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Klinkenstecker löten ᐅ Gitarrenkabel löten in 11 Schritten

Workshop – Klinkenstecker löten selbst gemacht: Wie ihr aus Meterware und Klinkensteckern euer Gitarrenkabel selber löten könnt und euch eure Patchkabel für das Floorboard selbst konfiguriert, zeigt euch dieser Workshop. Alles – aber auch wirklich alles! – zum DIY-Kabel bekommt ihr hier!

Inhalte
  1. Wozu selber löten lernen?
  2. Kaufempfehlung Meterware Instrumentenkabel:
  3. Kaufempfehlung Klinkenstecker:
  4. Was braucht ihr zum Löten?
  5. Schritt 1: Das Material zurechtlegen
  6. Schritt 2: Wer mag: Kabelmarkierung vorbereiten
  7. Schritt 3: Kabeltülle, Isolierhülse und eventuell Schrumpfschlauch aufschieben
  8. Schritt 4: Schirm und Innenleiter freilegen
  9. Schritt 5: Schirm vom Innenleiter trennen
  10. Schritt 6: Innenleiter abisolieren
  11. SICHERHEITSHINWEISE
  12. Schritt 7: Schirm und Litzen verzinnen
  13. Schritt 8: Die Lötkontakte am Stecker verzinnen
  14. Schritt 9: Kabel an Stecker anlöten
  15. Schritt 10: Zusammenschrauben des Steckers
  16. Schritt 11: Abschließender Funktionstest
  17. Klinkenstecker zum Schrauben:

Wozu selber löten lernen?

Ihr denkt, selber löten zu können ist nicht nötig? Fertige Kabel gibt es doch preiswert zu kaufen, wozu also Lötkolben und DIY? Nun, letztens war es wieder soweit: Während des Soundchecks verabschiedete sich durch ein kleines Unglück der Kanalumschalter des Gitarristen. Lange Gesichter, kurze Diskussionen, dann kam der Tontechniker und meinte: „Her damit, wir haben einen Lötkolben da!“ Ein paar Minuten später war der abgerissene Klinkenstecker wieder dran, die Band glücklich, die Show gerettet.
Löten lernen lohnt sich in vielerlei Hinsicht, nicht nur für schnelle Reparaturen. Man kann Geld sparen, wenn man seine Kabel selbst konfektioniert, man hat die Kabel in genau der Länge und der Stecker-Kombination, die man benötigt. Außerdem ist Löten keine Hexerei und sicherlich kein geheimnisvolles Handwerk. Löten ist tatsächlich total einfach. Einmal kapiert, ist es wie mit dem Fahrradfahren: Das verlernt man nicht mehr.
Und bedeutet Lötenlernen nicht eine teure Erstinvestition? Nicht unbedingt: Das eingangs erwähnte Kabel wurde übrigens mit einem billigen Baumarkt-Lötkolben, irgendeinem Elektronik-Lötzinn aus den Tiefen des Werkzeugkoffers und einer Kneifzange repariert!

Meterware selber konfektionieren: Man erhält genau das Kabel, das gebraucht wird – und kommt ganz schön preiswert davon!

Was benötige ich, um ein Klinkenkabel selber löten zu können?
Das ist – neben Kabeln und Stecker – die Minimalausrüstung zum Löten:
  • einfacher Lötkolben
  • Lötzinn
  • Seitenschneider
  • Allzweckschere
  • Cutter
  • Gummiband 
  • Schutzbrille

Was kostet das Material, das ich zum Löten brauche?
Schere und Cutter hast du wahrscheinlich im Haus, sodass du schon mit deutlich weniger als 20 Euro auskommen kannst!
Muss ich das Löten von Instrumentenkabeln lange üben? 
Nein: Mit diesem Tutorial kannst du schon ein Kabel löten, das gut funktioniert.
Dauert das Löten lange?
Nein, mit Vorbereitung ist ein Kabel in wenigen Minuten gelötet. 
Kann ich nach diesem Tutorial auch andere Kabel selber löten?
Prinzipiell ja. Wir haben aber auch spezielle Workshops zum Löten von XLR-Kabeln und Konfektionieren von Cinchkabeln

Kaufempfehlung Meterware Instrumentenkabel:

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Sommer Cable Tricone MKII
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Kundenbewertung:
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Sommer Cable SC-Classique YE/BR Tweed
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Sommer Cable Corona
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Kaufempfehlung Klinkenstecker:

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Hicon Jack HI-J63M07
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Hicon HI-J63TC-SM
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Hicon Jack HI-J63MA01
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Was braucht ihr zum Löten?

Für das Löten von Klinkenkabeln benötigen ihr kein spezielles Werkzeug. Im Gegenteil: Ich möchte Euch mit diesem Workshop zeigen, dass ihr auch mit einfachsten und günstigen Mitteln zum Ziel kommt. Deswegen habe ich meine teure Lötstation in die Ecke verbannt, mir einen Handlötkolben für knappe 9 € bestellt und will euch im Folgenden zeigen, dass sich selbst mit dieser Schmalspur-Ausrüstung tip-top Kabel konfektionieren lassen!
Ich verwende gängiges Sn60Pb40-Elektroniklötzinn mit einem Durchmesser von 1 mm. Das Lötzinn ist bleihaltig, das hat gegenüber dem (gesünderem) bleifreiem Lötzinn den Vorteil hat, dass es sich einfacher verarbeiten lässt und man am Aussehen der Lötstelle erkennen kann, ob man alles richtig gemacht hat. Eine alte Rasierklinge oder ein Cutter-Messer, einen Seitenschneider, eine Kombizange und ein Gummiband vervollständigen eure MacGyver-Ausrüstung. Tatsächlich könntet ihr sogar auf den Seitenschneider verzichten, meine uralte Kombizange ist allerdings nicht mehr scharf genug, um ein Kabel abzutrennen.
Man braucht nicht viel und vor allem kein teures Werkzeug, um ein Kabel zu löten!

