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Yamaha HPH-MT7 Test

Mit dem HPH-MT-7 präsentiert der Konzern Yamaha einen professionellen Monitorkopfhörer für den Live- und Studiobetrieb. Und wie wir alle wissen, ist ein guter Kopfhörer unverzichtbar für jeden ambitionierten Tontechniker, denn er bietet seinem Besitzer eine akustische Heimat, auch abseits des eigenen Studios oder Proberaums. Egal wo man sich befindet, der eigene Kopfhörer stellt stets eine gewohnte Akustik sicher und dient als unbestechliche Instanz, wenn klangliche Entscheidungen gefällt werden müssen. In puncto Abhöre und Monitore kann der japanische Hersteller Yamaha eine lange und erfolgreiche Historie vorweisen, immerhin ist ihnen mit dem NS10 der Klassiker unter den Studioabhören gelungen. Ob auch der HPH-MT7 das Zeug zum Klassiker hat?

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Details

Der Kandidat erreicht uns in einem schick gestylten Karton. Das Zubehör ist sehr übersichtlich. Neben dem Kopfhörer und dem Klinkenadapter befinden sich nur noch eine gepolsterte Aufbewahrungstasche und eine gedruckte Bedienungsanleitung im Lieferumfang mit elementaren Hinweisen zur korrekten Verwendung des stereophonen Schallwandlers. Ich fasse den Inhalt wie folgt zusammen: Der Ding gehört auf den Kopf und die räumliche Ortung fällt leichter, falls man links und rechts unterscheiden kann.
Der Kopfhörer selbst ist erstaunlich leicht und gefällt durch sein schlichtes Design in den bei Tontechnikern besonders beliebten Trendfarben Schwarz und Anthrazit. Unter der Bezeichnung HPH MT-7W bietet Yamaha für Zahnärzte und Trend DJs alternativ auch eine Version in Weiß an. Die Oberflächen des Hörers sind allesamt matt gehalten und reflektieren nicht bei direkter Beleuchtung. Zumindest in Fernsehstudios und im Theaterbetrieb ist das nicht unwichtig. Die Verarbeitung ist Yamaha-typisch tadellos. Der Kopfhörer besitzt zwar ein dezentes Design, tobt dafür aber „innerlich“. In den Hörmuscheln werkeln eigens entwickelte Treiber mit sogenannten CCAW-Schwingspulen, hergestellt aus kupferbeschichtetem Aluminium. Wir sind gespannt, wie sich diese Technologie klanglich auswirkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Yamahas HPH-MT7: ein Kandidat für den eigenen Technikkoffer? Hier der Lieferumfang.

Auf die Zwölf

Mindestens genauso wichtig wie ein guter Sound, ist bei einem Profihörer der Tragekomfort. Studiosessions können lang werden, Monitortechniker auf Festivals tragen den Kopfhörer ab und an als adäquaten Schallschutz, daher muss ein Kopfhörer gut sitzen. Der HPH-MT7 zeigt sich in diesem Punkt von seiner Schokoladenseite. Durch die verbauten Neodymtreiber ist der Kopfhörer sehr leicht. Die Ohrmuscheln sind gut gepolstert und umfassen auch größere Lauscher.
Kollegen, denen ein Sennheiser HD-25 immer zu klein und was den Anpressdruck betrifft zu fest war, dürften den Yamaha-Höher lieben, denn er sitzt gut, ohne großen Druck auszuüben. Die Ohrmuscheln lassen sich pro Seite um je 4 Zentimeter aus dem Bügel herausziehen und dürften somit auch für große gewachsene Kollegen passend sein. Die Gondeln sitzen in robusten Aluminiumgabeln und lassen sich umklappen, sodass das bei DJs beliebte einohrige Abhören problemlos machbar ist. Ohrpolster und der Kopfbügel sind mit schweißfestem Kunstleder bezogen und somit auch leicht zu reinigen bzw. zu desinfizieren.
Besitzer großer Konsolen werden ihre Freude an dem 3 Meter langen Anschlusskabel haben. Es ist recht dick und trotzdem sehr geschmeidig. Das gefällt. Schade nur, dass man auf die Option verzichtet hat, das Kabel austauschbar zu machen. Wer kennt nicht das Problem, dass man mit der Strippe versehentlich irgendwo einfädelt und bei dem Versuch, dem Pizzaboten die Tür zum Studio zu öffnen, gleichzeitig das Kabel terminiert. Die leidige Frage nach großer oder kleiner Klinke hat Yamaha dagegen elegant gelöst. Die große Klinke lässt sich einfach abschrauben und zu Tage kommt eine Miniklinke. Die zusätzliche Zugentlastung, bestehend aus einer Spiralfeder am Klinkenstecker, ist eine sinnvolle Idee, um diese naturgemäße Schwachstelle zu verstärken.

