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GruvGear Gigblade2 Test

Seit knapp zehn Jahren existiert die kalifornische Firma GruvGear und hebt sich seither immer wieder durch außergewöhnlich pfiffige Ideen im Zubehör-Bereich hervor. Nicht nur, aber auch für Bassisten befinden sich mittlerweile zahlreiche nützliche Accessoires im Produktkatalog, der Rollwagen, Gigbags, Rucksäcke, Laptopsleeves, Gitarrengurte und vieles mehr beinhaltet. Vor einigen Jahren machte die Firma mit einem Crowdfunding-Produkt auf sich aufmerksam. Dabei handelte es sich um die Markteinführung eines neu konzeptionierten Gigbag-Modells, dessen Grundidee darin besteht, eine Transporttasche nicht auf dem Rücken, sondern seitlich am Körper zu tragen!

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Gigbags gibt es bekanntlich wie Sand am Meer! Wollte man über alle schreiben, käme wahrscheinlich ein kleines Buch dabei heraus, doch keine Bag ist konzeptionell so gestaltet, wie die Gigblade. Die ersten Prototypen wurden im täglichen Leben getestet von Crowdfunding-Investoren, welche in den Genuss von Rabatten kamen, sowie von neugierigen Erstkäufern in den USA. Die Stückzahlen waren jedoch anfangs noch sehr begrenzt. Nach der ersten Testphase wurden nun diverse Kinderkrankheiten eliminiert. Herausgekommen ist die Gigblade2, also die Gigblade der zweiten Generation!

Details

Noch bevor man die Gigblade2 näher in Augenschein nimmt, besticht sie sofort durch ihr einzigartiges Design. Dieses wird vor allem durch ein ungewöhnliches Staufach am oberen Ende dominiert. Darüber hinaus wirkt die Gigblade mit 13 cm sehr flach. Im Vergleich zu anderen Gigbags ist dies alles allerdings noch weitgehend identisch. Eine Mono-Vertigo beispielsweise ist ebenfalls 13 cm tief, und auch eine Reunion Blues Continental ist 16 cm tief, wenn man sie staucht.
Allerdings weist die Gigblade2 im Vergleich zu den Konkurrenten eine stärkere Biegefestigkeit auf, wirkt also in sich stabiler. Rucksackgurte sucht man vergebens, denn die Tragefunktion der Gigblade basiert auf dem Konzept, diese nicht auf dem Rücken zu tragen (wenngleich dies auch möglich ist), sondern vorrangig seitlich an der rechten Schulter hängend. Das ist die wesentliche Information, die man zu Beginn benötigt, um zu verstehen, warum diese Gigbag so konstruiert ist, wie sie uns nun vorliegt.
Der GruvGear-Produktfarbcode bevorzugt die Kombination aus Schwarz und Orange. Auch bei der GruvGear Gigblade2 fallen sofort die orangfarbenen Reißverschlüsse und Verschlussschlaufen auf. Noch offensichtlicher wird es, sobald man die einzelnen Staufächer öffnet, hinter denen sich ebenfalls ein farbiges Innenleben befindet.
Das Gewicht ist mit 3,9 kg moderat. Im Vergleich zur leichteren Mono Vertigo mit 2,8 kg ist sie zwar schwerer, zur Reunion Blues Continental mit 4 kg wiederum leicht darunter. Das Gewicht bewegt sich jedoch absolut im Rahmen und die hinzugewonnene Stabilität ist definitiv ein paar zusätzliche Gramm wert!
Das Außenmaterial besteht aus gewebtem robusten 1680D Ballistic-Nylon – der Art, die auch häufig für hochwertige Rucksäcke verwendet wird. Das zweite Material ist ein glattes Polyester, das an den Stellen der Außenhülle sitzt, die weniger starken Belastungen ausgesetzt sind. Front- und rückseitig ist dort das silberne Gigblade-Logo eingenäht. Vor allem die Stellen jedoch, die während des Tragens der Reibung am Körper widerstehen müssen, sind mit dem robusteren gewebten Nylon bezogen. Das Material gilt zwar als wasserabweisend, aber trotzdem gehört zum enthaltenen Lieferumfang der Gigblade zusätzlich eine separate PVC-Regenhülle, die relativ schnell und unkompliziert übergestülpt werden kann, sollte man einmal durch einen Wolkenbruch spazieren müssen. Dafür muss lediglich der Schultergurt kurz abgeklemmt werden, was dank der großen und komfortablen Schnappkarabiner kein Problem darstellt.
Für längere Reisen oder Momente, in denen man nicht möchte, dass sich jemand ungewollt an den Reißverschlüssen und Staufächern zu schaffen macht, bietet diese Regenhülle übrigens einen zusätzlichen, zwar leicht zweckentfremdeten Schutz, der jedoch als Bonuseffekt nicht von der Hand zu weisen ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gigblade2 gleicht herkömmlichen Gigbags nur auf den ersten Blick.

