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Logic Pro 11.2 & Logic für iPad 2.2 – Was bringt das Update im Test?

Apple veröffentlicht Updates für Logic Pro 11.2 und Logic für iPad 2.2 – mit vielen gemeinsamen neuen Features. Dank KI-gestützter Features wie Apple Intelligence, dem ChatGPT fürs Songwriting, Flashback Aufnahme, verbessertem Stem-Splitter, Spuren-Suchfunktion und neuen Sound Packs ist die DAW nun noch intuitiver.

Highlights Logic Pro 11.2 & Logic Pro für iPad 2.2:

  • Notizblock mit ChatGPT-Integration zum Schreiben von Lyrics, Akkorden und mehr
  • Flashback Capture – rettet spontane Ideen, selbst wenn man vergisst, aufzunehmen.
  • Verbesserter Stem-Splitter: jetzt auch mit Gitarre- und Klavier-Stems
  • Dancefloor Rush Sound Pack: über 400 neue Drum-and-Bass-Loops und Kits
  • Submix-Export: einfaches Exportieren einzelner Track-Elemente wie A-cappella oder Instrumentals 
  • Learn MIDI bei Logic für iPad: intuitive Zuweisung von MIDI-Controllern direkt auf dem iPad
  • Spurensuche erleichtert den Überblick in Logic 

DETAILS & PRAXIS

Flashback Capture

Kennt ihr das? Ihr jammt vor euch hin, vergesst dabei aber völlig, die Aufnahme zu starten. Ausgerechnet in dem Moment habt ihr perfekt abgeliefert. Mit Flashback Capture bzw. „Flashback Aufnahme“ ist das kein Problem mehr. Diese Funktion speichert automatisch eure MIDI- und Audio-Performances im Hintergrund, welche bei Bedarf abrufbar sind.

Flashback Capture Aufnahme
Flashback Capture fängt Takes ein, die ihr eigentlich vergessen habt aufzunehmen.

Flashback Capture ruft ihr via Rechtsklick auf den Record-Button bzw. per Tastaturkürzel (Shift + R) ab. In Logic für iPad hält man dafür einfach den Record Button länger gedrückt. Das Ganze funktioniert im Test mit MIDI und Audio problemlos.

Bedeutet in der Praxis: Ihr improvisiert zum Beispiel etwas auf eurem Keyboard, und obwohl ihr euch gerade nicht in der Aufnahme befindet, könnt ihr anschließend Flashback Capture aufrufen. Und schon werden die zuvor gespielten Noten in eine neue Region gepackt! Die Spur muss vorher nicht mal record-ready geschaltet sein – perfekt!

Verbesserte Stems

Die Stem-Separation, mit der ihr einen Song in seine Bestandteile zerlegen könnt, ist grundsätzlich nichts Neues. Bislang konnte man in Logic aber „nur“ Drums, Vocals, Bass, Instrumente und „andere“ aufsplitten

Komponententrennung in Logic Pro 11.2 und Logic für iPad 2.2
Der Stem-Splitter aka Komponententrennung erkennt und isoliert nun auch Gitarren und Klaviere.

Nun aber könnt ihr auch Gitarren- und Klavier-Stems isolieren. Das erleichtert das Remixen und Bearbeiten bestehender Tracks erheblich. Die Funktion läuft sowohl auf dem iPad als auch auf dem Mac ziemlich gut. 

Außerdem hat Apple dem Splitter auch Presets und ein Submix-Feature spendiert, mit dem man aus einem Song zum Beispiel Drums entfernen oder ein A-capella erstellen kann.

Anders als bei den Zahlreichen AI-Plattformen, wie Audimee und Co. vermisse ich hier allerdings eine Funktion, mit der man mit einem Klick auch gleich noch Delay, Hall und Co. entfernt. Das Ganze ist nach wie vor besonders fürs Remixing interessant. 

Wie klingt der Stem-Splitter aka die Komponententrennung

Im Folgenden hört ihr einen fertigen Song, den ich zuerst mit dem Stem-Splitter älterer Logic-Versionen aufgeteilt habe. Hier hat der Splitter die Gitarre natürlich noch nicht von den restlichen Instrumenten wie den Synthi-Pads separiert.

Audio Samples
0:00
Song Others (alte Splitter) Others neuer Splitter Gitarre Drums Vocals Bass

Der neue überarbeite Splitter hat die Gitarre zwar erfolgreich von den restlichen Instrumenten isoliert, Artefakte sind aber trotzdem noch deutlich hörbar. Klanglich hat es etwas von einer schlecht komprimierten MP3. 

