Rode NTH-50 Test

Rode NTH-50: Seit einigen Jahren zeigt der australische Mikrofonspezialist Rode auch Präsenz im Kopfhörersegment. Zum bisher überschaubaren Portfolio, bestehend aus NTH-100 und dessen Headset-Variante NTH-100M, gesellt sich nun ein weiteres Modell. Der Rode NTH-50 ist ein geschlossener On-Ear-Kopfhörer und wird für den professionellen Einsatz (Musikproduktion, Content Creator, DJ) beworben. Wir haben für euch gecheckt, was der NTH-50 auf dem Kasten hat!

Quick Facts zum Rode NTH-50

  • geschlossene Bauart
  • ohraufliegende Ohrmuscheln
  • Übertragungsbereich: 5 bis 35000 Hz
  • Impedanz: 32 Ohm
  • beidseitig montierbares abnehmbares Kabel
  • lebenslange Garantie
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Rode NTH-50
Rode NTH-50
Kundenbewertung:
(2)

Ausstattung und technische Merkmale des Rode NTH-50

Rodes neuer On-Ear-Studiokopfhörer ist mit seinen dynamischen Wandlern und Ohrmuscheln in geschlossener Bauweise ein typischer Vertreter seiner Gattung. Auch die grundsätzlichen Parameter, wie eine niedrige Impedanz (32 Ohm) und ein großzügiger Übertragungsbereich (5 – 35 000 Hz), ähneln vielen Konkurrenzmodellen. Die weiteren technischen Daten findet ihr am Ende dieses Testberichts. Laut Hersteller verfügt der NTH-50 über eine akkurate Frequenzabbildung und hohe Wiedergabequalität. Ob der Rode Kopfhörer dieses Versprechen einlöst?

Kompakte ohraufliegende Ohrmuscheln in geschlossener Bauweise


Ein interessantes Ausstattungsdetail ist die beidseitige Verwendbarkeit des abnehmbaren Spiralkabels (1,70 bis > 3m). Dieses endet in einer 3,5mm-Stereoklinke samt Schraubadapter auf 6,35 mm. Die Befestigung an der Ohrmuschel eurer Wahl (geht beides) erfolgt mit einem verriegelbaren Miniklinkenstecker. Weiterhin befinden sich ein Transport-/Aufbewahrungsbeutel und farbige Clips (Color ID Set) im Lieferumfang. Hiermit lassen sich Kopfhörerkabel farbig markieren, was im Studiobetrieb mit mehreren Kopfhörern vorteilhaft sein kann.

Das abnehmbare Kabel lässt sich wahlweise an der linken oder rechten Ohrmuschel anschließen.

Verarbeitung und Design

Passend hierzu präsentiert sich der in Australien gefertigte NTH-50 im mattschwarzen Pro-Look. Augenscheinlich besteht die Gehäusekonstruktion aus haptisch wie optisch robust wirkendem Kunststoff. Dass die Ohrmuschelabdeckungen aus Aluminium gefertigt sind, erkennt man tatsächlich erst auf den zweiten Blick. Weiterhin sind die abnehmbaren Polster mit einem hochwertig wirkenden Kunstleder bezogen. Die gesamte Verarbeitungsqualität des NTH-50 macht einen sehr ordentlichen Eindruck. „Lifetime Warranty“ (lebenslange Garantie) ist auf jeden Fall eine Ansage!

Rode NTH-50 im Praxis-Check

Der Test des Rode NTH-50 verlief über den Zeitraum mehrerer Tage an den folgenden Kopfhörerverstärkern / -anschlüssen:

Die klangliche Beurteilung erfolgte anhand vertrauter Musikproduktionen (gemastert / ungemastert) und Produktionselemente.

Anwendungsbereich

Schon beim ersten Aufsetzten offenbart der NTH-50 überdurchschnittliche Dämmeigenschaften, die vom Hersteller mit -21 dB(A) angegeben werden. Hierdurch qualifiziert sich Rodes neuer Studiokopfhörer für übersprechungssensible Anwendungen sowie den Einsatz in lauter Umgebung.

Rode NTH-50 im Praxis-Check: exzellente Dämmeigenschaften der Ohrmuscheln

Dank seines weitgehend neutralen Wiedergabecharakters ist der Rode NTH-50 sogar ein richtiges Allround-Talent! Dem Verpackungsaufdruck „for DJs, music producers, content creators, audiophiles“ möchte ich nicht widersprechen. Natürlich gibt es „audiophilere“ Kopfhörer, doch der preiswerte NTH-50 besitzt eine hohe Wiedergabequalität.

Wie klingt der Rode NTH-50?

Vorweg: Die souveränen Wiedergabeeigenschaften des Rode NTH-50 überzeugen beim ersten Anspielen und übertreffen meine Erwartungen/Vorurteile, die ich gegenüber Kopfhörern im „Rampensau-Monitoring-Look“ habe – oder besser gesagt: hatte!

Wenn man unterschiedliche Kopfhörermodelle unmittelbar miteinander vergleicht, gibt es häufig frappierende Unterschiede im Klang. Zwei Welten, Klangphilosophien prallen aufeinander und es fällt teilweise schwer sich im Wechsel auf den aktuell verwendeten Kopfhörer „einzuhören“.