Die unteren Kantenrundungen an der Standfläche der Gigblade sind mit zwei länglichen geriffelten Gummipuffern versehen, die rutschfest und stoßmindernd sind und zudem stabilisierend wirken.
Sämtliche Reißverschlüsse machen einen guten Eindruck und sind mit großen Griffschlaufen versehen, die das Öffnen und Schließen sehr angenehm gestalten. Der große rundum laufende Reißverschluss des Instrumentenfachs ist zusätzlich mit Ösen ausgestattet, durch die optional ein kleines Gepäck-Vorhängeschloss gezogen werden kann.
Das Frontstaufach besitzt eine recht ungewöhnliche Form, denn es zieht sich über eine Länge von 110 cm nahezu über die komplette Oberseite der Gigblade, während sich der untere Bereich der Fronttasche in einer Höhe von 40 cm in ein normales Staufach ausweitet, dessen Breite gleichfalls 40 cm beträgt. Der längliche Teil dieses Staufachs ist dafür gedacht, einen Gitarrengurt verstauen zu können, ohne ihn knicken, rollen oder falten zu müssen. Im unteren Teil dieses Faches können Noten, Kabel, Tablets, etc. verstaut werden – wobei das Fach relativ straff und eng gestaltet ist.
Diese Enge war einer der häufigsten Kritikpunkte am Prototyp der Gigblade. Daher hat man nun bei der aktuellen Version das Staufach mit einem Erweiterungs-Reißverschluss versehen. Wird dieser rund um das Staufach aufgezogen, erweitert sich der Stauraum um eine Tiefe von ca. 5 cm. Das klingt nicht nach viel, wirkt sich jedoch erheblich auf das Volumen des Faches aus – selbst ausufernde Real- oder Fakebooks in Buchform finden nun problemlos Platz.
Für sperrigere Gegenstände, wie zum Beispiel Bodentuner, Effektpedale, Netzgeräte etc., hat man das erwähnte zweite Staufach entworfen, welches sich am Kopfende der Gigblade befindet. Hier finden bis zu vier Pedale im Standardformat Platz. Das ist deutlich mehr Raum, als ihn herkömmliche Gigbags mit ihrem großen Frontstaufach bieten können. Der Vorteil liegt hier aber auch darin, dass die Pedale getrennt von Kabeln und Noten untergebracht sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Hochwertige Reißverschlüsse mit Schlaufen versprechen eine lange Lebensdauer.

Der Trage-Schwerpunkt der Gigblade2 verändert sich selbst bei voll beladenem Top-Staufach nicht, denn es lagert während des Tragens direkt oberhalb der Schulter. Zusätzlich befinden sich in diesem Fach Stecktaschen für Plektren und sonstiges Kleinzubehör, sowie Stecklaschen für Kugelschreiber/Stifte.
Das Instrumentenfach wurde mit orangefarbenem weichen Plüsch ausgekleidet. Jene zwei Stellen an der Innenseite des Deckels, die mit der Hardware des Instrumentes (Bridge, Mechaniken) in Berührung kommen, wurden abermals mit robustem Nylon verstärkt. Zwei bewegliche, mit Velcro fixierte Polsterstreifen (jeweils 23 cm lang und 4 cm dick), ermöglichen einen festen und sicheren Sitz des Basses. So kann das Innenleben der Gigblade an die Konturen des Basses angepasst werden. Weitere Polster können als Zubehör hinzugekauft werden, sind aber im Prinzip unnötig.
Der Hals des Basses wird mithilfe eines Schaumstoffblockes fixiert, der ebenfalls per Velcro-Befestigung in seiner Position verharrt und je nach Bedarf nach oben oder unten versetzt werden kann. Das Fach kann mittels eines Reißverschlusses rundum geöffnet werden. Für das schnellere Ein- und Auspacken kann man die Gigblade2 aber auch als Top Loader verwenden. Hierfür dient eine Velcro-Schlaufe im unteren Bereich als Reißverschluss-Stopper und der Bass kann schnell von oben in die Tasche geschoben werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Außen dominiert sattes Schwarz – innen knalliges Orange!