Je nach Ausgangsmaterial ist diese Spur aber zum Beispiel für einen Remix absolut brauchbar. Es kommt darauf an, was man vorhat. Möchte man nur mal eine Vocal aus einer Akustikversion sampeln, in der nicht viele Instrumente gleichzeitig spielen, kommt man schon auch eher zu brauchbaren Ergebnissen. Bei einem umfangreichen Song, in dem viele Elemente bzw. Instrumente gleichzeitig gespielt werden, werdet ihr bei der isolierten Spur umso mehr Artefakte hören. 

Learn MIDI für Logic für iPad 2.2

Learn MIDI ermöglicht es euch, eure MIDI-Controller ins iPad-Setup einzubinden. Ähnlich wie bei der MIDI-Learn-Funktion für Logic auf dem Mac könnt ihr nun auch auf dem iPad eure MIDI-Controller-Regler nutzen, um die DAW fernzusteuern. 

Fertige MIDI-Skripte wie von Nektar, Novation und Co. gibt es hier natürlich nicht. Vielmehr müsst ihr hier jede noch so kleine Zuweisung selbst vornehmen – auch Play, Stop, Record etc. 

Learn MIDI erreicht ihr bei Logic für iPad oben rechts über die drei Punkte. Alle Logic-Parameter, die ihr einem Bedienelement eures Controllers zuweisen könnt, sind in Logic für iPad blau umrahmt.

Dann heißt es nur noch: Software-Parameter auswählen (beispielsweise einen Mixerkanal) und den gewünschten Regler am Co-Roller bedienen, mit dem ihr den Mixerkanal fernbedienen möchtet, fertig!

Ob das Mapping im Projekt oder global gespeichert wird, legt ihr im Unterpunkt „Edit Assignment“ fest.

Über 400 neue Loops und Sounds

Natürlich dürfen bei einem Logic-Update auch keine neuen Sounds fehlen: Für alle Beatmaker gibt es das neue Sound Pack „Dancefloor Rush“ mit über 400 professionell produzierten Drum-and-Bass-Loops und -Kits – perfekt, um schnell inspirierende Beats zu erstellen oder bestehende Projekte aufzupeppen. 

Das Update bringt außerdem zwei neue Sound Packs für Logic Pro für den Mac mit: „Magnetic Imperfections“ liefert analoge Tape-Texturen mit rohem Charakter, „Tosin Abasi” enthält progressive Metal-Gitarren mit speziellen Amps, Effekten, Pickingtechniken und Riffs.

Audio Samples
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Dancefloor Rush Magnetic Imperfections Tosin Abasi

Auf Spurensuche für besseren Überblick

Apple hat Logic mit einer Suchfunktion ausgestattet. Hier gebt ihr den Namen einer Spur ein, um sie in umfangreichen Projekten schneller zu finden. Das Key Command dafür ist CMD+CTRL+T.

Das Ganze ähnelt optisch der macOS Spotlight-Suche. Das ist besonders praktisch, wenn ihr mit vielen zusammengeklappten Subgruppen bzw. Ordnern arbeitet – und nebenbei beschleunigt es den Workflow.

Spurensuche in logic für iPad 2.2
Die Spurensuche beginnt

ChatGPT und Apple Intelligence in Logic Pro 11.2

In der Mac-Version Logic Pro 11.2 steht euch fortan „Apple Intelligence“ als Songwriting Assistent zur Seite. Die Voraussetzung ist allerdings, dass ihr auf macOS Sequoia unterwegs seid und auch einen ChatGPT Account habt, den ihr mit Apple Intelligence verknüpft. 

Apple hat Apple Intelligence in Form von sogenannten „Schreibtools“ im Logic-Notizblock untergebracht. Damit könnt ihr Lyrics schreiben oder bestehende abändern lassen.

Apple Intelligence bzw. ChatGPT in Logic Pro 11.2
Apple Intelligence bzw. ChatGPT ist nun in Logic integriert und kann beim Songwriting unterstützen.

Ihr könnt euch aber auch Akkordfolgen als Idee vorgeben zu lassen. Mit anderen Logic-Features ist das allerdigs nicht gekoppelt – im Grunde ist es nur ein ChatGPT-Chatfenster direkt in Logic. Bislang dient Apple Intelligence also als eine Art „Ideengeber“ – mehr steckt aktuell nicht dahinter.

Da es sich hinter Apple Intelligence letztlich nur ChatGPT verbirgt, sollte man bei seinen Eingaben so präzise wie möglich sein. Die Lyrics, die man von der KI bekommt, wirken sonst sehr seelenlos. Wer schonmal einen KI-Song gehört hat, weiß was ich meine. Die Wörter reimen sich teils nicht wirklich und ergeben oft auch inhaltlich wenig Sinn. Hier zum Abschluss ein nicht so schönes Beispiel:

Apple Intelligence bzw. ChatGPT in Logic Pro 11.2
Beispiel: „Schreibe mir einen melancholischen Deutschrap-Song“ ChatGPTs Antwort dazu ist … naja.

