Die Ibanez RGD61-BAM ist eine Gitarre aus der RGD-Serie, die speziell für tiefe Stimmungen entwickelt wurde. Mit einer verlängerten Mensur, aktiven Fishman-Tonabnehmern und hochwertiger Hardware richtet sich die Gitarre vor allem an Metal- und Progressive-Gitarristen. In diesem Test werfen wir einen genaueren Blick auf Verarbeitung, Ausstattung und Klangverhalten.



Der Hals der Ibanez RGD61 unterstützt schnelles Spielen
Wie es sich für eine Metal-Gitarre gehört, hat der Hals ein sehr dünnes C-Profil. Das sogenannte Wizard III-Profil ist eines der bekanntesten und flachsten Halsprofile von Ibanez und wurde speziell für schnelles, technisches Spiel entwickelt, also ideal für moderne Metal-Gitarristen. Als „Grundgerüst“ für den Hals kommt Roasted Maple zum Einsatz, das mit einem aufgeleimten Macassar-Ebenholzgriffbrett kombiniert ist. Der Hals lässt sich dank der 24 Jumbobünde und einem Griffbrettradius von knapp 16 Zoll super bespielen.
Die Mensur der RGD61-BAM ist mit 26,5″ übrigens länger, als man es von Fendergitarren mit 25,5“ oder Gibson mit 24,75“ kennt. Die verlängerte Mensur sorgt für mehr Saitenspannung bei tieferen Tunings, denn gerade bei Drop-Stimmungen neigen Saiten auf kürzeren Mensuren dazu, labberig zu werden und an Definition zu verlieren. Die 26,5″ der RGD61-BAM halten tiefer gestimmte Saiten also straff, verbessern das Spielgefühl und sorgen für klare, druckvolle Töne auch im Bassbereich. Die Saiten werden über einen Kunststoffsattel zu den Gotoh MG-T Locking-Tunern geleitet, die einen gewohnt erstklassigen Job machen.
Der Hals lässt sich bis zum letzten Bund sehr gut bespielen, auch weil der Hals/Korpusübergang erst allmählich am 19. Bund beginnt. Tot klingende oder schnarrende Punkte auf dem Griffbrett gibt’s keine. Dafür aber wirklich erstklassigen Spielkomfort.
Der schlanke Korpus ist perfekt ausbalanciert
Die RGD61-BAM kommt mit einem Body aus Nyatoh daher – einem tropischen Hartholz aus Südostasien, das unter diesem Namen verschiedene Arten der Familie Sapotaceae vereint. Der Korpus wirkt auf den ersten Blick massiv, bleibt aber angenehm schlank und hängt perfekt ausbalanciert am Gurt. Dank des ergonomischen RGD-Designs mit seinen scharfen Konturen und großzügigen Shapings schmiegt sich die Gitarre sowohl im Stehen als auch im Sitzen komfortabel an den Körper. Besonders auffällig ist das aggressive, leicht futuristische Cutaway-Design, das nicht nur optisch für Wiedererkennungswert sorgt, sondern auch den Zugang zu den oberen Bünden erleichtert. Optisch macht die Black Aurora Burst Matte Lackierung einiges her und verleiht der Gitarre eine moderne, düstere Optik. Die Oberfläche ist zudem unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken und reflektiert kaum Licht, was besonders auf dunklen Bühnen von Vorteil ist.

Die fest verschraubte Mono-Rail-Bridge stammt im Gegensatz zu herkömmlichen Gitarrenbrücken, bei denen alle Saitenreiter auf einer gemeinsamen Grundplatte montiert sind, aus sechs vollständig voneinander getrennten Einzelmodulen. Das sorgt laut Hersteller für einen definierten Ton. Die RGD61-BAM ist mit zwei aktiven Fishman Fluence Modern Ceramic Humbuckern ausgestattet. Mit dem Volume-Poti, das hier als Push/Pull-Variante vorliegt, kann man zwischen zwei Voicings wechseln. Dies sind eine eher komprimierte, moderne Variante mit starkem Low-End und ein offenerer Klang, der sich etwas näher am klassischen Humbucker-Ideal orientiert. Somit stehen dem User also insgesamt 6 Soundvarianten zur Verfügung.