Das Instrumentenfach bietet mit 126 cm Länge übrigens ausreichend Platz für die meisten gängigen Bässe. Werden die beiden Polster am Boden angebracht, sind es immer noch 122 cm, was selbst bei Bässen mit Extra-Longscale-Mensur gewöhnlich ausreicht. Ca. 38 cm Breite erreicht die Gigblade in unteren Bereich der weitesten Korpusbreite. Das Fach ist im Innenbereich ca. 8 cm tief.
Natürlich verfügt die Gigblade2 auch über einen konventionellen Handgriff, der gut gepolstert ist. Bei nicht beladenem Topfach hängt die Gigblade2 beim Tragen an diesem Griff absolut waagerecht, bei voll beladenem Topfach hängt sie jedoch frontseitig nach unten.
Im Lieferumfang ist ein rutschfester Tragegurt enthalten. An diesem Gurt befinden sich zwei größere komfortable Schnappkarabiner, die je nach bevorzugter Tragevariante in verschiedene Ösen eingeklinkt werden können. Zusätzlich befindet sich eine separate Schlaufe, ebenfalls mit Schnappkarabiner ausgestattet, im Lieferumfang, die beliebig an einer Öse befestigt werden kann und dann als Zusatzgriff fungiert, wenn man beispielsweise die Gigblade anheben oder herumwuchten muss. Insgesamt befinden sich fünf Ösen an der Gigblade, in die man den Gurt bzw. die Zusatzschlaufe einhaken kann.
Durch verschiedene Arretierungen des Gurtes ergeben sich drei Trageoptionen:

  • seitlich
  • auf dem Rücken diagonal
  • auf dem Rücken senkrecht

Optional kann aber auch ein zweiter Tragegurt als Zubehör geordert werden.

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Praxis

Gigbags gibt es, wie eingangs erwähnt, haufenweise auf dem Markt. Die Spreu beginnt sich vom Weizen allerdings erst ab einer gewissen Preisklasse zu trennen, die meiner Erfahrung nach bei ca. 150,- Euro aufwärts liegt. Grundsätzlich sind sich nahezu alle Gigbags konzeptionell ziemlich gleich: sie werden wie ein Rucksack mittels zweier Schultergurte auf dem Rücken getragen.
War ich früher von Koffern und Flightcases als Transportbehältnis für meine kostbaren Bässe nicht abzubringen, so haben sich die Gigbags in Stabilität, Funktionalität und Design in den letzten Jahren derart stark weiterentwickelt, dass ich mittlerweile zu einem echten Fan mutiert bin. Koffer werden von mir daher nur noch in Ausnahmefällen hervorgekramt.
Gerade dann, wenn man als Bassist viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs ist, sind Gigbags ein wahrer Segen. Mutige Kollegen verwenden ja sogar Gigbags auf dem Fahrrad (das ist übrigens wahrscheinlich die einzige Anwendung, für die sich die Gigblade2 nur begrenzt eignet).
Bei aller Liebe zu den mobilen Tragegefährten gibt es jedoch nach meiner Erfahrung ein Problem beim Tragen auf dem Rücken. Man wird nämlich ständig mit den begrenzten Höhen von Türrahmen, Durchgängen, Zimmerdecken etc. konfrontiert, gerade auch beim Ein- und Aussteigen in Busse und Bahnen. In engen Personenansammlungen, wie etwa im Berufsverkehr, ist der Bass auf dem Rücken alles andere als optimal und muss häufig abgeschnallt werden. Schon allein dies wird jedoch schwierig, wenn man schon tief im Gedränge steckt. Ist die Gigbag abgeschnallt, dann muss man sie entweder an einem der Schultergurte tragen, wofür sie sich jedoch nur begrenzt eignet (und sofort auch sperrig werden kann!), oder man trägt sie am Handgriff. Dann hat man jedoch das Problem, dass die Hand nun nicht mehr frei ist, wenn man sich zum Beispiel festhalten möchte oder noch weitere Gegenstände tragen muss. Diese Schwierigkeiten hat man bei der GruvGear Gigblade effektiv minimiert! Durch das seitliche Tragen liegt der Scheitelpunkt der Gigbag in Kopfhöhe – Türrahmen-Kollision ade!
Die GigBlade ist so flach, dass sie beim seitlichen Tragen sehr gut unter der Schulter sitzt und selbst die Reibung gegen den Körper relativ gering ist. Der Schultergurt ist wunderbar rutschfest gestaltet und die Gigblade kann über weite Strecken getragen werden, ohne dass die rechte Hand hinzugezogen werden muss. Ein gelegentliches Zurechtrücken bleibt einem dennoch nicht erspart.
Ich kann allerdings selbst bei längeren Strecken nicht feststellen, dass es zu einer Ermüdung der rechten Schulter kommt. Der große Vorteil des seitlichen Tragens ist das superschnelle Abschultern. Man stellt die Bag binnen Sekundenbruchteilen ab und schultert sie ebenso schnell wieder auf.

