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Mooer Micro Preamp 011 Cali-Dual Test

Beim Mooer Micro Preamp 011 Cali-Dual handelt es sich um einen digitalen, zweikanaligen Preamp, dem man – wie den anderen Micro-Preamps der Serie – laut Produkttext mit einer völlig neuen Technologie die Eigenschaften populärer Röhrenamps eingepflanzt hat. Natürlich wird von Herstellerseite nur verklausuliert auf das große Vorbild hingewiesen, aber wer den dezenten Wink des Oberflächendesigns zu deuten weiß, der landet in unserem Fall ganz schnell beim Mesa Boogie Dual Rectifier.

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Das kleine in schwarz gehaltene Metallgehäuse ist 94 mm x 42 mm x 52 mm (L x B x H) groß.


Wie die zahlreichen weiteren kleinen Vorverstärker der Micro Preamp Serie wird auch unser Kandidat direkt an einer Endstufe oder dem Effekt-Return eines Verstärkers betrieben, oder aber mit der integrierten Speaker-Simulation in ein Recording-Setup eingebunden. Ich bin sehr gespannt, wieviel amerikanischer Boutique-Sound tatsächlich in dem kleinen Kästchen steckt.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Alle Pedale der Micro Preamp Serie sind prinzipiell identisch aufgebaut, vom 94 mm x 42 mm x 52 mm (L x B x H) kleinen Metallgehäuse bis zur Funktionsweise. Das Pedal bringt 153 Gramm auf die Waage und macht einen robusten Eindruck.
Damit es auf glatten Oberflächen nicht wegrutscht, wurde die Unterseite mit einer Gummifläche versehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Mooer Micro Preamp 011 Cali-Dual hat ein großes Vorbild, nämlich den Mesa Boogie Dual Rectifier.

Aufgrund der kleinen Bauweise ist kein Batteriebetrieb möglich, das benötigte, aber nicht im Lieferumfang beiliegende 9-Volt-Gleichstrom-Netzteil findet seinen Anschluss an der Stirnseite. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Pedale bis zu 300 mA benötigen, daher sollte sichergestellt werden, dass die Netzteile auch ausreichend dimensioniert sind. Rechts und links an den Gehäuseseiten befinden sich die versetzt angebrachten Ein- und Ausgangs-Klinkenbuchsen.
Wie schon erwähnt, zeigt jedes Pedal ein eigenes Design, das auf den Klon-Paten hinweist, in unserem Fall ist es ein Hahnentritt-Muster wie beim Mesa Boogie Dual Rectifier.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Pedal samt Reglern ist zwar mini, die Anschlüsse sind aber normale 6,3 mm Klinkenbuchsen.

Die fünf Potis auf der Bedienfläche lassen ein Einstellen von Volume, Gain, Treble, Mid und Bass zu. Obwohl die Beschriftung der Potis vertikal, also in Längsrichtung auf das Gehäuse gedruckt wurde, werden die Regler wie gewohnt bedient – die Mittelstellung zeigt ganz traditionell in Richtung Stirnseite. Die Kunststoffregler fallen aufgrund der kompakten Baugröße des Pedals klein aus, lassen sich aber gut bedienen. Einzig die weißen Punkte zur Angabe der Reglerstellung fallen ein wenig blass aus.
Die beiden Kanäle des Pedals werden mithilfe eines Tasters per Hand umgeschaltet. Eine rot oder blau leuchtende LED im Taster gibt Auskunft über den jeweils verwendeten Kanal. Hält man ihn länger als zwei Sekunden gedrückt, aktiviert sich die Speaker-Simulation und ein frequenzkorrigiertes Signal wird an den Ausgang weitergeleitet. Damit soll auch der Anschluss an eine PA, Soundkarte etc. möglich gemacht werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Trotz der kompakten Bauweise lassen sich die Potis für Volume, Gain, Treble, Mid und Bass gut bedienen.

Auch der solide Metall-Fußschalter ist mit einer Doppelfunktion belegt. Neben der Standard-On/Off Funktion ist auch ein Schalten zwischen den beiden Kanälen möglich, was die Funktionalität des Cali-Dual erheblich erweitert, da er so auch als zweikanaliger Preamp in einer Live-Situation genutzt werden kann. Dem in China gefertigten Pedal liegt eine zweisprachige Bedienungsanleitung bei, die einen Anschluss an eine Endstufe oder mit dem Return des Effekt-Einschleifwegs empfiehlt. Auch der frequenzkorrigierte Ausgang sorgt für weitere Einsatzmöglichkeiten.

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Praxis

Sound:

Wie empfohlen verbinde ich das Pedal mit dem Effekt-Return meines Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene, mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Alle Audiofiles wurden klanglich nicht weiter bearbeitet.
Ich starte mit allen Reglern des Pedals in der Mittelposition und im cleanen Kanal. Als Gitarre kommt dabei eine Fender Telecaster zum Einsatz.

Audio Samples
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Clean: Alle Regler in Mittelposition, Telecaster

Das Pedal kann mit einem warmen und direkten Sound gefallen. Hier treten die unteren Mitten in den Vordergrund, das Höhenbild hält sich zwar vornehm zurück, verschnupft ist der Sound deshalb aber nicht.
Ich greife für das folgende Beispiel zur Strat, behalte die Einstellungen am Pedal aber bei.

Audio Samples
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Clean: Alle Regler in Mittelposition, Stratocaster

Der knackige Charakter der Strat wird klar und unmissverständlich wiedergegeben, hier addieren sich eine gehörige Portion Höhen hinzu, was beweist, dass der Cali-Dual auf das angeschlossene Instrument reagiert und dessen typische klangliche Merkmale zumindest im cleanen Kanal überträgt.
Ich bin gespannt, wie sich der Zerrkanal des Pedals macht, belasse alle Regler in der 12-Uhr-Position und schließe eine Music Man Reflex an.