Als Einstieg in die Welt der Kabel-Konfektionierung eignet sich das einfache Instrumenten- oder Gitarrenkabel. Es ist „unsymmetrisch“ oder „unbalanced“, das heißt, es besitzt zwei voneinander getrennte Leiter: Den signalführenden „heißen“ Innenleiter und den Schirm, der den Innenleiter umschließt und das Signal so vor Einstreuungen schützt. Das sind zwei Lötpunkte pro Stecker, also ein überschaubares Projekt und somit genau richtig für den Beginn einer erfolgreichen Lötkarriere!
Wenn ihr mehr über die richtigen Kabel erfahren wollt oder euch einfach interessiert, welche Arten von Kabeln es gibt und wo die Unterschiede liegen: Wir haben einen aufschlussreichen, umfangreichen Artikel über Aufbau und Funktion von Audio-Kabeln für euch.

Es gibt verschiedenste Arten von Instrumentenkabel – in verschiedenen Looks, Handling-Eigenschaften, technischem Aufbau und natürlich Preisbereichen. Hier eine Auswahl von Sommer Cable.
Verschiedene Instrumentenkabel im Querschnitt. Der Aufbau ist immer gleich: Außenmantel, Schirm, eventuell ein zweiter Schirm, Innenleiterisolierung und Adern des Innenleiters.
Verschiedene Instrumentenkabel im Querschnitt. Der Aufbau ist immer gleich: Außenmantel, Schirm, eventuell ein zweiter Schirm, Innenleiterisolierung und Adern des Innenleiters.
Die Abschirmung wird euch in verschiedenen Varianten begegnen: Oben ein Wendel-Schirm (Sommer Tricone), in der Mitte zweimal Kreuzgeflecht-Schirm (Sommer Spirit XXL und LLX) und unten das Ganze doppelt gemoppelt mit geschirmter Signalader (grüner Leiter) plus einer zusätzlichen (roten) Masseader (Sommer Colonel Incredible).
Die Abschirmung wird euch in verschiedenen Varianten begegnen: Oben ein Wendel-Schirm (Sommer Tricone), in der Mitte zweimal Kreuzgeflecht-Schirm (Sommer Spirit XXL und LLX) und unten das Ganze doppelt gemoppelt mit geschirmter Signalader (grüner Leiter) plus einer zusätzlichen (roten) Masseader (Sommer Colonel Incredible).
Ihr denkt ein Klinkenkabel ist kompliziert aufgebaut? Seid froh, dass ihr nicht so etwas konfektionieren müsst!
Ihr denkt ein Klinkenkabel ist kompliziert aufgebaut? Seid froh, dass ihr nicht so etwas konfektionieren müsst!

Klinkenstecker für unser unsymmetrisches Gitarrenkabel gibt es in unterschiedlichen Varianten: Gerade, gewinkelt, mit dicken und dünnen Gehäusen, vergoldeten Steckern oder vernickelt. Im Aufbau mögen sie sich unterscheiden, in ihrer Funktion sind sie identisch: Es gibt einen Schaft, auch „Sleeve“ genannt, mit einem Durchmesser von 6,35 mm, der später mit dem Schirm des Kabels verbunden wird. Am Ende des Schaftes sitzt die Steckerspitze, auch „Tip“ genannt, die durch eine schwarze Kunststoffscheibe vom Schaft isoliert ist. Diese Spitze wird später mit dem „heißen“ Innenleiter des Kabels verbunden.

Schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten durch eigene Konfiguration
Tip und Sleeve an einem Neutrik- und einem Hicon-Stecker.
Tip und Sleeve an einem Neutrik- und einem Hicon-Stecker.

Damit wir unser Kabel an den Stecker löten können, hat jeder Stecker für den Tip und den Sleeve je einen Lötkontakt. Dieser wird euch als Lötöse oder als Lötwanne begegnen, manchmal sogar als Kombination von beidem. Wer sich unsicher ist, welcher Lötkontakt Tip oder Sleeve ist, kann das einfach mit einem Multimeter ausmessen und den Widerstand zwischen den Lötkontakten und der Spitze beziehungsweise dem Schaft messen: Bei Kontakt zeigt das Multimeter 0 Ohm an, besteht keine Verbindung, zeigt das Multimeter „O.L.“ („open load“ steht für Leerlauf, sprich: keine Verbindung).

Der Schaft des Steckers ist direkt mit einer großen Lötwanne verbunden. Hier wird der Schirm angelötet.
Der Schaft des Steckers ist direkt mit einer großen Lötwanne verbunden. Hier wird der Schirm angelötet.
Die kleine Lötwanne in der Mitte der schwarzen Isolierung ist mit der Steckerspitze verbunden. Hier wird der Innenleiter angelötet.
Die kleine Lötwanne in der Mitte der schwarzen Isolierung ist mit der Steckerspitze verbunden. Hier wird der Innenleiter angelötet.
Ist der Lötkontakt mit einem Loch versehen, spricht man von einer Lötöse.
Ist der Lötkontakt mit einem Loch versehen, spricht man von einer Lötöse.

