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Proel LT812A Test

Der italienische Hersteller Proel hat eine neue Zweiwege-PA namens LT812A im Programm. Sie besteht aus dem Subwoofer LT812SUB mit integrierten Endstufen, zwei Satelliten vom Typ LT812Top und den notwendigen Kabeln. Das System kommt auf eine Gesamtleistung von 800 Watt, liefert einen maximalen Schalldruck von 124 dB, lässt sich gut transportieren und kostet gerade mal 750 Euro. Eine lohnenswerte Investition?

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Proel LT812A

Details

Topteil LT812SAT

Der Satellit misst 442 x 220 x 260 mm und bringt 7,5 Kilogramm auf die Waage. Das stabile Boxengehäuse hat eine leichte Trapezform und verjüngt sich nach hinten. Gefertigt ist es aus Sperrholz, es wurde mit einem schwarzen Schutzlack überzogen. Bestückt ist die Box mit einem 8-Zoll-Chassis und einem 1-Zoll-Hochtontreiber. Der Hochtöner wird über ein passives Crossover bei 2400 Hz getrennt.
Auf der Rückseite ist eine leicht versenkt angebrachte schwarze Metallplatte eingearbeitet, die mittig im unteren Drittel einen Speakon-Anschluss besitzt. Ein gut geformter Griff auf der Rückseite ermöglicht sicheres Platzieren. Ein schwarzes, leicht gebogenes Lochgitter aus Metall schützt die Lautsprecher und vier stabile Gummifüße garantieren sicheren Stand. Zwei Flansche sitzen direkt hintereinander im Gehäuse. Der hintere sorgt für eine gerade Stellung der Hochtöner, der zweite neigt die Box leicht nach vorne, um das Nahfeld besser zu beschallen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Satellitenbox im Stativbetrieb.

Basswoofer LT812SUB

Der würfelförmige Sub ist mit einem 12-Zoll-Chassis bestückt und kommt dank Sperrholzgehäuse auf ein Gewicht von 34 kg. Die Front wird durch ein Lochgitter aus Metall geschützt, im unteren Teil fällt die dreifach unterteilte Bassreflexöffnung ins Auge. Auf der Oberseite findet sich der obligatorische Stativflansch, stabile Leichtlaufrollen auf der Rückseite gewährleisten bequemen Transport.

Fotostrecke: 2 Bilder Die übersichtliche Rückseite des Subs.

Im hinteren Teil der Oberseite sitzt eine schwarze, versenkte Metallplatte mit den Eingängen des Systems. Links und rechts stehen je eine verriegelte XLR/Klinken-Kombibuchse zur Verfügung. Zwei XLR-Ausgänge dienen zum Durchschleifen der Eingangssignale. Ein gemeinsamer Druckschalter für beide Ausgänge kann bei Brummproblemen die Masseverbindung trennen. Daneben zeigt eine grüne LED den eingeschalteten Verstärker an, eine gelb/rote LED signalisiert Übersteuerungen des Audioeingangs. Ein kleines Potentiometer neben dem Ground-Lift-Schalter regelt den Bassanteil der Box.
Das Metallblech wird über die Kante auf der Rückseite der Box weitergeführt, wo links oben die beiden Speakon-Buchsen für die Satelliten zu finden sind. Darunter sitzt ein Schiebeschalter für die Auswahl der Versorgungsspannung, gefolgt von einem Netzschalter, einem Sicherungselement und einem Netzanschluss.
Die rechte Seite der schwarzen Metallplatte ist oben und unten mit Lüftungsschlitzen versehen und in der Mitte arbeitet zusätzlich ein Ventilator. Dahinter sitzen ein 400 Watt starker Verstärker in Class-AB-Technik für die Bässe und zwei weitere Class-D-Endstufen mit je 200 Watt für die Satelliten.