Audio Samples
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Overdrive: Alle Regler in Mittelposition, Music Man Reflex

Schon mit dem Gainregler in der Mittelstellung kommt ein satter und breiter Rocksound zustande, der von der Idee her in der Tat an das Gain-Monster aus Kalifornien erinnert.
Wie genau der Gainregler in unterschiedlichen Stellungen agiert, lässt sich im nächsten Beispiel heraushören. Dabei drehe ich ihn pro Durchgang von 9 Uhr über die Mitte auf 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung.

Audio Samples
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Funktion Gain-Regler 9 Uhr/15 Uhr/max.
Das Pedal stellt einen modernen Heavy Sound bereit, weiß aber auch clean zu gefallen.
Das Pedal stellt einen modernen Heavy Sound bereit, weiß aber auch clean zu gefallen.

Mit dem Gainregler ist eine breite Palette an unterschiedlichen Zerrstufen möglich, wobei der Fokus eher in der High-Gain-Abteilung liegt. Ab 12 Uhr komprimiert der Sound und je höher der Reglerwert ist, desto dichter und breiter wird er. Dabei bleibt der Bass noch verhältnismässig sauber und matscht kaum. Die Attacks der Anschläge werden auch bei hohen Gainsettings klar übertragen, was natürlich für mehr Kontur sorgt.
Es wird Zeit, ein wenig am EQ herumzudrehen. Treble zeigt auf 13 Uhr, Mid auf 9 Uhr und Bass auf 14 Uhr. Die tiefe E-Saite der Reflex stimme ich auf D hinunter.

Audio Samples
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Equalizer: Treble 13 Uhr, Mid 9 Uhr, Bass 14 Uhr – Music Man Reflex

Hier fühlt sich das Mooer Pedal höbar pudelwohl und erzeugt einen wirklich sehr gut klingenden, modernen Heavy Sound, der zum Spielen einlädt. Das Bassfundament ist deutlich vernehmbar, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Obwohl ich die Mitten heruntergeregelt habe, ist immer noch genügend Substanz im Sound und sorgt für die nötige Durchsetzungskraft.
Mit denselben Einstellungen am Pedal schließe ich jetzt eine Les Paul an.

Audio Samples
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Equalizer: Treble 13 Uhr, Mid 9 Uhr, Bass 14 Uhr – Les Paul

Da die Les Paul von Haus aus mit mehr Mitten gesegnet ist, macht sich dies auch im Klang bemerkbar. Da agiert das Pedal wie im cleanen Kanal sehr gut und kann diese Nuancen auch übertragen.
Für die letzten beiden Beispiele habe ich eine Cyan Hellcaster Baritongitarre eingesetzt und positioniere die Regler auf dem Cali-Dual folgendermaßen: Gain 16 Uhr, Treb 14 Uhr, Mid 11 Uhr und Bass 15 Uhr.
Das zweite Beispiel wird mit Speaker Simulation direkt in den Rechner eingespielt.

Audio Samples
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Cyan Hellcaster Baritongitarre: Gain 16 / Treb 14 / Mid 11 / Bass 15 Cyan Hellcaster Baritongitarre: Gain 16 / Treb 14 / Mid 11 / Bass 15 – mit Speaker-Simulation

Obwohl die beiden Sounds im Grunde nicht wirklich viel miteinander zu tun haben, gefallen sie mir trotzdem ziemlich gut. Über eine Endstufe und einer Box gespielt kommt ein natürlicher, warmer Heavy Sound zustande, frequenzkorrigiert wird der Klang straffer und gemeiner, klingt dabei aber in keinem Moment ätzend oder dünn, ganz im Gegenteil!

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Fazit

Der Mooer 011Cali-Dual aus der Micro Preamp Serie kann auf ganzer Linie gefallen! Neben der robusten Bauweise klingt er wirklich ausgesprochen gut und lässt sich dank verschiedener Schaltoptionen vielseitig einsetzen. Dass das Pedal im Zerrkanal eher in der High-Gain-Abteilung angesiedelt ist, dürfte kaum verwundern, aber auch clean weiß es zu gefallen. Erwähnenswert ist der für meinen Geschmack wirklich gut klingende Speaker-Simulator, der einen modernen Heavy Sound bereitstellt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentischer High-Gain-Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • sinnvolle Schaltoptionen
Contra
  • keins
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Mooer Micro Preamp 011 Cali-Dual Test
Für 29,90€ bei
Mooer hat es tatsächlich geschafft einen authentischen High-Gain-Sound mit Mesa Boogie Rectifier Charakter im Cali-Dual zu integrieren - Antesten!
Mooer hat es tatsächlich geschafft einen authentischen High-Gain-Sound mit Mesa Boogie Rectifier Charakter im Cali-Dual zu integrieren – Antesten!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mooer
  • Modell: 011 Cali-Dual
  • Serie: Micro Preamp
  • Effekt-Typ: zweikanaliger Preamp
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler: je Kanal Treble, Mid, Bass, Gain, Volume
  • Schalter: Speaker-Simulation an/aus, Fußschalter für an/aus oder Kanalwechsel
  • Stromaufnahme: bis zu 300 mA
  • Stromversorgung: optionales 9V-Netzteil, Batteriebetrieb nicht möglich
  • Abmessungen: 94 mm x 42 mm x 52 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 153 Gramm
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (März 2018)
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