Dass Trigger-Sounds in härterer Musik mittlerweile zum „guten Ton“ gehören, ist längst kein Geheimnis mehr, denn die absolute Kanaltrennung und auch die regulierbare Dynamik der Drum-Samples vereinfachen das Mixing ungemein.
Besonders hilfreich werden Samples bei stark verzerrten Gitarrenwänden, und so überrascht es auch nicht, dass das schwedische Unternehmen Toontrack mit Metalheads EZX ein Sample-Pack veröffentlicht, welches sich eindeutig an Freunde härterer Klänge richtet. Ob der Sprössling in Sachen Sound und Bedienung genauso eindeutige Töne anstimmt, wie der Name verspricht, haben wir für euch herausgefunden.
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DETAILS
Bereits im Jahr 1999 veröffentlichte das schwedische Unternehmen Toontrack einen vollwertigen Drum-Sampler namens „Drumkit From Hell“. Wie der Name bereits vermuten lässt, eignete sich auch diese Library vorrangig für extreme Drum-Sounds des Hardrock- und Metal-Bereichs.
Selbst namenhafte Künstler wie Meshugga oder Devin Townsend machten kein Geheimnis daraus, für ihre Produktionen auf Drum-Samples zurückzugreifen. Dass diese Arbeitsweise mittlerweile einen hohen Stellenwert im Recording-Business genießt, verwundert aufgrund der gehörigen Fortschritte in Sachen Natürlichkeit und Vielfalt der Sounds demnach nicht mehr.
Mit den EZX Soundpacks bietet Toontrack die Möglichkeit, zusätzliche Sample-Drumkits im jeweils gewünschten Musikstil zu erwerben. Obwohl sich die so genannten EZX (EZ-Drummer Extensions) hauptsächlich an Anwender des EZDrummers wenden, sind sie auch mit Toontrack’s Superior-Drummer kompatibel. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten des jeweiligen Genres wird dafür gesorgt, dass alle EZX Packs ein hohes Maß an Qualität besitzen.
Im Falle von Metalheads standen gleich zwei prominente Paten bereit, um den Samples ihren Stempel aufzudrücken. Neben Tomas Haake, der den meisten wohl bereits als Drummer der Band Meshugga bekannt sein dürfte, holte man sich mit Daniel Bergstrand einen Produzenten an Bord, der mit namhaften Referenzen wie In Flames, Strapping Yound Lad und Soilwork aufwarten kann.
Das Metalheads Add-On bietet zwei komplette Drumsets mit jeweils mehrfach gesampelten Trommeln und Becken. Während das erste Set ein DW Collector Set für die Toms sowie verschiedene Ludwig-Sets für Snare und Bassdrum beinhaltet, bietet das zweite Set das Sonor Custom Set von Herrn Haake höchstpersönlich und die dazu passende Pearl Reference Snare. Für die Becken wird auf insgesamt 18 Vertreter verschiedenster Serien des Sabian-Arsenals zurückgegriffen. Vom 8“ HH Splash bis zum 19“ AAX China ist so ziemlich alles dabei, was ein Metaldrummer eben so braucht.
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PRAXIS
Bei der Installation von Metalheads EZX traten keinerlei Probleme auf. Mit der Seriennummer und der separat vergebenen Computer-ID des Rechners wird online automatisch ein Registrationscode erzeugt, der beim ersten Öffnen des Plug-Ins eingefügt werden muss. Dann kann es aber auch schon losgehen.
In gewohnter Toontrack-Manier präsentiert sich das virtuelle Drumkit in feuriger Optik auf dem Bildschirm. Dass rein genrebedingt die Ausstattung des Kits ziemlich üppig ausfällt, ist dabei sehr zu begrüßen: Zwei Bassdrums, fünf Toms und eine große Auswahl verschiedener Becken machen das Set schon rein “optisch” zum Hingucker. Wie auch bei anderen Toontrack-Produkten, können alle Samples des Kits durch einen Mausklick auf die jeweilige Komponente vorgehört werden. Durch das angefügte Drop-Down-Menü lässt sich zwischen den zur Verfügung stehenden Samples umschalten, so dass man das Set frei nach Klangvorstellung kombinieren kann.
Da man jedoch leider nur die Samples innerhalb des jeweiligen Packs auswählen kann, sind die Möglichkeiten demnach sehr begrenzt. Wem das zu wenig ist, dem bleibt nur der Griff zum Superior-Drummer, der diese Funktion von Haus aus unterstützt.
