnung ziert eine Grafik in Form einer Biene die Oberseite.

So zeigt sich das Fuzz schön dick und warm, wobei die Attacks deutlich erhalten bleiben, was für klare Akzente sorgt – sehr gut!
Was der Fuzz-Regler zum Klang beisteuert, zeigt das nächste Beispiel. Dazu bewege ich ihn von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Fuzz Check: Min / Mid / Max

Der Fuzz-Regler geht recht behutsam vor, ganz nach links gedreht addieren sich leichte Verzerrungen, in der Mittelstellung kommt ein dicker, runder Fuzz zustande, aber auch die Maximalstellung des Reglers liefert einen sehr brauchbaren Sound, der nicht komplett untergeht, wie man das von diversen anderen Fuzz-Pedalen kennt. Das ist natürlich Geschmacksache und kommt ganz auf das Einsatzgebiet an. Mir persönlich gefällt der Sound sehr gut.
Mich interessiert natürlich auch, was der Volume-Regler zu leisten vermag, und ich drehe ihn erst auf 12 Uhr, dann in die Maximalstellung. Auch für dieses Beispiel setze ich wie zuvor die Telecaster ein.

Audio Samples
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Vol Check: Mid / Max / Fuzz 9

Wie erwartet, pustet der aufgerissene Volume-Regler den Input des Amps ordentlich an, was für eine andere Zerr-Anmutung sorgt und mir sehr gut gefällt!
In den letzten Audiofiles drehe ich den Fuzz-Regler auf 9 Uhr und Volume auf 14 Uhr. Zuerst ist die Telecaster, dann eine Les Paul zu hören, bei denen ich den jeweiligen Volume-Regler in der zweiten Hälfte der Beispiele von ganz unten auf Maximum gedreht habe, um herauszufinden, wie das Pedal auf die jeweilige Volume-Reglerstellung des Instruments reagiert.

Audio Samples
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Git Vol Check: Fuzz 9 Uhr, Volume 14 Uhr – Tele Git Vol Check: Fuzz 9 Uhr, Volume 14 Uhr – Les Paul

Das Pedal reagiert ausgesprochen sensibel auf die Positionierung des Volume-Reglers des Instruments, so wie man es von Germanium Fuzz-Pedalen gewohnt ist. Somit lässt sich nur mithilfe des Lautstärkereglers von quasi clean bis Vollgas alles realisieren, ohne am Pedal einen Regler zu bewegen.

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Fazit

Das Honey Bee Amps Dolly Dagger-Pedal ist ein äußerst interessantes Germanium-Fuzz des ungarischen Herstellers, das in Sachen Verarbeitung und vor allem Klang überzeugen kann. Es reagiert ausgesprochen feinfühlig auf Aktionen mit dem Volume-Regler des Instruments und erzeugt bei quasi sämtlichen Reglerstellungen auf dem Bedienfeld tolle Sounds. Angesichts dessen und einem Preis von nicht einmal 200 Euro ist das handgearbeitete Boutique-Fuzz mit NOS-Transistoren und -Kondensatoren jeden Cent wert. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • großer Dynamikumfang
  • amtliche Sounds bei allen Reglerstellungen
  • tadellose, robuste Verarbeitung
Contra
  • keins
Artikelbild
Honey Bee Amps Dolly Dagger Germanium Fuzz Test
Für 189,00€ bei
Das in Ungarn handgefertigte Honey Bee Amps Dolly Dagger Germanium Fuzz liefert amtliche Sounds bei allen Reglerstellungen.
Das in Ungarn handgefertigte Honey Bee Amps Dolly Dagger Germanium Fuzz liefert amtliche Sounds bei allen Reglerstellungen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Honey Bee Amps
  • Bezeichnung: Dolly Dagger
  • Herstellungsland: Ungarn
  • Effekt Typ: Germanium Fuzz-Pedal
  • Regler: Volume, Fuzz
  • True-Bypass: Ja
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Abmessungen: 78 x 112 x 39 mm
  • Gewicht: 256 Gramm (ohne Batterie)
  • Besonderheiten: NOS-Germanium Transistoren und NOS-Mullard-Kondensatoren
  • Ladenpreis: 189,00 Euro (März 2021)
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