Jeder Klinkenstecker hat außerdem eine Form von Zugentlastung, die verhindert, dass die Lötkontakte mechanisch belastet werden oder das Kabel sogar aus dem Stecker gezogen wird. Die Zugentlastung begegnet euch entweder in Form von Klemmungen, die mit einer Zange um das Kabel gedrückt werden muss, oder in Form von Spannzangen, die durch das Zuschrauben der Kabeltülle zusammengedrückt werden und das Kabel dadurch sicher halten.
Bei Gitarrenkabeln sind Spannzangen die bessere Wahl, bei Patchkabeln (oder generell Kabeln, die wenig bewegt werden) darf es auch mal eine Klemm-Zugentlastung sein. Warum nicht immer Spannzangen? Ganz einfach: Stecker mit Klemmen sind etwas kompakter als ihre Kollegen mit Spannzangen und finden unter auch beengten Verhältnissen noch ihren Platz in der Buchse.

Durch das Zuschrauben der Tülle wird bei die Spannzange um das Kabel gedrückt und fixiert dieses sicher im Stecker.
Durch das Zuschrauben der Tülle wird bei die Spannzange um das Kabel gedrückt und fixiert dieses sicher im Stecker.
Wie effektiv die Spannzange das Kabel fixiert, davon zeugen die Abdrücke im Kabelmantel.
Wie effektiv die Spannzange das Kabel fixiert, davon zeugen die Abdrücke im Kabelmantel.
Die Klemmzangen werden um das Kabel herumgebogen und halten es ebenfalls sicher im Stecker.
Die Klemmzangen werden um das Kabel herumgebogen und halten es ebenfalls sicher im Stecker.

Schritt für Schritt zum eigenen Instrumentenkabel

So, jetzt sind die Details geklärt, jetzt wird gebastelt. Hier ist meine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Konfektionieren eines Instrumentenkabels.

“Schritt Null”: Den Arbeitsplatz zum Löten vorbereiten

Zugegeben, bei mir heißt das meist: aufräumen. Wir brauchen einen sauberen Arbeitsplatz, auf dem alle benötigten Werkzeuge in Griffweite vorhanden sind. Extrem wichtig ist, dass der Lötkolben frei vom Ablageständer zum Bauteil geführt werden kann und sich das Kabel dabei nirgends verfangen oder einfädeln kann. Probiert unbedingt den Bewegungsablauf mit dem kalten Lötkolben aus! Wenn das Kabel hängen bleibt, zieht es euch im schlimmsten Fall den Lötkolben aus der Hand – und wenn 340° Grad Hitze auf Haut oder Bekleidungsstoff treffen, ist der Aufschrei groß!

Für die Fotos habe ich mir einen provisorischen Arbeitsplatz am Esstisch eingerichtet. In meiner eigentlichen Bastel-Werkstatt war kein Platz für Lampen, das Fotostativ, den Lötkolben und mich.
Für die Fotos habe ich mir einen provisorischen Arbeitsplatz am Esstisch eingerichtet. In meiner eigentlichen Bastel-Werkstatt war kein Platz für Lampen, das Fotostativ, den Lötkolben und mich.

Schritt 1: Das Material zurechtlegen

Je nachdem, wie lang euer Kabel werden soll, müsst ihr es von der Meterware abschneiden. Dafür braucht ihr einen scharfen Seitenschneider. Habt ihr noch keinen, kauft nur zur Not die Billigware aus der Ramschbox: Ein guter Marken-Seitenschneider von Knipex oder Wiha ist dauerhaft scharf, tut viele gute Dienste in der Werkstatt und ist eine (überschaubare) Investition fürs Leben. Holt die Stecker aus der Verpackung, schraubt sie auf und legt alles zurecht. Achtet auf Kleinteile, die kullern gerne vom Tisch. Mit Sicherheit findet der Staubsauger die kleine M2-Schraube oder den Knickschutz, bevor ihr es tut.

Sechs Meter Kabel, ein gewinkelter Klinkenstecker und ein gerader, das ist mein Material für das Beispiel-Klinkenkabel.
Sechs Meter Kabel, ein gewinkelter Klinkenstecker und ein gerader, das ist mein Material für das Beispiel-Klinkenkabel.
Der gerade Hicon HI-J63MP-B Klinkenstecker im Detail: Gehäuse, Markierungsring, Kabeltülle und der eigentliche Stecker mit seinen beiden Lötwannen
Der gewinkelte Neutrik-Winkelstecker im Detail: Stecker mit Gehäuse zum Aufschieben, Spannzange und Tülle (und bereits verzinnten Kontakten).
Der gewinkelte Neutrik-Winkelstecker im Detail: Stecker mit Gehäuse zum Aufschieben, Spannzange und Tülle (und bereits verzinnten Kontakten).
Sechs Meter Tricone MKII Kabel von Sommer Cable
Sechs Meter Tricone MKII Kabel von Sommer Cable

Schritt 2: Kabelmarkierung vorbereiten

Jetzt ist auch der Moment gekommen, sich über eine Markierung der Kabel Gedanken zu machen. Sind die Stecker erst mal dran, ist die einmalige Chance vertan, eure Kabel deutlich mit eurem Bandnamen oder eurer Webseite zu kennzeichnen. Ich empfehle hierzu transparenten Schrumpfschlauch, unter den man bedruckte Papierstreifen schiebt. Mit einer Heißluftpistole schrumpft es sich am besten.