Zukunftsweisender wäre es gewesen, wenn Apple Intelligence mit den Session Playern bzw. der Akkordspur oder gar der Pianorolle verbunden wäre.

Was gibt es sonst noch?

Logic Pro 11.2 führt einen neuen Elevation-Regler für Dolby Atmos ein, mit dem du die vertikale Position eines Signals direkt im Kanalzug einstellen kannst – also z. B. ob ein Sound von oben, unten oder auf Ohrhöhe kommt. Das vereinfacht das 3D-Mixing und macht Spatial Audio intuitiver.

Außerdem könnt ihr den Lautstärkeregler in der Kontrollleiste jetzt auch mit dem Masterfader verknüfen. Somit wird nicht die Ausgangslautstärke, sondern der Masterfader damit bedient. Ja, und sogar größer geht der Fader auch!

Logic Pro 11.2 Größe der Mixerfader einstellbar
Auch am Mixer hat sich etwas getan: Die Fader lassen sich jetzt größer darstellen – wow!

Wer mit der Akkordpsur arbeitet, wird sich außerdem darüber freuen können, dass man Akkorde nun auch verschieben kann, selbst wenn die Akkordpsur zugeklappt ist. Das ist im Workflow deutlich praktischer!

Davon abgesehen wurden viele weitere Kleinigkeiten verbessert. Eine Liste aller Neuerungen findet ihr hier.

Kompatibilität, Verfügbarkeit und Preis 

Ab sofort gibt es Logic Pro für Mac 11.2 für bestehende Nutzer als kostenloses Update oder für 229,99 Euro im Mac App Store. Logic Pro für Mac erfordert macOS Sonoma oder neuer, während ihr für das Apple Intelligence Feature macOS Sequoia 15.4 braucht.

Logic Pro für iPad 2.2 steht bestehenden Nutzern ebenfalls als kostenloses Update zur Verfügung – Voraussetzung ist ein aktives Abonnement für 4,99 Euro pro Monat oder 49 Euro pro Jahr. Neue Anwender können die App als einmonatiges, kostenloses Probeabo testen. Logic Pro für iPad erfordert iPadOS 18.4 oder neuer.

FAZIT – Logic Pro 11.2 und Logic Pro für iPad 2.2 Test

Die Updates auf Logic Pro 11.2 und Logic Pro für iPad 2.2 bringen nützliche, teils KI-basierte Erweiterungen, die wie von Apple gewohnt kostenlos aktualisiert werden. Flashback Capture und vor allem Learn MIDI für die iPad-Version waren längst überfällig. Über den erweiterten Stem-Splitter dürften sich Remixer am meisten freuen. Die Spurensuchfunktion macht umfangreiche Projekte übersichtlicher und den Workflow schneller. Apple Intelligence ist ebenfalls nice to have, bietet im Vergleich zur normalen ChatGPT-App aber kaum wirklichen Mehrwert. Inklusive der neuen Sounds sind damit wieder viele Neuheiten mit dabei, im professionellen Produktionsalltag sind allerdings nur wenige davon wirklich entscheidend.

Features

  • DAW für macOS & iPadOS
  • Logic Notepad inkl. „Apple Intelligence“ (KI im Notizblock zum Erstellen oder Abändern von Lyrics, Akkordfolgen und mehr via ChatGPT)
  • Flashback Capture: Nimmt rückwirkend Audio und MIDI auf, auch ohne Spuren scharfzuschalten
  • Erweiterter Stem-Splitter: extrahiert jetzt auch Gitarre und Klavier zusätzlich zu Vocals,
  • Bass und Drums aus Songs
  • Stem Export und Presets für den Stem Splitter
  • neue Sounds und Loops mit „Dancefloor Rush“, „Magnetic Imperfections“ und „Tosin Abasi“
  • neue Spurensuche erleichtert das Navigieren in großen Projekten
  • Größendarstellung der Logic-Mixer-Fader
  • Learn MIDI auf Logic für iPad
  • Normalisieren auf Logic für iPad
  • Systemvoraussetzungen: macOS Sonoma oder neuer. Zur Nutzung von Apple Intelligence wird macOS Sequoia 15.4 vorausgesetzt (Logic Pro 11.2), Logic Pro für iPad erfordert iPadOS 18.4 oder neuer
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • kostenloses Update
  • automatische Aufnahme mit Flashback Capture
  • Klangqualität der erweiterte Komponententrennung
  • Stem Splitter erkennt Gitarre, Klavier, Drums, Bass, Vocals und „Andere“
  • MIDI-Learn (Logic Pro für iPad)
  • flexibler Submix-Export
Contra
  • Kein Contra
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Logic Pro 11.2 & Logic für iPad 2.2 – Was bringt das Update im Test?
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