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Praxis

Zum Transport ist zu sagen: Das Basssystem besitzt eigene Leichtlaufrollen und die Topteile finden sicher auf dem Basswürfel Platz. So lässt sich die Mini-PA auch von einer Person zum Venue befördern. Prima. Der Aufbau des Systems gestaltet sich ebenfalls kinderleicht und geht dank der mitgelieferten Kabeln in kürzester Zeit von der Hand. Je nach Räumlichkeit benutzt man Lautsprecherstative oder platziert die Satelliten auf der Bassbox und einem leeren Case. Die im Gehäuse eingefügten Griffe machen die Aufstellung zu einer einfachen Aufgabe, die sich auch alleine gut bewältigen lässt.
Steht die Anlage, wird das Verhältnis von Sub zu Satelliten eingestellt. Der Regler arbeitet in einem Bereich von „fast unhörbar“ bis „leicht übertrieben“. In der 1-Uhr-Stellung liegt man für eine grobe Grundeinstellung schon mal richtig. Für die Audioeingänge gibt es keine Regelmöglichkeit. Man sollte also ein Minimischpult oder den Ausgang einer Audioquelle mit den XLR/Klinke-Kombibuchsen verbinden, den Ausgangspegel sehr klein halten und erst dann die PA einschalten. Dafür können die Eingangssignale an zwei XLR-Buchsen abgegriffen werden, um sie in weitere aktive Systeme, etwa Monitore, einzuspeisen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Lautsprechersystem rollt zur Arbeit.

Beim ersten Soundcheck klingt das System sehr durchsichtig und produziert im Bassbereich erstaunlich viel Dampf. Das Klangbild ist ausgewogen, bei maximaler Verstärkung ohne Clipping ist der Hochtonbereich im Bereich von 4 bis 5 kHz allerdings etwas schwach auf der Brust. Bei der Schlagzeugwiedergabe fehlt daher bei den Becken und in der Hi-Hat etwas. Die Abbildung akustischer Saiteninstrumente gelingt problemlos, auch wenn bei einem Klavier der untere Mittenbereich etwas verjüngt werden musste. Das ist gewiss eine Frage des Geschmacks, doch klanglich ist das System sehr ausgewogen und bildet akustisch alle getesteten Instrumente sehr durchsichtig und sauber ab. Für DJs interessant: Der Bass geht richtig tief runter und produziert ordentlich sauberen Schalldruck.
Der integrierte Limiter setzt erst sehr spät ein und schafft so erheblichen Lautstärke-Headroom. Als Gesangsanlage erfüllt das System somit seine Aufgabe, kann aber nur in kleineren Räumlichkeiten punkten. Die Physik setzt den 200-Watt-Satelliten eben ihre Grenzen. Bands oder Einzelkünstler sind mit diesem Lautsprechersystem in entsprechenden Räumen allerdings bestens bedient. Klein und fein – klingt etwas abgedroschen, trifft aber auf das Proel LT812A voll und ganz zu. Dafür spricht auch die robuste Bauweise der Lautsprecher, die entgegen dem aktuellen Kunststoff-Trend noch immer aus Holz gefertigt werden.
Beim Lüfter auf der Rückseite des Woofers ist permanent ein Geräusch hörbar, das aber nicht vom Ventilator stammt, sondern vom erwärmten Luftstrom, der sich durch die Schlitze im Metallgehäuse nach außen bewegt. Es scheint kein Lüftermanagement zu geben, denn der Ventilator läuft permanent.

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Fazit

Die LT812A des italienischen Herstellers Proel ist eine gelungene Kompakt-PA mit soliden Audioeigenschaften. Das System bietet sich sowohl für den Übungsraum wie auch für den Alleinunterhalter oder als kleine Sidefills an. Die Mini-PA lässt sich leicht auf- und abbauen und bequem wieder verstauen. Sie hat genug Dampf für kleine Venues und DJ-Einsätze. Ausprobieren lohnt sich also!

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Transparente Sound-Wiedergabe
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Kompakt und gut zu transportieren
  • Robuste Bauweise
Contra
  • Kein Master-Regler
  • Permanentes Lüftergeräusch
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Proel LT812A Test
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