Schritt 3: Kabeltülle, Isolierhülse und eventuell Schrumpfschlauch aufschieben

Kabeltülle nennt man den Teil, der später von hinten auf den Stecker geschraubt wird. Ich könnte jetzt in großen Buchstaben schreiben „NICHT VERGESSEN DIE KABELTÜLLE ALS ERSTES AUFSCHIEBEN“, aber es würde nichts bringen. Über kurz oder lang werdet ihr ein Klinken-Kabel in Händen halten, bei denen ihr wunderschön glänzende Lötstellen wieder erhitzen müsst, weil ein entscheidendes Detail am Kabel fehlt: die Tülle! Ok, ich versuche es trotzdem: ZU ALLERERST DIE TÜLLE AUFSCHIEBEN!! IMMER!! Diesen Satz bitte ausdrucken und am Arbeitsplatz aufhängen.
Stecker mit Klemm-Zugentlastung besitzen zusätzlich eine transparente Plastik-Hülse, die über die Lötstellen geschoben wird und so die Lötstellen vom Steckergehäuse isoliert. Falls vorhanden, auch diese bitte nicht vergessen aufzuschieben! Diese Arbeit geht jetzt am leichtesten vonstatten, weil der Kabelmantel noch intakt ist und keine freie Litzen abstehen.

Aufschiebe-Reihenfolge: zuerst den Schrumpfschlauch, dann Kabeltülle, dann – falls vorhanden – Isolierhülse
Aufschiebe-Reihenfolge: zuerst den Schrumpfschlauch, dann Kabeltülle, dann – falls vorhanden – Isolierhülse
Hier seht ihr die Isolationshülse eines Hicon-Steckers.
Hier seht ihr die Isolationshülse eines Hicon-Steckers.

Schritt 4: Schirm und Innenleiter freilegen

Jetzt müssen wir ein Stück des Außenmantels entfernen, damit wir an Schirm und Innenleiter herankommen. Wie viel ihr vom Mantel abschneiden müsst, hängt vom verwendeten Stecker ab. Im Prinzip gilt: Lieber etwas mehr, man kann die Litzen immer noch in einem späteren Schritt zuschneiden.

Hier müssen nur wenige Millimeter des Mantels abgenommen werden, in etwa bis zum zweiten der beiden „M“s vom Aufdruck „1x0,2mm2“.
Hier müssen nur wenige Millimeter des Mantels abgenommen werden, in etwa bis zum zweiten der beiden „M“s vom Aufdruck „1×0,2mm2“.
Hier sind es schon ein paar Millimeter mehr.
Hier sind es schon ein paar Millimeter mehr.

Bei diesem Arbeitsschritt müsst ihr wirklich darauf achten, dass ihr nicht die Drähte der Abschirmung durchtrennt oder gar noch tiefer einschneidet und die Isolierung der Signaladern verletzt. Zum Entfernen des Kabelmantels gibt es verschiedene Möglichkeiten, manch einer verwendet ein scharfes Messer, ich nutze eine Rasierklinge. Ist diese schon etwas stumpf, ist die Gefahr geringer die Adern zu verletzen.
Im ersten Schritt schneidet ihr den Mantel einmal rundherum ein, dabei müsst ihr nicht gleich bis auf das blanke Kupfer durchschneiden. Dann nehmt ihr das Kabel und biegt es um, sodass sich die Schnittkante öffnet und schneidet mit der Klinge nach, bis ihr das Kupfer seht. So arbeitet ihr euch einmal um das Kabel herum, bis der Mantel durchtrennt ist und ihr ihn abziehen könnt.

Mit einer Cutter-Klinge klappt das Durchschneiden des Mantels ganz gut.
Mit einer Cutter-Klinge klappt das Durchschneiden des Mantels ganz gut.
Ist der Mantel weg, haben wir freien Blick auf die Abschirmung des Kabels.
Ist der Mantel weg, haben wir freien Blick auf die Abschirmung des Kabels.
Ihr müsst dann alle, wirklich alle (!) Schirmadern auf einer Seite zusammensammeln…
…und verdrillen.

Schritt 5: Schirm vom Innenleiter trennen

Ist der Mantel vom Kabel gezogen, habt ihr freien Blick auf den Innenaufbau. Jetzt müsst ihr den Schirm vom Innenleiter trennen. Je nach Ausführung der Schirms kann das recht mühsam sein, aber es gibt einen ganz einfachen Trick: mit dem Finger dagegen schnipsen! Bei einem Wendelschirm ist das eine Sache von Sekunden, aber selbst dichten Kreuzgeflecht-Schirm kann man so bis fast an den Mantel herunter lösen (den Rest erledigt ein spitzer Gegenstand wie ein Uhrmacherschraubenzieher oder die Ahle eines Taschenmessers).
Den Schirm sammelt ihr auf einer Seite des Kabels und verdrillt ihn zu einem dicken Strang. Achtet penibel darauf, dass euch dabei keine Kupferlitzen ausbüxen!

Neben dem Wegschnipsen könnt ihr das Kreuzgeflecht lösen, indem ihr es einfach etwas zusammenschiebt und dann mit einem spitzen Gegenstand die Adern auskämmt.
Neben dem Wegschnipsen könnt ihr das Kreuzgeflecht lösen, indem ihr es einfach etwas zusammenschiebt und dann mit einem spitzen Gegenstand die Adern auskämmt.
Ihr müsst dann alle, wirklich alle (!) Schirmadern auf einer Seite zusammensammeln…
Ihr müsst dann alle, wirklich alle (!) Schirmadern auf einer Seite zusammensammeln…
…und verdrillen.
…und verdrillen.
Zurück zum Beispielkabel: So sollte es jetzt bei euch aussehen.
Zurück zum Beispielkabel: So sollte es jetzt bei euch aussehen.