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Praxis

Im Hörtest habe ich den HPH-MT7 gleich an einer Reihe von Mixern und Soundkarten getestet und als Referenz meinen eigenen Beyerdynamic DT770 Pro verwendet. Seit über 15 Jahren ist das mein bevorzugter Kopfhörer. Im Vergleich zum DT770 ist der Yamaha minimaler lauter und klanglich anders abgestimmt. Der HPH-MT7 geht etwas tiefer und hat mehr obere Mitten. Ein Vorteil, wenn wichtige Mixentscheidungen anstehen. Der ewige Kampf „Gesang vs. Gitarren“ kann auf dem HPH-MT7 gut beurteilt werden. Ist der DT770 vergleichsweise gutmütiger Kopfhörer, so muss man mit dem HPH-MT7 mehr Detailgenauigkeit in einen Mix investieren, ansonsten werden Schwächen im Mix schonungslos aufgedeckt.

Fotostrecke: 2 Bilder Sitzt gut, ohne großen Druck auszuüben. Nicht nur auf dem Kunstkopf.

Auch in puncto Tiefenstaffelung und Räumlichkeit hat der Testkandidat die Nase leicht vorn, das Beurteilen von Hallfahnen und Panoramaeinstellungen fällt mit dem Yamaha-Hörer nicht schwer. Durch seinen Monitorcharakter sollten Interessenten den HPH-MT7 allerdings zunächst probehören, falls sie den Kopfhörer auch zum einfachen Musikhören verwenden wollen. Dieser Hörer ist von seiner Grundabstimmung her das genaue Gegenteil eines Weichspülers, eine „Wohlfühl-Mittensenke“ sucht man hier vergeblich.
Die verbauten Neodymtreiber sind beeindruckend potente Antriebe. Bei sehr hohen Pegeln, die der Oldtimer von Beyerdynamic schon mit deutlich wahrnehmbaren Klirranteilen quittiert, bleibt die Wiedergabe des Yamaha-Kopfhörers noch sauber in der Darstellung. Ein professionelles Arbeitsgerät, nicht mehr und nicht weniger.

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Fazit

Ein professioneller Monitorkopfhörer für den Live- und Studiobetrieb muss professionell klingen und gleichzeitig robust genug für den Beschallungsalltag sein. In diese Kategorie fällt der HPH-MT7 Kopfhörer von Yamaha eindeutig. Die Japaner überzeugen mit einem durchweg gelungenen Produkt. Erstklassig verarbeitet, transparenter Klang, hoher Tragekomfort und moderate Preisgestaltung. Der Kopfhörer spielt auch an weniger leistungsstarken Kopfhörerausgängen laut genug und bietet genügend akustische Abschattung, um auch bei lauter Umgebung genügend akustische Information zur Verfügung stellen zu können. Ein überzeugendes Werkzeug für Tontechniker, sei es am FOH-Platz oder im Studio.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Transparenter, detailreicher Klang
  • Hoher Tragekomfort und geringes Gewicht
  • Professionelle Verarbeitung
  • Langes Anschlusskabel mit Adapter
Contra
  • Anschlusskabel nicht austauschbar
Artikelbild
Yamaha HPH-MT7 Test
Yamaha HPH-MT7 Test
Yamaha HPH-MT7 Test
Spezifikationen
  • Typ: Geschlossener Kopfhörer
  • Frequenzgang: 15 Hz – 25 kHz
  • SPL max: 99 dB/Wm
  • Maximale Eingangsleistung: 1600 mW (bei 1 kHz)
  • Impedanz: 49 Ω (bei 1 kHz)
  • Treiber: 40 mm, Dynamic, CCAW Voice Coil
  • Kabel: 3 m lang, gerade
  • Anschluss: 3,5 mm und 6,3 mm Stereoklinke
  • Abmessungen: 170 x 195 x 98 mm
  • Gewicht: 360 g mit Kabel
UVP: 190,- Euro
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