Die innovativen Produkte der 2010 gegründeten Company aus den USA sorgen auf der ganzen Welt für Aufsehen!
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Ich habe die Gigblade im stressigen Londoner Stadtverkehr getestet und sie hat sich bravourös geschlagen. Auf Stufen- wie auch Rolltreppen hängt sie perfekt eng und gut geschützt an der rechten Körperseite. Dadurch, dass die Tasche so flach konstruiert ist, kann man sich mit ihr ungehindert an Wänden entlang bewegen, ohne hängenzubleiben oder für entgegenkommende Passanten ein Hindernis darzustellen. Selbst problematische Tunnelrundungen und Unterführungen sind kein Problem – ein vollkommen neues Lebensgefühl, wenn man sich durch U-Bahnpassagen und Eingangsschleusen schlängeln muss!
Dabei hängt die Gigblade zwar tief, aber wiederum nicht so tief, dass sie beim Herabsteigen von Treppenstufen anecken würde. Selbst der absolute Härtetest auf der engen Treppe im wackelnden Doppeldeckerbus war mit der Gigblade kein Problem, während mich andere Gigbags in dieser spezifischen Situation schon diverse Male in echte Bedrängnis gebracht haben.
Ein Hauptkritikpunkt bei der Gigblade der ersten Generation war die straffe, enge Fronttasche, die es in der Tat schwierig macht, Kabel und Songbooks zu verstauen. Ein Vorteil einer engen Fronttasche ist zwar, dass es durch den begrenzten Zugang schwieriger wird, im Gedränge bestohlen zu werden, aber die Funktionalität leidet dummerweise entsprechend. Dies hat man bei der Gigblade2 nun dadurch verbessert, dass die Fronttasche mittels Reißverschluss erweitert werden kann. Wer also mehr Staufachtiefe benötigt, kann die Fronttasche um ca. 2 cm erweitern. Der Zugang bleibt zwar weiterhin relativ straff, aber der Stauraum wird merklich erweitert.
Für sperrige Utensilien, wie Stimm- und Effektgeräte im Pedalformat, gibt es das clever gestaltete Staufach am oberen Ende der Gigblade, das während des Tragens über der Schulter sitzt. Der per Reißverschluss zu öffnende Zugang zu diesem Fach ist frontseitig angebracht, sodass er während des Tragens auch stets im Blickfeld ist und es Unbefugten schwer werden dürfte, unbemerkt Inhalte zu entwenden. Im Staufach selbst ist ein Netz eingearbeitet, das perfekt für die Unterbringung von Plektren, Stiften und ähnlichen Gegenständen dient. Das obere Staufach ist erstaunlich geräumig und Pedale kommen weitaus komfortabler unter, als bei den meisten konventionellen Gigbags mit größeren Fronttaschen.

Vertrauen in die verbauten Komponenten ist ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung einer Gigbag!
Vertrauen in die verbauten Komponenten ist ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung einer Gigbag!