Schritt 6: Innenleiter abisolieren

Jetzt geht es darum, die Litzen des Innenleiters freizulegen. “Abisolieren” nennt man diesen Vorgang. Das könnt ihr wieder mit der Rasierklinge erledigen: Vorsichtig mit der Klinge die Isolation rundherum einschneiden. Hier müsst ihr noch viel mehr darauf achten, die Litzen des Innenleiters nicht zu verletzten – das sind nur ganz wenige! Hier macht es sich bezahlt, wenn man beim Abmanteln etwas Reserve einplant, denn schneller als man denkt ist der Innenleiter beim Abisolieren durchgeschnitten und dann natürlich zu kurz. Einfacher und schneller geht es mit einer speziellen Abisolierzange, aber wir arbeiten ja gerade im „low-cost“-Bereich, deswegen bleibt die Spezialzange heute im Koffer. Die freigelegten Litzen müsst ihr wieder verdrillen wie beim Schirm. Glückwunsch! Das Kabel ist nunmehr bereit für den Lötkolbeneinsatz, es ist Zeit den Lötkolben auf Betriebstemperatur zu bringen.

Das Sommer Tricone Kabel hat noch einen zusätzlichen Carbon-Schirm, den ihr entfernen müsst.
Das Sommer Tricone Kabel hat noch einen zusätzlichen Carbon-Schirm, den ihr entfernen müsst.
Die Litzen sind jetzt für das Verzinnen vorbereitet.
Die Litzen sind jetzt für das Verzinnen vorbereitet.
Meinen geregelten Lötkolben stelle ich auf eine Temperatur von 350° Celsius ein.
Meinen geregelten Lötkolben stelle ich auf eine Temperatur von 350° Celsius ein.

Klinkenkabel löten: Video 1

Hier die Vorbereitungsarbeiten noch mal im Video zusammengefasst – inklusive “Schnips-Trick”:

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Achtung! Sicherheitsaspekte!

Ich weiß, Belehrungen sind uncool, aber es muss sein: Bevor ihr gleich mit dem heißen Lötkolben hantiert, lasst mich ein paar Worte zur Sicherheit am Arbeitsplatz verlieren. Das erste Sicherheits-Accessoire, das ihr euch unbedingt besorgen müsst ist eine Schutzbrille! Lötet nie ohne eine Schutzbrille! Das heiße Lötzinn kann spritzen, wenn euch etwa der Lötkolben aus der Hand rutscht oder sich das zu lötende Teil selbstständig macht. Eine Schutzbrille ist also ein Muss und ihr bekommt sie in jedem Baumarkt für sehr wenig Geld.
Achte darauf, dass euer Arbeitsplatz gut belüftet ist. Was da als Dampf von der Lötstelle aufsteigt, ist das verbrannte Flussmittel und davon solltet ihr lieber nicht zu viel einatmen, denn es ist ungesund. Für gelegentlichen Lötarbeiten braucht ihr keine Filteranlage, sorgt aber für ausreichend Frischluftzufuhr. Wenn der Raum kein Fenster hat, hilft ein kleiner Ventilator, der die Lötdämpfe zumindest von euch wegbläst. Ist die Löt-Arbeit getan, wascht euch gründlich die Hände. Im Hobby-Bereich löten wir immer noch mit bleihaltigem Lötzinn. Über das Hantieren mit dem Lötzinn gelangen wir in Kontakt mit dem Blei und das Händewaschen verhindert, dass Blei in unseren Körper gelangt. Wenn ich längere Lötarbeiten vor mir habe, benutze ich schon mal ein paar Einweghandschuhe. Es versteht sich von selbst, aber Ihr solltet mich wachen Sinnen an die Arbeit gehen, die Spitze des Lötkolben wird mehrere Hundert Grad heiß – heiß genug für ernste Verbrennungen und Verletzungen! Don´t drink and solder!

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Schritt 7: Schirm und Litzen verzinnen

Beim Verzinnen bereiten wir die freiliegenden Kupferadern zum Löten vor, indem wir sie mit Lötzinn durchtränken. Die Lehrmeinung besagt, dass ihr mit dem Lötkolben die Kupferadern erhitzt, dabei das Lötzinn nur an die Litzen haltet, bis es schmilzt und in die Litze gezogen wird. In der Praxis hilft es zu Anfang, zwischen Litze und Lötkolben ein bisschen Lötzinn zu schmelzen, das schafft eine Wärmebrücke, die das Lot danach leichter fließen lässt. Verzinnt wird immer vom Ende des Kabels in Richtung der Isolierung und wieder zurück. Bei einer perfekten Verzinnung sind die einzelnen Litzen noch zu erkennen, es gibt keinen Lötzinn-Augen und die Isolierung bleibt heil. Wer noch nie mit einem Lötkolben hantiert hat, zwickt am besten ein paar Übungszentimeter Kabel ab und probiert es aus.
Das Verzinnen kann manchmal etwas mühsam sein, wenn das Lötzinn nicht so recht fließen will. Die Hitze des Lötkolbens wird zu schnell abgeleitet, man muss ordentlich „draufbraten“ und wenn man Pech hat, schmilzt einem dabei schon mal die Isolierung weg. Ich denke mit Grauen an die Adern-Isolierung eines bekannten amerikanischen High-End-Kabelherstellers, die schon wegschmilzt, wenn sie einen Lötkolben nur riecht! Aber es gibt wieder einen coolen Trick und der nennt sich Flussmittelstift. Die sehen aus wie ein Filzmarker, nur kann man mit ihnen zusätzliches Flussmittel auf die Litze „malen“. Das erleichtert das Verzinnen ungemein, der Lötkolben muss nicht bis an die Isolierung geführt werden und das Lötzinn wird trotzdem schnell und tief in die verdrillten Litzen gesaugt. Keine Angst, mit dem säurehaltigen Lötfett oder Lötwasser unserer Großväter hat das nichts mehr zu tun. Übrigens nutzt selbst die NASA für ihre Litzenverzinnung zusätzliches Flussmittel und die haben sicherlich andere Anforderungen an ihre Lötstellen, was die Haltbarkeit angeht! Die verzinnten Adern werden dann noch auf die richtige Länge gekürzt. Ziel ist es, so wenig wie möglich freie Kupferadern zwischen Lötstelle und Isolation zu haben.