Als Referenz im Review des NTH-50 habe ich den Focal Lensys Professional eingesetzt. Dieser aktuell ca. sechsmal (!) so teure Studiokopfhörer ist mein persönlicher Benchmark in der Kategorie geschlossene Studiokopfhörer. Auch wenn der Focal Kopfhörer, salopp formuliert, alles etwas besser macht: In diesem „David-gegen-Goliath-Vergleich“ schlägt sich der preiswerte Australier wacker und präsentiert sich trotzt vorhandener Unterschiede in einer durchaus vergleichbaren Klangästhetik.

Neben einer (dem Preisunterschied entsprechend) erwartungsgemäß etwas geringeren Auflösung und Transparenz wirkt der NTH-50 ein wenig wärmer, da das Verhältnis der unteren zu den oberen Mitten zu Lasten der höheren Frequenzbereiche gewichtet ist. Die druckvoll wie souveräne Basswiedergabe kommt ohne Überzeichnungen aus, wodurch sich der Rode Kopfhörer für Klangentscheidungen qualifiziert. Was viele Hersteller (teilweise zu Unrecht) über ihre Studiokopfhörer behaupten, trifft bei Rode tatsächlich zu.

Hohe Frequenzen werden im positiven Sinne unauffällig wiedergegeben und sind im Gesamtkontext harmonisch austariert. Hierdurch lässt sich der Rode Kopfhörer bei Bedarf auch unter hoher Abhörlautstärke verwenden, ohne dass schrille Höhen Hirn und Gehörgänge grillen – reimt sich sogar 😉 Nicht falsch verstehen: Die Höhen des NTH-50 sind keinesfalls unterrepräsentiert!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass seine gesamten Wiedergabeeigenschaften den Rode NTH-50 zu einem universell einsetzbaren Abhör-Tool machen, das sich in allen Szenarien Medienschaffender sowie auch unter Live-Bedingungen gewinnbringend verwenden lässt!

Kabelführung zwischen beiden Ohrmuscheln à la Sennheiser HD-25

Tragekomfort

Rodes neuer Studiokopfhörer ist im Gegensatz zur Mehrzahl seiner Konkurrenten mit ohraufliegenden Hörmuscheln ausgestattet. Dies resultiert in einer kompakten Gehäusekonstruktion mit einem Gewicht von lediglich 220 g. Ein negativer Aspekt dieser Bauart sind eine größere Auflageflächen der Ohrpolster (Memory Foam mit Kunstlederbezug) auf dem Ohr, was die Schweißbildung tatsächlich „begünstigt“. Ohrumschließende Modelle haben im Gegensatz hierzu tendenziell ein etwas luftigeres Tragegefühl. Außerdem drücken bei Brillenträgern die Polster nicht so großflächig auf die Bügel.

Ohraufliegende (austauschbare) Polster aus Memory Foam

Subjektiv würde ich den Tragekomfort dennoch als neutral bewerten. Als (inzwischen) Brillenträger empfinde ich meine ohrumschließenden Modelle als etwas komfortabler, doch auch bei längerer Verwendung des NTH-50 bewerte ich die Trageeigenschaften als unproblematisch. Auch den moderaten Anpressdruck empfinde ich keinesfalls als unangenehm. Der Sitz des On-Ear-Kopfhörers ist sicher und der (sich meiner Kopfform gut anpassende) Bügel übt keinen unangenehmen Druck aus.

Der Schiebemechanismus zur Größenanpassung bietet einen sehr großen Einstellbereich, sodass sowohl für große als auch kleine Köpfe eine passende Einstellung gefunden werden sollte. Positiv anzumerken ist außerdem die Option, das verriegelbare Kopfhörerkabel entsprechend eigener Präferenz wahlweise links oder rechts anzuschließen.

Effektives austauschbares Bügelpolster

Alternativen zum Rode NTH-50

Studiokopfhörer mit ohraufliegenden Hörmuscheln sind in den letzten Jahren etwas seltener geworden. Die folgenden Modelle zählen zum überschaubaren Kreis der unmittelbaren Konkurrenzprodukte:

Sennheiser HD 25Austrian Audio Hi-X50
Sennheisers Monitoring-Ikone mit ohraufliegenden Muscheln; klanglich m.E. nicht so universell verwendbar wie der neue Rode NTH-50ohraufliegender Studiokopfhörer mit faltbarem Gehäuse; etwas teurer als der NTH-50

Test des Rode NTH-50: Fazit

Dem australischen Hersteller Rode ist mit dem NTH-50 ein wirklich hervorragender Kopfhörer gelungen, der universell einsetzbar ist und trotz eines verhältnismäßig günstigen Preises Klangentscheidungen ermöglicht. Wer auf der Suche nach einem robusten und kompakten On-Ear-Kopfhörer für alle Fälle ist, sollte den Rode NTH-50 unbedingt checken!

Rode NTH-50 im Test: Profigerechte robuste Verarbeitung
  • geschlossene Bauart
  • ohraufliegend
  • Schallwandler: dynamisch (40 mm)
  • Impedanz: 32 Ohm
  • Übertragungsbereich: 5 – 35.000 Hz
  • max. Schalldruckpegel (SPL): 124 dB SPL
  • THD (@ 1 mW): < 0,2 % @ 100 Hz; < 0,03 % @ 500 Hz
  • passive Geräuschisolierung: -21 dBA
  • 1,7m-Kabel (abnehmbar, beidseitig montierbar) mit 6,35-mm-Schraubadapter
  • Gewicht: 220 g (ohne Kabel)
  • Transportbeutel und ID-Clips im Lieferumfang
  • hergestellt in: Australien
  • Webseite: rode.com
  • Preis: € 116,– (Straßenpreis am 16.6.2025)
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