Wird einem die seitliche Tragevariante irgendwann doch unbequem, dann bieten sich noch zwei weitere Varianten mit einem Tragegurt an, bei der die Gigblade auf den Rücken geschnallt wird. Bei gleicher Anbringung wie der seitlichen Tragevariante kann man den Schultergurt auch schräg vor der Brust über die linke Schulter ziehen. Dabei hängt die Gigblade dann diagonal über den Rücken. Man läuft mit dieser Variante überaus bequem. Der Scheitelpunkt der Tasche bleibt weiter tief. Dadurch, dass die Tasche diagonal hängt, nimmt sie etwas mehr Platz in der Breite in Anspruch, kommt aber beim Laufen nicht mit den Beinen in Berührung.
Eine weitere Variante, bei der die Gigblade dann senkrecht auf dem Rücken getragen werden kann, eröffnet sich, wenn der Schultergurt in eine auf der gegenüberliegenden Seite befindlichen Metall-Öse eingehakt wird. Nun kann der Bass ebenfalls mit nur einem Gurt über die linke Schulter und vor die Brust gezogen werden – der Bass hängt dann senkrecht wie bei einer konventionellen Gigbag. Ich möchte allerdings nicht verschweigen, dass diese Variante relativ unbequem ist. Es ist schwierig, den Bass in dieser Version zu schultern. Darüber hinaus hängt die Gigblade so tief, dass sie beim Laufen gegen die Beine stößt.
Wer die Gigblade wie eine konventionelle Gigbag tragen möchte, der sollte sich für diesen Fall einen separat erhältlichen zweiten Schultergurt zulegen. Aber mal ehrlich: Wer eine konventionelle Trageweise bevorzugt, der muss sich ja auch nicht unbedingt für die Gigblade entscheiden, denn ihre klaren Vorteile liegen ja genau in der nicht konventionellen Methode!
Die Verarbeitung der Gigblade finde ich wirklich erstklassig. Alle Nähte und Verbindungen wurden akkurat und sauber gefertigt. Das ballistische Nylon dürfte viele Jahre Gebrauch unbeschadet überstehen. Allein das glatte Polyestermaterial könnte etwas anfällig sein. Gewöhnlicherweise neigen solche Materialien nach längerer Zeit und bei dauerhafter UV-Bestrahlung dazu, nach und nach spröde zu werden. Man sollte jedenfalls die Gigbag sicherlich nicht in einer Dachwohnung dauerhaft im Sonnenlichtkegel parken.
Weiterhin gefällt mir an der Gigblade, dass man sie einerseits als Toploader verwenden kann, also nur die obere Hälfte öffnen muss, um das Instrument zu entnehmen. Obwohl der Halsblock keine zusätzliche Arretierung besitzt, kann der Bass nicht herausfallen. Da die Gigblade sehr schlank gestaltet ist und der Deckel sozusagen im geschlossenen Zustand auf dem Halskissen aufliegt, ist eine zusätzliche Arretierung im Prinzip auch überflüssig: der Bass sitzt absolut fest. Wer die Gigbag lieber im liegen wie einen Koffer öffnen möchte, braucht lediglich einen Velcro-Verschluss zu öffnen und der Reißverschluss kann rundherum geöffnet werden.

Verschiedene Tragemöglichkeiten und großzügige Staufächer - komfortabler kann eine Gigbag kaum sein!
Verschiedene Tragemöglichkeiten und großzügige Staufächer – komfortabler kann eine Gigbag kaum sein!

