An diesem Samstag (13.09.2025) wird es am Brandenburger Tor in Berlin nicht um Konzerte oder Festivalstimmung gehen, sondern um Politik, Protest und große Worte. Mitten in der deutschen Hauptstadt wollen sich unterschiedliche Stimmen versammeln, die eines eint: Kritik an Israels Vorgehen in Gaza und ein Appell für ein Ende der Gewalt. Unter den angekündigten Namen finden sich Sahra Wagenknecht, Dieter Hallervorden, Rapper Massiv und Roger Waters, Mitbegründer von Pink Floyd, der sich per Videobotschaft zuschalten wird.

Kritik an Israels Politik im Gazastreifen
Die Veranstalter werfen Israel vor, im Gazastreifen unverhältnismäßig zu handeln und vor allem Zivilisten zu treffen. Internationale Hilfsorganisationen berichten von tausenden Opfern und einer eskalierenden humanitären Katastrophe. Wagenknecht betont, es gehe nicht darum, Israels Existenzrecht infrage zu stellen, sondern die Politik der Regierung Netanjahu kritisch zu beleuchten.
Auch Roger Waters äußert sich seit Jahren in diese Richtung. Für seine Fans ist er ein Künstler, der Missstände offen anspricht, für seine Kritiker überschreitet er dabei oft klare Grenzen.
Kontroverse um Waters
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Der Pink-Floyd-Mitgründer wird seit Jahren immer wieder als antisemitisch bezeichnet. Grund sind vor allem Bühnenbilder und Aussagen: Auf seinen Tourneen zeigte er ein aufblasbares Schwein mit einem Davidstern, außerdem trug er Kostüme, die stark an Nazi-Uniformen erinnerten. Für viele überschritt er damit eine Grenze, Waters selbst sieht es als zugespitzte Kunst und politische Kritik.
Dazu kommen Interviews, in denen Waters Formulierungen wählte, die von vielen als Relativierungen verstanden wurden. Besonders in Deutschland, wo historische Sensibilitäten groß sind, lösten diese Auftritte hitzige Debatten aus. Waters selbst weist die Vorwürfe zurück und versteht seine Kunst als zugespitzte Kritik an Machtmissbrauch und Kriegspolitik, unabhängig von Religion oder Herkunft.
Wagenknecht wies den Vorwurf des Antisemitismus gegen Waters zurück. “Ich halte gar nichts davon, dass man Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch bezeichnet”, erklärte sie. “Ich würde mich nie mit jemandem zusammenschließen, der das Existenzrecht Israels infrage stellt.”
Musik und Politik
Roger Waters ist längst mehr als nur Musiker. Schon seit Jahren mischt er sich in politische Debatten ein und nutzt seine Konzerte für provokante Botschaften. Dass er nun an der Seite von Wagenknecht auftritt, ist kein Zufall: Es ist die Fortsetzung seines Anspruchs, Kunst als Plattform für politische Kritik einzusetzen.
Wie die Kundgebung aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Mit Roger Waters und Sahra Wagenknecht am Brandenburger Tor richtet sich der Protest nicht nur gegen Israels Regierung, sondern auch gegen westliche Staaten, die diese Politik unterstützen. Ob die Demo mehr hinterlässt als Schlagzeilen, entscheidet sich am Samstag in Berlin.