Audio
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Was man dem Metalheads EZX auf Anhieb zu Gute halten kann, ist der moderne und punchige Sound. Die Samples klingen allesamt sehr clean und mechanisch – keine Selbstverständlichkeit bei dem geringen Anschaffungspreis. Im Gesamtmix mit verzerrten Gitarren setzen sich die Drums optimal durch, ohne dabei an Druck zu verlieren.
Zwar kommt das Metalheads EZX schon allein auf Grund der geringeren Auflösung von 16 Bit nicht an die Klangqualität des großen Bruders „Metal Foundry“ heran, kostet dafür aber auch nur etwa ein Drittel davon. Zumal man für die „Metal Foundry“ auch erst einmal den Superior-Drummer als Host benötigt, der allein schon mit 230 Euro zu Buche schlägt.
Im Mixer des EZDrummer Plug-Ins stehen im Gegensatz zur Standard-Variante nun für Bassdrum und Snare jeweils drei Kanäle bereit. Dabei bilden die ersten beiden Channels die Mikrofonsignale, während der dritte für den zusätzlichen Triggersound zuständig ist, der direkt der Library von Daniel Bergstrand entstammt. Durch ein wenig Herumexperimentieren lassen sich so vielseitige Sounds aus den Samplekombinationen herausholen. Die beiden Bassdrum-Slots lassen sich im Fall von Metalheads sogar mit unterschiedlichen Samples belegen, wodurch das Bassdrum-Spiel ein wenig mehr Variation erhält. Das macht sicherlich Sinn, ist im Falle von Metalheads´ begrenzter Kit-Anzahl aber meiner Meinung nach eher störend, da sich die zwei Bassdrum-Sounds zu sehr voneinander unterscheiden, um sie sinnvoll zu kombinieren.
Wer auf die Schnelle mal eben einen Drumtrack arrangieren will, ohne erst wild in den Untermenüs des Sequenzers abtauchen zu müssen, dem liefert Toontrack eine schnelle Alternative, die außerdem eine Vielzahl von MIDI-Grooves, Patterns und Fills mitbringt. Und als ob das noch nicht genug wäre, stehen noch 12 komplette Meshugga-Songs als vorgefertigte MIDI-Clips bereit. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie diese verrückten Bassdrum-Figuren wohl in halber Geschwindigkeit klingen mögen, hat jetzt endlich die Chance dazu. Aber auch nur durch etwas Stöbern in der Groove-Library lässt sich ohne viel Mühe ein brauchbares Ergebnis erzielen.
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FAZIT
Mit Metalheads EZX bestätigt Toontrack wieder einmal, dass sich die Schweden im Metal-Sektor mehr als nur wohl fühlen. Die Zusammenarbeit zwischen den Herren Haake und Bergstrand darf als geglückt bezeichnet werden. Zwar erhält man “nur” lediglich zwei neue Drumkits, diese aber in hoher Qualität, so dass Newcomer als auch Profis gleichermaßen profitieren können. Es muss an dieser Stelle einmal mehr auch an den großen Bruder „Metal Foundry“ verwiesen werden, der von Anfang an wesentlich mehr Vielfalt bietet. Dass sich dies allerdings auch in einem wesentlich höheren Preis niederschlägt, sollte jedem klar sein. Produzenten von härteren Klängen, die mit einem kleineren Geldbeutel ausgestattet sind, können jedoch ruhig zugreifen!
Pro:
durchsetzungsfähige Sounds
einfach Handhabung
zusätzliche Kanäle für Bassdrum und Snare im Mixer
Praxistaugliche MIDI-Groove-Library
Preis
Contra:
nur zwei Drumkits
benötigt EZDrummer / Superior-Drummer
Features:
Drum-Sampler Erweiterung für EZDrummer und Superior Drummer
Systemvoraussetzungen:
Windows XP, PIII/Athlon 1,8GHz mit 512 MB RAM
Mac OS X 10.4, G5 1GHz mi 512 MB RAM
800 MB HDD
DVD Laufwerk
benötigt EZDrummer Version 1.2.0/ Superior-Drummer Version 2.1 oder höher
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
durchsetzungsfähige Sounds
einfach Handhabung
zusätzliche Kanäle für Bassdrum und Snare im Mixer
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