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Schirm und Signalader sind verzinnt. Das gelbliche Zeugs sind Rückstände vom Flussmittel. Diese können mit Alkohol oder Aceton leicht entfernt werden.
Schirm und Signalader sind verzinnt. Das gelbliche Zeugs sind Rückstände vom Flussmittel. Diese können mit Alkohol oder Aceton leicht entfernt werden.
Eigentlich gedacht für SMD-Arbeiten, hilft uns ein Flussmittelstift auch beim Verzinnen von Litzen. Wer viel lötet, der kann sich das auch im Fläschchen besorgen.
Eigentlich gedacht für SMD-Arbeiten, hilft uns ein Flussmittelstift auch beim Verzinnen von Litzen. Wer viel lötet, der kann sich das auch im Fläschchen besorgen.
Jetzt könnt ihr die verzinnten Leiter auf die benötigte Länge abzwicken.
Jetzt könnt ihr die verzinnten Leiter auf die benötigte Länge abzwicken.

Schritt 8: Die Lötkontakte am Stecker verzinnen

Genauso wie die Adern verzinnen wir nun die Lötkontakte des Klinkensteckers. Hier heißt es draufhalten und einen ausreichend großen Batzen Lötzinn auf dem Kontakt platzieren. Ausreichend groß bedeutet für den Unerfahrenen: Weniger als du denkst! Bei den Lötwannen des Tips ist es einfach: Lötzinn rein bis sie voll sind. Für den Schirm einfach etwa so viel Lötzinn aufbringen, dass der Schirm nachher bedeckt ist. Hier kommt endlich das eingangs erwähnte Gummiband zu seinen Ehren: Wickelt ihr es zwei, drei Mal um den Griff der Kombizange, habt ihr einen 1A provisorischen Halter für’s Fixieren der Stecker bei diesen Aktionen.

Habt ihr grad keinen Schraubstock zur Hand, könnt ihr euch aus einer Zange und einem Haushaltsgummi einen Halter für die Stecker basteln.
Habt ihr grad keinen Schraubstock zur Hand, könnt ihr euch aus einer Zange und einem Haushaltsgummi einen Halter für die Stecker basteln.
Beide Lötwannen sind jetzt verzinnt und bereit zum Einlöten des Kabels. Das gelbliche Zeugs sind Rückstände vom Flussmittel.
Beide Lötwannen sind jetzt verzinnt und bereit zum Einlöten des Kabels. Das gelbliche Zeugs sind Rückstände vom Flussmittel.

Lötösen – nutzen oder nicht?

Es mag euch verwundern, aber Lötösen müssen nicht verwendet werden. Ich rate sogar zum Gegenteil! Warum? Mir ist noch kein Kabel untergekommen, wo ein mechanisch ausgelöster Bruch der Lötstelle selbst vorlag – vorausgesetzt natürlich, die Lötstelle war nicht „kalt“, also korrekt gelötet. An einem Kabel, welches sauber gelötet ist, könnt ihr kräftig an den einzelnen Adern ziehen, ihr werdet sie nicht abgerissen bekommen! Wenn Adern brechen, dann an der Stelle, an der der verzinnte Teil aufhört und die losen Kupferlitzen beginnen. Dies ist der schwächste Punkt der Adern (genau dort ist übrigens das eingangs erwähnten Kabel des Kanalumschalters gebrochen…). Löten wir die Ader einfach auf die Lötstelle, müssen wir schon beim Konfektionieren dafür Sorge tragen, dass die Ader für den Lötvorgang selbstständig an Ort und Stelle bleibt. Dann ist sichergestellt, dass die Lötstelle nicht genau an ihrer schwächsten Stelle unter Spannung steht. Aus mechanischer Sicht ist es also nicht notwendig, die Litzen durch die Lötösen zu ziehen, es kann der Haltbarkeit sogar eher abträglich sein! Für spätere Reparaturen ist es ebenfalls einfacher, wenn wir die Litzen nur oberflächlich auflöten.

Schritt 9: Kabel an Stecker anlöten

Der nächste Schritt ist einfach: Erhitzt die Kontaktstelle des Stecker, bis das vorher eingebrachte Lötzinn wieder flüssig wird und drückt die verzinnte Litze in das flüssige Lötzinn. Haltet den Lötkolben noch einen kurzen Moment an den Kontakt, dann nehmt ihr in weg und schaut der Lötstelle beim Erkalten zu. Das alles dauert beim einem Klinkenstecker vier bis fünf Sekunden. Die berühmte (eine) „Lötsekunde“ heben wir uns fürs spätere Platinen-Löten auf, beim Kabeln können es schon mal ein paar Sekunden dauern. Dauert es länger wesentlich länger als fünf Sekunden ist Eure Löttemperatur zu niedrig! Dann müsst ihr die Temperatur erhöhen (wenn ihr die Möglichkeit dazu habt) oder einen leistungs-stärkeren Lötkolben besorgen.
Ob ihr zuerst die Abschirmung oder die Signalader verlötet, hängt ein bisschen vom Stecker-Typ und der Erreichbarkeit der Lötstellen ab. Das kann schon mal eine enge Angelegenheit werden. Auch deshalb wieder der Tipp: Nicht zu viel Lötzinn verwenden, das minimiert die Gefahr, dass ihr euch einen Kurzschluss lötet.