Da ich meistens einen Rucksack mit meinen sonstigen mobilen Habseligkeiten mit mir führe, entpuppt es sich als zusätzlicher Bonus, dass ich mit der Gigblade den Rucksack ungehindert weiter auf dem Rücken behalten kann, während der Bass ungestört an der rechten Schulter hängt. Alle anderen konventionellen Gigbags muss ich bei dieser Situation stets am Handgriff tragen oder mittels eines Schultergurtes, der dann jedoch immer festgehalten musste, damit die Gigbag in Position bleibt. Also gibt es auch hier ganz klare Pluspunkte für die Gigblade!
Dadurch, dass die zwei Innenpolster frei versetzbar sind und per Velcro arretiert in ihrer Position bleiben, können sie übrigens leicht an die individuelle Form des verwendeten Basses angepasst werden. Wem das nicht reicht, der kann weitere Polster dazu kaufen, was meiner Ansicht jedoch überflüssig sein dürfte. Alle mir zur Verfügung stehenden 4-, 5- und 6-Saiter-Modelle fanden komfortablen und festen Sitz in der Gigblade2.
Zuletzt sei noch die im Lieferumfang enthaltene Regenhülle erwähnt. Zwar ist das Außenmaterial der Gigblade2 wasserabweisend, aber dennoch geht man bei GruvGear lieber auf Nummer sicher. Sollte also auf dem Weg irgendwo einmal der Himmel seine Schleusen öffnen, dann kann man seiner Gigblade2 eine PVC-Hülle überstülpen. Dieser Vorgang dauert ca. 60 Sekunden. Hierfür muss lediglich der Gurt kurz abgenommen werden und dann wieder in die Ösen eingehakt werden, für die in der Regenhülle entsprechende Öffnungen eingearbeitet wurden.

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Fazit

Die GruvGear Gigblade2 ist eine Gigbag, die im Gegensatz zu sonst üblichen Modellen vorrangig nicht auf dem Rücken, sondern seitlich an der rechten Schulter getragen wird. Durch diese Tragevariante ergeben sich viele Vorteile bezüglich der Bewegungsfreiheit – insbesondere im gedrängten Stadtverkehr in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei ist die Gigblade2 kompromisslos stabil, robust und top verarbeitet! Ein pfiffig gestaltetes und erweiterbares Frontfach erlaubt unter anderem das Verstauen eines Schultergurtes in voller Länge. Das innovative zweite Staufach, das während des Tragens oberhalb der Schulter sitzt, liefert eine geniale Platz- und Gewichtverteilung und Raum (z.B. für bis zu vier Effektpedale). Zudem kann man die Gigblade2 sowohl frontseitig öffnen, als auch nur partiell und den Bass dann lediglich von oben einschieben.
Neben allen angeführten Punkten begeistert mich die Gigblade2 jedoch vor allem durch geniale Mobilität! Durch die Verlagerung des Trage-Schwerpunkts nach unten bilden selbst tiefsitzende Türrahmen kein Hindernis mehr. Das seitliche Auf- und Abschultern binnen Sekundenbruchteilen ermöglicht die volle Bewegungssouveränität selbst in enger Umgebung. Wer also auf der Suche nach einer wirklichen Alternative zu den gängigen Gigbag-Konzepten ist, der sollte sich hier durchaus einmal ein eigenes Urteil bilden.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • innovatives Gigbag-Konzept mit seitlicher Tragevariante und tiefem Schwerpunkt
  • per Reißverschluss erweiterbares Frontstaufach
  • großes zweites Zubehörfach oberhalb des Schulterpunktes
  • alternativ auch Tragen auf dem Rücken möglich
  • frei versetzbare, per Velcro fixierbare Innenpolster und Halsfixierungsblock
  • Regenhülle im Lieferumfang enthalten
  • Hauptfach-Reißverschluss, abschließbar per Vorhängeschloss (nicht enthalten)
Contra
  • bei voll beladenem Schulterfach schwer am Handgriff zu balancieren, Gewicht zieht vorne nach unten, wenn Gegengewicht in Fronttasche fehlt
  • bei konventioneller Tragevariante auf dem Rücken stößt die Tasche beim Laufen an die Beine (Konzept ist primär auf seitliches Tragen ausgerichtet)
Artikelbild
GruvGear Gigblade2 Test
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: GruvGear
  • Modell: Gigblade2
  • Material: 1680D Ballistic-Nylon
  • Lieferumfang: 1 x rutschfester Tragegurt; 1 x Regenhülle
  • Maße: Außen: 135 cm lang (mit Top-Staufach), 43 cm breit (an der breitesten Stelle); 13 cm tief
  • Innen: 126 cm lang (122 cm mit Polstern unten), 38 cm (an der breitesten Stelle), 8 cm tief
  • Front-Staufach: seitlich 110 cm, weiter unten 40 x 40 cm, Tiefe auf 5 cm erweiterbar.
  • Gewicht: 3,9 kg
  • Preis: 255,85 Euro (UVP)
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