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Walden CD2040 Test

Dass aus dem Fernen Osten schon seit Längerem nicht mehr nur billig produzierte Massenware in unseren Markt gelangt, das ist offensichtlich. Auch in China werden mittlerweile hochwertige Gitarren hergestellt, die zum Teil – zumindest was die Fertigungsqualität anbelangt – durchaus auf Augenhöhe mit europäischen oder amerikanischen Produktionen liegen. Dabei sorgt das nach wie vor bestehende Preisgefälle dafür, dass solide gebaute und optisch sehr ansprechende Instrumente angeboten werden.

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Was bei allem Marketinggeklingel letztendlich tatsächlich von Gitarren zu halten ist, die in diese Kategorie fallen, wollen wir in diesem Test herausfinden. Immerhin preist Walden die CD2040 vollmundig als handgefertigte High-End-Gitarre an, die zudem noch in einem gediegenen Koffer ausgeliefert wird.

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DETAILS

Bei unserer Testkandidatin, der CD2040, handelt es sich um eine Westerngitarre in der populären Dreadnought-Form.Ihre Decke besteht aus massiver Sitka-Fichte, Boden und Zargen aus Mahagoni, ebenfalls massiv. Laut Hersteller wird nur Holz verwendet, das mehrere Jahre sorgfältig abgelagert wird, bevor es die Chance erhält, Teil einer Gitarre zu werden. Der Klarlack ist sauber aufgetragen und auf Hochglanz gebracht, sodass die Maserung des Holzes gut zu erkennen ist. Das Schallloch ist mit Holzeinlagen veredelt und fügt sich sehr angenehm in das Erscheinungsbild ein. Ein Blick in das Innere der Gitarre zeigt eine interessante Deckenkonstruktion. Die Beleistung ist teilweise dünner gearbeitet und als sogenanntes Pre-War Scalloped-X Bracing angebracht. Damit führt Walden die Konstruktions-Tradition fort, die bestimmten Modellen schon vor dem Zweiten Weltkrieg zu ihrem legendären Klang verhalf.

Weiter geht’s mit dem Hals. Auch hier hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Er besteht aus Mahagoni und einem Palisandergriffbrett mit kleinen weißen Markierungen, die auch an der Griffbrettkante den Gitarristen zusätzlich über seine Position informieren. So weit klingt die Beschreibung bekannt und nicht wirklich spannend, aber der Hals birgt in seinem Inneren eine Besonderheit: In seinem Inneren kommt ein Zwei-Wege-Halsstab zum Einsatz, mit dem die Halskrümmung laut Hersteller exakt und individuell eingestellt werden kann – besonders wichtig bei wechselnden äußeren Bedingungen. Zusätzlich sollen im Hals eingebaute Karbonstäbe für zusätzliche Stabilität sorgen. Die Saiten werden korpusseitig in einen Palisandersteg eingeführt, laufen über eine Stegeinlage aus Knochen und werden am Hals über einen Knochensattel in die goldenen Mechaniken eingeführt. Die wiederum werden über braune Perloid-Flügel in Bewegung gesetzt.

Ein aus Perlmutt bestehendes Walden-Logo ziert die mit Klarlack überzogene Kopfplatte. Insgesamt ist das Instrument sehr gut verarbeitet, sämtliche Verleimungen sind ohne störende Spuren ausgeführt, auch die Bünde sitzen perfekt, ohne Grate und Kanten und sind an den Enden gerundet. Noch ein Wort zum mitgelieferten Koffer. Dieser ist wirklich schön anzusehen und bietet eine hohe Qualität. Erstaunlich, dass so etwas zu einem solchen Preis möglich ist. Davon könnte sich so mancher Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden. Hier noch ein paar Zahlen, bevor wir uns dem Sound widmen.Die Sattelbreite von 43 mm und die Mensur von 65 cm liegen im Standardbereich und sollten in Verbindung mit der guten Saitenlage ein komfortables Spielen erlauben.

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PRAXIS

Und so ist es auch. Die Walden liegt gut in der Hand und dürfte auch den meisten E-Gitarristen keine Probleme bereiten. Sie tönt durchschnittlich laut und reagiert direkt auf jeden Anschlag. Das Klangbild wirkt aufgeräumt, keine Frequenzen spielen sich übermäßig in den Vordergrund. Für die Klangbeispiele habe ich ein Brauner VM1 in Verbindung mit einem Avalon M5 Preamp verwendet, wobei das Mikrofon auf den Übergang zwischen Hals und Korpus zeigt. Selbstverständlich kommen keinerlei EQs, Kompressoren oder sonstige Effekte zum Einsatz.

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Finger-Rhythm

Das klingt doch schon sehr ansprechend. Das Höhenbild würde ich als ausgewogen bezeichnen, das Spiel mit den Fingern generiert eine schöne Prise Druck in Form von Mitten, welche die CD2040 gut umzusetzen weiß.
Ich greife zum (dünnen) Nylon-Plektrum und spiele ein Strumming, einmal in einer tiefen und einmal in einer höheren Lage.

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Strum 1 Strum 2

Erwartungsgemäß wird der Klang mit Plektrum etwas luftiger und perkussiver.Die Tonentfaltung ist ausgewogen, aber auch nicht unbedingt spektakulär.Je nach Lage empfiehlt es sich, bei Aufnahmen am EQ zu drehen, da sich das Klangbild doch recht wechselhaft zeigt – ein Unterschied zu (wesentlich) teureren Instrumenten. Aber wir sollten hier die Kirche im Dorf lassen, denn betrachtet man den Straßenpreis von kaum mehr als 500 Euro, dann liegt der Klang der CD2040 ein gutes Stück über dem, was man sonst häufig in diesem Preissegment zu hören bekommt.
Als Letztes habe ich eine kleine Begleitfigur mit dem Plektrum gespielt und hier zeigt sich auch, wo sich die CD 2040 sichtlich wohlfühlt.

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Picking

Auch diese Spielweise meistert die Walden gut. Die Töne kommen direkt und ohne eine Überbetonung im Klangbild. Ich würde die CD2040 als eine gute Begleiterin in sämtlichen Lebenslagen bezeichnen, die sicherlich bei häufigem Spiel ihren eigenen Charakter entwickelt und im Klang hinzugewinnt.

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Technische Daten
  • Hersteller: Walden
  • Bezeichnung: CD 2040
  • Bauweise: Dreadnought
  • Herstellungsort: China
  • Preis: 642,00 Euro UVP
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Konzept
  • Koffer
  • Massive Bauweise
  • Zwei Halsstäbe
Contra
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    Profilbild von nachbelichtet.com

    nachbelichtet.com sagt:

    #1 - 16.11.2011 um 22:50 Uhr

    0

    Die Walden hört sich von den Features sehr interessant - und vom Preis noch interessanter an. Allerdings klingen die Klangbeispiele ziemlich verzerrt ...

    Profilbild von fipsing

    fipsing sagt:

    #2 - 17.11.2011 um 00:00 Uhr

    0

    Mir persönlich würde sie etwas zu dünn klingen, da könnte man aber sicher mittels anderer Saiten Abhilfe schaffen. Der Preis ist aber für solch eine Ausführung mehr als heiss und ich werde sie sicher testen wenn ich die Möglichkeiten dazu habe.

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