Ich beginne mit der Signalader. Mit dem Lötkolben wird die Lötwanne erhitzt, bis das Lötzinn schmilzt. Dann wird die verzinnte Adern in die Lötwanne gesteckt, der Lötkolben wird seitlich abgezogen und das Kabel so lange in Position gehalten, bis die Lötstelle so weit abgekühlt, dass das Lötzinn wieder fest wird.
Ich beginne mit der Signalader. Mit dem Lötkolben wird die Lötwanne erhitzt, bis das Lötzinn schmilzt. Dann wird die verzinnte Adern in die Lötwanne gesteckt, der Lötkolben wird seitlich abgezogen und das Kabel so lange in Position gehalten, bis die Lötstelle so weit abgekühlt, dass das Lötzinn wieder fest wird.
Das gleiche passiert beim Schirm. Hier müsst ihr nur etwas aufpassen, dass ihr mit dem heißen Lötkolben nicht die Isolierung der Signalader verbrennt.
Das gleiche passiert beim Schirm. Hier müsst ihr nur etwas aufpassen, dass ihr mit dem heißen Lötkolben nicht die Isolierung der Signalader verbrennt.

Bei Steckern mit Lötösen sieht das ähnlich aus, nur gibt es hier keine Lötwannen zum Befüllen. Also verzinnt ihr einfach die Lötfahne mit Lötzinn mit einem etwa linsengroßen Batzen Lötzinn.

Dieser Stecker besitzt für die Signalader eine Lötöse, die ich aber nicht nutzen werde. Ich verzinne einfach den Lötkontakt…
Dieser Stecker besitzt für die Signalader eine Lötöse, die ich aber nicht nutzen werde. Ich verzinne einfach den Lötkontakt…
…mit ein wenig Lötzinn. Im nächsten Schritt wird der verzinnte Innenleiter angelötet.
…mit ein wenig Lötzinn. Im nächsten Schritt wird der verzinnte Innenleiter angelötet.
Die Lötstelle ist ganz gut gelungen: Glänzend, nicht zu viel Zinn und keine angekokelte Isolation.
Die Lötstelle ist ganz gut gelungen: Glänzend, nicht zu viel Zinn und keine angekokelte Isolation.

Schritt 10: Zusammenschrauben des Steckers

Wer es genau nimmt, kann nun die Lötstelle mit Alkohol oder Aceton von Flussmittelrückständen reinigen. Jetzt ist der Moment zur optischen und mechanischen Kontrolle der Lötstellen. Kontrolliert euer Werk auf abstehende Litzen, die einzelnen Kontakte dürfen nicht über Lötbrücken kurzgeschlossen sein, die Isolierung endet bis kurz vor der Lötstelle und ist nicht verschmort. Schaut euch die Lötstellen genau an, im Notfall unter einer Lupe: Eine saubere Lötstelle ist glänzend (Das gilt nur bleihaltiges Lötzinn!). Ihr dürft jetzt durchaus mal kräftig am Kabel ziehen – eine ordentliche Lötstelle nimmt euch das nicht krumm. Seid ihr mit eurer Arbeit zufrieden, könnt ihr den Stecker zuschrauben. Spätestens jetzt merkt ihr übrigens ob ihr etwas vergessen habt. Die Tülle…

Der erste Stecker ist gleich fertig: Steckt die Spannzange auf…
Der erste Stecker ist gleich fertig: Steckt die Spannzange auf…
…schiebt das Papier-Label unter den Ring und schraubt den Stecker zu. Fertig ist das erste Ende des Kabels!
…schiebt das Papier-Label unter den Ring und schraubt den Stecker zu. Fertig ist das erste Ende des Kabels!

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Der gewinkelte Stecker

Für das andere Ende des Kabel müsst ihr wieder Schritt drei bis Schritt fünf erledigen, also Kabeltülle aufschieben, Kabel abmanteln, Schirm freilegen, Schirm verdrillen, Innenleiter abisolieren, Innenleiter verzinnen et cetera. Auch beim zweitem Stecker, dem gewinkelten Klinkenstecker von Neutrik, dürft ihr die Tülle nicht vergessen! Die Lötkontakte dieses Steckers sind anders angeordnet und sehen etwas anders aus.  

Der Kontakt für die Spitze ist wieder die kleine Lötwanne, der Kontakt für den Schirm ist die kleine Lötfahne darunter.
Der Kontakt für die Spitze ist wieder die kleine Lötwanne, der Kontakt für den Schirm ist die kleine Lötfahne darunter.
Die beiden Kontakte des gewinkelten Stecker sind verzinnt.
Die beiden Kontakte des gewinkelten Stecker sind verzinnt.

Jetzt müsst ihr wieder die verzinnten Litzen auf die richtige Länge kürzen, dann könnt ihr Innenleiter und Schirm an die Kontakte anlöten. Also: Lötstelle erhitzen, verzinntes Stück ins flüssige Lot der Lötwanne schieben, Lötkolben seitlich wegziehen und mit ruhiger Hand warten, bis das Lötzinn erstarrt ist. Das hört sich alles schwerer an als es tatsächlich ist!

Der Innenleiter ist angelötet.
Der Innenleiter ist angelötet.
Nach dem Anlöten des Schirms und dem Aufstecken der Spannzange…
Nach dem Anlöten des Schirms und dem Aufstecken der Spannzange…
…bemerke ich meinen Fehler! Und ich sag´s noch in GROSSBUCHSTABEN!! Ich hab die Tülle vergessen. Also: Kabel wieder entlöten und alles von vorne.
…bemerke ich meinen Fehler! Und ich sag´s noch in GROSSBUCHSTABEN!! Ich hab die Tülle vergessen. Also: Kabel wieder entlöten und alles von vorne.
Beim zweiten Mal passt alles, ich kann den Stecker schließen.
Beim zweiten Mal passt alles, ich kann den Stecker schließen.

Seid ihr mir bis hierher gefolgt, habt ihr ein funktionierendes Klinkenkabel in den Händen! Jetzt könnt ihr noch einen beschrifteten Papierschnipsel unter den Schrumpfschlauch schieben und diesen erhitzen, bis er anliegt und klar ist. Ein Klett-Kabelbinder vervollständigt die Ausstattung. Jetzt fehlt nur noch ein allerletzter Schritt: der Funktionstest

Das fertige Kabel. Gesamtdauer der Bastelei: etwa eine Viertelstunde.
Das fertige Kabel. Gesamtdauer der Bastelei: etwa eine Viertelstunde.

Schritt 11: Abschließender Funktionstest

In der Werkstatt würde ich jetzt zum digitalen Multimeter greifen und das Kabel durchmessen. Aber selbst dann stünde am Ende der Bastelstunde ein abschließender Funktionstest unter Realbedingungen an – schließlich muss das Kabel zwischen Instrument und Verstärker funktionieren und nicht nur unterm Messgerät. Im Prinzip ist es einfach: Wenn das, was aus dem Verstärker herauskommt nach dem angeschlossenen Instrument klingt, dürft ihr euch auf die Schulter klopfen, dann hat euer Kabel den Funktionstest bestanden. Kracht es hingegen aus dem Verstärker, wenn ihr das Kabel bewegt oder an den Steckern rüttelt, deutet das auf eine kalte Lötstelle hin. Bei einer kalten Lötstelle ist die Verbindung zwischen Leiter und Lötkontakt nicht „stoffschlüssig“. Hier hilft nur: Stecker aufschrauben und die Lötstellen nachlöten.
Ich hoffe ihr habt Feuer gefangen und ich konnte euch zeigen, dass Löten keine allzu schwierige Kunst ist! In diesem Teil des Workshops ging es um einen praktischen Einstieg, den ihr gleich in die Tat umsetzen könnt.

Sich Instrumentenkabel selber zu löten, ist alles andere als eine Raketenwissenschaft. Immer noch keine Lust? Nun: Als Alternative zum Löten bieten sich Schraubsysteme an!

Klinkenstecker zum Schrauben:

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Workshop Instrumentenkabel DIY: selber Klinkenkabel löten

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Profilbild von Paul Dietz

Paul Dietz sagt:

#1 - 15.07.2018 um 12:48 Uhr

0

Und auch hier ein Tipp aus meiner Lötpraxis: Gegen das Wegrollen von Kleinteilen am Lötarbeitsplatz hilft eine ordinäre Automatte. Die Version mir rautenförmiger Struktur: https://shop.eal-vertrieb.c...

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Alex Finsterbusch sagt:

#2 - 17.08.2023 um 21:26 Uhr

0

Hallo Bonedo-Team! Ich bin Tontechniker und habe dank eures Artikels über das Löten von Klinkenkabeln bei einem Live-Konzert eine Katastrophe verhindert. Euer Tutorial war unglaublich hilfreich und leicht verständlich. Das Löten ist wirklich keine Hexerei, und mit eurer Anleitung konnte ich das Kabel in kürzester Zeit reparieren. Danke, dass ihr solch wertvolle Informationen teilt. Ihr habt mir wirklich den Abend gerettet! https://tri-tronic-team.de/leiterplattenbestueckung-kulmbach

    Profilbild von Saturday

    Saturday sagt:

    #2.1 - 01.05.2025 um 09:34 Uhr

    0

    Fantastischer Tipp mit der Zange und dem Haushaltsgummi als "dritte Hand"! Generell finde ich es super, wenn man für Dinge möglichst wenig Spezialgerät braucht. Ich habe erst nach zehn Jahren Gitarrespielen mit dem Löten begonnen, weil ich keine Lust auf den Einstieg hatte. Mit solch einem Artikel wäre ich bestimmt früher auf den Trichter gekommen.

    Antwort auf #2 von Alex Finsterbusch

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Kim Osterkamp sagt:

#3 - 06.09.2023 um 17:51 Uhr

1

Ich bin Musiklehrerin und kann bestätigen, wie wertvoll es ist, das Löten zu beherrschen. Es hat nicht nur Geld gespart, sondern auch meinen Schülern eine wichtige Lektion vermittelt. Dieser Artikel ist eine großartige Ressource, die ich in meinem Unterricht verwenden werde. Es ist wahr, dass Löten wie Fahrradfahren ist - einmal gelernt, verlernt man es nie.

Profilbild von Olaf

Olaf sagt:

#4 - 20.06.2024 um 10:22 Uhr

0

Hallo Chris. Ich muss mich mit dem Löten an meinem Bass befassen und Deine Anleitung ist wirklich Klasse. Welchen coolen Lötkolben verwendest du denn in dem Beitrag? Mit besten Grüßen und vielen Dank. Der Olaf

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